ELU MOF 96 Lagertausch

gleiter

ww-robinie
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Grüßt Euch!

Eine unserer im Titel genannten ELU's macht nun sehr unschöne Geräusche, da werden wohl die Lager am Ende sein. Kein Wunder, bei gut über 20 Jahren sehr hartem Einsatz in der Werkstatt. Ist noch eine originale ELU vor B&D ohne Elektronikregelung.

Seitens der Geschäftsleitung wird eine Entsorgung vorgeschlagen, also keine Chance auf Reparieren lassen.

Würde das somit gerne in eigene Hände nehmen und frage in die Runde ob Eine/r von Euch schon mal die Lager getauscht hat, worauf zu achten ist, wo mögliche Bugs liegen.

Wäre sehr schön, wenn dieses Gerät weiter leben könnte, für den Müll ist's mir zu schade.

Dank und Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Sägenbremser

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Hallo Andre

die Entscheidung deiner Geschäftsleitung kann ich
beim Alter und der Grösse dieser Fräse verstehen.

Ich schmeisse auch nichts gerne auf den Müll, aber
eine kleine Elu habe ich noch nicht repariert. Diese
Fräsen haben nur zwei Lager, ein grösseres unten an
der Spindel und ein kleineres oben in Höhe der Kohlen.

Bei einer Handoberfräse ist zumeist das Spindellager als
erstes am Ende. Wechseln mußt du aber auch das obere,
da es meistens erwärmt werden muss um die ganze Welle
samt der Motorkomponenten ausziehen zu können. Diese
Lager sind aber auch recht preiswerte Standartteile. Alle
Elektroanschlüsse markieren und abziehen. Kohlenträger
und Kohlenhaltedeckel abnehmen. Das kleine Lager sitzt
direkt im Kunststoff, ist aber erwärmt bestimmt bereit den
Sitz aufzugeben. Jetzt läßt sich das ganze Gehäuse abziehen.
Die Welle bleibt aber noch im Alukorb stehen. Korb behutsam
erwärmen bis sich das grosse Lager mit der Welle durch einen
beherzten Ruck rausziehen läßt. Das Kugellager muß jetzt mit
einem einfachen Abzieher von der Welle geholt werden, kann
man sich auch selber bauen, zuweilen geht das auch mit etwas
mehr Hitze und einem Flachschraubendreher als Keil runter.

Der Einbau der neuen Lager ist sinngemäß mit Heiss+Kalt.
Die Welle in den Tiefkühler, die Lager leicht erwärmt, wird
sich das Ganze leicht zusammenfügen lassen. Das kleine
Oberlager muß evtl, etwas mehr erwärmt werden um über
den Spindelzapfen in sein Kunststoffsitz gleiten zu können.

Wenn du deine Lager im freien Handel einkaufst,versuch die
Teile mit etwas weniger Lagerluft zu kaufen, ansonsten die
Orginalteile in Leipzig bestellen, wird auch gut so sein.

Gruss Harald
 

Komihaxu

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Ich habe bisher zwar nur 2 Oberfräsen repariert, konnte dabei aber die Lager problemlos mit Hilfe der Ständerbohrmaschine (missbraucht als Spindelpresse) raus und wieder rein bekommen. Erwärmen war nicht nötig.
 

Yggdrasil

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Hab den Lagertausch auch schon bei einer OF 97 gemacht. Gabs vor ca. 1 Jahr noch als Originalteil.
Erhitzen war dabei gar nicht nötig. Ein einfacher Abzieher hat gelangt.
Sonst wie schon von Harald beschrieben und auf jeden Fall gleich beide Lager tauschen.

Gruß,

Sebastian
 

wasmachen

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Ich würde die Lager nicht erwärmen... die dürften gekapselt sein, und eine Fettfüllung haben.
 

Nikem

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Wenn das wirklich nur das Lager ist. Sollte das kein Problem sein. Da sind vermutlich sowieso Standardlager drin.
Wieso die aber nun unbedingt C2 (Lagerluft geringer als normal) sein sollen verstehe ich nicht. Es sei denn die Ersatzteile sind so bezeichnet. Ich denke mal da werden normale Rillenkugellager irgendeiner Baureihe drin sein die vermutlich mit 6.... beginnt. Da wird Dir jeder Lagerhändler weiterhelfen können. Da kannst Du evtl. noch Geld sparen. Ich weiß nicht ob die Dinger als Ersatzteile nicht teurer sind.
 

Georg L.

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Hab den Lagertausch auch schon bei einer OF 97 gemacht. Gabs vor ca. 1 Jahr noch als Originalteil.
Gibts auch heute noch, denn die nach wie vor gebaute DeWalt DW621 ist ja die ELU in gelbem Gehäuse (von Würth gibt es die auch noch umgelabelt) und die Kugellager der DeWalt sollten deshalb auch für die ELU passen. Analog sollten die Lager der DW615 auch in die MOF96 passen, sicherheitshalber aber vorher nachfragen.
 

gleiter

ww-robinie
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Grüßt Euch!

Vielen Dank für Eure Infos und Tips, da kann ja hoffentlich kaum noch was schief gehen.

Und ja, natürlich hoffe ich, dass es nur die Lager sind und in Folge kurzfristiger Belastung nicht sonstige Teile Schaden genommen haben, werde ich ja sehen.

Warum eigentlich der Versuch das Gerät wieder instand zu setzen ist einfach erklärt: Wir haben eine gute Menge Spezialschablonen, bis hin zu sehr komplexen Führungssystemen - abgestimmt auf die ELU. Zwei ELU's haben exact einjustierte Fräser, die werden eben nur für genau den einen Zweck eingesetzt und nicht umgespannt. Für eine Anwendung (Gratnut blinde Feder in 45° Hirnholz) braucht es bei der angesetzten Schablone zwingend zwei Maschinen gleichen Typs, die eine "frei" verfügbare ELU ist eben die mit dem Lagerschaden.

Und ganz persönlich sind mir die kleinen MOF's absolute Favoriten beim Arbeiten, wenn ich nicht gerade eine der schweren Oberfräsen benötige lasse ich alle kleinen Festool's links liegen - zu unhandlich, zu schwer, Einhandbedienung de facto unmöglich.

Die ELU ist schon ein feines Maschinchen, drückt mir die Daumen, dass sie auch weiterhin in unseren Maschinenpark bestehen kann.

:emoji_slight_smile:

Dank und Gruß aus dem Wein/4, André.

P.S.: Die hier genannte DeWalt DW621 schaut zumindest aussen schon anders aus als die MOF 96 - wenn das Innenleben das Gleiche ist soll's mir recht sein als Bezugsquelle für die neuen Lager.
 

gleiter

ww-robinie
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Grüßt Euch!

Um das hier zum Abschluss zu bringen: Gestern sind die Lager gekommen (bei DeWalt die "Originalen" bestellt) und die Maschine zusammen gebaut.

Schnurrt wieder wie ein Kätzchen, keine weiteren Schäden, zum Glück.

Das Einbringen der Lager war keine weitere Herausforderung und auch ohne Extra - Wärme- und/oder Kältebehandlung zu bewerkstelligen.

Ein Lob auf die Rep.freundlichkeit dieser Maschine, ist heutzutage leider nicht mehr so gegeben. Da wird verpresst, verklebt, wenn ein Winzteil defekt geht - hau weg, kauf neu. Haben wir gerade bei einer GEX. :emoji_grin:

Nochmals Danke für Eure Unterstützung und Hilfe.

Gruß aus dem Wein/4, André.
 

Muffti

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Hallo Andre

die Entscheidung deiner Geschäftsleitung kann ich
beim Alter und der Grösse dieser Fräse verstehen.

Ich schmeisse auch nichts gerne auf den Müll, aber
eine kleine Elu habe ich noch nicht repariert. Diese
Fräsen haben nur zwei Lager, ein grösseres unten an
der Spindel und ein kleineres oben in Höhe der Kohlen.

Bei einer Handoberfräse ist zumeist das Spindellager als
erstes am Ende. Wechseln mußt du aber auch das obere,
da es meistens erwärmt werden muss um die ganze Welle
samt der Motorkomponenten ausziehen zu können. Diese
Lager sind aber auch recht preiswerte Standartteile. Alle
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und Kohlenhaltedeckel abnehmen. Das kleine Lager sitzt
direkt im Kunststoff, ist aber erwärmt bestimmt bereit den
Sitz aufzugeben. Jetzt läßt sich das ganze Gehäuse abziehen.
Die Welle bleibt aber noch im Alukorb stehen. Korb behutsam
erwärmen bis sich das grosse Lager mit der Welle durch einen
beherzten Ruck rausziehen läßt. Das Kugellager muß jetzt mit
einem einfachen Abzieher von der Welle geholt werden, kann
man sich auch selber bauen, zuweilen geht das auch mit etwas
mehr Hitze und einem Flachschraubendreher als Keil runter.

Der Einbau der neuen Lager ist sinngemäß mit Heiss+Kalt.
Die Welle in den Tiefkühler, die Lager leicht erwärmt, wird
sich das Ganze leicht zusammenfügen lassen. Das kleine
Oberlager muß evtl, etwas mehr erwärmt werden um über
den Spindelzapfen in sein Kunststoffsitz gleiten zu können.

Wenn du deine Lager im freien Handel einkaufst,versuch die
Teile mit etwas weniger Lagerluft zu kaufen, ansonsten die
Orginalteile in Leipzig bestellen, wird auch gut so sein.

Gruss Harald

Hallo Harald,
ich hänge auch an meiner alten ELU MOF96 und möchte sie retten. Nach den
komischen Geräuschen habe ich die Maschine geöffnet und festgestellt,
dass sich das obere Kugellager in der Kunststoffschale mitgedacht hat
und Schmelzerscheinungen oben an der Kst.-Schale aufgetreten sind.
Ich habe vor, wie du beschrieben hast, die Kugellager zu wechseln,
und anschließend das obere Kugellager in die Kunststoffschale einzukleben
damit ein nochmaliges Mitdrehen des Kugellagers zukünftig ausgeschlossen ist.
Mein Problem ist,
ich habe noch nicht richtig verstanden, wie du genau vorgegangen bist
das Kugellager/Gehäuse abzuziehen. Ich habe es so verstanden, dass ich das Kunststoffgehäuse
(ohne den Alu Unterbau) mit dem Kugellager in der Kst.-Schale nach oben abziehen kann,
habe ich das richtig verstanden?
In einem oberen thread wird beschrieben, das die Lager mit der Bohrmaschine (als Spindelpresse)
raus und eingedrückt wurden. Bevor ich etwas falsch mache, hätte ich eine Bitte,
Kannst du mir bitte erklären, wie du nach dem Erwärmen des oberen Lagers
genau vorgegangen bist,um es abzuziehen.
Wäre dir sehr dankbar, stehe z.Z. noch vor einem Rätsel.

Vielen Dank
Manfred alias Muffti
 

wasmachen

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Bevor da irgendwas rumklebst: hast mal geschaut, ob das Gehäuseteil noch bekommst? DeWalt dürfte baugleich sein.

Und Sorry, dein Lager war schon lange durch.... bist da eher grobmotorisch veranlagt oder warum weitergearbeitet? Merkst ja spätestens wenn die Spindel von Hand drehst.... schwergängig, rattern usw
 

Muffti

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Hallo Hr. Wasmachen, wo du recht hast, hast du recht, hab mich auch selbst schon an den Ohren gezogen.
Bin mitten in der Fertigstellung eines Weihnachtsgeschenkes gewesen, und wollte es unbedingt noch fertig machen. Eh klar: "selber Schuld"
Wollte aber eigentlich von Woodworker-Profis erfragen, ob mir jemand erklären kann, wie man mit einer Bohrmaschine (als Spindelpresse) das obere Kugellager herausdrückt, oder wie man sonst noch vorgehen kann, das Lager heraus zu bekommen?
Bin nach wie vor froh einen Tipp zu bekommen.
MfG
Manfred alias Muffti
 

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