Eiche zum Sägewerk - welche Stärken schneiden lassen?

Komihaxu

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Hallo Einschnittprofis!

Ich habe 6 Eichenstämme, die demnächst ins Sägewerk gefahren werden und mir noch nicht sicher, welche Stärken ich schneiden lassen soll.
eiche.PNG

Was nach der Trockenzeit von einigen Jahren (Möglichkeit zur Kammertrocknung gibt es voraussichtlich nicht) daraus werden soll, steht noch nicht vollständig fest.

Auf jeden Fall soll aber
eine Roubo-Hobelbank ( https://www.bm-online.de/produkte-u...stattpraxis-fuhrpark-2/robustes-arbeitspferd/ )
und ein Bettgestell (etwa so: https://www.main-moebel.de/doppelbett-160x200cm-wildbuche-geoelt-carina.html )
daraus werden.

Ich vermute, dass folgende Frage beinahe nur mit einem "Wie du es machst, ist es später verkehrt!" beantwortet werden kann, aber vielleicht könnt ihr mir doch ein paar Tipps geben.

Ich hatte daran gedacht, Stärken zwischen 30 und 60 mm schneiden zu lassen und es weitgehend dem erfahrenen Säger zu überlassen, was er aus dem Stämmen am sinnvollsten herausbringt.
Hinweis: Die Stämme werden auf einem Horizontalgatter geschnitten, also kann ich die Stärken recht frei wählen. Laut Aussage ist aber nur ein "Einfachschnitt" möglich, also nicht solche Spezialiäten wie "Quartierschnitt" u.ä.
Soweit ich weiß, ist 50mm ein Standardmaß!? Damit habe ich aber keine sonderlich guten Erfahrungen gemacht, wenn man für Flächen an Möbeln 20mm Endmaß haben will. Das wird nach dem Hobeln doch recht knapp. Ich würde dazu tendieren, das meiste in 30mm Stärke schneiden zu lassen.
Was meint ihr dazu? Danke!
 

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kgb007

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Ja, klar hängt das davon ab....
Aber: Bei den vielen Stämmen kann man ja ordentlich variieren. Ich habe anfangs immer zu dünn aufschneiden lassen - wollte viele Bretter. Heute würde ich jeweils 5mm drauf geben. Gängig ist 22, 25, 28, usw. Wenn man auch Tischbeine daraus machen will, empfiehlt es sich, die später zu laminieren - oder man hat sehr viel Zeit.
Wenn ein Tisch (nicht die Hobelbank) draus werden soll, dann würde ich einen Stamm in gleicher Stärke aufschneiden lassen.
Meistens verfällt man in etwas Hektik, wenn man am Sägewerk steht. Also empfiehlt es sich, eine Liste zu machen. Der Mann am Sägewerk will auch fertig werden, deswegen scheut er jeden extra Wunsch. Aber man kann den Stamm auch drehen und so mehr Bretter mit stehenden Jahresringen heraus bekommen.
Ich würde mich für einige Stärken entscheiden, denn das ganze muss ja noch ordentlich gelagert werden und zwei oder drei nebeneinander gibt bessere Stabilität.
Mit 10 qm Eiche kann man einige Betten und Hobelbänke bauen...
Viel Spass!
 

ChrisOL

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Hallo,

für eine Hobelbank würde ich größere Dimensionen bevorzugen. Beine Bankplatte usw will man nicht aus 20mm zusammenleimen.

Wobei 10cbm Eiche auch noch viele weitere Projekte zulässt.
 

IngoS

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Hallo,

üblicher Weise schneidet man außen dünnere Bretter und zum Kern hin dickere. So hat man später weniger Verschnitt beim Besäumen. Für eine gute Tischplatte reichen 30mm Fertigmaß aus. Rohmaß 10mm mehr. Tischbeine Fertigmaß 60 bis 80mm Also eine 70 bis 90mm Bohle. Schrankkorpus Fertigmaß 25mm also 35mm Rohmaß. Für Füllungen reichen Fertigmaß 15 bis 20mm, also etwa 25mm Rohmaß. Für eine Hobelbank musst du halt je nach gewünschter Plattendicke entsprechend sägen lassen. Die Kernbohlen haben ja stehende Jahresringe und sind darum besonders gut für Tischplatten geeignet,

Gruß

Ingo
 

Komihaxu

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Danke für eure Hinweise.

Ich habe ein bisschen mit dem CAD gespielt um mir einen Überblick zu verschaffen, was dabei rausfallen könnte:
Bei 60 oder gar 70mm bin ich mir nicht sicher, ob die in 5 Jahren nennenswert trocken werden können...

eiche3.PNG
 

kgb007

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Manche sagen: grob 1 cm pro Jahr, ergäbe bei 50 mm 2,5 Jahre.
Andere sagen, Holz ordentlich ablagern nimmt 7 Jahre. Damit es sich etwas tot arbeitet (das Lignin in den Zellen wird dann etwas steif).
Es kommt sicher darauf an, wo und wie das Holz liegt (bei mir auf dem Scheunenboden geht das schneller als auf der Wiese, obwohl da ständig Westwind ankommt). Ich sage mal, bis Du bei dem letzten Brett angekommen bist, wird auch etwas Zeit ins Land gehen...
 

Komihaxu

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Meine Stämme kamen schon gestern wieder vom Sägewerk zurück.
Das Sägen war wesentlich günstiger als ich erwartet hatte. 100 Euro pro Festmeter hatte ich geschätzt, verlangt wurden 50.

Der Transport über 50 Kilometer (einfache Strecke) hat incl. Trinkgeld 300 Euro gekostet.

In Summe hat es bisher rund 1000 Euro für geschätzt 8 m³gekostet.
Zum Vergleich: Der Preis für den m³ europäische Eiche liegt bei meinem Händler zwischen 1400 und 2600 Euro, je nach Qualität und Größe.

horizontalgatter.jpg

Eiche_LKW1.jpg

Der 6-Tonnen-Kran hatte gut zu tun, viel länger hätte der große Stamm nicht sein dürfen.
Eiche_LKW2.jpg

Eiche4.jpg

Jetzt kommt nochmal eine richtig anstregende Arbeit:
Transport zum Lagerplatz, Aufstapeln, ggf. schon besäumen.
 
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IngoS

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Jetzt kommt nochmal eine richtig anstregende Arbeit:
Transport zum Lagerplatz, Aufstapeln, ggf. schon besäumen.

Hallo,

ordentlich aufstapeln ist wichtig, aber besäumen würde ich das nicht, eventuell entrinden.
Hirnenden mit alter Farbe bestreichen, damit es hier nicht so schnell reintrocknet. So entstehen weniger Risse.
Mit der Fuhre kannst du schon Einiges anfangen (in 4 - 5 Jahren).

Gruß

Ingo
 

Komihaxu

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arst Du beim sägen dabei, wurde es so gesägt wie Du wolltest?
Nein, ich hätte auch nie erwartet, dass es so schnell geht.
Das Bild habe ich beim ersten Besuch gemacht, da wurde gerade ein wunderschöner Robinienstamm gesägt.

Ich habe obige Zeichnung mitgegeben und auf den ersten Blick wurde es auch so gemacht. Nachgemessen habe ich nicht - jetzt wäre eh nichts mehr zu machen. :emoji_wink:
 

Komihaxu

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Das Holz ist seit einigen Wochen zu 2 mannshohen Stapeln aufgestapelt, zum Teil besäumt und das Hirnholz mit alter Farbe bestrichen.

Wer der Meinung ist, er könne 5m lange, nasse Eichenbohlen mit 50mm Dicke per Hand bewegen: vergesst es!

Wir konnten 2 (maximal 3) an den Frontlader hängen, dann war auch der Traktor am Ende und es hat fast die HInterreifen (trotz 500kg-Zusatzgewicht) hinten angehoben.

eiche2.jpg
 

teluke

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Bau Dir einen provisorischen Trockner.

Kaufe einen billigen Baumarkt-Kondensationstrockner und stelle den zwischen das aufgestapelte Holz.
Schaffe eine Möglichkeit dass das kondensierte Wasser nach außen ablaufen kann. Fange das Wasser auf damit Du einen Überblick über den Trockenfortschritt hast.
Darüber eine große Folie so dass keine Luft von außen eintreten kann.
Und dann lasse den Trockner laufen, Tag und Nacht. Passieren (zu schnelles Trocknen) kann aufgrund der geringen Leistung m.E. nichts.
Es wird auch dauern bis das Holz ausreichend trocken ist. Aber jeder Liter Wasser der herauskondensiert ist der ist weg.
1/2 - 1 Jahr wird da dauern (schätze ich) aber dann kannst Du was damit anfangen.
So wirst Du ewig warten und es wird nie ausreichend trocken werden.
 

Bastelheiko

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Das Holz ist seit einigen Wochen zu 2 mannshohen Stapeln aufgestapelt, zum Teil besäumt und das Hirnholz mit alter Farbe bestrichen.

Wer der Meinung ist, er könne 5m lange, nasse Eichenbohlen mit 50mm Dicke per Hand bewegen: vergesst es!

Wir konnten 2 (maximal 3) an den Frontlader hängen, dann war auch der Traktor am Ende und es hat fast die HInterreifen (trotz 500kg-Zusatzgewicht) hinten angehoben.

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Das Holz ist seit einigen Wochen zu 2 mannshohen Stapeln aufgestapelt, zum Teil besäumt und das Hirnholz mit alter Farbe bestrichen.

Wer der Meinung ist, er könne 5m lange, nasse Eichenbohlen mit 50mm Dicke per Hand bewegen: vergesst es!

Wir konnten 2 (maximal 3) an den Frontlader hängen, dann war auch der Traktor am Ende und es hat fast die HInterreifen (trotz 500kg-Zusatzgewicht) hinten angehoben.

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Habe eben mal nachgemessen.
Eichenbohlen 4300 mm lang, 500 - 700 breit bei einer Stärke von 60 - 70 mm habe ich mit meiner Freundin mit Hebeltechnik, Gurten und einer Sackkarre ca. 50 m von der Bordsteinkante auf das Grundstück gebracht.
Allerdings waren die schon 20 Jahre gelagert.
Dann kann man sich so ungefähr vorstellen, wieviel Feuchtigkeit bei deinen noch raus muss.
Nach allem was mein Viertelwissen nach Gesprächen mit Holzwerkern mir sagt, wären 5 Jahre Lagerung zu kurz.

Ich hatte in der Bücherei mal ein Buch ausgeliehen wo es um Trocknung geht.
Ein Engländer beschrieb dort, dass er mit Versuchen einer effektiven Holztrocknung mittels eines ausrangierten Kühlcontainers 5 Jahre zugebracht hat. Bis er zufrieden mit dem Ergebnis war. So rein nebenberuflich.

Noch heute bin ich mir nicht sicher, ob und wie es möglich sein soll, das Holz auf 8 % Holzfeuchte (nach Meinung einiger professioneller Holzwerker) zu bekommen, bevor ich ohne Angst daraus Fußbodendielen machen kann.
Wobei ich mich doch mehr aus Wunschdenken der Version anderer professioneller Holzwerker mit 12 % anschließe.

VG
 

BnafetS

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Bau Dir einen provisorischen Trockner.

Kaufe einen billigen Baumarkt-Kondensationstrockner und stelle den zwischen das aufgestapelte Holz.
Schaffe eine Möglichkeit dass das kondensierte Wasser nach außen ablaufen kann. Fange das Wasser auf damit Du einen Überblick über den Trockenfortschritt hast.
Darüber eine große Folie so dass keine Luft von außen eintreten kann.
Und dann lasse den Trockner laufen, Tag und Nacht. Passieren (zu schnelles Trocknen) kann aufgrund der geringen Leistung m.E. nichts.
Es wird auch dauern bis das Holz ausreichend trocken ist. Aber jeder Liter Wasser der herauskondensiert ist der ist weg.
1/2 - 1 Jahr wird da dauern (schätze ich) aber dann kannst Du was damit anfangen.
So wirst Du ewig warten und es wird nie ausreichend trocken werden.
Hast du das schon einmal probiert?

Ich habe mir damit mal schön Schimmel gezüchtet, weil der Luftentfeuchter den Raum aufgeheizt hat, aber die Luftfeuchtigkeit nicht weg gebracht hat (Leistung zu gering).

Gruß
Stefan
 

teluke

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Hast du das schon einmal probiert?

Ich habe mir damit mal schön Schimmel gezüchtet, weil der Luftentfeuchter den Raum aufgeheizt hat, aber die Luftfeuchtigkeit nicht weg gebracht hat (Leistung zu gering).

Gruß
Stefan

Nein, habe aber ein Kondensationstrockner (Eip FD100)http://www.eip-ltd.de/lumber_dryers/FD100.html .
Der ist eingebaut in einem Kühlcontainer 6m lang. Darin sind noch zwei Heißluftgebläse mit je 4kW.
Voll bestückt gehen da gut 6m³ hinein.
Dann wird er, bei kleinster Kondensationsleistung (15%), erstmal auf 40°C aufgeheitzt. Das dauert ca. zwei Tage.
Dann schalte ich die Kondensationsleistung immer höher. Dann laufen da auch täglich 20-30 ltr. Wasser heraus.
Nach drei/vier Wochen ist das Holz auf ca. 8%.
Einfach perfekt.

Wenn der kleine Trockner die Luft-Feuchtigkeit nicht herausbringt dann heizt er normalerweise auch nicht oder nur wenig.
Dann würde ich halt zwei Trockner hineinstellen.
Eine Steuerung ist da nicht nötig, dauert halt.

Gestern habe ich eine neue Trocknung gestartet nun ist die Temperatur auf 38°C, die Luftfeuchtigkeit auf 56%.
Morgen erhöhe ich die Kondensationsleistung.

Um ein Haar hätte ich mir da eine teure Steuerung dazugekauft. Die ist aber, für meinen Bedarf, völlig überflüssig.
Die mitgelieferte kleine Steuerung ist absolut ausreichend.
Soviel Holz wie ich damit trocknen kann kann ich eh nicht verarbeiten.
Daher muss der auch nicht noch schneller und damit schärfer trocknen.

Im Prinzip ist das mit dem provisorischen Trockner nichts anderes als das was bei mir steht.
Ohne technische Trocknung erreicht das Holz in deutschen Landen mittels Freilufttrocknung nie weniger als 14%.
Egal wie viele Jahre das trocknet.
 

WoodyAlan

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Darf man Fragen, wie hoch sich da deine Stromrechnung beläuft?! Ich geh mal davon aus, dass die Gerätschaft 24/7 durchläuft.
 

teluke

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Klar macht sie das, anders geht das ja nicht.
Aber....
Sobald der Inhalt aufgeheizt ist reicht die Leistung des Kompressors aus um die Temperatur zu halten.
Die Zusatzheizungen schalten bei 40°C ohnehin ab.

Aber wieviel Strom ein Trocknungszyklus verbraucht?
Keine Ahnung, wenig ist das sicher nicht, würde mal so in Größenordnung von 1000 kWh schätzen.
Weniger als ich für das Trocknen bei einem Lohntrockner bezahlen müsste aber sicher.
 

Komihaxu

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Dort wo das Holz liegt, gibt es leider keinen Strom. Dachfläche für 2-3 kWp Solar wäre wohl vorhanden, aber irgendwo ist auch mal Schluss.
Jetzt soll das Zeug erst mal X Jahre liegen und dann schau ich mal weiter. Ausser der Hobelbank gibt es sowieso noch keine konkreten Pläne, wo das Holz verwendet werden soll.

An einen Reststück (mit viel Splint) habe ich im Februar eine Darrprobe gemacht. Ging neben dem Ofen von 830 Gramm auf 490 Gramm runter.
 

teluke

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Naja, freiluftvortrocknen ist ja in jedem Fall sinnvoll.
Bei mir liegen die Bohlen auch erstmal ein Jahr.
Erst dann geht es in den Trockner.
 
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