Elektroinstallation als DiY-Beschäftigung?

collo

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Nur mal als Anmerkung zum Thema, daß es Starkstrom nicht gibt.

Die DIN VDE 0100-200 definiert unter NC.1.1 die "Starkstromanlage".
[elektrische Anlage mit Betriebsmitteln zum Erzeugen, Umwandeln, Speichern, Fortleiten, Verteilen und Verbrauchen elektrischer Energie mit dem Zweck des Verrichtens von Arbeit – z. B. in Form von mechanischer Arbeit, zur Wärme- und Lichterzeugung oder bei elektrochemischen Vorgängen
ANMERKUNG Starkstromanlagen können gegen elektrische Anlagen anderer Art nicht immer eindeutig abgegrenzt
werden. Die Werte von Spannung, Strom und Leistung sind dabei allein keine ausreichenden Unterscheidungsmerkmale.]

Die DIN VDE 0293-1 befaßt sich mit der
"Kennzeichnung der Adern von Starkstromkabeln und isolierten Starkstromleitungen mit Nennspannungen bis 1 000 V".

Starkstrom wird es nach meiner Meinung in Niederspannungsanlagen (bis 1000V) wohl geben.
 

uli2003

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Die VDE0100 spricht nicht mehr von Starkstromanlagen unter 1kV.
Und die DIN0293-1 gibts nicht mehr.
-238 spricht ebenfalls nicht mehr von Starkstrom.
 

collo

ww-kiefer
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Die DIN VDE 0100-200 und die DIN VDE 0293-1 die ich hier habe sind aus 2006. Muß ich morgen mal schauen, ob sich da was geändert hat.
 

Mr.Ditschy

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Oh, wenn ich den Elektriker anrufe und ihm um eine Tätigkeit bei "Starkstrom" bitte, weiß der komischer genau um was es sich handelt ... also gefragt, ob das Dreiphasenwechselstrom sei, kann ich mich nicht entsinnen. :emoji_wink:


Wenn du allerdings mit dem Finger 2 Phasen überbrückst, ist das noch einmal eine andere Hausnummer... spreche da aus Erfahrung :emoji_wink:.
Das sind so Erfahrungen die ich jetzt nicht unbedingt selber machen muss.
Spannungsfreihet hilft in solchen Fällen immens:emoji_grin:
Eben, und dank Elektriker mir auch schon an einer Herddose passiert .... also seither vertraue ich solchen Aussagen wie "Saft iss wech" nicht mehr.
 

Besserwisser

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Naja. Es ist nicht unbedingt die Wahrheit. Jedenfalls nicht überall im deutschsprachigem Raum. Es können auch nur 115V sein.
Und das zeigt halt auch, wie komplex das alles ist und warum Dinge, die gestern okay waren, 100Meter weiter eben nicht okay sind.
 

schrauber-at-work

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Tzja, bei Arbeiten an elektrischen Anlagen sollte man immer die 5 Sicherheitsregeln im Hinterkopf haben (wobei ich die beiden letzten, je nach Umfeld, nicht zwingend umsetze). Das prüfen ob wirklich keine Spannung mehr anliegt ist allerdings obligatorisch, auch wenn, wer auch immer sagt: Ist aus! (Egal ob Putzfrau, Meister oder Ingenieur!)
Dauert keine 10 Sekunden und erspart einem die Erfahrungen von @BnafetS !

Gruß SAW
 

Komihaxu

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(wobei ich die beiden letzten, je nach Umfeld, nicht zwingend umsetze).
Korrekt. Das "Erden und Kurzschließen" macht man in der Hausinstallation eher selten.
Wer aber schon erlebt hat, dass irgendein Ahnungsloser die Sicherung wieder einschaltet, während man gerade an unisolierten Kabeln arbeitet, wird zumindest das "Gegen Wiedereinschalten sichern" umsetzen. Und sei es nur wenigstens durch ein Klebeband über der Sicherung.
 
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Naja,
das ist ne ähnliche Diskussion wie gibt es Starkregen oder nicht.
Das wird auch auch Starkstrom und nicht Starkspannung genannt. Ob ich an der Leitung mit B10 abgesichtert nen Lichtbogen erzuegen oder den mit 100A am Panzerkasten macht schon nen spürbaren Unterschied :emoji_wink:
Wiewohl meist Starkstrom auf 3-phasig bezogen wird, ich weiß.

Ich wollte mich eigentlich raushalten aus der Diskussion, aber sowas kann ich nicht unwidersprochen stehen lassen. Für deinen Herzmuskel reichen einige Milliampere damit du den letzten Arbeitsunfall erlebt hast. Zwischen 25 und 30mA reichen je nach Quelle aus. Wie die Leitung abgesichert ist, ist egal. Und eine normale Sicherung ist immer viel zu träge.

Wer es genauer wissen möchte sollte sich das Ersatzschaltbild vom menschlichen Körper ansehen. Die Extremitäten werden pauschal mit 500 Ohm angegeben und der Torso mit 100 bis 200 Ohm. Je nach dem welchen Pfad der Strom nimmt und welche Dauer der Unfall hat sind die Auswirkungen. Ob der Unfall direkt am Ausgang des Mittelspannungstrafos passiert oder an einer flinken 6A Sicherung ist komplett egal. Nur der Widerstand und die Spannung sind entscheidend für dein Überleben. Der normale FI hat deshalb die Vorgabe 30mA Fehlerstrom zu detektieren. (Für besondere Aufgaben gibt es auch sensitivere FI Schalter.) Der vereinfachte "Standardfehlerfall" ist ein Schluss von der linken Hand über den Torso zu einem Bein hin. Je nach Leitfähigkeit der Hände und dem Schuhwerk treten so Ströme zwischen 1 und 50mA auf. Neben der Stromstärke ist es wichtig wie lange der Strom fließt und ob die Muskeln verkrampfen und man hängen bleibt oder noch loslassen kann - oder von der Leiter fällt.

Da halten sich hartnäckig so viele falsch weitergetragene Gerüchte und Geschichten, Wahnsinn.

@BnafetS Mit einem Finger zwei Phasen zu überbrücken ist einer der günstigsten Elektrounfälle sofern es nicht noch zusätzlich zum Erdschluss kommt.

Ist schon besser wenn Profis die Installation und Inbetriebnahme durchführen.
 

Komihaxu

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@Besserwisser und @wirklich_rainer_zufall :
Ihr habt beide Recht.

Wenn man einen Lichtbogen zieht, ist das natürlich an einer dicken Stromschiene viel schlimmer als in einem 1,5mm² Endstromkreis. Auch wenn an beiden Stellen exakt die gleiche Spannung anliegt. Das entscheidende ist hier der Strom.
Der Mensch zieht aber bei 230V keinen Lichtbogen. Es sei denn, er wirft seinen Schraubenzieher in den Kasten.

Rainer betrachtet die Spannung und hat auch Recht. Egal wie dick das Kabel ist - der Strom durch den Menschen ist dann fast gleich - und potentiell immer tödlich.
 
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Besonders schlimm sind solche Bastler wie ich übrigens. Vor längerer Zeit Elektrotechnik studiert und damit auf dem Papier einem Meister mit langjähriger Berufserfahrung gleichgestellt. Dann nach Jahren der artfremden Haltung als Meetingtourist und Powerpointjockey im Büro kommt dann der Versuch ein ganzes Haus selbst zu verkabeln und die komplette Elektroinstallation zu übernehmen. Mehr vergessen als ursprünglich gelernt, dafür aber sicheres Auftreten!

Ich lass da im Zweifel die Finger von.
 

collo

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@uli2003
Die VDE0100 spricht nicht mehr von Starkstromanlagen unter 1kV.
Und die DIN0293-1 gibts nicht mehr.
-238 spricht ebenfalls nicht mehr von Starkstrom.
Habe heute nachgeschaut und die von mir zitierte DIN VDE 0100-200 sowie die DIN VDE 0293-1 sind nach Normenkatalog beide bis heute gültig.
DIN_VDE_0100-200+0293-1.JPG
Die von dir erwähnte -238 konnte ich nicht einsehen, da die Angabe nicht eindeutig ist. (Zumindest kennt die Normendatenbank keine gültige oder zurückgezogene DIN VDE 0238.)

Wie kommst du zu deiner Aussage ?
 
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