Entfetten von Stahlblechen und Schmiermittelauftrag

Mitglied 129284

Gäste
Hallo,
ich bin Student und schreibe meine Masterarbeit über das Elastomertiefziehen von Stahlblechen. Dabei möchte ich auch den Einfluss unterschiedlicher Schmiermittel auf die Maßhaltigkeit der tiefgezogenen Bauteile untersuchen. Wie kann ich die Stahlbleche vorher entfetten und nach dem Tiefziehen reinigen? Das Elastomer welches für den Umformprozess genutzt wird ist ein Polyurethan-Kautschuk. Zudem frage ich mich wie man gezielt eine definierte Menge des Schmierstoffes auf die Bleche bekommt (z.B. ein Sprühsystem)?

Mit freundlichem Gruß
Mitglied 129284
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
10.585
Ort
Ebstorf
Hallo,

mit der Fragestellung bist du im Tischlerforum falsch.
Tiefziehen wird ja eher industriell genutzt. Da sind entsprechend große Pressen nötig und auch viel Wissen, Erfahrung und Experimente erforderlich, um sichere gute Ergebnisse zu erzielen.

Gruß Ingo
 

Martin7

ww-nussbaum
Registriert
22. Januar 2004
Beiträge
83
ich habe auch keine Ahnung, war aber letztens in einem Betrieb mit Laserreinigungsgeräten.
Die haben mit einem Laserhandgerät Bleche für die Automobilindustrie, die nach dem Tiefziehen verunreinigt waren, gereinigt. Da die beschichtet werden sollten, werden die wohl sauber sein.
Ich wollte das Gerät mitnehmen, aber ich sollte dafür 70 000€ da lassen, deswegen steht es immer noch da
Gruß
Martin
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
9.836
Ort
Kiel
Fragen darf man ja stellen und ich bin immer wieder überrascht, wie weit und tief hier oft das Fachwissen ist.
Ich habe hier schon Berichte über alles mögliche gelesen. Vom richtigen Schaufeln über Lastenräder bis hin zu Sachen, die ich nicht mal beil Lesen verstehe...
 

tiepel

ww-robinie
Registriert
31. Mai 2015
Beiträge
4.689
Ort
Sauerland
Hi,
zum Entfetten würde ich behaupten, sollte sorgfältiges Reinigen mit Bremsenreiniger ausreichen.
Eine kontrollierte Beölung ist aber aufwendig.
Nach dem Richten der Bleche auf Folgeverbund- oder Transferpressen gibt es Beölungsanlagen, wo die Menge exakt eingestellt werden kann.
Hier wird aber eine experimentelle Beölung benötigt. Das muss sicherlich mit der Uni oder dem Betrieb abgestimmt werden, wie da vorgegangen werden soll. Es hängt ja auch mit den vorhandenen Möglichkeiten zusammen.
Gruß Reimund
 

inselino

ww-robinie
Registriert
15. Januar 2017
Beiträge
1.323
Also ich denke auch, dass für REinigung ein geeigneter Teilereiniger/Bremsenreiniger gut geht.

Hast du denn mal mit dem Laden gesprochen, der die Bleche tiefzieht? Der wird ja jetzt bereits ein Verfahren haben, um das zu entfetten und zu schmieren?
Kontrolliert aufsprühen wird denke ich nur über entsprechend teure Anlagen funktionieren, die man auch nicht jeden Tag mit nem anderen Mittel befüllen kann.

Da ist dann aber ja auch die Frage, ob das sein muss oder ob man nicht auch bestimmte Effekte bei einem Auftragen mit einem Lappen "nach Augenmaß" sehen kann.
 

Helibob

ww-robinie
Registriert
20. August 2013
Beiträge
3.416
Ort
Bayern; Schwaben
Denke ich nicht, in Zeiten, wo man versucht/gewillt ist VOC einzusparen und das auch industriell wirtschaftlich umzusetzen muss.
Der Prozess/das Verfahren wird man unter anderem auch nach Anforderungen abstimmen. Die Hydro-mechanische Tiefzieh-Anlagen haben wir meines Wissens nicht mehr, war auch nie im großen Stil (aus Industrie-Sicht).
Entfetten kenne ich von der Lehrzeit z. B. "große Spülmaschinen" (für anschließend andere Weiterverarbeitung).
Gibt aber auch Anderes, z. B. https://www.oberflaechen-technik.net/themen/lexikon/fachbegriffe/elektrolytisches-entfetten
und das von @Martin7 klingt auch interessant.

@Justuslo
Vielleicht mal ein Praktikumplatz bei entsprechenden Firmen anfragen.

Ansonsten kann ich @IngoS nur Recht geben und kommt mir auch etwas komisch vor, wenn man sich extra in einem Holz-Forum dafür anmeldet.

Gruß Matze
 

tiepel

ww-robinie
Registriert
31. Mai 2015
Beiträge
4.689
Ort
Sauerland
Hi Matze,
In Großem Stil ist es absolut richtig VOC einzusparen.
Der Threadstarter möchte nur ein paar Probebleche entfetten, dann einen definierten Schmierfilm auftragen und Ziehversuche machen. Das sollte aus meiner Sicht mit Bremsenreiniger oder einem anderen Entfetter ausreichen.
Heute versucht man übrigens im Serienprozess möglichst überhaupt kein zusätzliches Öl einzusetzen. Die Bleche bekommt man vom Stahlhersteller mit einer Grundbeölung, immer nach Vorschrift des Endkunden. Nachträgliches Waschen kostet Geld...
Wie ja schon mehrfach geschrieben, er muss das mit seinem (n) Betreuer (n) klären.
Unsere Studenten bekommen an der Uni und bei den Betreuern in der Firma immer die notwendigen Informationen für Ihre Bachelor- oder Masterarbeit.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es anderswo anders ist.
Gruß Reimund
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
5.718
Ort
417xx
Als ich die 1. Frage gelesen habe, haben sich in meiner Bauchgegend Vorurteile gebildet. So eine Frage in dieser Art von einem absolvierten Bachelor?!
Dass sich der Fragesteller bisher nicht mehr gemeldet hat, bestätigt irgendwie mein Vorurteil. Wo ist die Eigeninitiative?
Das heißt übrigens MasterARBEIT, also sollst man da dran arbeiten (und was erforschen). Sich austauschen darf man bei Problemen natürlich immer.
Als Bachelor sollte man meiner Meinung nach soviel selbstständiges arbeiten gelernt haben, dass eine Recherche zu so einer eher elementaren, jedenfalls wenig komplexen Fragestellung drin ist.
 

Mitglied 129284

Gäste
Guten Morgen,

danke für die zahlreichen Inputs und Antworten. @inselino ich habe die Bleche schlussendlich mit einem herkömmlichen Bremsreiniger gesäubert. Das hat auch super funktioniert. @Martin45 ein definierter Schmiermittelauftrag über das gesamte Blech ist nicht trivial. Es gibt dafür aufwändige Maschinen, die präzise an jeder Stelle das Schmiermittel auftragen. Die kann ich jedoch nicht benutzen. Wie anfangs erwähnt war mein erster Gedanke ein Sprühsystem mit einer Sprühflasche. Nach weiteren Inputs darf man meiner Meinung nach fragen. Da sich die Thematik geändert hat, spielt das jedoch keine Rolle mehr und ich habe die Frage aus den Augen verloren. Die Versuche haben gut geklappt.

Gruß
Mitglied 129284
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

inselino

ww-robinie
Registriert
15. Januar 2017
Beiträge
1.323
So ich komme ich nach längerer Zeit vorbei, denn wie der Zufall es so will, ist mir eine mögliche Lösung des Problems zufällig über den Weg gelaufen. Vermutlich wird hier auch nie nochmal jemand reinschauen aber dennoch ist es vielleicht nett für den ein oder anderen diese Info zu haben.
Es gibt tatsächlich relativ simple aber sehr präzise Auftragewalzen für Beschichtungen, in unserem Fall bei Kunststoffen z.B. für Kleber. Bauprinzip ist ähnlich einer Farbrolle, die auf beiden Seiten gehalten wird. Um die Walze ist sehr präzise ein sehr gleichmäßiger Draht gewickelt, sodass sich über die Rillen ganz gleichmäßig etwas aufbringen lässt.
Ich weiß grad nicht wie dieses System heißt, aber es gibt quasi Herstellerangaben die lauten "Zum Auftrag Walze XYZ verwenden" womit dann eben ein Drahtdurchmesser charakterisiert ist.
Wie und ob das dann bei großen Flächen auch geht weiß ich nicht aber es dürfte schon präziser sein als alle Bastellösungen. Coating-1.jpg Coating-2.jpg
 

Hoosier

ww-robinie
Registriert
19. November 2020
Beiträge
1.090
Ort
München
Frag mal bei Fa. Franke in der Schweiz nach, die haben viel Erfahrung im Tiefziehen, von Edelstahlspülen bis hin zu Raketendüsen.
 

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.357
Ort
Hopfgarten
Als ich die 1. Frage gelesen habe, haben sich in meiner Bauchgegend Vorurteile gebildet. So eine Frage in dieser Art von einem absolvierten Bachelor?!
Dass sich der Fragesteller bisher nicht mehr gemeldet hat, bestätigt irgendwie mein Vorurteil. Wo ist die Eigeninitiative?
Das heißt übrigens MasterARBEIT, also sollst man da dran arbeiten (und was erforschen). Sich austauschen darf man bei Problemen natürlich immer.
Als Bachelor sollte man meiner Meinung nach soviel selbstständiges arbeiten gelernt haben, dass eine Recherche zu so einer eher elementaren, jedenfalls wenig komplexen Fragestellung drin ist.
Alle Teile die verzinkt werden, und das ist in der Regel Stahlblech oder Stahlprofile in irgendeiner Form, müssen einen Reinigungsprozess vor dem Eintauchen ins Zinkbad absolvieren, und da steht ganz bestimmt keiner irgendwo mit der Drahtbürste. Das läuft mit Bädern, nur weiß ich nicht was da drin ist.
Jedenfalls solltest du hier suchen, es ist sicher so dass es zu keinen Fehlern kommen darf. Stichwort Feuerverzinken.
Zum Tiefziehen ist auch mal Graphit verwendet worden. Und auch das Kautschukzeugs muss ja dann auch wieder runter.
Ich könnte mir gut Vorstellen dass Aufsprühen dieser Kautschukmasse vollautomatisch ein Roboterarm in einem abgeschlossenen Raum erledigt.
Das sind Teile die in Xtausendfacher Stückzahl produziert werden, denn eine Tiefziehform bzw Anlage ist sonst nicht rentabel. Stichwort: Autobauer
 
Zuletzt bearbeitet:

inselino

ww-robinie
Registriert
15. Januar 2017
Beiträge
1.323
Leute der Thread ist alt und auch nicht von mir. Es ging um den Auftrag von Schmiermitteln im Rahmen einer Masterarbeit und obriges Objekt tut das eben sehr präzise. Nicht mehr und nicht weniger. Man gießt das Beschichtungsmittel auf die Fläche und zieht es mit dieser Rolle ab. Durch die definierten Durchmesser des Drahts bleibt eine definierte Menge Beschichtung auf der Oberfläche.
Alle weiteren Spekulationen wie man es machen könnte braucht es nicht, das Projekt ist durch.
 

Johann08

ww-birke
Registriert
16. April 2021
Beiträge
67
Ort
Lauenbrück
Bleche entfetten würde ich mit verdünnter Natronlauge, danach gründlich abwaschen. Voraussetzung: Schutzkleidung, Chemikalienhandschuhe, Schutzbrille.
 
Oben Unten