Einbauschränkchen

Salzer

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Hallo Forumsfreunde,

in den letzten Wochen habe ich mal was ganz anderes gebaut als Ihr es von mir gewöhnt seid.
Durch eine Empfehlung kamen Leute zu mir, die einen amerikanischen Van fahren und jemand suchten, der ihnen ein Schränkchen einbaut.
Dieses Schränkchen soll hinter dem Fahrersitz platziert werden, den Campingkühlschrank aufnehmen, zusätzlichen Stauraum bieten und eine ausdrehbare Tischplatte haben.
Es sind noch einige Kleinigkeiten zu machen, bevor am Samstag das Schränkchen eingebaut wird. Ich habe aber schon ein paar Bilder, bevor es dann am Wochenende die Bilder vom Einbau gibt.
Heute Abend hatte ich kein gutes Licht mehr und das Blitzlicht macht die Qualität der Bilder nicht besser.
Diesmal ging es auch um Produktivität, so dass ich Leimholz im Baumarkt kaufte. Dieses habe ich auf einer einfachen Tischkreissäge zugeschnitten und dann alles wieder mit Handwerkzeug gemacht.
Furniert habe ich jedes Bauteil zweimal. Erst quer zu Holzmaserung und dann das gute Furnier wieder längs.
Unten ist das Schränkchen mit halbverdeckten Schwalbenschwanzzinken zusammengebaut und oben mit Einzinkern verbunden. Bilder davon werde ich erst noch machen.
Die obere Platte erhält noch einen Rand an der rechten Seite, damit nichts runterrutscht, ebenso der noch einzulegende Boden hinter den Türen und das Fach unter dem Kühlschrank.
Für die Füllungen der Türen habe ich 4 mm Sperrholz furniert, damit passten sie prima in die 6 mm Nuten der Rahmen.
Schließlich habe ich zwei mal mit Hartöl behandelt und anschließend die Tischfläche und die Ablage rechts 2 mal gewachst. Diese Arbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen.

Gruß Uwe
 

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Mitglied 59145

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Hallo Uwe,

Die Furnierauswahl ist natürlich gut!
Was ist denn das für ein weisser Streifen unter der Arbeitsplatte? Erkenne das auf den Fotos nicht richtig.
Wie hast du die Türen gefertigt? Ist ja grade bei furnierEn schon spannend.
Wieso sind die Griffe der Türen so niedrig?

Dann noch die Frage warum du nicht Tischlerplatte verwendet hast?

Edit: Der weisse Streifen ist glaube ich Reflexion vom Blitz...:rolleyes:

Gruss
Ben
 

rorob

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Servus Uwe,

wie immer, für mich eine beneidenswert gute Arbeit.

Was mir ein wenig Hoffnung hätte geben können, scheint nicht zu klappen, deine Werkstatt ist auch nicht steril aufgeräumt, da mein Saustall zu deiner Werkstatt Faktor 10 schlimmer ist, könnte man empirisch den Ansatz bringen, dass meine Arbeiten um Faktor 10 besser sein müssten als deine, aber das stimmt nur, wenn ich die Note, mit der ich deine Arbeit bewerte mit (-1) multipliziere.

Soweit zur linearen Proportionalität.

Bitte nicht falsch verstehen, aus mir spricht unverhohlen der Neid.

Gruß
Robert
 

beppob

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grüß dich uwe,

natürlich eine schöne arbeit, hätte ich von dir auch nicht anders erwartet.

frage allerdings: warum nimmst du nicht stäpchenplatten, die sind leichter (im womo-bau durchaus wichtig), und du sparst dir das absperrende furnieren :emoji_frowning2:
 

Salzer

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Hallo Ben und alle Anderen,

entschuldigt, das ich mich jetzt erst melde. Ich bin ja noch Antworten schuldig und will noch weitere Bilder zeigen.

Warum ich keine Tischlerplatte genommen habe, ich bin einfach so in meiner Denk- und Arbeitsweise gefangen oder vertieft, dass ich daran gar nicht gedacht habe.
Neige hat wahrscheinlich Recht, dann wäre es nicht mein Schränkchen.

Der weiße Streifen ist der Einzinker, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht furniert war.
Hätte ich die Türgriffe höher setzen sollen, meiner Meinung nach ist das gut so.
Für die Türen habe ich Rahmen mit Schlitz und Zapfen, einseitig auf Gehrung mit Nut gebaut. Mit dem Furnieren ist das schon aufwendig. Die kleinen Flächen die nach innen zeigen habe ich vor dem Verleimen furniert, den Rest nach dem Zusammenbau und dem Verputzen.

Nun also noch ein paar Bilder von der Konstruktion und nach der endgültigen Fertigstellung.

@ Robert
Wegen des Limits der Bilderanzahl gleich noch ein Beitrag zur Werkstatt für Dich.

Liebe Grüße Uwe
 

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Salzer

ww-kirsche
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Hallo Robert,

ich liebe meine kreative Unordnung, aber diesmal wurde es doch zu heftig und ich habe ein paar Stunden investiert um aufzuräumen und etwas zu kehren.

Ich bewundere Alle, die eine aufgeräumte und saubere Werkstatt haben und kann mir immer nicht vorstellen wie das geht.
Ich persönlich mag die Atmosphäre, die mich gleich wieder umfängt, so wie ich die Werkstatt verlassen habe.
Ich kenne das auch nicht anders von meinem Vater. Als Schuljunge musste ich täglich in der kleinen Tischlerwerkstatt erst mit helfen, bevor ich meinen eigenen Interessen nachgehen konnte. Da lagen immer Haufen von Spänen rum, allerdings von den Maschinen, bis sie von der Nachbarschaft abgeholt wurden z.B. als Streu für den Kaninchenstall. Bei mir sind es halt Späne von den Handwerkzeugen.

Bei der Gelegenheit möchte ich nochmal auf das Thema furnieren und Absperrfurnier eingehen. Bei diesem Schränkchen war das schon ein nicht zu unterschätzender Arbeitsaufwandt. Ich musste insgesamt 10 Flächen absperren und dann das Deckfurnier aufbringen. Heisst, jede dieser Flächen zweimal pressen. Noch vor einem Jahr habe ich dazu jedesmal eine Vorrichtung aufgebaut, was zeitaufwendig und umständlich war. Inzwischen verwende ich meine Spindelpresse und das geht ruckzuck.
Überlegt mal, die Presse stammt von meinem Großvater. Er war in den 1930iger Jahren selbständiger Möbeltischler, wurde gleich 1939 eingezogen und fiel 1942. Mein Vater hat diese Presse meines Wissens nach nie benutzt. Damit hat sie von 1939 bis 2014 nur da gestanden und vor sich hingerostet. Dann habe ich sie restauriert und jetzt dominiert sie neben meiner rießigen selbst restaurierten Hobelbank (stammt auch vom Großvater) die Werkstatt. Ich liebe es.
So, genug Sentimentalität und noch ein paar Bilder wie es heute Abend in meiner Werkstatt aussah.

Liebe Grüße Uwe
 

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rorob

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Servus Uwe,

vielen Dank für den mir persönlich zugedachten Beitrag. Was mich ja besonders fasziniert ist, dass du ohne Elektrowerkzeug auskommst, das hast du wohl noch bei deinem Vater gelernt. Dadurch sparst du dir ja auch eine Menge Platz.

Wäre bei mir Grobmotoriker undenkbar.

Meine Werkstatt ist eine ungeheizte Doppelgarage, im Winter halt ich die mit einem Ölradiator im positiven Temperaturbereich wenn ich arbeite. Hatte früher noch einen Gas-Brenner im Einsatz, aber der bewirkt eine Zunahme der Luftfeuchtigkeit. Das war auch schon mal Thema hier im Forum.

Dir alles Gute und dass wir noch viele "Salzer" erleben dürfen.

Liebe Grüße aus Bayern.

Robert
 

Mitglied 59145

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Ja der Uwe scheint schon echt romantisch zu sein:emoji_wink:.

Das ist schon eine echt schöne Herangehensweise.
Die Griffe der Türen scheinen mir zu niedrig zu sein, man muss sich immer runter beugen um die Tür zu öffnen. Bei der Bewegung geht das Hinterteil auch immer weiter raus und das wo Platz im WoMo doch eh knapp ist.
Griffe immer möglichst in die Nähe der Hände, hat mein Meister mal gesagt.
Bei Schubladen mache ich das auch immer möglichst hoch!

Sonst wirklich toll! Vor allem das wie ist für mich besonders!

Gruss
Ben
 

Snekker

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Hallo Uwe!
Ja das ist trotz der veränderten Umstände mal wieder ein richtiger Salzmann. Lass dich nicht irremachen von den Leuten hier. Du bist ein traditionell arbeitender Kunsthandwerker und der kauft eben keine Tischlerplatte, der stellt sie selbst her. Das hat Tradition. Die Tischler früherer Zeiten haben das auch so gemacht. Und ehrlich gesagt nach meiner Erfahrung, dauert es nicht sehr viel länger etwas von Hand zu bauen. Es macht nur sehr viel mehr Freude, hinterher das Ergebnis zu betrachten. Was mir bei deinen Stücken so gefällt ist die Tatsache, dass sie in echter Handarbeit entstanden sind. Was mir allerdings ein wenig sorge bereitet ist die Tatsache, dass es in einem Auto im Sommer extrem Warm werden kann. Du hast hoffentlich nicht mit Hautleim furniert? Ich habe in Bezug auf einbauten in Autos keine Erfahrung mit Hautleim. Weiß aber das er keine Temperaturen aber 60grad mag.
 

Salzer

ww-kirsche
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Hallo Snekker,

nein, ich habe nicht mit Hautleim gearbeitet.
Ich habe nicht die Möglichkeiten solche Flächen entsprechend zu erwärmen und auch warm zu halten. Zinkzulagen in der entsprechenden Größe wären zwar da, aber auch wieder keine Vorrichtung um sie zu erwärmen.

Du hast recht mit Deiner Sorge von Hautleim und großer Hitze oder starker Sonneneinstrahlung.
Letztes Jahr war ich mal mit einem Stand auf einem Handwerkermarkt und habe einige Sachen von mir präsentiert.
Bei meinem Buch aus Holz bzw. Furnier quoll aus einigen Ritzen der Leim heraus. Mein Sonnenschirm war zu klein, ich konnte die Sachen nicht genug vor den hohen Temperaturen schützen und das war im Freien.

Gruß Uwe
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Snekker,

nein, ich habe nicht mit Hautleim gearbeitet.
Ich habe nicht die Möglichkeiten solche Flächen entsprechend zu erwärmen und auch warm zu halten. Zinkzulagen in der entsprechenden Größe wären zwar da, aber auch wieder keine Vorrichtung um sie zu erwärmen.

Hallo Uwe!
Doch diese Möglichkeit hast du. Dir ist bloß nicht bewusst das du diese Möglichkeit hast. Ich verwende dafür einen Haushaltsbackofen. Die Blechplatten hinein auf 60-80 grad schalten und einfach stehen lassen. Nach einer stunde sind die platten sicher warm genug. Wie es weiter geht weist du ja. Noch schneller geht es mit einem großen Induktionskochfeld. Vorsicht das wird schnell zu heiß. Ich hoffe das ich den Häuslichen Frieden nicht zu sehr störe.:emoji_grin:
 
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