Eichenholz altern lassen

spenki

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da wo des *Gute* Bier herkommt
Guten Tag

ich habe vor jahren mal einen versuch gemacht, und zwar Eicheholz mit Essig (Test 1) und mit Scheuermilch (Test2) jeweils mit Stahlwolle auf dem Holz verteilt und ja wie soll ich sagen *eingerieben *
Test 1 wurde innerhalb kürzester Zeit ( ca. 1h ) grau jedoch blieben feine Häärchen der Wolle in den Eicheporen hängen, diese hässlich Schwarz geworden sind, diese waren auch mittels Messingbürste nicht mehr zu entfernen.

Test 2: das grau, ließ sich gut einen Tag zeit, zwar nicht ganz so intensiv wie mit Essig aber schön gleichmäßig.

Aber jetzt, mein Problem, jetzt funktioniert es mit Scheuermilch nicht mehr, die haben wohl das Rezept geändert, schade !

Gibt es eine andere Möglichkeit das mit hilfe der Gerbsäure grau zu bekommen ( also keine Beize oder deckend Lackieren)

Freu mich auf vielen Antworten und Tipps.

Der Spenki
 

Sägenbremser

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Hallo Spenki

nimm mal Gallseife und reib sie mit einem Schleifvlies, oder Scheuer-
schwamm auf die gut geschliffenen Eiche. Das gibt einen leicht
milchig/vergrauten Farbton. Gallseife hat jede Drogerie, wenn du noch
eine findest, haben unsere Omas noch Flecken mit entfernt.

Liebe Grüsse, Harald
 

spenki

ww-fichte
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da wo des *Gute* Bier herkommt
Hallo ihr beiden !

den Tipp mit Gallseife hab ich von einem Kollegen heut auch bekommen.

Ohhhh es gibt gleich einen fertige Lauge !! klingt sehr gut,
ich habe jetzt ein Buch gefunden das im Vincentz Verlag erschienen ist, mit den Titel * Oberflächenbehandlung von Holz: Klassische Techniken und Rezepte *

Dort habe ich etwas gefunden, wollte zuerst Eisensalz z.B. bei der Apotheke bestellen, dies auch möglich gewesen wäre, aber 100g würden knapp 50€ kosten, das war mir dann bisschen zu viel. Hab jetzt die *alte* Variante gewählt und habe jetzt Stahlwolle mit Essig angesetzt, werde das jetzt eine Woche lang stehen lassen und dann testen.

Die letzte Möglichkeit ist dann die fertige Lauge.

Vielen Dank !!!

Der Spenki
 

der-Tim

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Hallo Spenki. Warum denn wieder Stahlwolle? Du hast doch schon die Erfahrung gemacht, dass es schwarze Flecken gibt. Die werden mit Stahlwolle garantiert wieder auftreten! Oder bin ich jetzt falsch gewickelt?

Es gibt doch so viele Schleif/Vließmaterialien außer Stahlwolle, mit der man den Essig einreiben kann, die Eisenfrei sind und somit keine schwarzen Flecken Hinterlassen.
 

spenki

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da wo des *Gute* Bier herkommt
Guten Morgen

nein du bist nicht falsch gewickelt, und ein anderes Material wie Vließ gibt es schon, aber ich brauche zu dieser reaktion das *Eisen* sonst funktioniert das ganze nicht.

Nochmal ganz kurz, ich habe einen Steinkrug mit essig und darin Stahlwolle, eingelegt ( hätte auch mühevoll Eisenspäne raspeln können ....) das wird eine Woche stehen gelassen, dann gefiltert und danach sollte es funktionieren.

Bei weiteren Fragen, gerne !

Der Spenki
 

checkalot

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sorry bin jetzt nicht 100% sicher, ob ich dein Problem richtig erfasst habe, aber wie ich dich verstehe brauchst du die Stahlwolle ja nicht notwendigerweise zum Schleifen des Holzes, sondern für die chem. Reaktion in deinem Ansatz. Dann gieß den Krempel doch einfach durch ein feines Lacksieb und bringe ihn dann mit einem eisenfreien Schleifvlies aufs Holz auf...
 

Keilzink

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... ich hab mal einem Restaurator über die Schulter geschaut, der eine Leiste aus Eiche mit einer Kalium-Dichromat- Lösung behandelt hat (hoffe, ich hab das jetzt noch richtig im Gedächtnis, das war ein rosa-farbenes Pulver). Das Ergebnis war, dass die Eiche sich ins Dunkelbraune verfärbt hat und damit besser zum Holz des alten Möbels, das er restauriert hat, passte. Nach dem ölen und wachsen war fast kein Unterschied mehr zu erkennen.

Ich würde es heute aber eher nicht mehr verwenden: "Obwohl der Stoff bis vor wenigen Jahren noch als Xi (reizend) eingestuft war, ist Kaliumdichromat heute als sehr giftig, brandfördernd, umweltgefährlich, erbgutverändernd, fortpflanzungsgefährdend und krebserzeugend eingestuft. Es reizt die Haut, Atmungsorgane und die Augen. Bei wiederholtem Hautkontakt tritt Sensibilisierung ein, es können sogar Allergien entstehen." Zitat: Wikipedia
Da ändern sich die Einschätzungen oft recht schnell, ich habe auch beruflich mit dem Stoff zu tun gehabt - als er noch als nur "reizend" galt.

Andreas
 

bagalut

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Hallo Andreas!
Ich denke, Du vertust Dich da (oder der Restaurator?)!
Zum Altern von Holz nimmt man (ich) Kaliumpermanganat!
Das ist ein Desinfektionsmittel für die Haut (in richtiger Konzentration) und wurde zum Gurgeln bei Halsentzündungen genommen. Übrigens auch bei Magenspülungen nach Vergiftung.
Ich nehme das Zeugs bevorzugt bei Restaurierungen von Weichholzmöbeln.
Allerdings sollten Reste nicht in die Kanalisation und man sollte auch tunlichst keine Mischungen damit machen - mit Glycerin oder Alu-Feilspänen gibts `nen Knall...
Viele liebe Grüße
bagalut
 

Keilzink

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... ich war mir auch unsicher - aber das Internet weiss alles: Schau mal hier nach - unter Chemische Beize Nr.4

Andreas

PS: Trotzdem nicht verwenden - als dieses Buch geschrieben wurde, war über die Gefährlichkeit dieses Stoffes noch nichts bekannt. In unserem Labor stand das in 500 Gramm-Gebinden im Regal ...
 

bagalut

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Hallo Andreas!
Tatsächlich!
Kannte ich so gar nicht. Würde ich auch nicht probieren wollen.
Aber Kaliumpermanganat ist super!
Danke für die "Erhellung"
Mit besten Grüßen
bagalut
 

Hobelholzer

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Hallo

Ich sollte mal an einem schönem alten Eichenkreuz ein fehlendes Teil ergänzen, an einem Kranz mit 8 schön geschnitzten Teilen, fehlte ein Teil, die Oberfläche des Kranzes war grau-braun, richtig alt aussehend, anfangs war ich sehr skeptisch, ich dachte schon daran , den gesamten Kranz neu zu schnitzen, probierte dann aber ein Kranzteil zu räuchern, ich nahm ein Glas mit Schraubdeckel, an einem Draht am Deckel befestigt hing ich das Teil ins Glas, in das ich eine kleine Menge Salmiakgeist eingebracht hatte, ich schraubte den Deckel zu und beobachtete das Geschehen, ich konnte schön beobachten wie die Oberfläche des Teiles sich veränderte und warte bis ich dachte, so ist es gut, der Auftraggeber war begeistert, wie gut ich den Ton getroffen hatte, ein Unterschied war kaum aus zu machen.

Gruß Hobelholzer
 
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