Ich betreibe meine Absaugeanlage nun seit fast 2,5 Jahren, ohne dass ich bisher einen Anlass gehabt hätte, die von mir realisierte Technik grundsätzlich in Frage zu stellen. Im vergangenen Jahr ergab sich für mich die Standortfrage in Bezug auf die Bandsäge, so dass eine Erweiterung der Verrohrung notwendig wurde. Die längste Rohrstrecke beträgt nunmehr nahezu 14 Meter. So blieb immer noch die Frage nach einer Einschaltautomatik, die ich jedoch aus den bereits erklärten Gründen für mich abgebügelt habe. Als Lösung habe ich an mehreren Positionen Taster installiert, welche ein Stromstoßrelais steuern und das wiederum die Absaugung. Bei der Absaugung habe ich mich um Schalldämmung bemüht, so dass bei laufendem Betrieb ein Gespräch in normaler Lautstärke erfolgen kann, ohne sich dabei die Worte direkt in die Ohrmuschel pusten zu müssen.
Mittlerweile habe ich realisiert, dass die Überwachung der Klappen, mit denen die Absaugluftmenge gesteuert wird, sich auch zu einer Zwangsneurose entwickeln kann. Sicher sollte man sich bemühen, die Rohrleitungen so dicht wie möglich zu bekommen und die Einteilung der Teilströme über Klappen ist dann auch sinnvoll. ABER: Eine Absaugeanlage für Hobbyzwecke in der Größenordnung von 1200 m³/h und mehr kann nicht mehr durch einen Werkstattsauger á la Festool betrieben werden, geschweige denn durch einen haushaltsüblichen Staubsauger. Damit erübrigt sich nach meinem Empfinden die Installation einer Einschaltautomatik durch überwachte Klappen oder Ventile, wie die Absperrorgane anders auch genannt werden.
Wichtig ist vielmehr, dass in dem jeweils betriebenen Rohrleitungsabschnitt auch genügend Strömungsgeschwindigkeit zustande kommt. Wird an einem Strang mit DN80 oder DN100 ein Schlauch mit DN50 oder noch geringer angeschlossen, so hat man zwar am Anfang des Absaugeschlauches ein sehr positives Absaugeerlebnis. Doch irgendwann muss man mit Ernüchterung feststellen, dass das abgesaugte Gut nicht zur Gänze im Sammelbehälter ankommt, sondern sich fröhlich in den DN80- bzw. DN100-Stammleitungen niedergelassen hat.
Ich habe zwei solcher Fehler bei meiner Anlage gemacht. Den Fehler bei meiner Kappsäge habe ich mittlerweile behoben, wenn auch grundsätzlich andere Gründe für die Änderung ausschlaggebend waren. Bei meinem Bohrplatz läuft die Lösung wahrscheinlich auf einen Bypass hinaus, dass zusätzliche Falschluft angesaugt wird, damit die erforderliche Strömungsgeschwindigkeit in der DN80-Stammleitung erreicht werden kann. Aber dann muss ich auch hier eine Klappe einbauen, um den Betrieb dieses Zweiges unterbinden zu können, was bisher nicht notwendig war, ich konnte den DN50-Stutzen offen lassen, wenn ich mit meiner Kreissäge zugange war.
Durch die Installation der Taster zum Ein- bzw. Ausschalten der Absaugung an mehreren Orten in der Werkstatt empfinde ich für mich den Bedienungskomfort mehr als ausreichend, so dass ich über weitere Maßnahmen nicht mehr nachdenke. Diese Art bringt sogar Vorteile, da eine eingeschaltete Absaugung nicht mehr am gleichen Ort wegen der Klappenüberwachung ausgeschaltet werden muss, Stichwort Kreissäge: Man arbeitet an der Kreissäge, unterbricht für einen Ortswechsel, um dann ggf. die Arbeiten an der Kreissäge gänzlich abzubrechen. In dem Falle benutze ich den nächstgelegenen Taster...