Eiche Schnittholz 27 mm abrichten

paul_pb

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Hallo Woodworker

ich habe einen Stamm Eiche in 27 mm gekauft. Habe ihn aufgetrennt und auch bei den Mittelbohlen aus der Mitte, das was raus musste, weggenommen. Von den 27 mm möchte ich natürlich möglichst viel übrig behalten. Ich hatte so an 23 mm gedacht. Insbesonder bei den Mittelbohlen bekomme ich das selbst bei einer Länge von 120 cm nur selten hin. Lege ich ein Lineal an den Stamm, so erkenne ich doch so manche kräftige Welle. Insbesondere, wenn ein Ast mal in der Nähe war. Die wirklichen Äste habe ich rausgeschnitten. Die Randbohlen sind etwas gerader.
Nun zu meinen Fragen:
1. Habe ich zu starke Erwartungen an einen Stamm, dass bis zu 23 mm übrig bleiben soll? Habe ich nicht besonders gute Ware erhalten oder bin ich einfach nur zu ungeschickt?
2. Ich möchte für meine Musikanlage ein Schränkchen in Plattenbauweise erstellen. Kann ich den Deckel, den ich möglichst stark lassen möchte auch aus der Seitenware fertigen? Verleimregeln berücksichtige ich natürlich, aber Gratleisten wollte ich bei 50 cm Breite nicht nutzen?

Grüße und vielen Dank für Eure Hinweise im Voraus

Paul
 

Komihaxu

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Da musst du schon etwas Glück haben, dass auf 120cm Länge diese 23mm übrig bleiben.

Versuche nicht, die Bohle in ganzer Länge (oder Breite) auf die Hobelmaschine zu geben, sondern schneide schon vorher die benötigten Teile heraus.
 

paul_pb

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Danke für Deinen Hinweis. Ich wollte Lamellen in 7 cm Breite machen. Die schneide ich vorher. Dennoch die Mittelbohlen sind nicht besonders gerade. Da geht irre viel weg.
Was bleibt denn so aus der Erfahrung in der Stärke übrig?
Kann ich die Seitenware für den 50 cm breiten Deckel auch ohne weiteres nutzen. Die sind etwas gerader.
Grüße Paul
 

ChrisOL

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Bei den Mittelbohlen den Kern rausschneiden. Dann sollten die schon sehr gerade bleiben.

Bei den Eiche Mittelbohlen kommen doch die Spiegel gut zur Geltung. Da würde ich das so breit wie möglich lassen. Die Bretter mit stehenden Jahresringen werfen sich wenig.

Ansonsten erst auf Länge schneiden und dann abrichten.
 
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IngoS

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Hallo,

ich habe oft mit solchen Problemen zu kämpfen. Meist muss man bei längeren Teilen in der Dicke 5 bis 10 mm abrechnen. In der Lamellenbreite halte dich nicht an ein stures Maß, sondern schneide die so, wie die Bohle es hergibt, beim Seitenbrett z.B. erst mal längs in der Mitte durch, weil das Brett ja in sich gewölbt ist, dann, je nach Brettbreite jede Seite noch mal durch. Die einzelnen Lamellen können dabei ruhig konisch zulaufen. Die legt man dann so zusammen, dass die Breite bei der Platte dann halbwegs gleich wird.
Beim Abrichten erst mal nicht zu viel weghobeln. Auf Unterseiten, oder wo man es nicht sieht oder es nicht stört, können die Lamellen ruhig ungehobelte Stellen aufweisen. Selbst auf Sichtseiten kann man kleine ungehobelte Stellen beischleifen. Das fällt nicht auf. Bei längeren dünnen Teilen kann man eine gewisse Krümmung der Lamellen tolerieren, wenn das Teil durch die Gesamtkonstruktion gerade gehalten wird.
Durch solche Kniffe kann man den einen oder anderen Millimeter an Dicke rausholen. Grundsätzlich sind die Bohlen immer krummer als man denkt.
Hier kannst du sehen, was ich meine.

Ach, noch zu den von dir erwähnten Gratleisten. Wenn du die Seiten auch aus Leimholz fertigst, kannst du Deckplatte und Boden einfach mit den Seiten verdübeln und verleimen. Alles arbeitet im gleichen Maß und hält sich gegenseitig gerade. Gratleisten brauchst du nicht.
Gruß

Ingo
 

paul_pb

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Hallo Ingo,

danke für Deine Hinweise. Dann werde ich mal mein Glück weiter versuchen, Für die obere Platte vom Schrank, die sichtbar auf einer Höhe von 60 cm ist, werde ich mir eine dickere Bohle besorgen. Die soll nach vorne hin kräftiger aussehen. Für den Rest gebe ich dann mit etwas weniger Holz zufrieden.

Grüße
Paul
 
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