Erster Hobel zur Nacharbeit an Bienenbeuten

Tobber

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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach meinem ersten Hobel den ich primär zum "Feintuning" meiner Bienenbeuten bzw. Zargen verwenden möchte.
Nachfolgend ein kleines Bildchen:

DadantUS_Honigraumzarge_jpg_m_neu.jpg
Die mit blau gekennzeichneten Flächen möchte ich auf eine Ebene Und 90° Winkel bringen / planen. Evtl. auch mal Nacharbeit, an den Ecken (grüne Fläche, Fingerzinken). Schöne wäre auch, wenn ich mit dem Hobel Kanten anfasen könnte.
Das Holz für Bienenbeuten ist üblicherweise sehr weich (z.B. Weymouth Kiefer).
Ich habe mit Hobeln leider noch keinerlei Erfahrung und lediglich ein wenig im Internet gestöbert.
Meint ihr ein Einhandhobel wäre ein guter Einstieg für diesen Verwendungszweck oder lieber doch einen etwas längeren Hobel (z.B. Nr. 4)? Ich dachte als Zubehör noch an den Veritas Fügeanschlag oder den variablen Winkelanschlag.
Soll schon was Vernünftiges sein, allerdings sind die Bienenbeuten of mit Wachs und Propolisresten verklebt, von daher ist ein Lie Nielsen Hobel für diesen Einsatzzweck wohl zu schaden und sprengt auch vermutlich mein Budget.
Ich bin für jegliche Tipps und Anregungen sehr dankbar.

Vielen Dank und Grüße,
Tobias
 

Roterbischof

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Hallo, von einem Einbandhobel würde ich abraten, da er sich nicht gut führen lässt und eigentlich für das Kanten fasen gedacht war (Dank fleißiger YT er die keine Ausbildung in dem Bereich haben, wird das oft gemacht). Als Empfehlung würde ich zu gebrauchten Hobeln von ECE oder ulmia raten und hier zum Putzhobel, wenn du die Einstellung wie an den Metallhobeln haben möchtest heißen die Modelle ece Primus Putzhobel, ulmia Reformputzhobel mit Volleinstellung, findest du auf Kleinanzeigen im guten Zustand zwischen 50 und 80€. Der Nummer 4 bei den Metallhobeln entspricht in etwa diesem. natürlich kannst du dir auch so einen für viel Geld kaufen. :emoji_slight_smile: MFG
 

Martin Graf

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Hallo Tobias,
zum Thema "Welchen Hobel zuerst" gibt es hier bereits viel zu lesen. Einfach mal die Suche nutzen...
Als erstes solltest Du Dich fragen, ob Du bereit bist das Schärfen zu erlernen und auch die damit verbundenen Ausgaben tätigen möchtest. Zum Thema Schärfen gibt es hier auch viel Lesestoff.
Wenn Du nicht selbst Schärfen möchtest, dann kannst Du mal nach Rali-Hobeln suchen. Die verwenden Wechselmesser. Kostet zwar extra, funktioniert aber. Für gelegentliche Anwendung sicherlich eine Überlegung wert. Ralis gibt es auch gebraucht recht günstig.
Natürlich kann man Deine Anwendungen auch mit Schleifen erledigen.
Wenn Du den Einstieg ins Hobeln richtig durchziehen willst, dann geht das auch ohne zu großen (finanziellen) Aufwand.
Minimalausstattung für Deine Anwendung wäre ein (hölzener) Putzhobel. Den bekommst Du ab ca 20€ gebraucht in vernünftiger Qualität und mit dem kannst Du sowohl Deine Kanten bearbeiten, anfasen und die Zinken verputzen.
Alternativ oder zusätzlich eine Rauhbank (auch gebrauch) für die Kanten und ein Einhand-FlachwInkelhobel von z. B. Juuma oder Dictum für die Fasen und zum Verputzen.
Diese zusätzlichen Anschläge kannst Du Dir sparen. Die Kanten bei Deinen Kisten werden automatisch rechtwinklig, wenn Du mit einen langen Hobel arbeitest, der immer auf einer benachbarten Kante aufliegt.
Gruß,
Martin
 

Tobber

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Danke euch beiden für die prompte Rückmeldung.
Ich tendiere schon sehr stark zu Metallhobeln, entschuldigt bitte dass ich das nicht direkt erwähnt habe. Schärfen lernen und die dazugehörigen Anschaffungen stehen auch noch auf der to do Liste. Vielleicht nicht sofort aber zumindest mittelfristig. Bis dahin wollte ich ggf. die Schärfgutscheine einlösen und / oder den "Messerschleifer" im Nachbarort beauftragen.
Da für die Kanten der Kisten der Einhandhobel wohl nicht geeignet ist, dafür aber für aber für die Fasen, wirds wohl doch auf den Kauf von 2 Hobeln rauslaufen. Ich schau mich mal noch etwas genauer bei den Juuma und Dictum Produkten um. Die liegen preislich noch in meinem "Beuteschema" bzw. Budget.

Lieben Dank nochmal und Grüße,
Tobias
 

ChrisOL

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Um die Ecken gerade zu bekommen empfiehlt sich ein möglichst langer Hobel. Eine No 5, schärfen solltest du schon selber lernen. Das wird sonst lästig immer auf ein scharfes Eisen zu warten.
 

Friederich

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Schärfen lernen und die dazugehörigen Anschaffungen stehen auch noch auf der to do Liste.
Setz das mal ganz nach oben auf die Liste.
Bevor du nicht selber schärfen kannst, brauchst du keinen Hobel auch nur in die Hand zu nehmen.

Die mit blau gekennzeichneten Flächen möchte ich auf eine Ebene Und 90° Winkel bringen / planen.
Ist denn die Zarge in sich "verdreht"? Würde mich eigentlich wundern.
Das könntest du im Prinzip mit jedem beliebigen Hobel nacharbeiten. Nur perfekt scharf muss er sein :emoji_slight_smile:
Wenn die Zarge in der Draufsicht außer Winkel verleimt ist, bringt die ein Hobel auch nichts.
Ist es denn Eigenbau?
 

joh.t.

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Bin Tischler und Imker. Ich nehme an dass die Zargen windschief sind? Und nicht genau auf den unteren oder oberen aufliegen. Dazu braucht hat du eine 100% Ebene Referenzfläche. Auf diese stellst du die Zargen und kannst mit einem spitzen Bleistift abzeichnen wo wieviel weggenommen werden muss.

Wie nimmt man Holz weg? Hobel_ ich würde einen Holzhobel nehmen. Gebraucht in Kleinanzeigen günstig zu kaufen. Für Anfänger würde ich einen gebrauchten Rali empfehlen. Da fällt die ganze Schärfwissenschaft weg.
Benutze ich auch ist aber verpönt bei den Vertretern der reinen Lehre. Das aber sind Hobbyisten die Zeit haben.

Und du willst Ergebnisse...

Deshalb Rali oder s.unten...

Bandschleifer vorsichtig eingesetzt geht auch gut!!
 

Tobber

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Setz das mal ganz nach oben auf die Liste.
Bevor du nicht selber schärfen kannst, brauchst du keinen Hobel auch nur in die Hand zu nehmen.
Oh, mir war nicht bewusst, dass die Standzeit der Klingen so gering ist. Dann werde ich mich direkt auch mal eingehender mit dem Thema "Schärfen" befassen.

Setz das mal ganz nach oben auf die Liste.
Bevor du nicht selber schärfen kannst, brauchst du keinen Hobel auch nur in die Hand zu nehmen.

Ist denn die Zarge in sich "verdreht"? Würde mich eigentlich wundern.
Das könntest du im Prinzip mit jedem beliebigen Hobel nacharbeiten. Nur perfekt scharf muss er sein :emoji_slight_smile:
Wenn die Zarge in der Draufsicht außer Winkel verleimt ist, bringt die ein Hobel auch nichts.
Ist es denn Eigenbau?

Aktuell habe ich lediglich gekaufte Zargen. Möchte aber in naher Zukunft gerne ein paar selber bauen. Von daher plane ich auch ein Stückchen vor, da ich gespannt und unsicher bin, wie gut ich das mit den Zinken hinbekomme. An einigen meiner gebrauchten Zargen fiel mir auf, dass der Deckel nicht flächig bzw. bündig aufliegt. Ich werde mal nen Winkel dran heben und ein Bild schicken. Denke dann wird verständlicher was ich meine. Ist nix Dramatisches, aber mich nervts und die Bienen füllen den Spalt dann munter mit Kittharz (Propolis) aus.
Davon abgesehen interessiert mich das Thema "Hobeln" einfach und ich dachte, das wäre evtl. ein guter Einstieg.

Danke und Grüße,
Tobias
 

Friederich

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Hast du denn eine gescheite Hobelbank? Mit Bankhaken und Seitenbankhaken?
Ohne Seitenbankhaken ist das Verputzen der Schwalbenschwanzverbindungen ganz schlecht machbar.
 

magmog

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Guuden,

Weymouth-Kiefer lässt sich so gut hobeln wie Styropor, fast unmöglich,
besonders für Anfänger.
Ich würde eher schleifen, mit großem Blatt oder einem Stück Breitband auf ebener Fläche.
 

joh.t.

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Zargen mit Fingerzinken ist die hohe Kunst.

Was hast du für ein System ? Habe selber Zander in Hohenheimer Beute.

Aber da ich ja selber baue : 25 mm Fichte mit Warre Deckel und festem hohen Boden inspiriert durch die Millifera Einraumbeute.

Selber bauen ist nur dann billiger, wenn man die Maschinen hat , nur das Material rechnet und den Rest unter den Tisch fallen lässt.

Meine Beuten sind gedübelt.

VG Johannes
 

tiepel

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Schärfen ! Verliert schon mit einer kleinen Schleifhilfe, die das Eisen beim Schleifen auf den Wassersteinen in einem festen Winkel führt, viel von seinen Schrecken...

Ach,
und was ist mit den anderen Utensilien, die man braucht, um die Eisen zu schärfen?
Bitte dazu die Suche benutzen...
Ein Suchwort ist "kollenrott"
Gruß Reimund
 

Tobber

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Hast du denn eine gescheite Hobelbank? Mit Bankhaken und Seitenbankhaken?
Ohne Seitenbankhaken ist das Verputzen der Schwalbenschwanzverbindungen ganz schlecht machbar.

Nee, leider nicht. Nur normale Werkbank und nen MFT. Das Verputzen der Zinken hatte ich aber auch eher als optional gesehen, quasi "falls möglich". Hab noch ne kleine, wenig genutzte Oberfräse, die wollt ich ursprünglich dafür verwenden.

Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass es nicht bei den Hobeln bleiben wird... wobei für eine Hobelbank fehlt mir aktuell leider der Platz in unserem kleinen Hobbyraum mit dem ganzen Imker Gram.

Danke euch allen nochmal für die zahlreichen Tipps und Rückmeldung. Habe mir das alles zu einfach vorgestellt, obwohl ich dachte mich schon etwas in die Materie eingelesen / gesehn zu haben.

Grüße,
Tobias
 

Tobber

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Was hast du für ein System ? Habe selber Zander in Hohenheimer Beute.

Ich habe Dadant 12er US. Für Dadant, möchte allerdings nur paar Honigräume selber bauen. An die Brutrräume (doppelte Höhe) traue ich mich erstmal nicht ran.
Desweiteren noch kleine Beuten wie Mini Plus in einfacher und doppelter Ausführung.

Aber da ich ja selber baue : 25 mm Fichte mit Warre Deckel und festem hohen Boden inspiriert durch die Millifera Einraumbeute.

Finde ich super. Möchte meine aktuellen Deckel auch bzgl. Wärmehaushalt / Feuchtigkeit optimieren. Deswegen halt nix von der Stange, sondern selber bauen und ausprobieren.

Selber bauen ist nur dann billiger, wenn man die Maschinen hat , nur das Material rechnet und den Rest unter den Tisch fallen lässt.

Ich erfreue mich einfach an selbstgebauten Dingen und hoffe dass ich kleine mich bislange störende Details an meinen bisher gekauften Beuten optimieren kann. Das ist meine Hauptmotivation.

Grüße,
Tobias
 

joh.t.

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Ich habe Dadant 12er US. Für Dadant, möchte allerdings nur paar Honigräume selber bauen. An die Brutrräume (doppelte Höhe) traue ich mich erstmal nicht ran.
Desweiteren noch kleine Beuten wie Mini Plus in einfacher und doppelter Ausführung.



Finde ich super. Möchte meine aktuellen Deckel auch bzgl. Wärmehaushalt / Feuchtigkeit optimieren. Deswegen halt nix von der Stange, sondern selber bauen und ausprobieren.



Ich erfreue mich einfach an selbstgebauten Dingen und hoffe dass ich kleine mich bislange störende Details an meinen bisher gekauften Beuten optimieren kann. Das ist meine Hauptmotivation.

Grüße,
Tobias
Die einfachste Möglichkeit ist: Stumpf Verleimen und schrauben. Wenn der Leim trocken ist, Schrauben rausdrehen, mit 10 oder 12 MM Bohrer aufbohren und Eichedübel mit D3 Leim einschlagen und nach dem Trocknen bündig absägen und verschleifen. Das heißt dann Holznagel . Keine Buchedübel. Buche fault innerhalb eines Jahres um Aussenbereich komplett weg. Sie ist im Aussenbereich unzulässig.
 

elmgi

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Ich erfreue mich einfach an selbstgebauten Dingen und hoffe dass ich kleine mich bislange störende Details an meinen bisher gekauften Beuten optimieren kann. Das ist meine Hauptmotivation.

Und Deine Bienen wird´s auch mächtig freuen!

… und woran kannst Du das feststellen?

Das sind dann die Exemplare, die mit Stolz geschwellter Brust zu den Blüten taumeln...! :emoji_grin::emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Sorry, ich hab´ wohl zu viel von meinem exzellenten Schichtnougat gefuttert und bin im absoluten Zuckerrausch.

 

Tobber

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Was für Bienen hast du ? Bei Dadant Buckfast??

Aktuell eher pfälzer Landrasse... sorry, an alle Nichtimker. Das ist ziemlich am Hobelthema vorbei... :emoji_wink:

Das mit dem Holznagel finde ich nen Klasse Tipp. Kannte ich nicht. Wobei mir die gezinkten Eckverbindungen optisch einfach super gut gefallen. Evtl. legt sich das bzw. kommt die Vernunft wenn die ersten Gehversuche nicht so klappen wie erhofft.

Grüße,
Tobias
 

dausien

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Meine ersten beiden Hobel waren ein No. 5 und ein Einhandhobel, (beide von Juma) damit habe ich als einstieg in die Handhobelei ein paar kleine Kästchen gebaut. Deine Bienenbeuten sind da ja auch nicht viel größer, somit braucht es jetzt wohl keinen No.6 oder größer.
Aber mit Handhobeln zu arbeiten setzt nun mal zwingend scharfe Eisen voraus!
Somit wirst Du nicht um eine Schärfausrüstung herum kommen.

Mein persönliches Aha-Erlebnis war ein Schärfkurs, erst danach wusste ich was ein scharfes Hobeleisen wirklich bedeutet und wie man es erreicht.
 
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