Behemoth
ww-fichte
- Registriert
- 10. September 2015
- Beiträge
- 15
Hallo zusammen,
vor etwa zweieinhalb Jahren habe ich mir eine Erika 85 Ec gekauft, mit MFA, Schiebeschlitten und 100cm Lineal. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden: sie tut was sie soll und das im Regelfall auch mit der nötigen Präzision und Durchzugskraft. Mit der Erika bauche ich zum überwiegenden Teil Möbelstücke wie Tische, Bänke und Regale.
Im Vorfeld des Kaufs habe ich relativ lange recherchiert und diverse Kanäle wie unter anderem dieses großartige Forum konsultiert.
Trotz alledem gibt es aber auch nach all der Zeit ein paar Dinge die mir bei der Maschine unklar sind:
+++ Wie baut man den Spaltkeil aus?
Der Spaltkeil ging zu anfangs leicht in der Höhe anzupassen. Mit der Zeit jedoch ging er immer schwieriger hochzustellen, ich vermutete Staub oder Harz in der Führung. Zum Reinigen wollte ich den Spaltkeil deshalb gerne ausbauen. Das Handbuch gibt diesbezüglich meiner Meinung nach unklare Hinweise, die entweder so nicht funktionieren oder aber das Design und der Zugriff haben sich aufgrund von Modellpflege verändert und das Handbuch wurde nicht angepasst. Logisch wäre es meiner Meinung nach die rote Sägeblattschutzhaube unter dem Tisch mit den vorhandenen Schrauben zu lösen um an den Spaltkeil zu gelangen. Das habe ich mehrmals versucht aber bislang ohne Erfolg. Was mache ich falsch? (Vielleich hat ja jemand Lust den Ausbau mit Bildern oder sogar mit einem Video zu dokumentieren?)
+++ Wozu braucht man bei einer Unterflurzugsäge einen Schiebeschlitten?
Zugegeben eine Frage die ich mir schon vor dem Kauf hätte stellen können. Trotzdem habe ich den Schlitten dazugekauft weil mir die Idee gefiel ein Werkstück in ein feststehendes Sägeblatt zu führen, ähnlich wie bei Formatkreissägen oder anderen Tischkreissägen mit feststehendem Blatt. Nun habe ich die Unterflurzugfunktion in den letzten zweieinhalb Jahren nur vielleicht ein Dutzend Mal benutzt und das im Prinzip auch nur zu Testzwecken. Als Folge steht die Zugstange stets heraus, da die Säge in Mittelposition fixiert ist. Ich bin das ein oder andere Mal bereits mit dem Knie daran hängengeblieben (bei ausgeschalteter Säge!). Manchmal wünsch ich mir die Erika wäre dauerhaft fixiert und es gäbe stattdessen die Möglichkeit sowas wie "Zero-Clearence-Inserts" zu benutzen (irgendwann hab ich aufgehört zu zählen wie oft mir schon der Spanauswurf mit Kleinteilen und dünnen Leisten verstopft ist). Deshalb meine Frage an alle Erikabenutzer die auch einen Schiebeschlitten haben: Wann benutzt ihr die Zugfunktion? Ich bin Rechtshänder und will das Werkstück gerne mit der linken Hand festhalten und mit der Rechten das Sägeaggregat ziehen, weswegen ich den MFA auf der linken Tischseite anschlagen würde. Dazu müsste ich aber jedes Mal den kompletten Schiebetisch abmontieren, es sei denn man fixiert den Tisch, dann biegt sich aber meinem Gefühl nach das Anschlaglineal etwas, vor allem bei schweren Werkstücken und hohen Schnitttiefen.
+++ Rotiert das Aggregat tatsächlich auf 45 Grad?
Wenn ich das Sägeblatt für Gehrungen bis zum Anschlag schrägstelle zeigt der kleine, rote Zeiger auf der Skala nicht exakt auf 45 Grad. Um ihn dorthin zu bekommen müsste ich die Hinterschnittfunktion (heißt das so?) aktivieren. Rotiere ich das Aggregate wieder in Ausgansstellung zeigt der rote Zeiger jedoch exakt auf 0 Grad. Ist das Absicht? Meine Gehrungen waren bislang eher „so lala“, ich hab das meist auf andere Ungenauigkeiten, meinen Dilettantismus oder den Werkstoff geschoben. Wäre ja unerhört wenn es am Schluss am Gerät liegt...
+++ Wieso gibt es kein dezidiertes Ablänglineal für die große Erika?
Ich habe ein 100cm Lineal, diese benutze ich standardmäßig als Ablänganschlag am MFA auf dem Schiebetisch. Nun säge ich meistens Bretter in liegender Weise, mit Dicken bis zu 3cm. Ich ziehe dazu den Spaltkeil bis zum Anschlag nach oben und setze die Spanhaube auf, dann kurbele ich das Sägeblatt nach oben bis eine Sägezahnhöhe über Werkstückdicke. So, nun bleibt der Ablänganschlag, d.h. das Lineal, beim Vorwärtsschieben am hinteren Teil der Spanhaube hängen, ich muss das Sägeblatt oft deutlich höher kurbeln als eigentlich notwendig.
Ich habe mal einen Thread entdeckt in dem ein Forumsmitglied die in dem Lineal bereits vorhandene, teilweise Ausfräsung mit einem Metallbearbeitungsgerät vergrößert hat, sodass nun die Spänehaube, einschließlich Flügelmutter (diese lässt sich bei meinem Modell nicht mal auf der anderen Seite der Haube anbringen!) bis Höhen von etwa 1cm vom Lineal unterfahren wird. Großartige Lösung aber ich frage mich ob ich nicht vielleicht etwas komplett falsch verstanden habe und mir schlicht das falsche Lineal bestellt habe? Für die Erika 65 gibt es wohl ein Ablänglineal, das eine entsprechende Aussparung am rechten Ende hat um oben genannte Hindernisse bei Schnitthöhen geringer als die Linealhöhe zu unterfahren. Nun passt aber das 65er Equipment nicht an die 85er Erika. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen, ich hab langsam das Gefühl ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht, danke.
+++ Was ist der Sinn eine Parallelanschlags wenn er nicht parallel ist?
Ich habe seit ein paar Monaten den Parallelanschlag aus Aluguss. Meine anfängliche Euphorie nicht mehr ständig den MFA umbauen zu müssen ist recht bald einer gewissen Ernüchterung gewichen als ich feststellen musste, dass der Parallelanschlag alles andere ist als der Name vermuten lässt. Im Nachgang habe ich dann in diversen Forenbeiträgen gelesen, dass das wohl so "gehört" und der Anschlag nach hinten etwas "öffnet". Für mich als Laien ist das bestenfalls schwer zu verstehen. Bisher dachte ich, dass allenfalls beim Rohholzzuschnitt Spannungen im Holz so groß werden können, dass unter Umständen die Gefahr einer Klemmung oder eines Rückschlags besteht, weswegen man den Parallelanschlag im Regelfall auf Sägeblattmitte zurückzieht. Dass man einen ähnlichen Effekt auch durch eine leichte „Öffnung“ des Parallelanschlags, weg vom Sägeblatt, erreicht war mir neu und ist für mich bis dato nicht komplett nachvollziehbar.
Wozu hat dieser Parallelanschlag eigentlich eine Feineinstellung (mit Skala!) wenn die tatsächliche Schnittbreite nicht mal korrekt angezeigt werden kann sondern ich immer noch ein bis eineinhalb Millimeter mehr „von Hand“ dazurechnen muss? Alles in allem bin ich bislang wenig beeindruckt von diesem relativ teuren Zubehörteil.
+++ Warum ist der Widerstand bei Gehrungsschnitten (gefühlt) höher?
Immer wieder hatte ich das Gefühl als sei der Widerstand oder vielmehr die benötigte Vorschubkraft bei Gehrungsschnitten höher als bei gleicher Schnittdicke in 90 Grad-Stellung des Sägeblatts (Ich habe dabei für beide Schnitte dasselbe Sägeblatt verwendet, liegt es unter Umständen daran?). Um Klemmungen zu vermeiden und zu Testzwecken habe ich außerdem das Werkstück links des Sägeblatts auch schon mit dünnem MDF unterlegt, sodass die Abschnitte rechts des Blattes einige Millimeter vom Sägeblatt „weg“ gefallen sind. Gefühlt der gleiche Effekt wie ohne Unterlage. Bilde ich mir das nur ein oder gibt es dafür eine rationale Erklärung?
Über eure Erfahrungen und Anregungen und Kommentare freue ich mich, danke.
Gruß
T
vor etwa zweieinhalb Jahren habe ich mir eine Erika 85 Ec gekauft, mit MFA, Schiebeschlitten und 100cm Lineal. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden: sie tut was sie soll und das im Regelfall auch mit der nötigen Präzision und Durchzugskraft. Mit der Erika bauche ich zum überwiegenden Teil Möbelstücke wie Tische, Bänke und Regale.
Im Vorfeld des Kaufs habe ich relativ lange recherchiert und diverse Kanäle wie unter anderem dieses großartige Forum konsultiert.
Trotz alledem gibt es aber auch nach all der Zeit ein paar Dinge die mir bei der Maschine unklar sind:
+++ Wie baut man den Spaltkeil aus?
Der Spaltkeil ging zu anfangs leicht in der Höhe anzupassen. Mit der Zeit jedoch ging er immer schwieriger hochzustellen, ich vermutete Staub oder Harz in der Führung. Zum Reinigen wollte ich den Spaltkeil deshalb gerne ausbauen. Das Handbuch gibt diesbezüglich meiner Meinung nach unklare Hinweise, die entweder so nicht funktionieren oder aber das Design und der Zugriff haben sich aufgrund von Modellpflege verändert und das Handbuch wurde nicht angepasst. Logisch wäre es meiner Meinung nach die rote Sägeblattschutzhaube unter dem Tisch mit den vorhandenen Schrauben zu lösen um an den Spaltkeil zu gelangen. Das habe ich mehrmals versucht aber bislang ohne Erfolg. Was mache ich falsch? (Vielleich hat ja jemand Lust den Ausbau mit Bildern oder sogar mit einem Video zu dokumentieren?)
+++ Wozu braucht man bei einer Unterflurzugsäge einen Schiebeschlitten?
Zugegeben eine Frage die ich mir schon vor dem Kauf hätte stellen können. Trotzdem habe ich den Schlitten dazugekauft weil mir die Idee gefiel ein Werkstück in ein feststehendes Sägeblatt zu führen, ähnlich wie bei Formatkreissägen oder anderen Tischkreissägen mit feststehendem Blatt. Nun habe ich die Unterflurzugfunktion in den letzten zweieinhalb Jahren nur vielleicht ein Dutzend Mal benutzt und das im Prinzip auch nur zu Testzwecken. Als Folge steht die Zugstange stets heraus, da die Säge in Mittelposition fixiert ist. Ich bin das ein oder andere Mal bereits mit dem Knie daran hängengeblieben (bei ausgeschalteter Säge!). Manchmal wünsch ich mir die Erika wäre dauerhaft fixiert und es gäbe stattdessen die Möglichkeit sowas wie "Zero-Clearence-Inserts" zu benutzen (irgendwann hab ich aufgehört zu zählen wie oft mir schon der Spanauswurf mit Kleinteilen und dünnen Leisten verstopft ist). Deshalb meine Frage an alle Erikabenutzer die auch einen Schiebeschlitten haben: Wann benutzt ihr die Zugfunktion? Ich bin Rechtshänder und will das Werkstück gerne mit der linken Hand festhalten und mit der Rechten das Sägeaggregat ziehen, weswegen ich den MFA auf der linken Tischseite anschlagen würde. Dazu müsste ich aber jedes Mal den kompletten Schiebetisch abmontieren, es sei denn man fixiert den Tisch, dann biegt sich aber meinem Gefühl nach das Anschlaglineal etwas, vor allem bei schweren Werkstücken und hohen Schnitttiefen.
+++ Rotiert das Aggregat tatsächlich auf 45 Grad?
Wenn ich das Sägeblatt für Gehrungen bis zum Anschlag schrägstelle zeigt der kleine, rote Zeiger auf der Skala nicht exakt auf 45 Grad. Um ihn dorthin zu bekommen müsste ich die Hinterschnittfunktion (heißt das so?) aktivieren. Rotiere ich das Aggregate wieder in Ausgansstellung zeigt der rote Zeiger jedoch exakt auf 0 Grad. Ist das Absicht? Meine Gehrungen waren bislang eher „so lala“, ich hab das meist auf andere Ungenauigkeiten, meinen Dilettantismus oder den Werkstoff geschoben. Wäre ja unerhört wenn es am Schluss am Gerät liegt...
+++ Wieso gibt es kein dezidiertes Ablänglineal für die große Erika?
Ich habe ein 100cm Lineal, diese benutze ich standardmäßig als Ablänganschlag am MFA auf dem Schiebetisch. Nun säge ich meistens Bretter in liegender Weise, mit Dicken bis zu 3cm. Ich ziehe dazu den Spaltkeil bis zum Anschlag nach oben und setze die Spanhaube auf, dann kurbele ich das Sägeblatt nach oben bis eine Sägezahnhöhe über Werkstückdicke. So, nun bleibt der Ablänganschlag, d.h. das Lineal, beim Vorwärtsschieben am hinteren Teil der Spanhaube hängen, ich muss das Sägeblatt oft deutlich höher kurbeln als eigentlich notwendig.
Ich habe mal einen Thread entdeckt in dem ein Forumsmitglied die in dem Lineal bereits vorhandene, teilweise Ausfräsung mit einem Metallbearbeitungsgerät vergrößert hat, sodass nun die Spänehaube, einschließlich Flügelmutter (diese lässt sich bei meinem Modell nicht mal auf der anderen Seite der Haube anbringen!) bis Höhen von etwa 1cm vom Lineal unterfahren wird. Großartige Lösung aber ich frage mich ob ich nicht vielleicht etwas komplett falsch verstanden habe und mir schlicht das falsche Lineal bestellt habe? Für die Erika 65 gibt es wohl ein Ablänglineal, das eine entsprechende Aussparung am rechten Ende hat um oben genannte Hindernisse bei Schnitthöhen geringer als die Linealhöhe zu unterfahren. Nun passt aber das 65er Equipment nicht an die 85er Erika. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen, ich hab langsam das Gefühl ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht, danke.
+++ Was ist der Sinn eine Parallelanschlags wenn er nicht parallel ist?
Ich habe seit ein paar Monaten den Parallelanschlag aus Aluguss. Meine anfängliche Euphorie nicht mehr ständig den MFA umbauen zu müssen ist recht bald einer gewissen Ernüchterung gewichen als ich feststellen musste, dass der Parallelanschlag alles andere ist als der Name vermuten lässt. Im Nachgang habe ich dann in diversen Forenbeiträgen gelesen, dass das wohl so "gehört" und der Anschlag nach hinten etwas "öffnet". Für mich als Laien ist das bestenfalls schwer zu verstehen. Bisher dachte ich, dass allenfalls beim Rohholzzuschnitt Spannungen im Holz so groß werden können, dass unter Umständen die Gefahr einer Klemmung oder eines Rückschlags besteht, weswegen man den Parallelanschlag im Regelfall auf Sägeblattmitte zurückzieht. Dass man einen ähnlichen Effekt auch durch eine leichte „Öffnung“ des Parallelanschlags, weg vom Sägeblatt, erreicht war mir neu und ist für mich bis dato nicht komplett nachvollziehbar.
Wozu hat dieser Parallelanschlag eigentlich eine Feineinstellung (mit Skala!) wenn die tatsächliche Schnittbreite nicht mal korrekt angezeigt werden kann sondern ich immer noch ein bis eineinhalb Millimeter mehr „von Hand“ dazurechnen muss? Alles in allem bin ich bislang wenig beeindruckt von diesem relativ teuren Zubehörteil.
+++ Warum ist der Widerstand bei Gehrungsschnitten (gefühlt) höher?
Immer wieder hatte ich das Gefühl als sei der Widerstand oder vielmehr die benötigte Vorschubkraft bei Gehrungsschnitten höher als bei gleicher Schnittdicke in 90 Grad-Stellung des Sägeblatts (Ich habe dabei für beide Schnitte dasselbe Sägeblatt verwendet, liegt es unter Umständen daran?). Um Klemmungen zu vermeiden und zu Testzwecken habe ich außerdem das Werkstück links des Sägeblatts auch schon mit dünnem MDF unterlegt, sodass die Abschnitte rechts des Blattes einige Millimeter vom Sägeblatt „weg“ gefallen sind. Gefühlt der gleiche Effekt wie ohne Unterlage. Bilde ich mir das nur ein oder gibt es dafür eine rationale Erklärung?
Über eure Erfahrungen und Anregungen und Kommentare freue ich mich, danke.
Gruß
T