Erfahrungsbericht 4in1 Verleimzwinge / 4-Way-Clamps

Adrian89

ww-pappel
Registriert
4. Mai 2019
Beiträge
12
Ort
Berlin
Liebe Woodworker,

es gab hier schon ein paar Beiträgen zu 4in1 Verleimzwingen / 4-Way-Camps, für die man Spannbacken und einen Spannmechanismus mit Knebelgriff geliefert bekommt und dann Holzzulagen im passenden Maß selbst herstellt. Bitte einfach im Netz nach Bildern suchen wenn nicht bekannt, der Rest erschließt sich. Zu diesen Zwingen möchte ich meine Erfahrungen teilen:

In Summe: Tolles Prinzip aber ungenügende Ausführung. Die Idee den Druck auf die zu verleimenden Lamellen von allen Seiten aufzubauen, und damit das Verrutschen der Lamellen zu verhindern, hat mich zum Kauf gebracht. Dass die Gewinde nicht gehalten haben dann zur Rückgabe.

Andere benutzen sie gerne und ich freue mich über Kommentare mit anderen Meinungen, für mich besteht allerdings ein zentrales Konstruktionsproblem: Beim Gewinde, das wie bei üblichen Zwingen den Druck aufbaut, handelt sich um ein metrisches "Maschinen"-Gewinde. Dieses ist viel zu schwach, geeignet wäre ein Trapezgewinde, wie es bei üblichen Zwingen zum Einsatz kommt. Erschwerend kommt hinzu, und das hat wahrscheinlich zur Wahl des metrischen Gewindes geführt, dass die Hülse in der das Gewinde sitzt eine recht dünne Wandstärke hat. Resultat war bei mir dass von sechs Paaren bei zweien innerhalb von kürzester Zeit die Gewinde ausgerissen waren und durchrutschten. Ich gebe zu dass ich beim Anziehen nicht mit Kraft gespart habe, wünsche mir aber eine solche Belastbarkeit von meinem Spannwerkzeug.

Ich hoffe der Bericht hilft anderen weiter und sende beste Grüße,
Adrian89

Ps.: Sollte jemand mit den Zwingen zufrieden sein und sich für den Kauf passend hergestellter Zulagen aus Esche interessieren, gerne per persönlicher Nachricht melden.
Pps.: Bilder kann ich leider keine machen, da schon zurückgeschickt.
 

Guido_CH

ww-buche
Registriert
27. Januar 2016
Beiträge
278
Ich habe selber keine solchen Verleimhilfen, kenne sie aber von einem Freund, der seit Jahrzehnten welche verwendet. Dort sind es aber Trapezgewinde. Ganz ähnliche gibt es auch heute noch zu kaufen, z.b. hier: https://verleimzwinge.de/p/verleimzwinge-rb-107-heimwerkersatz
Klar, alles andere als billig, aber irgendwelche Billigdinger mit metrischem Gewinde würde ich nicht kaufen, aus genau den von Dir angeführten Gründen.
 

FredT

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2014
Beiträge
5.217
Ort
Halle/Saale
Nach deinem Erfahrungsbericht war wohl nicht das metrische Gewinde das Problem, sondern die entsprechende Gewinde"hülse", bei der man offensichtlich am Material gespart hat. Als Maschinenbauer kann ich dir bestätigen, daß man mit dem metrischen Gewinde mehr Kraft aufbauen kann als mit dem Trapezgewinde: Befestigungs- vs. Bewegungsgewinde; Anzahl der tragenden Gewindegänge pro cm...
Nur muß eben auch die "Mutter" zum Bolzen passen; entsprechend dimensioniert sein. Daran hat es gemangelt. In meiner gesamten Berufspraxis im Maschinenbau (>40Jahre) habe ich noch nie aufgerissene Muttern gesehen, obwohl wir da auch oft mit Schmackes angezogen haben, teilweise sogar die Bolzen vorgespannt und die Muttern aufgedreht haben, alles nur eine Frage der Werkstoffqualität und -dimension.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
8.978
Ort
Ebstorf
Hallo @Adrian89

deine negativen Erfahrungen basieren ja nicht auf der Funktion solcher Spannelemente insgesamt, sondern auf einem offensichtlichen Billigmodel mit konstruktiven Mängeln.
Da solltest du schon das spezielle Fabrikat und den Preis nennen.
Scheint ja hier genug Mitleser zu geben, bei denen solche Teile gut funktionieren.

Gruß Ingo
 
Oben Unten