Erfahrungen mit Korpusverbindern?

Yggdrasil

ww-birnbaum
Registriert
16. November 2012
Beiträge
209
Ort
Soest
Servus Kollegen.

Mir stellt sich grad die Frage möglicherweise mein System für lösbare Korpusverbindungen umzustellen.
Ausgangslage:
Gelegentliche Nutzung, keine CNC.
Bisher nehm ich die Rafix 20. Gehäuse werden auf der Standbohrmaschine eingelassen. Die Böden kriegen bei mir zusätzlich Lamellos. Bei der Aufspannung Boden-Seite fräs ich die Lamellos und hab dann eine Leiste mit Anschlag-Vorderkante die ich wie die Lamellofräse anlege um im Abstand 9,5 die Bohrungen für die Zapfen zu machen. Mit der reiß ich mir dann auch gleich die Position für die 20-er Bohrungen der Böden an.
Vorteile:
Verbinder recht günstig, schnell zu montieren (Schraubendreher kann schräg angesetzt werden)
Nachteile:
Meine Bohrschablone hält nicht sehr lang und muss dann erneuert werden, wenn die Rafixdinger einmal überdreht sind ist Ende - kein Austausch möglich, das Bohren der Verbinder dauert mir zu lang und die Dinger schaun nicht grad schön aus.
Nun überleg ich...
Entweder:
Anschaffung von diesem Red Jig. Der hilft mir aber nicht bei den Bohrungen für die Bolzen.
Oder:
Umstellung auf Clamex. Da muss ich einmal die teure Maschine kaufen. Die Verbinder kosten auch das doppelte von den Rafix. Aber die dezente Bohrung für den Inbusschlüssel ist schon schicker.

Wie ist Eure Erfahrung mit den beiden Systemen? Montagefreundlichkeit, Anzugweg, Anzugkraft, wie rationell?

Gruß,

Sebastian
 

TischlerTheo

ww-buche
Registriert
21. Februar 2012
Beiträge
255
Ort
Rheinland
Hallo
Ich finde die Clamex super. Diese Anschaffung hat sich rentiert. Lässt sich wie normale Lamellos verarbeiten. Auch für die Gehrungen bei Dachschrägen-Schränken ( dafür gibt es eine Schablone um die Maße abzunehmen)
Gruß Theo
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.537
Ort
Berlin
Hallo Sebastian,
klares Plädoyer für die Clamex. Du kannst Dir dann auch die Lamellos sparen, insofern sparst Du doppelt Zeit. Außerdem kann man die Clamex für alles mögliche verwenden. Ein Kollege verleimt seine Schubkästen mit den Tensos, ein anderer hat Tischgestelle mit Clamex zusammengezogen anstatt zu zwingen. Ich selbst musste neulich eine Trägerplatte (Sockelstreifen) stoßen bevor ich sie mit HPL belegen konnte. Anstatt lange mit Zwingen zu fummeln habe ich einfach einen Clamex eingefräs und zusätzlich Leim angegegeben.

Klar, die Verbinder sind teuer. Aber wir diskutieren hier ja im Profibereich also geht es auch um die Zeit die Du sparen wirst.
 

Yggdrasil

ww-birnbaum
Registriert
16. November 2012
Beiträge
209
Ort
Soest
Danke Euch schon mal.
Das ist ja schon mal eindeutig.
Der doppelte Preis erschreckt mich nun auch nicht wirklich. Bei 30-40 Verbinder an einem einfachen Schrank sind das ja bloß 15-20€ mehr.
Die Anzugskraft scheint mir auch brauchbar, wenn Du damit sogar verleimst. Das bringt kein Rafix.
Wie schauts denn mit dem Anzugsweg aus?
Bei Gehrungen scheint mir der Clamex auch klar im Vorteil zu sein, weil der ja immer senkrecht zu Fuge zieht.
Bei Rafix gibts das mein ich gar nicht.
Als dritte Variant war mir noch der Domino von Festool eingefallen. Da sind die Verbinder aber direkt richtig teuer.

Sonnigen Sonntag Euch,

Sebastian
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.615
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

als Verleimhilfe/ Spannhilfe habe ich die die Clamex auch schon häufig genommen. Auch häufig im Messebau. Vorteil auch dass die Verbinder nach evtl Probemontage im Werkstück verbleiben können bzw man beim Transport auch bei empfindlichen Oberflächen sich über hervorstehende Beschläge keine Gedanken machen muss. Dito übrigens auch beim Lackieren. Habe auch noch keinen Clamex gekillt ( durch überdrehen oder abbrechen irgendwelcher Elemente). Und wenn könnte man ihn problemlos tauschen.
Vorteil neben der nur 6 mm großen Bohrung ist das bessere Image. Rafix und CO verarbeiten auch IKEA und Co.
Der Domino Verbinder ist auch Top insbesondere der Große aber eher was für den Großgestellbau (Tische)
 

Yggdrasil

ww-birnbaum
Registriert
16. November 2012
Beiträge
209
Ort
Soest
Na dann werd ich wohl mal umschwenken auf den Zeta samt Clamex, gibt ja noch ein paar andere Verbinder, die das Gerät kann.
Unterm Strich scheint mir das ganze wesentlich vielseitiger zu sein.
Und sollte es doch noch mal ein Rafix werden, allein um die vorhandenen Kartons lehr zu kriegen, kann ich ja die bewährte Methode anwenden.

Gruß,

Sebastian
 

uli2003

ww-robinie
Registriert
21. September 2009
Beiträge
13.565
Alter
57
Ort
Wadersloh
Hat mal jemand für leichtere Sachen den Spreizverbinder von Häfele 262.11.600 ausprobiert? Ist verhältnismäßig günstig.

Grüße
Uli
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.615
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

die Häfele hab ich mal ausprobiert. Haben mich nicht überzeugt. Man muss genauso exakt bohren wie bei Dübel, eher noch genauer.
Dübel geleimt kann man gerade bei Spanplatte beim Spannen noch etwas mit leichten Schlägen im <1 mm Bereich korrigieren. Da sind die zu wenig Toleranzausgleichend. Und zwei von denen halten auch keinen 600er Korpus Seitenwand mit Boden. 2 Clamex reichen aber durchaus.
Alternativen mit geringer Sichtbarkeit von Beschlägen gibt es noch bei https://www.scheulenburg-direkt.de/de/multifunktionsverbinder
 

Eder Franz

ww-robinie
Registriert
7. Dezember 2008
Beiträge
800
Hallo,
ich verstehe die Frage nicht. Wenn man professionell und rationell mit den Clamex -Beschlägen arbeiten will, braucht man die Clamex auf jeden Fall.

Ich muss mich kurz fassen. Lamello hat drei Verbinder-Systeme:

http://www.lamello.de/verbinden

Das herkömmliche Lamellen-System (Nut ohne Hinterschnitt)
Das P-System (Nut mit Hinterschnitt)
Und die Bohr-Systeme

Für beide Nut-Systeme gibt es einen Clamex-Beschlag:

Clamex-S (herkömmlich)
Clamex-P (Hinterschnitt)

Der Sinn meiner Frage: Schau dir unbedingt BEIDE Nut-Systeme an. Ich finde das System mit der P-Nut nämlich viel interessanter. Die Maschine dafür nennt sich Zeta P2.
 

Yggdrasil

ww-birnbaum
Registriert
16. November 2012
Beiträge
209
Ort
Soest
Nun versteh ich Deine Frage und seh das wie Du. Wenn schon , dann P-System.
Da ich bereits von der Zeta geschrieben hatte, ging ich von Clamex-P aus.
Der Clamex-S muss ja noch zusätzlich verschraubt werden. Das dauert wieder. Außerdem geht das erfahrungsgemäß bei MDF in die Kante schief (platzt auf).
Also einmal die teure Maschine kaufen und dann flott damit arbeiten...

Gruß,

Sebastian
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.537
Ort
Berlin
Hallo,
ich habe meine Clamex-P mal durch Schrauben gegen Verrutschen gesichert. In der Fläche einer 19er Spanplatte benutze ich dafür 3x15er Schrauben. Wie das ohne Hinterschnitt halten sollte, weiß ich nicht. Vielleicht kann das ja jemand aufklären, der die einfachen Clamex schon verwendet hat?
 

Eder Franz

ww-robinie
Registriert
7. Dezember 2008
Beiträge
800
Ich bin mir nicht sicher, aber ich gehe davon aus, dass die Zeta P2 quasi abwärtskompatibel ist. Mit einem anderen Fräser kann man mit der Maschine vermutlich auch eine "normale" Nut ohne Hinterschnitt fräsen. (Nur eine Vermutung) Vielleicht kann das einer bestätigen? Interesiert mich jetzt irgendwie auch. Vielleicht rufe ich mal bei Lamello an. Wenn es so ist, dass man mit der Zeta P2 auch die normale Nut anlegen kann, stehen einem mit dem "teuren" Modell alle Türen offen. Nicht überall sind die ganz teuren Lamello-Verbinder sinnvoll.
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.537
Ort
Berlin
Hallo,
zumindest die „normale“ 4mm-Nut kann man mit der Zeta fräsen. Ob auch ein 8mm-Fräser funktioniert kann ich nicht sicher sagen.

Ob man nun die Zeta zusätzlich oder alternativ anschafft muss man wirtschaftlich abwägen - auch hinsichtlich der Rüstzeiten.
 

VENEREA

ww-robinie
Registriert
27. Dezember 2005
Beiträge
962
Ort
Franken
Mit der Zeta ohne die Pendelbewegung auf ab fräßt es eine 7mm Nut braucht man für die Tenso Verbinder, normale 4mm Lamellonut müsste man umrüsten wenn das geht.


Gruß Sebastian
 

K.-H. Krenn

ww-ulme
Registriert
13. März 2010
Beiträge
166
Ort
NF
Mit der Zeta ohne die Pendelbewegung auf ab fräßt es eine 7mm Nut braucht man für die Tenso Verbinder, normale 4mm Lamellonut müsste man umrüsten wenn das geht.


Gruß Sebastian

Sebastian, da irrst Du.
Auch die Tenso-Verbinder sind nur nach der Einfräsung mit Pendelbewegung einsetzbar.

Gruß
K.-H. Krenn
 

RUMBA

ww-birnbaum
Registriert
19. Mai 2008
Beiträge
247
Ort
53879 Euskirchen
Ich denke Venera hat sich vertippt, ohne Hinterschnitt/Pendelbewegung benutzt man die Biscos.
Flachdübel aus Kunststoff. Damit man mit einer Maschine alle Fräsungen machen kann, wenn man noch zusätzliche
Verbinder braucht.

Ich habe die Zeta und es ist einfach einfach damit Korpen fertig zu machen.
Egal ob lösbar oder verleimt. Ist ein feines System.
Auch wenn die Verbinder etwas mehr kosten als die Konkurenzprodukte.
Ohne CNC einfach zu bearbeiten und halt keine vorstehenden Teile.
Man könnte fast sagen Idiotensicher.

Gruß,
Rumba
 

VENEREA

ww-robinie
Registriert
27. Dezember 2005
Beiträge
962
Ort
Franken
Hab mich im Verbinder vertan. Meinte den selbstpannenden Divario. Da braucht man die 7mm Nut. Und für den Verbinder die Pendelbewegung. Eine normale 4 mm Nut ist ohne Umbau des Fräsers nicht möglich.
Gruß Sebastian
 

Yggdrasil

ww-birnbaum
Registriert
16. November 2012
Beiträge
209
Ort
Soest
So, das Maschinchen ist jetzt da.
Danke noch mal an alle!
Erfreulich, dass sie mitlerweile etwas mehr Kabel dranbauen, als an meiner alten Lamellofräse (ca. 1,5 m!).
Die ersten Versuche waren schon mal ganz positiv. Der Clamex hat je einen gewissen Tolleranzbereich. Die Zapfen haben aber so kleine Riffelungen, die dann gegen Verschieben sichern. Das ist nicht schlecht. In der Höhe passen sie sehr schön.

Was mich noch stark interessieren würde: Wie funktioniert diese Hubmechanik mit dem Auslöser und was passiert, wenn ich aus versehen doch mal drankomme und sie manuell auslöse. Das ist laut Anleitung strikt zu vermeiden.

Gruß,

Sebastian
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.615
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

Kollege hat die Zeta seit die auf dem Markt ist, inzwischen den dritten Fräser obwol er auch viel auf der CNC fräst. Funktioniert noch tadellos.
SO geshen würde ich mir über die Gefahr der Fehlbedinung keine Gedanken machen.
Wie die Mechanik funktioniert weiß ich auch nicht.
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
Registriert
15. Juli 2007
Beiträge
2.492
Ort
Austria
Ich denke die Auslösung von Hand sollte in der Maschine vermieden werden damit der Fräser nicht mit dem Gehäuse kollidiert
 
Oben Unten