Eine Tischplatte ohne Gratleisten und ohne Zargen.

borisffm

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Hallo zusammen,

Ich will einen neuen Esstisch aus Eiche bauen. Bei YT habe ich auf Videos gestoßen, wo die Tischplatten ganz ohne Gratleisten bzw. Zargen gebaut werden. Mein Esstisch habe ich vor 5 Jahren aus Leimholz gebaut und die Platte wird mit massiven Zargen gehalten. Die Leimholzplatten habe ich gekauft. Die Platte ändert sich, dank Zargen bleibt der Tisch aber noch stabil und schön.

Hier sind zwei Videos, wo sehr schöne (meine Meinung nach) Projekte umgesetzt sind.
Beide Tische sind ohne Zargen oder Gratleisten. Wie funktioniert so was? Ich möchte gerne so was nachbauen. Kann ich mir aber nicht vorstellen, dass es gerade bleibt.

Boris
 
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Time_to_wonder

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Ich habe letztens im Bauhaus-Baumarkt auch sowas gesehen. Ne Eiche Leimholzplatte ca. 40mm, unten Entlastungsschnitte drin und vier Eiche-Beine, mit Metallplatten angeschraubt. Ich finde die Konstruktion gewagt und würde es so nicht machen.
 

VolkerDK

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Seine Videos schaue ich auch gerne. Er erklaert auch die Problematik des Gestelles, bei Verleimen von Stirnholz an Stirnholz. Konnte er (aus der Erinnerung gesprochen) glaube ich nur mit Dominos in den Griff bekommen.

Enlastungsschlitze habe ich in meinem relative hochwertigem Buchentisch auch. Als Zargen hat er nur schlanke 18x60mm drunter.
Wenn du so etwas angehen moechtest, koentest du rein quartiergesaegtes Holz mit stehenden Jahresringen nehmen.
 

Dietrich

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Hallo Boris,

5 Jahre ist ein sehr kurze Lebensdauer für ein selbst gebautes Vollholzmöbel, Du wirst mit längeren Nutzungszeiten rechnen müssen um Deinen Fußabdruck nicht unnötig zu vergrößern, um es mal provokant zu schreiben.
Vollholzmöbel halten mind. ein Leben lang.
Modische Aspekte sind Irrsinn und eine der Ursachen für die größten Probleme dieser Welt.

Gruß Dietrich
 

bello

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Hallo,

Du kannst auch eine solche Lösung wählen https://www.meyer-systeme.ch/

Ich hatte vor einigen Jahren einen drei Meter langen Esstisch aus Buche keilgezinkt. Die Füße waren von Hettich, und unten war ein dünnes Stahlseil über eine Rolle gespannt, die in der Mitte positioniert war. Das war dann eine billige Lösung.

Gruß
 

WinfriedM

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Entlastungschlitze kenne ich der Länge nach von unten in die Platte, vielleicht so 2-3 Stück. Will die Platte rund werden, wird das von den Schlitzen abgefangen. Vielleicht so 2/3 tief in die Platte.
 

ministry

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Mein Einglisch ist nicht wirklich super. Wo spricht er über die Form-Stabilität?
Hallo Boris, sry daran hab ich überhaupt nicht gedacht.

Ab 5:10 lässt er längliche Unterlegscheiben in die horizontalen Beinteile ein. Durch diese Langlöcher, die im rechten Winkel zur Maserung der Tischplatte laufen, verschraubt er die Platte.

Grüße, Mathias
 

VolkerDK

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Entlastungsschlitze: Wie gesagt von unten in die Platte, etwa ueber 80% der Laenge und dann 1/2 bis 2/3 der Plattentiefe "geschlitzt".
Die Laengsstabilitaet bleibt dabei voll erhalten, aber in Querrichtung wird die Spannung aus der Platte genommen.

Im zweiten Youtube Video erklaert er, dass er bei dem Verleimen der Beine am Couchtisch Probleme hatte, weil das am Stirnholz nicht gehalten hat. Daher benutzt er dann dann Dominos, und schlitzt die Beine noch zusaetzlich und leimt die Holzscheibchen dann ein.

Bei dem Esstisch verwendet er zwar keine Zargen, jedoch reicht sein Gestell ja sehr weit unter den Tisch und gibt sicherlich durch die 4 Schrauben einiges an Halt. Dazu ist die Platte ja nicht so duenn wie sie scheint, sondern ja durch die Anschraegung rundherum wird eine gewisse Leichtigkeit verliehen.

Finde den Tisch ein sehr gelunges Retro-Design ohne kitischig zu wirken. Eher eine Homage als eine Replica.
Aber fuer einen Anfaenger vielliecht schon etwas schwierig.

@Dietrich
Der TE hat aus einer gekauften Leimholzplatte vor 5 Jahren einen Tisch gebaut und will sich nun verbessern. Finde ich vollkommen legitim.
Das war wohl nicht als Familienerbstueck fuer Generationen gedacht. Glaube nicht. Wenn man dabei schon sein Konsumverhalten / Fussabdruck ueberdenken muss Weiss ich auch nicht mehr...
 

Dietrich

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Hallo Volker,

wie gesagt etwas provokant formuliert.
Denn auch bei der Möbelanschaffung/beschaffung und auch beim Selbstbau ist Nachhaltigkeit ein Thema, das Streben nach langlebiger Qualität steht natürlich im Gegensatz zur Hopp und Ex Gesellschaft, die Elektrogeräte akzeptiert die nach 24 Monaten entsorgt werden.

Gruß Dietrich
 

borisffm

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Hallo Boris, sry daran hab ich überhaupt nicht gedacht.

Ab 5:10 lässt er längliche Unterlegscheiben in die horizontalen Beinteile ein. Durch diese Langlöcher, die im rechten Winkel zur Maserung der Tischplatte laufen, verschraubt er die Platte.

Grüße, Mathias

Hallo Mathias,
Danke.
Das habe ich gesehen und verstanden. Ich glaube aber nicht, dass es wirklich helfen wird. Ich dachte, dass ich etwas noch verpasst bzw. nicht verstanden habe.
Und in zweitem Projekt liegt die Platte auf 4 Dominodübel. Das ist noch "schlimmer".

Boris
 

borisffm

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Hallo Boris,

5 Jahre ist ein sehr kurze Lebensdauer für ein selbst gebautes Vollholzmöbel, Du wirst mit längeren Nutzungszeiten rechnen müssen um Deinen Fußabdruck nicht unnötig zu vergrößern, um es mal provokant zu schreiben.
Vollholzmöbel halten mind. ein Leben lang.
Modische Aspekte sind Irrsinn und eine der Ursachen für die größten Probleme dieser Welt.

Gruß Dietrich

Hallo Dietrich,

Es wird nichts entsorgt. Der alten Tisch bekommen meine Verwandte. Und wenn die doch anderes entscheiden, wird der umgebaut. Es wird aber definitiv nicht weggeworfen. Meine Klavierbank habe ich aus den Reste von der Hobelbank gebaut und die Hebemechanik wurde einfach bei einem Sperrmüll mitgenommen und wartete auf Einsatz im Keller.
Sorry, wenn ich provokant formuliert habe. Ich wollte es nicht.
Boris
 
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VolkerDK

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Hehe, naja, wenn man nicht ueben kann und darf, wird man ja nie etwas vernuenftiges bauen koennnen. Man kann ja nicht warten, bis man sich genug Wissen "angelesen" hat. Mein erster Gartentisch ist schon wieder auseinandergebaut, Nummer 2 wird dieses Jahr ueberarbeitet, aus Nummer 1 wird ein Schuhregal und ein Klappstuhl.

Irgendwann, hoffentlich, gelingen dann Sachen die wirklich viele viele Jahre ihren Dienst tun.

@Borisffm
Wenn du gutes Holz fuer deine Platte ausgesucht hast, mit niedriger Restfeuchte und idealerweise noch im Wohnraum nachgelagert (wie wichtig das ist wollte ich auch erst nicht glauben), dann bleibt die Platte auch gerade. Verleime die nach Verleimregel, achte auf stehende Jahresringe und fertig. Eine nasse 5cm dicke Platte haeltst du nicht mit Zargen und Bread Board Ends gerade, die schuesselt so oder so oder resist sich los.

Aber wenn dir das Design zu heikel ist (und bei falschem Material und Handwerk sieht es wirklich heikel aus), dann nimm doch einen anderen Entwurf...gibt ja genug auf Youtube, da sind ja auch welche mit klassischen Zargen dabei, Gratleisten, Floating tables, trestle tables und wie sie alle heissen. Ist ja nunmal meist auf Englisch. Auf den deutschen Bastlkanaelen wird eher gezeigt wie man es nicht macht (hab ich so den Eindruck)
 
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