Empfehlung/Richtwert Schraubenlänge

Frank73

ww-robinie
Registriert
6. November 2014
Beiträge
2.584
Alter
50
Ort
Berg, bei Neumarkt i.d. Opf
Hallo,
wie im Titel besagt bräuchte ich da mal einen Anhaltspunkt wie lang Schrauben sein sollen.
Angenommen ich möchte Werkstück A-40mm mit Werkstück B-80mm verbinden.
Langen dann 80mm Schrauben oder länger?
Also doppelte Schraubenlänge wie Werkstück A, wenn es die Dicke von Werkstück B zulässt?
Ich frage jetzt nicht wegen spezieller Sachen, kann also keine genauen Details nennen, mir geht es im Moment nur um einen Richtwert.
Danke.
 

esvaubee

ww-esche
Registriert
13. Juli 2017
Beiträge
567
Das hängt extrem davon ab, welche Kräfte in welcher Richtung übertragen werden sollen und wie das ganze belastet werden soll (statisch dynamisch)
Ausserdem hängt die Einschraubtiefe auch vom Durchmesser der Schraube ab. Die Dicke des anzuschraubenden Bauteils ist da garnicht so erheblich
Dazu gibt es von Würth einen Leitfaden:
https://www.wuerth.de/web/media/dow...raubtechnik/broschuere_bemessungstabellen.pdf

Aus den Tabellen lässt sich die Ausziehkraft in Abhängigkeit der Einschraubtiefe ermitteln.
 

Hondo6566

ww-robinie
Registriert
27. April 2017
Beiträge
3.821
Ort
Ortenaukreis
Hallo,
so ganz tiefe Schraubenlöcher bringen imo keinen zusätzlichen Beitrag zur Haltekraft der Schraube. Es sind letztlich nur wenige Gewindegänge die da tragend sind. Wichtiger ist dass die Schraube eine entsprechende Festigkeit aufweist, und mit entsprechendem Anzugsmoment angezogen wird - wobei letzteres bei Holzschrauben weniger wichtig ist.
Gruß Andreas
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.000
Ort
am hessischen Main, 63500
Guuden,

die Läge der Schraube sollte so bemessen sein, dass sie am Ende gegenüber des Schraubenkopfs nicht austritt, jedoch in etwa so tief ein das tragende Material eindringt, wie das zu befestigende Material stark ist.
Hallo,
so ganz tiefe Schraubenlöcher bringen imo keinen zusätzlichen Beitrag zur Haltekraft der Schraube. Es sind letztlich nur wenige Gewindegänge die da tragend sind. Wichtiger ist dass die Schraube eine entsprechende Festigkeit aufweist, und mit entsprechendem Anzugsmoment angezogen wird - wobei letzteres bei Holzschrauben weniger wichtig ist.
Gruß Andreas

Guuden,

bitte erkläre das einer in Fichte oder Pappel oder einer stirnseitig in MDF oder FPY eingedrehten Schraube! Die will das einfach nicht begreifen.
 

Hondo6566

ww-robinie
Registriert
27. April 2017
Beiträge
3.821
Ort
Ortenaukreis
Hallo,
Also 1. geht aus dem Post nicht hervor um was für Schrauben es sich handelt noch um was für Material es ist.
Bei metrischem Gewinde nimmt man das 1,25 bis 1,5fachen des Nenndurchmesser als Einschraubtiefe.
Bei Holz geht man von einer wirksamen Gewindelänge vom 6-fachen des Schraubendurchmessers.
Ist aber auch wieder von Schraubengeometrie abhängig.
Also bei einer Schraube 3,5 Durchmesser sollte die min. 21mm eingeschraubt werden.
Nachzulesen in den Holzbautabellen.
Gruß Andreas
 

Frank73

ww-robinie
Registriert
6. November 2014
Beiträge
2.584
Alter
50
Ort
Berg, bei Neumarkt i.d. Opf
Guuden,

die Läge der Schraube sollte so bemessen sein, dass sie am Ende gegenüber des Schraubenkopfs nicht austritt, jedoch in etwa so tief ein das tragende Material eindringt, wie das zu befestigende Material stark ist.
Danke Justus,
also so wie ich es oben schon geschrieben habe, nur umständlicher.
Das gibt mir dann für die Zukunft schon mal die Richtung vor.
 

esvaubee

ww-esche
Registriert
13. Juli 2017
Beiträge
567
Hallo,
Also 1. geht aus dem Post nicht hervor um was für Schrauben es sich handelt noch um was für Material es ist.
Bei metrischem Gewinde nimmt man das 1,25 bis 1,5fachen des Nenndurchmesser als Einschraubtiefe.
Bei Holz geht man von einer wirksamen Gewindelänge vom 6-fachen des Schraubendurchmessers.
Ist aber auch wieder von Schraubengeometrie abhängig.
Also bei einer Schraube 3,5 Durchmesser sollte die min. 21mm eingeschraubt werden.
Nachzulesen in den Holzbautabellen.
Gruß Andreas

In den Tabellen von Würth kann man eigentlich ganz gut erkennen, dass die Festigkeit bis zum ~20 fachen des Schraubendurchmessers relativ linear zunimmt.
Da aus der Fragestellung von Frank nicht hervor geht ob er Möbel oder tragende Konstruktionen zusammenschrauben möchte bin ich da mit Pauschalaussagen lieber vorsichtig.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.000
Ort
am hessischen Main, 63500
Guuden,

Die Unzulässigkeit von Pauschalaussagen ist als Erstes festzustellen.
Die Würgliste gilt für den Holzbau, ergo bevorzugt bei Nadelholz.
Holzwerkstoffe und andere Hölzer verhalten sich sehr unterschiedlich, selbst Brocken aus dem gleichen Stamm.
Von der Schraubenachse in Verhältnis zur Holzstruktur ganz zu schweigen, das Vorbohren und das Anzugsmoment-sprich durchdrehen- ist auch noch zu beleuchten.
Von den vielen Schraubenherstellern mit unterschiedlichsten Schraubentypen gäbe es auch noch viel zu untersuchen.
Bei Bedenken helfen nur Versuche.
 

Frank73

ww-robinie
Registriert
6. November 2014
Beiträge
2.584
Alter
50
Ort
Berg, bei Neumarkt i.d. Opf
Erstmal Danke bis hierhin.

Da aus der Fragestellung von Frank nicht hervor geht ob er Möbel oder tragende Konstruktionen zusammenschrauben möchte bin ich da mit Pauschalaussagen lieber vorsichtig.
Tragende Konstruktionen waren damit nicht gemeint, die macht eh der Zimmerer, bzw gibt mir die Schrauben vor.
Mir ging es um "normale Sachen", wie Latten verbinden, Wandverkleidungen für Werkstatt(NICHTS tragendes) oder ähnliches.

Ich nehme jetzt für mich mit, Schraube doppelt so lang wie zu befestigendes Werkstück, wenn möglich auch gerne länger.

Sorry für die dann doch unpräzise Fragestellung.
 

esvaubee

ww-esche
Registriert
13. Juli 2017
Beiträge
567
Sorry für die dann doch unpräzise Fragestellung.

Sollte garkein Vorwurf sein, falls das so rüberkam. Aber vielleicht ein Denkanstoß :emoji_slight_smile:
Aber es lesen ja auch noch mehr User die Beiträge hier. Nicht das nachher einer auf die Idee kommt nach diesen Pauschalaussagen eine Schaukel für seine Kinder zusammenzuspaxen die dann bei intensiver Benutzung zusammenkracht.
Klar hat natürlich jeder die Eigenverantwortung das gelesene kritisch zu hinterfragen, trotzdem geisterten mir hier so ein paar böse Vorahnungen durch den Kopf.

@magmog : Da hast du natürlich recht. Das kann man noch weiter vertiefen, wenn man die genauen Rahmenbedingungen kennt.
 

DM5

ww-pappel
Registriert
24. Februar 2021
Beiträge
13
Ort
Saarland
die Läge der Schraube sollte so bemessen sein, dass sie am Ende gegenüber des Schraubenkopfs nicht austritt

Hallo,

dazu habe ich mal noch eine Frage: Ich möchte einen Schuppen mit Trapezblechen neu eindecken und verwende dafür Schrauben mit Selbstbohrspitze und 4,8mm Durchmesser. Die Schrauben sollten also min. 6 x 4,8 = 28,8 mm tief in die Latten rein gehen. Die Latten haben jedoch nur eine Stärke von 30 mm, wäre es dann ein Problem, wenn die Schraubenspitze unten ein paar mm rauskommt? Oder sollte ich das unbedingt vermeiden und lieber kürzere Schrauben nehmen, die dann jedoch z.B. nur 26 mm ins Holz gehen?

Vom Gefühl her würde ich sagen, dass es weniger schlimm ist, wenn sie unten ein wenig raussteht, als wenn sie nicht tief genug ins Holz geht ...
Unter anderem auch wegen der Bohrspitze.

Viele Grüße
Dirk
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.000
Ort
am hessischen Main, 63500
Moin,

Blechschrauben sind in Holz nicht optimal, der größere Kerndurchmesser
lässt Holz schneller spalten als eine entsprechend große "Spax".
Nylonscheibe unter den Panhead-Kopf und so befestigen.
Dann reicht auch eine um 5mm geringere Länge.
 
Registriert
3. Februar 2016
Beiträge
1.509
Ort
65307 Bad Schwalbach
Hallo @DM5 ,
ich würde mal sagen: Die knapp 3 mm machen den Kohl nicht fett, und ich würde kürzere nehmen.
Die Verletzungsgefahr durch die hervorstehenden Schraubenspitzen würde ich nicht eingehen.
Übrigens: Sind denn die 30 mm "dicken" Latten überhaupt stark genug?
Gruß
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.041
Ort
Ebstorf
Moin,

Blechschrauben sind in Holz nicht optimal, der größere Kerndurchmesser
lässt Holz schneller spalten als eine entsprechend große "Spax".
Nylonscheibe unter den Panhead-Kopf und so befestigen.
Dann reicht auch eine um 5mm geringere Länge.

Hallo,

die Bohrschrauben für die Trapezbleche haben eine Bohrspitze und werden fast immer in Holz eingedreht. Da spaltet nichts.
IMG_20210507_180905.jpg
Gruß Ingo
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.041
Ort
Ebstorf
Oder sollte ich das unbedingt vermeiden und lieber kürzere Schrauben nehmen, die dann jedoch z.B. nur 26 mm ins Holz gehen?

Hallo,

nimm die 35mm langen Schrauben, da liegst du richtig. Mit Druckscheibe, Dichtung und Blech gehen ja rund 5mm weg.
Warum hast du so dünne Latten verwendet?

Gruß

Ingo
 

DM5

ww-pappel
Registriert
24. Februar 2021
Beiträge
13
Ort
Saarland
Hallo zusammen, danke für die sehr schnellen Anworten!!

@Justus: So wie Ingo sagt, spaltet das Holz nicht wegen der Bohrspitze, würde auch sagen das sollte kein Problem sein ...

@Peter: Auf die Sparren kommen Holzschalung, Konterlattung und dann die Traglattung, von daher stören die herausschauenden Schraubenspitzen nicht. Aber ja, dass mit den 30 mm dicken Latten war dann wohl "schlecht geplant" :emoji_wink:

@Ingo: Ich habe Trapezbleche 33/500 bestellt und wollte mit Kalotten in der Hochsicke verschrauben und war jetzt bei der Frage, ob ich Trapezblechschrauben 4,8x70 oder 4,8x80 nehmen soll. Hab nun die 80er bestellt, aber ich denke die kommen unten raus ... Latte 30 mm + Profil 33 mm sind zusammen 63 mm für Kalotte + Dichtung habe ich mal 10mm bis 12 mm geschätzt, wären dann 73 mm bis 75 mm.

Also mit einer Traglattung 40 x 60 mm würde das alles besser passen. Das Holz habe ich erst vor ein paar Wochen bestellt, vielleicht lässt sich das noch ändern? Muss ich am Montag mal beim Holzhändler anrufen, so wie es aussieht werden eh noch ein paar Wochen vergehen bis die Leimbinder kommen :-/

Würde für die Konterlattung 24x48 reichen, oder soll ich da besser bei 30x50 bleiben?

Beste Grüße und schönes Wochenende
Dirk
 

DM5

ww-pappel
Registriert
24. Februar 2021
Beiträge
13
Ort
Saarland
Das ist natürlich auch ein Argument:emoji_thinking: Also, dann am besten alles vorbohren mit 3 mm??
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.041
Ort
Ebstorf
Moin,

wegen der Bohrspitze löst sich das von der Schraube verdrängte Material nicht auf
und wird auch nicht nach Außen verbracht.

Hallo,

Die Verhältnisse sind schon etwas anders. Die normale Schraube drängt die Fasern zur Seite, ohne sie zu durchtrennen. So entsteht im Zusammenwirken mit der konischen Spitze eine Keilwirkung, die das Holz spaltet.
Die Bohrspitze zerschneidet im Bereich des Kerndurchmessers die Holzfasern, wodurch die Keilwirkung deutlich verringert wird.
IMG_20210508_173306.jpg

Gruß Ingo
 

DM5

ww-pappel
Registriert
24. Februar 2021
Beiträge
13
Ort
Saarland
Hallo Ingo, danke für die Info und das Bild. Die Schrauben sind ja auch genau dafür gemacht, um Trapezbleche auf eine Holz-UK zu schrauben, denke das ist okay. Und wenn die Latten dann noch 1 cm dicker sind guckt auch nix mehr unten raus. Viele Grüße Dirk
 

DM5

ww-pappel
Registriert
24. Februar 2021
Beiträge
13
Ort
Saarland
Ist zwar schon eine ganze Weile her, dennoch will ich noch vermelden, dass alles wunderbar funktioniert hat. Ich bin bei der Lattung auf 60x40 umgeschwenkt, das Verschrauben der Bleche hat gut funktioniert, das Holz ist nicht gerissen. Danke nochmal an alle für die wertvollen Tipps!
 
Oben Unten