Ein paar letzte Fragen zur Parkettwahl

holznerd

ww-birke
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Hallo,

ich baue für meine kleine Familie gerade einen Trakt in meinem (sehr alten) Haus um bzw. bin ich am renovieren. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, sich endgültig für einen Boden zu entscheiden. Durch die vielen Beratungsgespräche mit sich widersprechenden Aussagen bin ich etwas verunsichert und erhoffe mir hier ein wenig Aufklärung. Zumindest weiß ich aus einem aktuellen Thema hier, was es mit UV-geölt wirklich auf sich hat...

Randbedingungen: Fußbodenheizung (Warmwasser):emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:arkett auch in der Küche
Der Boden sollte am besten
- ein Leben lang halten
- leicht lokal auszubessern sein (Küche etc.)
- möglichst "naturnah" und emissionsarm sein (gute Oberfläche, braver Kleber)
- wenn das alles machbar ist, darf der Preis dem auch entsprechen

Das erste Grübeln geht schon los bei der Frage: 2-Schicht oder 3-Schicht-Parkett. Die Nutzschicht ist ja bei beiden gleich stark, aber der 2S wäre insgesamt dünner, was bei FBH ja nicht schlecht sein kann. Hat die 3S-Variante im Verlgeich wirklich so viel bessere Stabilität, wenn beides vollflächig verklebt wird?
Außerdem gibts auch Massivdielen, die laut Hersteller für FBH geeignet sind. Meinen bisherigen Überlegungen nach bringt eine Massivdiele mit 15 mm Stärke aber keine Vorteile, sondern nur Probleme? ("Nutzschicht" ist ja auch nicht dicker, da ich maximal bis zur Feder abschleifen kann?)

Weiters stellt sich mir die Frage, ob es sinnvoll ist, eine rohe Oberfläche zu wählen (bringt z.B. bei dem von mir favorisierten Admonter-Parkett 5 €/m² Preisabschlag). Der Vorteil wäre, dass ich nachher genau weiß, was drauf ist. Welche Zeitspanne müsste ich ca. veranschlagen, bis in dem Fall der Boden fertig geölt ist (mit den Parkettölen der üblichen Verdächtigen hier)? Oder darf ich den Herstellern in diesem Preissegment vertrauen, dass natur-geölt auch das ist, wofür ich es halte? Kann man irgendwas über die Kompatibilität der Hersteller-Öle zu denen von z.B. Natural oder Osmo sagen?

Weiters noch zur Oberflächenstrukturierung: Meiner Lebensgefährtin sagt gebürstet zu. Jedoch lassen die Parkettmusster erahnen, dass man beim Wischen u.U. mit dem Tuch an verschiedenen Stellen hängen bleiben könnte. Hat damit jemand Erfahrung gesammelt?

Ich hoffe, mich nicht zu ungeschickt ausgedrückt zu haben und freue mich über jede Anmerkung.

Lieben Gruß
Alex
 

dascello

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Wenn du den trakt jetzt leer hast, dann gibt es nichts beständigeres als 22 mm vollholzparkett, vor ort abgeschliffen. Ich persönlich bin dann der verfechter von DD-Lack. Aber hier sind ja die Öler in der Überzahl, da halt ich dann das Maul.
Es grüßt

Michael
 

bello

ww-robinie
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Wenn du den trakt jetzt leer hast, dann gibt es nichts beständigeres als 22 mm vollholzparkett, vor ort abgeschliffen. Ich persönlich bin dann der verfechter von DD-Lack. Aber hier sind ja die Öler in der Überzahl, da halt ich dann das Maul.
Es grüßt

Michael

Das entspricht in allen Punkten meiner Meinung. Ich habe in unserem Haus vor zehn Jahren Jaso-Massivholzparkett verlegt und lackiert. Die Fläche im Wohnraum beträgt ca. 80 m². Trotz Hunden, Katzen, Enkelkindern sind die Beschädigungen äußerst gering. Kleinere Ausbesserungen lassen sich leicht und unauffällig mit Heißwachs erledigen.
Das Argument des Abschleifens eines Bodens ist meiner Meinung nach bei guten Qualitäten von Holz und Lack eher nachrangig und kommt dann eher selten vor. Die im Forum öfter angesprochenen Schäden durch verschüttete Flüssigkeiten, Hundeurin etc. amüsieren mich dann immer sehr.
 

holznerd

ww-birke
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Hallo,

erstmal danke für die Antworten. Leider helfen sie mir nicht wirklich weiter. Ich habe mit mehreren Bodenlegern gesprochen und worin sich die einig waren ist, dass bei Fußbodenheizung die Dicke des Bodenbelags jedenfalls unter 20 mm bleiben sollte. (Nur als Anmerkung: für FBH haben wir uns nicht aus Jux und Tollerei entschieden, oder weil das jetzt alle machen - ist einfach nur der kleinste gemeinsame Nenner).

Ich kann für die Bodenwahl auch nicht das restliche Haus total ausblenden. Es sollte schlussendlich schon ein stimmiges Gesamtbild entstehen. Das heißt für uns auch, dass wir eine Brücke schlagen wollen zwischen der teilweise sehr alten Bausubstanz (zumindest die Außenwände stammen aus dem späten 15. Jh) und unserer Vorstellung von Wohnen. Was soll ich sagen: es bleibt nur ein Dielenboden bzw. ein Boden in Dielenoptik. Vielleicht habe ich aber auch meine Fragen nicht klar genug formuliert.

Lieben Gruß
Alex

P.S.: ich bin kein Schwarz-Weiß-Maler. Ich finde nicht, dass Lack "böse" und Öl "gut" ist. Die Wahl für die geölte Oberfläche ist wohlüberlegt und abgewogen.
 

Neige

ww-robinie
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Hallo Alex,
So recht wird dir das m. E. auch keiner beantworten können, ohne u.A. den Bodenaufbau zu kennen. Wenn du noch nie einen Parkett auf FBH gelegt hast, empfiehlt sich in der Tat, dies durch eine Fachfirma machen zu lassen. Es ist z. B. bei FBH ein sogenanntes Aufheizprotokoll zu führen, dass dann aussagt, zu welchem Zeitpunkt der Boden verlegt wird. Ein wichtiger Aspekt, den du berücksichtigen solltest. Auch die Art des Klebers in Verbindung mit der Wahl des Boden muß berücksichtigt werden. Vielleicht beantwortet der nachfolgende Link einige Fragen:
http://www.parkettinformation.de/parkettkleber-parkettboden.html

Ob geölt oder lackiert, für ein langes Leben ist natürlich letztendlich die Pflege die man dem Boden angedeihen lässt nicht unerheblich.

Was den Boden in der Küche betrifft, da halte ich den geölten Boden für die bessere Wahl. Der Boden kann Feuchtigkeit gut aufnehmen und wieder abgeben, Kratzer, Schlieren oder Dellen sind einfacher zu reparieren. Auf jeden Fall solltest du ein Hartholz bevorzugen, da das nicht so empfindlich ist.
 

holznerd

ww-birke
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Servus Sigi,

du liegst richtig, den Bodenaufbau hätte ich beschreiben sollen. Es wird ein Zementestrich (7 cm stark) auf Betondecke mit Dämmung etc. laut Angebot allen Normen für FBH entspechend und belagsreif für Parkett (lt. Bestbieter - nicht Billigstbieter...).

Außerdem habe ich nicht vor, den Boden selbst zu legen. Bei der erhofften Lebensdauer des Bodens ist mir der Profi das Geld jedenfalls wert, mal ganz abgesehen davon, dass ich mir das nicht zutraue.
Ich bin auch über Aufheizprotokoll etc. informiert (von allen Seiten) und habe verstanden. Jeder konsultierte Bodenleger besteht auch auf einer Feuchtemessung des Estrichs bevor der Boden gelegt bzw. geklebt wird.

Das wichtigste hatte ich auch vergessen: es wird jedenfalls Eiche. In einer guten Sortierung. (Ich will keinen neuen Boden, bei dessen Produktion viel Energie darauf verwendet wurde, in so aussehen zu lassen, als wäre er 50 Jahre alt - also wenige (kleine) Äste, kein Kitt). Und: als Hobbyholzwerker vom Fällen bis zum Möbel bin ich mir für die Bodenpflege auch nicht zu schade - sogar das würde ich mit Liebe machen.

Meine Fragen bleiben leider: 2-Schicht-, 3-Schicht- oder 15mm Massivholzdiele? In roh oder doch geölt vom Hersteller? Ich hoffe, dass trotzdem jemand was dazu sagen kann...

Besten Dank
Alex
 

Neige

ww-robinie
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Massivholzdielen neigen bei FBH eher zur Fugenbildung. 3-Schicht wird eher zur schwimmenden Verlegung genommen. Bleibt also 2-Schicht. Wird dir, denke ich auch der Bodenleger empfehlen zudem massive Eiche auch noch ein nicht so guter Wärmeleiter ist.
Unbehandelt zu verlegen halte ich für besser, da dann vor dem ölen noch eventuelle "Makel" beseitigt werden können.
 

holznerd

ww-birke
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Hallo,

meine Überlegung wäre eben auch in Richtung 2-Schicht-Parkett gegangen - ich sehe das als beruhigende Bestätigung.

Den Boden unbehandelt zu verlegen wäre mir auch sympathisch. Ich habe mir mal die Datenblätter einiger Parkettöle angesehen und da wird für die vollständige Durchtrocknung eine Zeitspanne von mindestens 2 Wochen geschrieben. Sollte ich da eher auf Nummer sicher gehen und so 3 bis 4 Wochen einplanen bis die Küche draufgestellt wird?

Bei den verschiedenen Parkettölen scheint es sich einerseits um "normale" Hartöle zu handeln (z.B. bei Natural oder Auro), es werden aber auch Hartwachsöle angeboten (z.B. von Leinos das LF253 oder von Osmo). Da stellt sich wieder die Frage, was denn sinnvoller wäre - für diese Anwendung fehlt mir einfach jede auch nur ähnliche Erfahrung...

Lieben Gruß
Alex
 

Neige

ww-robinie
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Um ehrlich zu sein kenne ich mich mit Ölen nocht nicht besonders aus, wesswegen ich die Frage gerne an die Öl-Profis weiterleiten würde.
 

holznerd

ww-birke
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Danke trotzdem. Wäre natürlich schön, wenn ein alter Hase in Sachen Öl noch einen Tipp abgeben könnte.

Lieben Gruß
Alex
 
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