Esstischmischling für Eckbank

jensflemming

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Hallo liebe Woodworker,

nachdem ich hier nun jahrelang mitlese und mir Infos hole, will ich endlich mal was in die andere Richtung geben; also mal registriert.
Entstanden ist letztes Jahr zum Beispiel ein Esstisch, der von Interesse für Gleichgesinnte sein könnte. Da der Text für die Vorstellung des Projekts sehr länglich geworden ist und viele Bilder enthält, dazu noch ein FreeCAD-Modell, habe ich das auf meine private (werbefreie, völlig ohne kommerzielle Interessen betriebene) Website gestellt: Gedanken und Pläne zum Esstisch (nach Studium der Forenregeln sollte dieser Link okay sein).

Kurzfassung: Aufgrund diverser Randbedingungen ist eine Mischung aus Zargen- und Wangentisch entstanden. Diese Mischung scheint nicht sonderlich verbreitet; habe nach reichlich einem Jahr Nutzung aber noch keine Nachteile gefunden. Keine Ahnung, warum das nicht öffter gebaut wird bzw. in früheren Zeiten wurde.

gesamt.jpg

Diskussion, Fragen, Anregungen gern hier (wenn das interessant wird, setze ich einen Link von der Esstischseite nach hier).

Beste Grüße,

Jens
 

teluke

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Eigentlich hättest Du die Querleiste über den Füßen an der Zarge befestigen müssen, nicht an der Platte.
Auf die Weise hätte sich die Tischplatte, bei sich ändernder Luftfeuchte, bewegen können.
Ansonsten scheint mir das ein guter Tisch für eine Eckbank zu sein.
 

jensflemming

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Eigentlich hättest Du die Querleiste über den Füßen an der Zarge befestigen müssen, nicht an der Platte.
Auf die Weise hätte sich die Tischplatte, bei sich ändernder Luftfeuchte, bewegen können.
Ansonsten scheint mir das ein guter Tisch für eine Eckbank zu sein.
Die Verbindung zwischen Gratleisten und Querleisten ist über Langlöcher (heißt das so?) in den Gratleisten realisiert. Da ist also Platz für Bewegung; eigentlich für leichtere/genauere Montage der Platte an den Füßen gedacht). Eigentlich soll sich ja die Platte auf der Gratleiste bewegen. Da die Zargen über Nutklötze an der Platte befestigt sind, sollten eigentlich nirgends Zwänge entstehen (hoffe ich).

Guuden,

..... weil diese Kombination doppelt gemoppelt ist.
Also mit Gürtel zu den Hosenträgern,
...oder umgekehrt.
Ja, das ist auch der bisher einzige Grund, den ich sehen würde. Allerdings erlaubt die zusätzliche Zarge (wahrscheinlich) mehr Plattenüberstand an den Stirnseiten (und damit mehr Beinfreiheit). Vermutlich würde das bei meinen Maßen aber auch so halten und sich nicht nach unten biegen. Hauptgrund für die Zarge war die Optik. Platte nur mit Beinen sieht irgendwie nackig aus.
Im Grunde hätte man sich die Gratleisten sparen könne; die Zarge hält ja schon die Platte in Form. So kann die Zarge allerdings schwächer ausfallen. In der Tat ist das Ganze sehr auf "sicher" ausgelegt (Gürtel, Hosenträger und den Hosenknopf nicht vergessen).
 

Daniboy

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....Allerdings erlaubt die zusätzliche Zarge (wahrscheinlich) mehr Plattenüberstand an den Stirnseiten (und damit mehr Beinfreiheit)....
Ich glaube dein Bild der Seitenansicht zeigt das besser, ich darf das doch einfügen: 1684384125965.png ich finde, damit werden auch deine Überlegungen gleich besser nachvollziehbar.
Der Tisch ist sicher super bequem zum "einfädeln".
 

jensflemming

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Der Tisch ist sicher super bequem zum "einfädeln".
Ja, das war auch das Hauptziel. Das ursprünglich als Set mit der Eckbank gekaufte Modell hatte 4 Beine und kaum Plattenüberstand, die reine Katastrophe. An den Stirnseiten stoße ich manchmal mit dem Knie an den Keil, aber ich sitze meist an der langen Seite. Alle anderen Sitzer haben auch an der Stirnseite keine Probleme.

Ich weiß, die Familie ist erbarmunglos, aber für 1 Jahr Nutzung sehen die Oberflächen schon ziemlich abgenudelt aus. Was für eine Oberfläche ist das?
Auf dem Foto sieht das schlimmer aus als es ist. Die Oberfläche ist "Arbeitsplattenöl" aus dem Baumarkt, alle paar Monate nachgeölt. Der Tisch ist halt der zentrale Ess- und auch Arbeitstisch. Von patsche nass bis Nudelteig ausrollen und Tomatensoße verkleckern bekommt der alles ab. In der Tat müsste ich öfter nachölen. Dann ist der Tisch aber ein paar Stunden bis Tage nicht nutzbar, also Kunststofffolie zum Essen drauf (wegen Wasserflecken) usw. Ich gelobe Besserung...
 

jensflemming

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Übrigens habe ich mir bei der Planung Sorgen wegen Kippen beim Abstützen (ältere Leute) oder Sitzen (Kinder) auf dem Tisch gemacht. Ist aber gar kein Problem. Sitzen ist zwar Verboten, aber Zuwiderhandlungen haben den Tisch bisher nicht aus der Nomallage gebracht.
 

SchweißerSchnitzer

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Ja, Familienalltag ist der Härtetest für die Oberfläche. Trotzdem wundert's mich ein bisschen, dass es schon so aussieht trotz Nachölen. Vielleicht haben die Oberflächenmeister*innen hier noch einen Tipp parat.
 

jensflemming

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Ja, Familienalltag ist der Härtetest für die Oberfläche. Trotzdem wundert's mich ein bisschen, dass es schon so aussieht trotz Nachölen. Vielleicht haben die Oberflächenmeister*innen hier noch einen Tipp parat.
Das Foto macht es hier wirklich schlimmer als es ist. Als ich das Foto am PC gesehen habe, hatte ich überlegt, ob ich ein neues mache (Faulheit hat aber gesiegt). Die hellen Stellen sind Reflektionen oder sowas, die man, wenn man normal auf den Tisch schaut, stehend oder sitzend, nicht sieht. Ich meine sogar, dass der Tisch, als das Foto entstanden ist, relativ frisch nachgeölt war.

Tipps zur (besseren) Oberflächenbehandlung nehme ich natürlich trotzdem gern.

Füße und Zarge sind übrigens Hartwachsöl, nur die Platte ist Arbeitsplattenöl. Da hatte ich eine Zeit lang das von O., welches sich meiner Meinung nach zu schnell abnutzt (schichtbildend). Inzwischen bin ich zu "richtigem" Öl gewechselt, welches einzieht (Überstand abwischen und so). Hält auch bei Dielenböden deutlich besser.

Frage an die Könner: Wie geht man vor, wenn man auch die Füße hätte mit "Einziehöl" hätte behandeln wollen. Da stelle ich mir das Auftragen bis deutlich nass und Überstand abnehmen gerade in Innenkanten und an senkrechten Teilen schwierig vor. Deswegen pinsel ich dort nach wie vor schichtbildendes Öl.
 

SchweißerSchnitzer

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Welches Produkt meinst du mit "das von O."?

Meinst du mit "Einziehöl" ein Hartöl?
Ich bin bei der Verarbeitung von Hartwachsöl gegenüber Hartöl bisher nicht sehr unterschiedlich vorgegangen und habe "bei Innenkanten und an senkrechten Teilen" keine Unterschiede bemerkt.
 

jensflemming

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Welches Produkt meinst du mit "das von O."?

Meinst du mit "Einziehöl" ein Hartöl?
"Das von O." ist Osmo Hartwachsöl. Verarbeitung: dünn mit Pinsel oder anderweitig auftragen, Stunden bis Tage warten, fertig.

Mit "Einziehöl" meine ich Öle mit Verarbeitung wiefolgt: eher zuviel auftragen, ggf. nochmal zugeben, falls trockene Stellen entstehen; nach 30-60 Minuten (je nach Produkt) Überstand abnehmen und Oberfläche ordentlich abreiben, sodass wirklich keine Rest auf (!) der Oberfläche bleiben.

Bei letzterem ist mir nicht so klar, wie ich mit vertretbarem Aufwand Überstände aus schlecht zugänglichen Bereichen raus bekomme; insbesondere bei Schränken, Profilen usw. Deshalb kommt "Einziehöl" bisher bei mir nur für Dielenböden und Tischplatten zum Einsatz. Den potentiell sehr reichlichen Auftrag auf vertikale Flächen stelle ich mir auch eher schwierig vor (läuft weg?).
 

SchweißerSchnitzer

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So weit möglich kann man schrittweise arbeiten und senkrechte Fläche durch Umlagern in die Horizontale bringen. Bei zwingend senkrechten Flächen trage ich einfach weniger satt auf. Während der Wartezeit immer mal wieder schauen, ob sich irgendwo unten Öl sammelt und abtupfen. Senkrechte Flächen nicht gleichzeitig mit darunter angrenzenden waagerechten einölen, dann kann man auf die waagerechte ggfs ein Stück saugfähiges Tuch legen, dass herauslaufendes Öl aufnimmt.

Beim Hartöl würde ich auch nicht 30 bis 60 Minuten warten sondern eher 15. 60 Minuten wären für mich ein Zeichen, dass ich zu viel Öl aufgetragen hatte.

Vielleicht hat einer der Öl-Profis wie @WinfriedM oder @Holzsinn noch ein paar Hinweise parat.
 

WinfriedM

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Den potentiell sehr reichlichen Auftrag auf vertikale Flächen stelle ich mir auch eher schwierig vor (läuft weg?).
Machs einfach nich zu reichlich. Ich arbeite da mit einem Spülschwamm und gehe alle 5 Minuten nochmal überall drüber. Da läuft dann nicht viel runter und selbst wenn, stört das ja nicht, wenn man was drunter legt.

Bei den einziehenden Ölen gibt es natürlich auch Unterschiede in der Qualität. Ich arbeite ganz gerne mit der Livos Kunos Serie. Universalöl ist das Livos Kunos Objektöl oder Livos Kunos Naturölsiegel. Es gibt aber auch das Livos Kunos Arbeitsplattenöl. Ein weiteres Öl, was hier gerne empfohlen wird, ist das Natural Parkettöl. Und auch das Biofa Arbeitsplattenöl ist ganz gut.
 

jensflemming

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Danke für die Öltipps. Werde das beim nächsten Projekt mal probieren. Wird voraussichtlich ein Bett für den zweitjüngsten, allerdings erst, wenn die Gartensaison durch ist.
 
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