Eigenbau Tellerschleifer - Durchmesser, Drehzahl

Qwertl

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Hallo.

Bis zuletzt habe ich einen Tellerschleifer mit 160mm Durchmesser genutzt. Den konnte ich als Option auf einer kleinen Tischkreissäge nutzen. Da der Belag kürzlich den Geist aufgegeben hat, und 160mm oft zu wenig sind habe ich mich ein wenig umgesehen und beschlossen einen Schleifer selbst zu bauen. Dann lag das Projekt in Ermangelung eines passenden Antriebs ein paar Monate in der Schublade, bis ich vor 2 Wochen im Netz auf einen günstigen Antrieb gestoßen bin.

Jetzt steht er hier: AEG, 380V, 1400Umdrehungen/Min, 3PS, und über 30Kg schwer.

Ehrlich gesagt hatte ich nicht nach einem so starken Motor gesucht, und auch das Gewicht hat mich bei der Lieferung erstaunt. Ist aber sicherlich kein Nachteil.

Jetzt zu meiner Frage: Ich hatte eigentlich in der Größenordnung 1PS geplant, und bei ca. 1500 Umdrehungen einen 300mm Teller verwenden wollen.

Da bin ich ja Leistungsmäßig jetzt ein Stück drüber. Frage: Könnte ich mit 1400 Umdrehungen und den 3Ps auch einen größeren Teller nehmen, oder wäre das ohne Drehzahlregelung mit 1400Upm zu schnell?

Also nochmal andersrum formuliert: Welcher Maximaldurchmesser ist bei der festen Drehzahl von 1400 sinnvoll? Es sollte sich schon noch einigermaßen kontrolliert und ohne Verbrennungen damit arbeiten lassen.

Grüße, T.
 

Basic2004

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Kreisumpfang berechnen U=d x 3,14

Umfang x Drehzahl dann hast Du Geschwindigkeit in Meter pro Minute.

Vergleich die Geschwindigkeiten mit einem Serienschleifer dann bist du auf der sicheren Seite.

Die Leistung von 3 PS spielt keine Rolle, hat nur den Vorteil das der Motor genug Kraft hat das bei harter Beanspruchung die Drehzahl konstant bleibt.

Der 380V Motor kann auch mit einem Frequenzumsetzer betreiben werden, dann hat man eine stufenlose Drehzahlregulierung.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Tag T.
musst ja auch Tellerschleifscheiben haben in passender Grösse. 300/500/600 und
auch noch grösser gibt es als Standart. Die 500er Maschine in der Schule hat
auch 1500n bei 2.2 KW. Passt also schon dein Motor. Die Maschine wiegt aber
schon ca. 300 Kg. Wie machst du so einen Unterbau, bist du Metallbearbeiter?
Würde mich freuen dein Ergebnis bewundern zu dürfen.
Liebe Grüsse, Harald
 

Qwertl

ww-ahorn
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Danke für die Antworten.

Leistungsmäßig ist schon klar, dass die 3 PS kein Nachteil sind, sondern eher die Chance bieten einen größeren Teller zu nutzen. Deshalb ja auch grundsätzlich die Frage.

Und zu Harald... ich bin kein Metallbauer. Wenn ich deinen Beitrag lese könnte man vermuten, wir kommen tendenziell aus der selben Branche :emoji_wink: und als Klugscheisser und Besserwisser von Dienstwegen muss man sowas ja selbst versuchen.

Deine Frage bzw. der Hinweis auf die 300Kg eurer Maschine in der Schule wirft bei mir nun doch Zweifel an der sicheren Umsetzungsmöglichkeit eines doch größeren Schleifers mit meinen Möglichkeiten auf.

Geplant war bisher ein Tellerschleifer komplett aus Multiplex, ähnlich dieser Konstruktion von John Heisz. Also der Aufbau ähnlich, angepasst an meinen Motor, mit dem Schleifteller direkt auf der Riemenscheibe. Ich arbeite bei solchen Projekten gerne ohne genauen Plan, und lasse mich schrittweise und durch die vorhandenen Restholzstücke inspirieren :rolleyes:.

Ich schätze mal es geht mit dem Baumaterial später um ein Gesamtgewicht von
50 - 60 Kg, die dann auf einer massiven Werkbank festgeschraubt würden.

Ich bin nicht sicher, ob ich einen größeren Teller als die ürsprünglich geplanten 300mm aus Schichtmaterial oder MFD gut genug ausgewuchtet bekomme, sodass mir das Teil nicht samt Werkbank durch den Raum hoppelt.

Die DIY-Schleifer die ich in ähnlicher Bauart im Netz gefunden habe lagen meist so um die 300mm.

Naja, Vielleicht schneid ich einfach mal einen Testteller in 40 oder 50cm und gucke was passiert. Das wird in den nächsten Tagen erstmal nix werden. Sobald es weitergeht melde ich mich!

Grüße, T.
 

Sägenbremser

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Hallo T.
ja da tust du gut dran. 300mm sollten auch ausreichen. Bei grösseren Tellern
wird auch nicht mehr direkt von der Motorwelle angetrieben, da sitzt eine
stabile Lagerung zwischen.
Nein ich bin kein Pauker, Tischler im Unruhestand.
Liebe Grüsse, Harald
 

Basic2004

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Hallo T.
ja da tust du gut dran. 300mm sollten auch ausreichen. Bei grösseren Tellern
wird auch nicht mehr direkt von der Motorwelle angetrieben, da sitzt eine
stabile Lagerung zwischen.
Nein ich bin kein Pauker, Tischler im Unruhestand.
Liebe Grüsse, Harald

bei 500mm hat man im Aussenbereich der Schleifscheibe eine große Hebelwirkung, die auf die Lager geht.
 

Qwertl

ww-ahorn
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Hallo.

Dann erstmal Sorry Harald, dass ich dich in das falsche Berufsbild schubsen wollte. Dann hast du ja doch einen richtigen Beruf gelernt :emoji_wink:

In der Tat werde ich bei 300mm bleiben. Das ist schon eine gewaltige Steigerung von meinem alten Schleifer aus betrachtet. Und sogar damit hab ich mit Ach und Krach und ein bisschen Rumexperimentieren noch fast alles für mich Erforderliche hinbekommen.

Stabil wird das dann auch auf jeden Fall werden, da die massive Riemenscheibe einen Durchmesser von über 20cm hat, und ich die Schleifscheibe da flächig drauf verschrauben kann.

Ich melde mich bei Gelegenheit mit Bildern. Im Anhang hab ich nochmal den Motor mit Größenvergleich. Der war echt ein Schnapp. Verrückt massiv...

Grüße, T.
 

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Gast aus Belgien

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Hallo.

Dann erstmal Sorry Harald, dass ich dich in das falsche Berufsbild schubsen wollte. Dann hast du ja doch einen richtigen Beruf gelernt :emoji_wink:

In der Tat werde ich bei 300mm bleiben. Das ist schon eine gewaltige Steigerung von meinem alten Schleifer aus betrachtet. Und sogar damit hab ich mit Ach und Krach und ein bisschen Rumexperimentieren noch fast alles für mich Erforderliche hinbekommen.

Stabil wird das dann auch auf jeden Fall werden, da die massive Riemenscheibe einen Durchmesser von über 20cm hat, und ich die Schleifscheibe da flächig drauf verschrauben kann.

Ich melde mich bei Gelegenheit mit Bildern. Im Anhang hab ich nochmal den Motor mit Größenvergleich. Der war echt ein Schnapp. Verrückt massiv...

Grüße, T.

Ich würde hier einwenden dass die Lager des Motors nicht gemacht sind um die Kräfte die Du beim Schleifen auf die Welle überträgst lange auszuhalten.
Nicht ohne Grund wird in solchen Situationen auf einen indirekten Antrieb gesetzt, sprich mit einem Riemen.
Aber es kann natürlich auch wieder mal Blödsinn sein den ich schreibe :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Also für einen 300mm Teller werden die Lager sicherlich halten. Aber einen 500mm Teller würd ich mir nicht trauen. Da wirken sich schon kleinste Unwuchten stark aus.
 

lunateide

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Guten Abend Woodworker,

aus der Technik dieses Themas halte ich mich raus.
Lediglich eine Anmerkung zu einem Scheibendurchmesser von 30 cm; ein größerer steht auch mir nicht zur Verfügung.

Auf den ersten Blick ist eine Schleifscheibe von 30 cm recht groß. Wenn man aber berücksichtigt, daß sich fast die untere Hälfte der Scheibe im Maschinengehäuse verbirgt, von dem verbleibenden Rest nur die Hälfte benutzt werden soll, die sich abwärts dreht und außerdem das Werkstück bewegt werden soll, um Schleifspuren zu minimieren, dann bleibt nicht viel übrig.

Ich habe kürzlich die Seitenteile einer Schatulle, 20 cm lang, 7 cm hoch geschliffen.
Bereits bei einem solch kleinen Werkstück habe ich die gesamte Breite benutzt und mußte sehr aufpassen, daß mir das Werkstück nicht rechts durch die Aufwärtsrotation aus der Hand gerissen wurde.

Gruß
Roland
 

ARON

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Moin,

da ich noch nie mit einem Tellerschleifer gearbeitet habe, habe ich eine Verständnisfrage: Benutzt man einen Tellerschleifer auch für Flächen? Habe immer angenommen, dass diese eher zum Abrunden oder für Kleinstflächen (Hirnholz o.ä.) genutzt werden.
 

lunateide

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Hallo Aron,

ob"man" das so macht, kann ich nicht beantworten, sicherlich sind bessere Möglichkeiten denkbar.
In einer Tischlerei habe ich schon an großen Bandschleifmaschinen einer Vorrichtung zum schleifen von sehr kleinen Werkstücken gesehen. Dazu habe ich aber keinen Zutritt.

Wie sollte ich es sonst machen, es ging bei einer fertig verleimten Schatulle um das Beischleifen der überstehenden Fingerzinken.
Alternative wäre Handarbeit gewesen.

Womit hättest Du es denn gemacht?

Gruß
Roland
 

ARON

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Moin Roland,

danke Dir für die Antwort. Wie bereits geschrieben, habe ich noch nie an so einer Maschine gearbeitet und habe für mich auch keine Notwendigkeit gesehen. Auch habe ich nie die 'merkwürdige' Schleifrichtung begriffen. Weiterhin scheint mir der Blattwechsel sehr kompliziert.

Du siehst: Ich habe keine Ahnung davon.

Ich habe einen uralten Bandschleifer, mit dem ich kleine und kleinste Teile stationär schleife. Ansonsten nehme ich einen Exzenterschleifer.
 

Sägenbremser

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Guten Abend T.
unterschreib doch mit deinem Taufnamen, das macht das Anreden immer so
schön persönlich. Ich habe dann ein Gefühl von etwas besser kennen. Aber
das ist allein deine Entscheidung. Lehrer ist auch ein richtiger Beruf. Leider ist
nicht jeder der Richtige für diesen Beruf. Habe ich grössten Respekt für, wer sich
dafür entscheidet unserem Nachwuchs die ersten Stufen ins Leben zu vermitteln,
muss schon eine gehörige Portion Berufung verspüren. Habe am Ende meines
Studiums mal 3 Monate eine Berufsschulklasse, kommissarisch, in Mathe und Fach-
kunde unterrichtet, war rechtschaffend ermüdet wenn der Tag vorüber war.

Aber zurück zu deiner Tellerschleifmaschine. Wenn du die Trägerscheibe auf die
Riemenscheibe geschraubt hast, müsstest du das Paket aber auswuchten. Hast
du einen netten Fahrradhändler, die haben so schöne Vorrichtungen zum ein-
spannen wenn sie Räder/Speichen zentrieren. Die Feinwuchtung kannst du mit
kurzen Spaxschrauben in der Holzscheibe machen. Für die Wärmeableitung ist
eine Alu/Gusstahlscheibe natürlich die bessere Wahl. Gibt es bei Steiner-Drechsel
Zentrum auch fertig zu kaufen(ca.100 Euro). Ob du Kletthaftung oder Klebepads
nehmen willst kommt auf das gewünschte Ergebnis an. Bei uns geht es mehr um
exakte Winkel und Kanten, Kleben. Zum Schleifen von Flächen sind Klettscheiben
etwas sanfter zum Holz.

Liebe Grüsse, Harald
 

Qwertl

ww-ahorn
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Hallo.

Ich kam mit den Klettscheiben bisher gut klar und denke, dass ich auch mit der etwas weicheren Auflage für meine Anforderungen ausreichend exakte Winkligkeit hinbekomme. Anderenfalls bin ich da nicht so wahnsinnig festgefahren. Wenn ich die Scheiben aufklebe. Wie werden die denn dann ausgewechselt?
Naja,ist wohl Geschmackssache.

Was das Auswuchten angeht, da würde ich unterschiedliche Vorgehensweisen von Matthias Wandel probieren wollen. Als Material würde aufgrund der Homogenität MDF in Frage kommen. Dann erstmal die Scheibe möglichst exakt ausschneiden, auf einen langsameren Motor raufspannen und quasi runddrehen. Wenn die Platte dann rund ist sollte die hoffentlich schon einigermaßen ausgewuchtet sein. Da hab ich aber die Möglichkeit gefunden, die Scheibe auf einer Bohrung in der Mitte auf eine Murmel zu legen, und das dann umgedreht auf den Tisch zu stellen. Auf der Seite wo die Scheibe sich absenkt mit dem Forstnerbohrer eine Vertiefung bohren, wieder auf die Kugel....
Irgendwann sollte das dann ausreichend gewuchtet sein - hoffe ich.

Mit der Vorgehensweise würd ich vielleicht sogar mit Multiplex testen.

Ich werd mich auf jeden Fall melden, wenn ich das umgesetzt habe.

Grüße, Tobias
 

Sägenbremser

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Guten Abend Tobias
300 mm bei 1400 n sind schon ein gehöriges Paket. Aber wenn du es in MDF machen
möchtest hast du einen sehr homogenen Körper. Ob auf Dauer glaube ich nicht.
Das mit der Murmel ist schon nett um axiale Momente auszutarieren, dein erstes
Problem ist aber die Unwucht der Riemenscheibe/Trägerplatte, verschraubt und da
treten radiale Kräfte auf. Die MDf Scheibe kannst du auf der Kreissäge rund fräsen,
nur würde ich das nach dem Verschrauben machen, ist etwas genauer.
MFG Harald
 
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