Erhöhtes Bett

leroy21

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Hallo liebe Mitforisten,

ich bin 21 Jahre jung und Student der Holztechnik an der HNEE und möchte mir jetzt ein erhöhtes Bett bauen. Dazu hab ich allerdings ein paar Fragen bezüglich der Stabilität und Sicherheit meiner mir erdachten Konstruktion.

Das Bett soll nur ca. 112 cm hoch werden, die Pfosten und Seitenteile aus 10 x 10 Kreuzholz bestehen, wobei zwei Balken jeweils an eine Wand noch geschraubt werden sollen. Als Tragebalken, die das Durchbiegen des Bodens verhindern sollen, habe ich an zwei 3 x 10 cm Bretter gedacht. Zur besseren Veranschaulichung habe ich noch zwei Bilder im Anhang hinzugefügt.

Jetzt zu meinen Fragen:

Um die Konstruktion möglich flach zu halten, habe ich daran gedacht, die Balken, die auf dem Eckpfosten liegen sollen, im Gehrungsschnitt aneinander zu legen, mit Schlossschrauben zu verbinden und mit Winkeln an den aufliegenden Eckpfosten zusätzlich zu befestigen. Die Frage ist jedoch, ob diese Idee ausreichend (200kg Belastung) hält, da die Balken durch die Gehrung weniger Auflagefläche (10 x 10cm) haben? Zu Bedenken ist auch, dass ein kürzerer und ein längerer Balken jeweils an eine Wand geschraubt werden.

Meine zweite Idee wäre es gewesen, die Tragebalken in der Mitte, in die sich gegenüberliegenden kürzeren Tragebalken durch eine Art "T-Überblattung" zu integrieren? Dazu würde der Balken durch einen 3 x 4 cm Ausschnitt geschwächt werden. Jedoch würde der Ausschnitt durch den Tragebalken gefüllt und mit Schrauben zusätzlich verstärkt werden. Wird ein 10 x 10 cm Balken dadurch zu sehr geschwächt?

Das wärs auch schon :emoji_grin: Wenn noch weitere Bedenken, Kritiken oder Vorschläge da sind, bitte schreibt sie mir. Habe leider keine Tischler-/Zimmererausbildung genossen, darum bitte ich um Nachsicht, wenn was elementar falsch sein sollte. Das Bett soll in allererster Linie sicher und dauerfest sein.

Beste Grüße

Leroy
 

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piefke

ww-ulme
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also die Eckpunkte bekommen am wenigsten Last und wenn Du zusätzlich Pfostenverbinder verwenden willst, dann tragen die ja auch noch ein wenig. Also könnte das funktionieren, obwohl mir eine Überblattung sinvoller erscheint als eine Gehrung, schon allein von der Herstellung.

Die Variante die Mittelträger auszuklinken geht vom Prinzip her. Wenn Du das machen möchtest, dann bitte nicht so wie von Dir gezeichnet, sondern genau um 180° gedreht (Ausklinkung oben). Das heißt der Träger wird nicht aufgelegt, sondern angehängt. Dann kannst Du die Träger zwar nicht lose reinlegen, aber Du verhinderst Rißbildungen. So einen geschwächten Querschnitt würde ich an Deiner Stelle aber mal nachrechnen/ nachrechnen lassen.

Greetz
 

alROD

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Hab ich das richtig verstanden, dass du die 30er Bretter unten dran hängen möchtest? Wenn die Last in der Mitte kommt schwingen diese Bretter ja mit und halten die Konstruktion nicht aus eigener Kraft.
Ich würde die Bretter wie auf dem Bild ausklinken, evtl sogar noch verdeckt. Die Ecken überplatten.

Wenn du sicher gehen willst verschraube das ganze mit SFS Schrauben, dann kannst du alles wie Vollholz rechnen.
 

Christofer

ww-birnbaum
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Ich denke die Mittelstützen wäre nicht verkehrt, aber viel wichtiger scheint mir eine Diagonalverstrebung zu sein. Das ist wohl die Achilisferse bei dem Projekt. Mit den Diagonalstreben bekommst Du Querstabilität und kannst Dir die Mittelstütze dann sparen, da die Kräfte nach außen zu den Eckstützen abgeleitet werden.
Auch wenn das Bett an die Wand geschraubt wird musst Du, durch die Höhe bedingt, die Querstabilität unbedingt berücksichtigen. Das Bettende, welches nicht an die Wand geschraubt wurde, ist nicht starr und kann Dir wegkippen. Wenn Dir die Diagonalstreben nicht zusagen wären auch Stabilitätsdreiecke an den Eckpfosten möglich. Aber dann würde ich zusätzlich mit einer quer abgestrebten Mittelstütze arbeiten oder aber wenn du den Raum unter dem Bett nutzen möchtest mit einem Gewölbe arbeiten das Querstabilität verspricht und Tragkräfte aus der Mitte an die Eckpfosten leitet.
Aber mal eine Frage lernt ihr nicht auch die Grundlagen für Statik und wie man einen Biegebalken berechnet? Das sollte Bestandteil des Faches Holztechnik sein. Dann kannst Du das mal rechnen.
 

piefke

ww-ulme
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keine Ahnung wo 30er Bretter verbaut werden sollen. Ich wollte nur das Prinzip erklären, dass man die mittleren Träger eher einhängt als auflegt. Für den Fall, dass das nur Bretter sind wirds schwierig. Seitliches Ausknicken kann man durch die Scheibenwirkung der dargestellten Verschalung und Ausreichend Verbindungsmittel in den Griff bekommen. An den Auflagerpunkten kommt man dann aber wohl bei einem Brettquerschnitt ohne Metallteile nicht aus. Und dann kann man auch gleich auf die Ausklinkung verzichten.
 

leroy21

ww-pappel
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Danke für die hilfreichen Antworten. An eine Überlappung an den Eckpunkten habe ich auch gedacht, war mir jedoch nicht sicher, welche Methode besser ist?
Das mit den 180° gedrehten Tragebalken macht im Nachhinein auch mehr Sinn. Reicht es hierfür, wenn diese mit Winkel an den Seitenbalken befestigt werden, oder gibt es dort andere Methoden um dies zu sichern?
Eine Mittelstütze wollte ich durch den größeren Querschnitt der Balken eigentlich vermeiden, werde mir das aber nochmal genau nachrechnen. Wobei ich mir nicht sicher bin, wie ich eine Ausklinkung + "Füllung" in eine Rechnung mit einbeziehen soll? Bin 2.Semester und mit Statik haben wir erst in Technische Mechanik angefangen.
Die Stabilitätsdreiecke werde ich auch noch mit einbauen, da die Sicherheit mir doch vorgeht.
Welche Holzstärke / Querschnitt wäre bei solch einer Verbindung zu bevorzugen?

Über weitere Antworten zu meinen Fragen würde ich mich sehr freuen, und ich bedanke mich nochmals für die guten Tipps.
 
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