Eigenbau-Fräsanschlag nicht winkelig/fluchtig

Robheld

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Hallo,

ich habe einen Fräsanschlag aller Guido Henn gebaut.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist er mir dennoch nicht gut gelungen.
(Bild 1a / Bild 1b)

1) Anschlag macht einen leichten Bogen, sodass die beiden Anschlagbacken nicht in einer Flucht wären.
(Bild 2 und 3)

2) Anschlag ist auf einer Seite nicht ganz winkelig.
(Bild 4)

Kann ich das noch irgendwie korrigieren?

Einfach mit Klebebandstückchen die Anschalgbacken hinterfüttern finde ich nicht gut, da man die Backen ja verschieben kann. Die linke Backen soll zum Fügen kleiner Teile auch mal ein Millimeter noch vorne gesetzt werden können.

Meiner erste Idee war zwischen Anschlag und Anschalgbacken noch ein durchgehendes Brett anbringen. Das könnte man ausrichten und fest mit dem Anschlag verschrauben. Da bin ich mir aber auch unsicher welches Material und ob das überhaupt geht oder ich da noch einen Denkfehler habe
  • Multiplex
  • MDF
  • Aluplatte (z.B. 6 mm Stärke)
  • Aluvierkantrohr (140x20)
    Andere Ideen was nicht so dick ist aber sich nicht durchbiegt?
 

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Komihaxu

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Ich würde ihn über einen Abrichthobel schieben.
Danach sollte er rechtwinklig und gerade sein.

Und wenn die Oberfläche danach nicht mehr schön ist, einen Bogen 1mm starkes HPL aufkleben.
 

Robheld

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Ich bin mir auch gerade nicht sicher, ob das überhaupt funktioniert mit dem Abrichthobel. Die geradezuhobelnde Fläche hat ja einen "Bauch" in der Mitte nach außen. Wäre es ein Brett würde man es andersherum drüber schieben.

Ich hab mal versucht das zu skizzieren.
80068-albums681-picture3202.png
 

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Mahlzeit,

man kann MPX schon abrichten allerdings ist es für die Messer der Abrichte nicht besonders förderlich.

Wie würde man das denn machen? Die untere Seite wo der Anschlag drauf steht gegen den Anschlag der Abrichte? Nur so würde es ja rechtwinkelig werden - oder?

Im Fall Du willst es wirklich abrichten würde ich die "gerade" Seite (also die auf dem der Anschlag steht) nochmal mit einem kleinen Span plan machen, anschließend dann am Anschlag die 2. Seite dazu winklig und plan Abrichten.

Abrichten geht auch mit dem Bauch, hast halt am Anfang so gut wie keine Auflagefläche und musst entsprechend führen. Der "Bauch wird von alleine kleiner und die Fläche länger.

Auf mein Hobel darf allerdings nur Massivholz, vor ich MPX hoble bau ich es lieber neu. Messer einstellen am ADH macht nur bedingt Spaß, daher würde ich sie nicht mit sowas "verhunzen".

Alternativ das ganze noch mal aufsägen (z.B. mit Japaner) anschließend neu und besser ausgerichtet verleimen keine Option?

Gruß SAW
 

Robheld

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Das Problem für die Messer ist doch der Leim - nicht?
Wenn ich eine Multiplex-Stirnkante hoble, habe ich viele Leimschichten nebeneinander. Das ist natürlich fies.
In meinem Fall hoble ich doch aber maximal zwei dünne, aufeinander geleimte Massivholzschichten (nämlich die äußeren beiden Schichten der Multiplexplatte). Somit kommen die Messer mit maximal einer Leimschicht in Berührung.
Massivholzbretter werden ja nach dem Verleimen auch gehobelt.

Oder rede ich mir da was schön? :confused::emoji_open_mouth:
 

Robheld

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Alternativ das ganze noch mal aufsägen (z.B. mit Japaner) anschließend neu und besser ausgerichtet verleimen keine Option?

Das ist für mich wirklich keine Option. Mit den ganzen Flachdübeln war das eine Menge Arbeit. Zumal ich nicht wüsste was ich beim 2. Mal besser machen würde. Und eine mit der Handsäge aufgesägte Kante ist sicher auch nicht gerade, sodass es danach vielleicht noch schlimmer ist.
 

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Ich versuche es, verleimte Dinge zu hobeln zu vermeiden. Bei 250mm Hobelbreite ist da ja eh relativ schnell Schluss.
Wenn Du Ersatzmesser für deine Abrichte hast kannst es ja auf einen Versuch ankommen lassen.
Anschließend einfach irgend ein Weichholz drüber jagen, wenn das Hobelbild passt Glück gehabt, wird es "Schartig" muss halt Messer schleifen bzw. wechseln.

Die Kanten müsstest nach dem zersägen schon nochmal nacharbeiten, das ist klar.

Vielleicht auch gar nichts machen, erst mal eine Probefräsung? Möglicherweise sind die Auswirkungen auf das Werkstück gar nicht so gravierend wie vermutet?

Wenn Du Leimkanten fügen willst hat der Anschlag ja eher eine untergeordnete Rolle, viel wichtiger ist dass der Fräser im richtigen Winkel zur Tischplatte steht.

Eine weiter Möglichkeit wäre plan fräsen mit so einem Gestell für die Oberfräse. Kumpel plant so öfters mal Bohlen für Tische, klappt ganz ordentlich.

Gruß SAW
 

Robheld

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Wenn Du Ersatzmesser für deine Abrichte hast kannst es ja auf einen Versuch ankommen lassen.
Ich selbst habe keine Abrichte und gehe dazu in eine Miettischlerei.

Vielleicht auch gar nichts machen, erst mal eine Probefräsung? Möglicherweise sind die Auswirkungen auf das Werkstück gar nicht so gravierend wie vermutet?
Keine Chance. Dafür ist es viel.

Wenn Du Leimkanten fügen willst hat der Anschlag ja eher eine untergeordnete Rolle
Ich werde hauptsächlich den Anschlag benutzen.

Eine weiter Möglichkeit wäre plan fräsen mit so einem Gestell für die Oberfräse. Kumpel plant so öfters mal Bohlen für Tische, klappt ganz ordentlich.
So etwas? https://i.ytimg.com/vi/QXcsn62Odxs/maxresdefault.jpg
Stelle mir das nicht sehr präzise vor und ich wüsste auch nicht wie es rechtwinkelig werden soll.
 

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Hmm,

ob die Dich das in einer Miettischlerei machen lassen wage ich zu bezweifeln. So wie es auf den Bildern aussieht wirkt es nicht soo dramatisch die Abweichung.

Das Abrichten mit der OF geht schon recht präzise, klar muss der "Schlitten" ordentlich gebaut sein und das Werkstück zu den Führungsleisten sauber ausgerichtet sein.

Schleifen (z.B. mit Bandschleifer mit Schleifrahmen) wäre im Fall auch eine Möglichkeit eine Verbesserung zu erreichen. Hier muss man dann halt beim höchsten Punkt beginnen und immer wieder die höchsten Stellen markieren um auch an den richtigen Stellen abzutragen. Nicht ganz einfach aber zu schaffen.

Vielleicht hat ja ein anderer Foristi noch Vorschläge.

Gruß SAW
 

Robheld

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Ja das wäre gut wenn noch jemand eine Idee hat.

Wie wäre es denn wenn ich nicht eine MPX/MDF/Aluplatte davor setze (die ich genau ausrichten muss, sondern eine Buche-Leimholzplatte?
Die könnte ich einfach aufleimen und das dann über den Abrichthobel.


Trotzdem vielen Dank Dir SAW.
 

ranx

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Moin,
Ich habe an entsprechender Stelle einen Schnitt gesetzt und dann die Konstruktion auf Maß gedrückt.
Anschließen das ganze mit einem Riegel und den Schrauben fixiert. Geht natürlich auch mit zusammen drücken/ zwingen.
Ist nur ein Anschlag, beim näxten werde ich berücksichtigen das ich zuwenig geeignete Zwingen für die Schräge hatte oder die Bohrlöcher vor dem Leim angeben schon setze das die Zeit nach hinten nicht so eng wird ...
LG uwe
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Guido

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Das ist für mich wirklich keine Option. Mit den ganzen Flachdübeln war das eine Menge Arbeit. Zumal ich nicht wüsste was ich beim 2. Mal besser machen würde. Und eine mit der Handsäge aufgesägte Kante ist sicher auch nicht gerade, sodass es danach vielleicht noch schlimmer ist.

Hallo Robheld,

das was ich auf den Bildern erkennen kann, lässt darauf schließen, dass das untere Brett (mit der halbrunden Aussparung für den Fräser) an der Vorderkante nicht absolut gerade war bzw. besäumt wurde. Das Problem bei Multiplex ist, dass beim Abschneiden eines schmalen Streifens von einer größeren Platte, dieser Streifen aufgrund von Spannungen im Plattenaufbau gerne mal an der Kanten wieder krumm wird.

Aus diesem Grund säge ich schmale Streifen zunächst mal mit etwa 15 bis maximal 20 mm Übermaß in der Breite zu. Diesen etwas breiteren Streifen, der sich dann beim Abschneiden möglicherweise etwas verbogen hat, dann zunächst an einer Kante wieder gerade schneiden (besäumen) und anschließend am Parallelanschlag auf exakte Breite zuschneiden. Da hier nur maximal 20 mm Material abgetrennt werden, ist ein weiterer Verzug an der Kante in aller Regel nicht mehr zu erwarten.

Im nächsten Schritt würde ich den gesamten Anschlag nicht mehr verleimen, sondern nur noch verschrauben. Das sieht zwar nicht so professionell aus, aber so ein Anschlag benötigt beim Verleimen schon jede Menge Zwingen. Und müssen auch noch jede Menge Lamellos eingesteckt werden, dann wird die Zeit schnell knapp. Da braucht es etwas Erfahrung und vor allem einen kühlen Kopf :emoji_wink:. Hat man dann noch den falschen Leim mit einer geringen offenen Zeit, ist das Chaos quasi vorprogrammiert. Auch sollte man sich ruhig einen Helfer dazu holen und mit dem den ganzen Leimprozess einmal trocken durchspielen.

Hört sich wahrscheinlich alles banal und trivial an, ist aber extrem wichtig!

Beim Verschrauben des Anschlags kann man sich jede Menge Zeit lassen und zur Not auch mal was korrigieren. Von den Schrauben sieht man später sowieso nichts mehr und außerdem ist es ein Werkzeug und kein Möbelstück :emoji_wink:

Also mein Rat wäre, so schade es auch ist, mach einen neuen Anschlag.

Überprüfe dabei vorher, ob alle Längskanten auch wirklich perfekt gerade sind und alle Winkelbrettchen auch exakt im rechten Winkel zugeschnitten sind. Das ist schon mal die Grundvoraussetzung für einen nahezu geraden und rechtwinkligen Anschlag. Ich sage extra nahezu, da leider auch die Multiplexplatten in der Dicke noch geringe Tolleranzen aufweisen können. Und das kann dann bedeuten, dass es trotz aller Sorgfalt hier und da zu minimalen Ungenauigkeiten kommen kann. Die kann man dann mit etwas dünnem Klebeband auf der Rückseite der verschiebbaren Anschlagbacken wieder sehr gut ausgleichen.

Sorry, dass ich dir hier keinen einfacheren Rat geben kann.

Viel Erfolg und schöne Grüße

Guido
 
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