Einbohren einer Vertiefung in Hartholz mit der Oberfräse

srdo

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Hallo,

ich habe eine Frage zum Einbohren mit der Oberfräse. Ich habe eine Leimholzplatte aus Buchenholz. In der Mitte möchte ich eine Kreisrunde Vertiefung mit ca. 14cm Durchmesser ausfräsen. Das ich für das Einbohren einen stirnschneidenden Fräser brauche ist mir klar.

Meine Frage zielt auf die Art des Fräsers. Brauche ich dazu wirklich einen Fräser mit speziell gehärteter Bohrschneide, oder reicht ein "normaler" stirnschneidender Fräser. Was ist eure Meinung dazu? Ich kann mir die ENT Duracut Fräser von einem Kollegen ausleihen. Aber ich möchte Ihm natürlich auch nicht seine Fräser zerstören wenn diese nicht dafür geeignet sind. Ich habe gesehen, dass es auch noch die ENT Duracut Plus gibt die für das Einbohren in Hartholz beworben werden.

Oder gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit die ich übersehe um die Vertiefung "von der Seite" auszufräsen. Sorry wenn mir manchmal die Fachbegriffe fehlen.

VG
Sven
 

Fiamingu

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Hallo Sven, ein einfacher Nutfräser reicht wenn von aussen, ohne Eintauchen,
gefräst wird, da braucht es noch nicht mal Grundschneiden. Klar, der Grund wird
sauberer mit Grundschneide. Es braucht auch keinen sündhaft teuren Fräser, es ist
Buche. Wichtiger ist auf die Fräsrichtung zu achten, immer im Gegenlauf und nicht
zu viel auf ein mal. Hängt natürlich auch von der Leistung, maximaler Schaftdurch-
messer deiner Fräse ab was du als Fräserdurchmesser nehmen kannst. Also viele
Faktoren.
 

srdo

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Hallo Sven, ein einfacher Nutfräser reicht wenn von aussen, ohne Eintauchen,
gefräst wird, da braucht es noch nicht mal Grundschneiden.
Die Vertiefung soll nur in der Mitte der Platte sein. Die Platte hat eine Stärke von 1,8cm und ich möchte ca. 8mm vertiefen. Kann man z.B. auch mit einem Hohlkehlfräser zuerst eine Vertiefung schaffen und dort mit einem Nutfräser ansetzen?

Als Fräse habe ich eine Bosch POF 1400.
 

Fiamingu

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Ich würde mit drei Zustellungen fräsen. Fräse immer gut fest halten.
Wie soll das denn aussehen? Immer genug Auflagefläche für die Grund-
platte vorhanden? Wird mit Schablone oder Anschlag gefräst? Erfahrung
mit der OF vorhanden? Kopierring vorhanden für die Schablone? Das
ist nicht mal so einfach mal gefräst.
 

srdo

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Fiamingu

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Johannes

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Bisher habe ich keine große Erfahrung mit der OF. Bin noch Neuling und lerne :emoji_slight_smile: Ich will mit einem Fräszirkel und Hohlkegelfräser einen sauberen Rand in der gewünschten Tiefe ausfräsen

Hallo,
dann würde ich den Zirkel 1-2mm kleiner stellen und fräsen, dann den gewünschten Radius einstellen und den letzten Rest fräsen. Das wird im Normalfall sauberer. Gegebenenfalls dabei die Drehzahl etwas reduzieren.

Es grüßt Johannes
 

srdo

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Kann funktionieren, suche dir aber vorher ein Stück zum versuchen.
Dann ruinierst du dir nicht die gute Platte wenn da was schief geht.
Wie gesagt, pass auf, da bewegen sich Messer sehr schnell und da
ist auch genug Wums in der Fräse. Ja nicht den Respekt verlieren.
Wie gesagt, im Gegenlauf fräsen....ist dir das ein Begriff?
http://www.holzwerken.net/Blog/Heiko-Rech/Gleichlauf-Gegenlauf-ganz-schoen-verwirrend
Ja der Gegenlauf ist mir ein Begriff. Ich versuche das auf jeden Fall vorher einmal an einem Stück Verschnitt. Schön, dass ich nicht ganz falsch liege mit meiner Vorgehensweise und nochmal Danke für die Infos. Den Respekt vor der Fräse behalte ich noch ein bisschen :emoji_slight_smile:
 

flow

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Dann wollte ich soweit es geht mit dem Fräszirkel und dem Nutfräser weiterarbeiten. Den Rest in der Mitte will ich dann mit so einer Hilfs-Vorrichtung entfernen: http://www.holzwerken.net/Wissen/Tipps-Tricks/Tischlern/Bringen-Sie-Ihre-Oberfraese-zum-Schweben
Die Profis hier mögen mich korrigieren, aber geht das nicht auch einfacher als mit einer extra-Vorrichtung? Ich würde auch mit dem Außenrand beginnen, mich dann aber von der Mitte nach außen vorarbeiten - ohne Fräszirkel, sondern frei Hand (also erst in der Mitte bis zur Gesamttiefe entfernen, dann drum herum weiterarbeiten). Dann sollte ja immer genügend Auflagefläche bleiben, dass man ohne extra Vorrichtung zurecht kommt. Zumal die ohnehin schon nicht so ganz stabile POF 1400 (hab ich auch) mit so einer Vorrichtung noch mal etwas wackeliger werden würde...

Viel Erfolg

Wolf
 

blueball

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Ich würde auch mit dem Außenrand beginnen, mich dann aber von der Mitte nach außen vorarbeiten - ohne Fräszirkel, sondern frei Hand
Genau, Taschen in welcher Form auch immer, von innen nach außen um Auflagegläche für die Fräse zu haben. Zuerst mit Zirkel die Aussenkontur einmal Rum, dann das Zentrum v frei machen und nach aussen hin Rest ausräumen per Freihand.
Wenn du als Zustellung für deine Fräser immer den halben Durchmesser nimmst, machste nie was verkehrt :emoji_wink: mit dem 16er kannst also auf einmal 7mm weg nehmen und dann einen Millimeter tiefer stellen und den Rest von einem mm weg nehmen. Dann hast auch gute Oberfläche am Taschengrund, wenn das letzte Stück geschlichtet wird. Sollte ja 8mm tief werden gell?
 
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raziausdud

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Wenn ich es richtig verstanden habe, willst Du den äußeren unteren Rand, also den Übergang Boden der Ausfräsung zum Rand derselben gerundet haben. Deshalb wohl der Hohlkehlfräser.

Ich würde dann den äußeren Kreis mit dem Hohlkehlfräser fräsen, dann noch ein Kreis mit einem um 1/2 Millimeter reduzierten Radius und das Gleiche dann noch ein- oder zweimal. Oder umgekehrt, das sollte auch von innen nach außen gehen. Den inneren Rest dann mit dem Nutfräser ausräumen. Ein paar Runden mit dem Fräszirkel, die Mitte mit dem verbliebenen Einstechpunkt dann freihand mit der "Schwebeeinrichtung".

Ich würde die Einstellungen immer an einem Parallelstück antesten, wenn ich die richtige dann gefunden habe, das Originalstück bearbeiten. Also gleiche Arbeitsschritte immer parallel machen.

Rainer
 
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srdo

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Hier das Ergebnis (Feinschliff fehlt noch). Leider ein paar kleinere Fehler, aber insgesamt bin ich fürs erste mal sehr zufrieden und fürs nächste Mal auf jeden Fall um einiges schlauer :emoji_slight_smile:

Die Vertiefung Bahn für Bahn von innen nach außen zu fräsen hat super geklappt. Das planfräsen mit der "schwebenden Fräse" war leider eine mittlere Katastrophe. Die Stahlstangen haben sich durchgedrückt und den ganzen Boden ungleichmäßig zerfräst. Zum Glück hat es eine passend gebastelte Kreischablone, die Kopierhülse und anschließend der Exzenterschleifer wieder gerichtet. Beim Rand der Vertiefung hab ich mich spontan gegen den Hohlkehlfräser und für einen stufenweisen Abschluss entschieden.

Von der Oberfräse und den Möglichkeiten bin ich auf jeden Fall begeistert. Hat vielleicht noch jemand einen Tipp für folgendes Problem mit der POF 1400 ACE: Beim Eintauchen mit dem Fräser wird die Eintaustelle etwas tiefer als der Rest der Fräsung. Ich konnte es nicht vermeiden. Ich hab letztendlich nach dem Eintauchen immer mit der Frästiefenfeineinstellung nachjustieren müssen. Hat zwar funktioniert ist aber auf Dauer etwas umständlich.

Viele Grüße
Sven
 

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Fiamingu

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Das liegt daran dass deine Fräse zu weich ist und sich beim drücken verformt.
You get for what you pay. Ist und bleibt ne Heimwerker Bosch grün.
Sieht aber trotzdem gut aus, so vom weiten...
 

srdo

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Das liegt daran dass deine Fräse zu weich ist und sich beim drücken verformt.
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Sieht aber trotzdem gut aus, so vom weiten...
Ich hab es mir fast gedacht..schade, aber man lernt sich ja zu behelfen. Irgendwann wird es vielleicht eine bessere Fräse.
 

ManuelS

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Habe die blaue Bosch GMF 1600 auch dort kippt die Fräse je nach Druck sichtbar ab.
Meine alte kleine POF600 wird auf beiden Säulen geklemmt das ist besser!
 
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