Erfahrungen mit "Zauberkiste"

flatscho

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Hallo,
hat jemand von Euch schon so eine "Zauberkiste" zum Herstellen von Schlitz- und Zapfen usw. gebaut, wie es in der Holzidee Ausgabe 2 beschrieben ist?
Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht und was kann man ggf. verbessern?
Ich überlege noch, wie ich um den Kauf dieser Klemmzwingen herum komme. Hat jemand von Euch eine gute Idee?
 

zündapp

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Liebe Holzwerker

Bei dieser Frage schließe ich mich mal an: Hat sich jemand hier die "Zauberkiste" für die Oberfräse von Guido Henn gebaut und kann von Erfahrungen berichten?

Die "Zauberkiste" ist ein Anschlagsystem zum selbst bauen, mit dem man unter anderem Schlitz-Zapfen Verbindungen einfach herstellen können soll. Die Anleitung dazu gibts im "Handbuch Oberfräse" von Guido Henn oder im Holzidee 02 von Festo.

Warum ich frage: Die Herstellung der Kiste ist mit 16 Stunden veranschlagt. Das heißt für mich, das können bei mir locker auch 30 Stunden werden, wenn etwas schief geht. Viel Zeit für einen Anschlag - da würde ich gerne vorher wissen, ob er sich bei anderen in der Praxis bewährt hat.

Warum ich den Anschlag interessant finde: Zwar fertige ich Schlitz-Zapfen-Verbindungen gerne auch von Hand, aber manchmal muss es schnell gehen. Oder das Holz ist ungeeignet für Handwerkzeuge. So musste ich vorgestern schnell eine Türe in Rahmenkonstruktion in Douglasie fürs Spielhaus fertig machen. Da habe ich die Zapfen und Schlitze schnell mit der Tischkreissäge gemacht. Das ging,die Oberfräse wäre es aber wohl das geeignetere Werkzeug gewesen.

Also was meint Ihr: Zauberkiste bauen oder nicht?

Viele Grüße vom Bodensee

Wolfgang
 

zehlaus

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Also was meint Ihr: Zauberkiste bauen oder nicht?

Viele Grüße vom Bodensee

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

wo ist das Problem die Entscheidung selbst zu treffen? Entweder siehst Du die Notwendigkeit für Dich, oder aber es ist ein Projekt das Dich interessiert. Wie viele andere Fragen dir in diesem Forum gestellt werden könntest Du die Frage doch selbst beantworten. Die Funktion der Zauberkiste hast Du ja verstanden, auch eine Einschätzung der Bauzeit usw.. Manchmal macht man eben Sachen auf die man einfach Lust hat, manchmal aufgrund der Notwendigkeit.

Für mich ist das Ding relativ uninteressant da ich Säge oder Domino einsetze. bello hat mal eine tolle Variante für einen speziellen Einsatzzweck gebaut, da wäre es wieder eine Option.
 

Eiche18

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Ich hatte sie vor Jahren gebaut. Finderzinken gingen gut. Mehr konnte ich nicht probieren, da mir das Ding leider im Keller vergammelt ist. Bauzeit waren unter 8 Stunden, ich habe aber nur die Zinkenschablone fertig gesägt. Ich bin ohne den Spanner ausgekommen. Die Werkstücke waren aber auch kein.

In der aktuellen Holzwerken ist eine neue Variante drin. Sieht einfacher aus und noch flexibler. Evt mal kaufen und schauen?
 

zündapp

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Hallo Claus (nehme ich mal an)

Praktische Erfahrungen halte ich für eine wichtige Entscheidungshilfe, daher frage ich danach.
Mir fällt auf, dass das "Handbuch Oberfräse" sehr oft empfohlen wird, aber bisher kaum in einem Projektbericht die "Zauberkiste" aufgetaucht ist. Daher frage ich mal nach Erfahrungen, bevor ich mich viele Stunden in die Werkstatt stelle.

Jetzt hoffe ich, dass sich noch jemand meldet, der es mal ausprobiert hat, das fände ich schon interessant.

Viele Grüße vom Bodensee

Wolfgang
 

Eiche18

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Ich hatte sie vor Jahren gebaut. Finderzinken gingen gut. Mehr konnte ich nicht probieren, da mir das Ding leider im Keller vergammelt ist. Bauzeit waren unter 8 Stunden, ich habe aber nur die Zinkenschablone fertig gesägt. Ich bin ohne den Spanner ausgekommen. Die Werkstücke waren aber auch kein.

In der aktuellen Holzwerken ist eine neue Variante drin. Sieht einfacher aus und noch flexibler. Evt mal kaufen und schauen?

Um das klar zu stellen... mit vergammelt meine ich nicht, dass sie mir nicht gefallen hat. Sie ist wirklich vergammelt, ich hatte da ein Schimmelproblem.

Wenn ich den Anwendungsfall habe würde ich sie wieder bauen. Zum Dübeln würde ich auf den neuen MultiDübler aus der aktuellen Zeitschrift greifen.
 

Helibob

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Hallo,
zur eigentlichen Frage kann ich noch nix beitragen.
...
Für mich ist das Ding relativ uninteressant da ich ... Domino einsetze. bello hat mal eine tolle Variante für einen speziellen Einsatzzweck gebaut...
Vermutlich weil du im Besitz der Domino-Fräse bist - Wenn man diese nicht hat, halte ich es für eine günstige Alternative, zumindest als Hobbist.
Bello's Version muss ich mal suchen, klingt interessant.
Ich habe mal eine Schwenkbare auf YT gesichtet.

aktuellen Holzwerken ist eine neue Variante drin.
^gut das ich für den Bau noch keine Zeit hatte, dann werde ich mir diese Version mal anschauen.

Mir gefällt das die Zauberkiste so vielseitig ist.

Gruß Matze
 

bello

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bello hat mal eine tolle Variante für einen speziellen Einsatzzweck gebaut, da wäre es wieder eine Option.

Das war dieses Teil https://www.woodworker.de/forum/threads/zauberkiste-in-3d-für-die-of.96092/

Es ist dann eher ein wenig genutzte Vorrichtung geworden. Vor zwei Wochen war sie wieder ein Thema, aber für vier Fräsungen war mir dann ein Nutfräser mit 60mm Schneidenlänge zu teuer. Da wurde dann eine Schlitz und Zapfenverbindung auf der auf der FKS erstellt.
 

Eiche18

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Hallo,
zur eigentlichen Frage kann ich noch nix beitragen.

Vermutlich weil du im Besitz der Domino-Fräse bist - Wenn man diese nicht hat, halte ich es für eine günstige Alternative, zumindest als Hobbist.
Bello's Version muss ich mal suchen, klingt interessant.
Ich habe mal eine Schwenkbare auf YT gesichtet.


^gut das ich für den Bau noch keine Zeit hatte, dann werde ich mir diese Version mal anschauen.

Mir gefällt das die Zauberkiste so vielseitig ist.

Gruß Matze
Es gibt laut Heft auf der Webseite wohl ein Video. Geschaut hab ich noch nicht.
 

zehlaus

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Hallo Claus (nehme ich mal an) Jupp

Mir fällt auf, dass das "Handbuch Oberfräse" sehr oft empfohlen wird, aber bisher kaum in einem Projektbericht die "Zauberkiste" aufgetaucht ist. ...

Hallo Wolgang,

es ist eben auch so ein gewisser Kult der getrieben wird. Zunächst aber folgende Bemerkung: Ich habe nichts gegeb Guido Henn oder Heiko Rech, oder wen auch immer, aber es gibt auch anderen Quellen, wenn denn auch ggf. in englischer Sprache, bei denen manchmal einfachere Hilfsmittel gezeigt werden.

Hallo Matze,

ja, ich habe eine DF500, kostet vielleicht etwas mehr als eine Zauberkiste, ist jedoch für meinen Geschmack besser einsetzbar. Auch als Hobbit ist mir gutes Werkzeug wichtig, Maschinen müssen eben kein Geld verdienen und amortisieren sich nie. Ist eben Hobby, kostet Geld, macht Spaß, fertig (Meine Meinung, jeder wie er mag). Wenn ich Lust hätte so eine Vorrichtung zu bauen würde ich es vielleicht trotzdem machen, jedoch einige Sachen ändern, da mir Detaillösungen nicht gefallen.
 

zündapp

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@Eiche: Danke für Deinen Erfahrungsbericht, das ist ja schon mal eine klare Aussage.
@bello: hast Du Deine Serienfertigung von Stühlen dann mit Deiner Vorrichtung gut hinbekommen?

Meine eignen Erfahrungen mit dem Vorrichtungsbau sind gemischt: einige aufwendige Multiplex-Kunstwerke habe ich schon weggeworfen. Entweder, weil sie nicht recht funktionierten, oder, weil ich sie nie brauchte.
Bewährt haben sich bisher eher die Vorrichtungen für Handwerkzeuge: Bestoßlade mit Hobel, Sägekluppe (im Avatar), Moxon-Vise (die ist genial). Aber da kenne ich mich auch besser aus als mit Maschinen. Bei Maschinen habe ich mir eigentlich vorgenommen, nichts mehr aus Multiplex zu bauen, nur noch aus Stahl .

Warum mich die Zauberkiste interessiert: Es stehen halt noch einige Projekte an, und die dauern bei mir immer ewig. Je mehr ich mit der Erika (Säge) mache, desto schneller gehts. Einen ähnlichen Effekt hätte ich gerne von der Oberfräse. Jetzt habe ich seit Jahren eine sehr gute Oberfräse, die ich nur selten nutze. Ab und zu eine Kante fräsen und das wars.

Ich denke, ich baue mal ein paar Teile der Zauberkiste. Den Schablonenträger und die Schablonen. Wenn das mit überschaubarem Aufwand gut klappt, baue ich die Kiste fertig und berichte, wenn ich sie ausprobiert habe.

Viele Grüße vom Bodensee,

Wolfgang
 

Hondo6566

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Hallo,
habe mir den Multidübler aus der aktuellen Holzwerken gebaut, abgesehen vom Horizontalspanner sind die Kosten recht überschaubar. Funktioniert auch wirklich gut - auch wenn ich erst die 25er Schablone gebohrt habe. Bin gespannt auf den Bauplan der Erweiterung der leider erst in der nächsten Ausgabe stehen wird. Aber das Video ist schon vielversprechend.

Andreas
 

tupilak

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abgesehen vom Horizontalspanner sind die Kosten recht überschaubar.

Diese gibt es günstig beim Chinamann. Man muss nur die Maße und die Haltekraftangaben beachten.
Warum diese Teile in Deutschland diese unverschämten Preise haben ist mir ein Rätsel.
In der Fertigung dürften die sehr günstig sein, Neuentwicklungen sind es auch nicht,
bei den Amis waren die schon vor 20 Jahren zu haben.
Das klassische Beispiel der (gierigen) Ausnutzung von Monopolstellungen.

PS: gibt es ein neues Video oder meinst du das ursprüngliche?
 

Hondo6566

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Ja gibt ein neues Video seit 1 bis 2 Tagen wo die Erweiterung für Gehrungsdübeln bzw. Schwalbenverbinder gezeigt wird. Der Bauplan dazu kommt in der nächsten Zeitschrift.
 

tupilak

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Danke für die Aufklärung.

Habe mir mal das Heft 73 ausgeliehen um die Bauteilliste einzusehen.
Hat es einen besonderen Grund (bis auf die versenkten Schlossschrauben),
das 21er Multiplex verwendet wird oder geht es auch ne Nummer kleiner/dünner?
Mir erscheint 18er gefühlt schon recht dick. :emoji_wink:
 

Hondo6566

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Hallo,
die Grundkonstruktion muss schon sehr stabil sein, ich würde sogar eher noch ne Nummer größer wählen. Das Holz kostet weniger als 10 Euro. Statt Flügelmuttern habe ich Sterngriffe genommen, gibts auch bei dem Baumarkt mit den 3 Buchstaben.

Gruß Andreas
 

Guido

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Hat es einen besonderen Grund (bis auf die versenkten Schlossschrauben),
das 21er Multiplex verwendet wird oder geht es auch ne Nummer kleiner/dünner?
Mir erscheint 18er gefühlt schon recht dick. :emoji_wink:

Hallo Nils,

für den Winkel sollte man schon aus Stabilitätsgründen 21er Stärke verwenden, der wird ja nur an der 21er dicken Kante mit zwei Lamellos verleimt. Du sparst dir bei den kleinen Teilen auch nicht sonderlich viel an Gewicht, wenn du es aus 18er Material herstellst. Die Seitenanschläge könnten jedoch auch aus 18er Material gefertigt werden. Ich wollte hier aber nicht zu viele unterschiedliche Materialstärken einsetzen und bin daher bei 21er und 12er Multiplex geblieben. Das Teil ist dann immer noch sehr handlich, nicht zu schwer, aber auch sehr (form)stabil und das war mir wichtig.

Übrigens werden im 21er Multiplex keine Schlossschrauben bzw. deren Köpfe versenkt, lediglich der Vierkant unter dem Schlossschraubenkopf wird in die Platte hineingeklopft. Die Schlosschraubenköpfe werden nur in den Schablonenplatten versenkt und dürfen dort nicht überstehen.

Schöne Grüße

Guido
 

Zahltag

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zum multidübler: werden spezielle werkzeuge oder maschinen benötigt? würde sowas gerne mal probieren. die spanner habe ich schon hier liegend seit ewigkeiten.
 

Hondo6566

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Die Teile kannst du dir im Baumarkt zusägen lassen.
Zum Verbinden des Winkels habe ich Lamellos verwendet, Denke mehrere Holzdübel würden es auch tun. Für die Schablonen benötigst du eine Stand-/ bzw. Tischbohrmaschine, von Hand die Löcher Bohren kann man vergessen. Die Langlöcher habe ich mit der Dekupiersäge ausgesägt, Stichsäge tuts auch. Die Bohrungen für die Schlossschrauben sollten schon genau sein, d.H. anzeichnen und körnen vor dem Bohren.
Bohren generell mit der Stand-/ Tischbohrmaschine.

Gruß Andreas
 

tupilak

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Danke für die Erklärung, Guido, leuchtet mir ein.

@Zahltag, nein es werden keine speziellen Werkzeuge oder Maschinen benötigt.
Guido schlägt Lamelloverbindungen vor, doch es reicht an diesen Stellen auch eine Verleimung
mit Schraubunterstützung. Die Verbindungen halten sich eh in Grenzen, so daß auch eine
sorgfältige Dübelverbindung machbar ist.

Nachtrag:
Andreas war schneller, ich zählte Bohrständer bzw. Ständerbohrmaschine
nicht zu "speziellen" Maschinen.
 

Zahltag

ww-robinie
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habe ich alles da. was mir da eher fehlt ist eine OF mit kopierringen. der eingesetzte kopierring ist doch 100pro der 17er oder? nen Ø17mm bohrer habe ich auch nicht, ist ja schon eine ziemlich spezielle größe. oder wie werden die 17mm sonst für die hülse sonst gemacht?

ich finds schade, das man die holzwerken hefte nicht als pdf+zeitschrift bekommt. und doppelt bezahlen ist doof. ich lese hauptsächlich am ipad, möchte aber in der werkstatt schon das ausgedruckte stück haben als anleitung.
 
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