Eiche-Massivholz bearbeiten

MichaF

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Hallo,

ich bin gerade dabei Eiche-Massivholz zu bearbeiten.
Dabei handelte es sich ursprünglich um ein Block Eichenholz 80x50cm, 8cm stark (vom einem Schreiner, aus zwei 4cm-Platten zusammengeleimt)

Das Endprodukt soll ein Grabmal werden, welches keine Kanten mehr haben und Wind und Wetter standhalten können soll. Es soll nach Möglichkeit nicht lackiert werden, damit das Holz seine Natürlichkeit behält.

Ich hab die Form ausgesägt, Kanten gefeilt und rund geschliffen. Die entgültige Form ist nun vorhanden.
Jetzt hab ich diverse Fragen:

1. Darf / sollte ich das Holz wässern, um es noch glatter schleifen zu können?
Wie / wie lange / womit sollte mann dann Wässern?

2. Der Holzmensch hat mir geraten, als Wetterschutz die "Stirnflächen" mit Blech zu verkleiden.
Nun ist das weder schön noch einfach eine völlig runde Oberfläche zu verkleiden. Wie bekomme ich Oberkante - dort, wo die Holzfasern angeschnitten sind, wetterfest?
Oder brauch ich das nicht mal?
Hintergrund ist der, dass das Holz natürlich aussehen soll, aber Nachbehandlungen nach ein paar Jahren im Freien möglichst vermieden werden soll. (Lack blättert ja nach einiger zeit einfach ab)


Ich bedanke mich im voraus für Eure Tipps, Micha.
 

edelres

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Holz im Freien

Hallo Micha,


Grundsaetzlich, Holz nimmt Feuchtigkeit auf und aendert sein Volumen dabei(schwillt). Die aufgenommene Feuchtigkeit wird wieder abgegeben, dabei schwindet das Holz. Diese Beiden Zustaende sind naturgegeben und verlaufen den Gegebenheiten entsprechend. Je nach Holzart, nimmt das Holz am Hirnende(Hirnholz) bis zu zehnfach der Feuchtigkeit auf., gegenueber der Flaeche.

Ohne einen Schutz gegen die Feuchtigkeitsaufnahmen, werden die Leimverbindungen, von den Aussenseiten her beginnend, sich loesen. Auch ein wasserfester Leim, kann dem Schwellen und Schrumpfen des Holzes nicht standhalten. Oft wird irrtuemlich angenommen ein Wasserfester Leim koennte eine Wetterfeste Holzverbindung erzeugen. Der Wasserfeste Leim als solcher wird vom Wasser(Feuchtigkeit) nicht aufgeloest, doch die Holzfasern entlang der Leimflaeche separieren sich infolge der Volumensaenderungendes Holzes. Hat sich auf diese Weise eine Separation der Leimverbindung an der Aussenseite ergeben, wird eine weitere Feuchtigkeitsaufnahme entlang der Leimverbindung, durch Kapillarwirkung vergroessert. Nur eine Verhinderung der Feuchtigkeitsaufnahmen des Holzes kann dies verhindern, dies muss, auf die gewuenschte Haltbarkeitsdauer gerechnet, aufrecht erhalten werden.

In deinem Fall ist Waessern nicht noetig um eine glattere Oberflaeche zu erzielen, hat auf die Wetterfestigkeit keinen Einfluss.

Um Holz, speziell verleimtes Holz, Wetterfest zu machen wuerde ich einen Oelfinish verwenden, Leinoelfirnis oder Tungoel eignen sich fuer diesen Zweck. Je nach den Wetterbedingungen, muss ein neuer Oelauftrag, fuer die Versiegelung (Wetterbestaendigkeit) sorgen. Der Vorteil des Oelfinishes besteht darin, dass er die Wasseraufnahme des Holzes verhindert ohne die durch Luftfeuchtigkeit bedingten Feuchtigkeitsaenderungen des Holzes zu behindern. Ein weiterer Vorteil des Oelens besteht darin, dass es bei richtiger Anwendung nicht abblaettert. Ein richtig ausgefuehrtes Oelfinish ist nahezu nicht wahrnehmbar.

Nach dem ersten Weltkrieg, wurden viele Grabdenkmale(Kreuze usw) in Holz ausgefuehrt. In Fachzeitschriften, der 20/30iger Jahre wurde ueber diese Problematik laufend berichtet. In den 60/70ziger Jahre war ich mit der Restaurierung solcher Holzprodukte befasst und hatte genug Studienmaterial, wie sich Holz in der Witterung verhaelt. (Unterfranken) Hier in California ist nicht die Feuchtigkeit sondern die extreme Trockenheit die Ursache, der begrenzten Haltbarkeit, von Holz/Leimverbindungen im Freien.

Als Gedankenanstoss fuer dein Vorhaben.

mfg

Ottmar

PS Klick oben in der grauen Kopfleiste auf den Reiter "Suche" und gebe Tungoel ein da habe ich ueber die Anwendung von Oel geschrieben. Die Chinesen verwenden Tungoel seit sehr langer Zeit fuer den Schiffs/Wasserbau, es ist auch salzwasserfest.
 

MichaF

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Vielen Dank!

Der Tip mit dem Ölen ist ja großartig!
Ich hab mir die Menge an Treads durchgelesen und habe dennoch Fragen:

- Tungöl ist mein Favorit, es ist "rein natürlich" und macht das Holz sehr wiederstandsfähig. ... rechtfertigt das den Mehraufwand das Tungöl im Onlineshop zu bestellen statt ein "Gemisch" im Baumarkt zu kaufen?

- Einreiben und Einschleifen in Faserrichtung - wie sieht das mit dem Hirnholz aus?
darf (soll) man das auch schleifen?

- wenn schleifen: wie schleif ich das am besten - mit nem Schleifklotz, oder mit losem Papier in der Hand?

- noch einmal zur Rekapitulation:
1. erste Schicht Tungöl bei 50-60°C mit einem Lappen satt auftragen, nach 3 - 4h abreiben
2. trocknen lassen ... 20 h bei Zimmertemperatur (gut gelüftet) bzw. länger bei unter Zimmertemperatur
3. zweite Schicht: wieder warmes Öl, während es nass ist mit nassem schleifpapier 240er Körnung mit der Maserung einschleifen <-- wie lange?
4. wieder entsprechend lange trocknen lassen
5. dritte schicht wieder mit einem Lappen auftragen und sofort (?) abreiben
6. fertig

... so ungefähr?


Im Anhang habe ich zwei Fotos - einml das Rohstück und einmal die fertige Form.
Hat noch jemand Tipps, wenn Ihr das Werkstück seht?

vielen Dank und viele Grüße, Micha
 

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edelres

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Eichenholz oelen

Hallo Micha,


Ueber die Materialzusammensetzung der in D angebotenen Oele und deren Qualitaet kann ich mangels Erfahrung nichts sagen. Der Grund warum ich Tungoel (pur) bevorzuge ist der, dass es im Gegensatz von Leinoelfirnis, keinerlei Trockenstoffe (Sikkative) enthaelt. Wenn Tungoel drauf steht muss auch Tungoel in der Dose sein! Der Mehrpreis von Tungoel ist gerechtfertigt(vernachlaessigbar), im Verhaeltnis, zu meinen Arbeitszeitkosten. Hier in den USA, steht auf jeder Dose, dass die Zusammensetzungen, jederzeit ohne naehere Angaben geaendert werden koennen. Bei einem Schleiflack bin ich vor Jahren mal boese hereingefallen, die aenderten die Zusammensetzung und nach Beschwerden meinerseits wurde auf den Aufdruck hingewiesen. Ich kann leicht eine Gallone Tungoel ersetzen, jedoch nicht eine Woche Arbeit. Egal welches Oel ich verwende, das Aufbringen ist der Kostenfaktor.

Oelfinish ist einfach anzuwenden, doch die langen Trockenzeiten verhindern die wirtschaftliche Anwendung im Handwerk. Ich bin da in einer anderen Situation, die Kunden welche einen Oelfinish waehlen, wissen von vorneherein ueber die Kosten bescheid und bezahlen gerne die Mehrkosten gegenueber einem anderen Finish.

Eine Warnung ueber das was ich im Forum ueber Oelen geschrieben habe, ist meist auf Stuecke bezogen welche Alt (Antik) sind, bei neuem unbehandeltem Holz ist vieles, von meinen Ausfuehrungen nicht noetig. Ich sehe eben alles aus meiner begrenzten Sicht als Restaurator. Ich beschreibe wie ich im laufe der Zeit meine Methoden erarbeitet habe, ich bin mir sicher es geht auch anders. Viele Wege fuehren nach Rom.

Zu Deinen Fragen.
Nur fuer den ersten Auftrag das Oel erhitzen, ich verwende einen Lackpinsel mit schwarzen Haaren, da kann ich sofort sehen wenn ein Haar auf der Oberflaeche ist. Fuer den zweiten Auftrag mindestens 24 Stunden warten. Fuer Eichenholz verwende ich 220er Schleifpapier, ich reibe damit ueber die oelnasse Oberflaeche in Faserrichtung, ein eigentliches Abschleifen, findet dabei nicht statt, ich entferne nur damit eventuelle Unebenheiten. Fuer den dritten Auftrag wuerde ich mindestens 48 Stunden warten. Vom zweiten Auftrag an saugt das Holz nichtmehr, und jeder weitere Auftrag soll die Filmschicht des getrockneten Oeles verdichten. Die Hirnholzenden wurde ich nach dem der dritte Oelauftrag gut getrocknet ist, mit Oelfarbverduenung bespruehen und nun nass in nass mit 280/320er Papier schleifen (Hier wirklich schleifen). Alles sorgfaeltig mittels Papierhandtuechern ent fernen. Trocknenen lassen und den sich gebildeten weissen Belag (falls vorhanden) mit trockenen Papierhandtuern abwischen. Nun oele ich nur die Hirnholzenden und wiederhole das ganze bis ich am Hirnholz die gleiche Oberflaeche habe.Falls noetig bringe ich noch eine letzten Auftrag. Das ist viel schneller in der Praxis als beschrieben. Ob Lappen oder Pinsel dem Oel ist das egal und am Ende sieht man das nicht.

Ein Fehler ist es zu glauben, dass viel Oel, besser ist. Beim Oelen ist das Finisch im Holz, bzw auf gleicher Hoehe. Auf der Oberflaeche getrocknetes Oel ist sehr empfindlich fuer Kratzer.

Meine Frage, wie willst du das Kunstwerk Aufstellen/Befestigen?

Meine Gratulation zu deiner Arbeit.

mfg

Ottmar

PS: Ich arbeite zur Zeit an einem runden Tisch mit 210 cm Durchmesser, in der Mitte ist eine 110 cm Durchmesser drehbare Platte eingesetzt. Tungoel finish, habe heute den zweiten Auftrag gemacht. Das anhaengende Bild mit Oel, vor dem Abwischen.
 

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MichaF

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Das Aufstellen bedarf noch näherer Absprache.

Mein Holz-Mensch meinte was von einer im Boden verankerten Zinkeinfassung. Das gefällt mir aber nicht recht, vor allem weil sich dort eventuell Feuchtigkeit sammeln und lange einwirken kann.

Ich hatte da eher an zwei 12-er Bohrungen gedacht, in die ich dann Monierstahl stecke. Die entstandenen Öffnungen kann ich gut mit Silikon verschließen, und die Stäbe sollten das ganze gut im Boden verankern können (ich dachte da an 60 cm Stablängen bei 10 bis 20 cm im Werkstück).
Das Hirnholz an der Unterseite wird dann, so der Plan, 2 - 3 cm über dem Boden bleiben, und hoffentlich nicht arg in Mitleidenschaft gezogen werden.


viele Grüße, Micha
 

THEO_ODER_SO

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Hallo MichaF,

Finger weg von Silikon bei geölten oder verzinkten Flächen ; da bekommst Du einfach keinen Halt.

Auch Monierstahl würde ich im Erdberührten Bereich nicht verwenden. Es sei denn, er ist verchromt :emoji_slight_smile:

Stell Dein Grabmal (übrigens eine ganz tolle Arbeit) doch auf ein verzinktes Flacheisen und befestige von unten durch zwei oder drei verchromte Holzschrauben 8 - 12mm Durchmesser, mit Abstand(haltern) zwischen Eisen und Holz. Dem Flacheisen gibst Du im Erdreich einen festen Halt durch einen Betonsockel.


Gruß
THEO
 

MichaF

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okay ... dann werde ich das Gründungskonzept noch einmal überdenken ...

eine Frage habe ich noch zum Thema Ölen ... wie viel Öl werde ich brauchen?
(besser gesagt: werde ich mit einem Liter Tungöl hinkommen?)


Viele Grüße, Micha
 

edelres

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Oelen

Hallo Micha,


Mit einem Liter kannst du Dutzende von solchen Holzkunstwerken 3 mal Oelen. Die Tischplatte in meinem vohergehenden Beitrag ist ca 3.5 m² + der drehbaren Mittenplatte von c 1 m² = 4.5m² brauchte ich ca 250 ml, fuer zwei Auftraege. Oel ist sehr ergiebig.

Lass dir von deinem “Holzmenschen” eine Nut wie an einem Wetterschenkel in die Unterseite deiner Skulptur einfraesen, damit kann sich kein Wasser an der Unterseite sammeln. Auf jeden Fall ca 5 cm Bodenfreiheit(Luft) einhalten.

Auf deine vorherige Frage wie lange warten bis das ueberschuessige Oel abgewischt werden soll, ca 30 bis 45 Minuten.

Nebenbei bemerkt, der erste Oelauftrag war nach 24 Stunden trocken, der zeite ist jetzt nach 40 Stunden fast Trocken. Morgen Frueh kann ich dann den 3 Auftrag erledigen. Werkstatttemperatur ca 10/12°/C bei 75% Luftfeuchtigkeit zur Zeit.

Wuensche dir viel Erfolg bei deinem Projekt.

mfg

Ottmar
 

peter24

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Hallo Micha,
als Befestigungmaterial würde ich Dir nur zu Edelstahl raten. Beim Eichenholz wird Dir unweigerlich im Freien durch Wind und Wetter Gerbsäure austreten und eine verzinkte Konstruktion wird rosten. Auch sieht Edelstahl einfach besser aus. Einkleben mit Silikon würde ich auf keinen Fall, wenn kleben dann mit Epoxydharz (am besten vor dem Einölen). Ich würde aber eine geschraubte Befestigungsart auf jeden Fall vorziehen.
Auch ich finde, eine schöne Arbeit!
Gruß aus dem Schwarzwald
Peter
 

MichaF

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Hallo Peter, hallo Ottmar, hallo Theo.

Erstmal noch ein mal herzlichen Dank für Eure Anregungen / Hilfe.

Ich habe jetzt das Tungöl bei Dick.biz bestellt und bereits erhalten (geht echt fix bei denen!).
Daher muss ich mich jetzt mit eventuellen Arbeitsschritten auseinander setzen, welche ich vor dem Ölen noch machen muss.

Daher bin ich jetzt bei der Befestigung angelangt. Ich werde das Grabmal wohl selbst afstellen und habe mir einen für mich passenden Plan erstellt:

Zuerst werde möchte ich eine Edelstahlplatte, welches die Abmaße und Form der Bodenfläche besitzt mit Abstandshaltern 5 - 10 mm mit Holzschrauben (10 mm Durchmesser, ca. 50 - 80 mm Länge) am Boden fixire. An dieser Platte sind Maschinenschrauben M17 mit ca. 10 - 15 mm Gewindelänge angeschweißt.

Die Halterung wird aus zwei verzinkten Winkeln, die in der Erde geschlagen werden (so ca. 50 cm tief) und einer waagerecht aufgeschweißten Platte, an der dann die o.g. Maschinenschrauben Fixiert werden, bestehen.

Die Teilung hat den Zweck:
a) Wenn ich das "Fundament" in die Erde ramme, kann ich das ohne montiertes Grabmal tun - was sicher dem Holz zuträglich ist.
b) ich gann mit den Maschinenschrauben das Grabmal für Pflegezwecke auch wieder demontieren, ohne das "Fundament" aus der Erde holen zu müssen.
c) die Deckplatte des "Fundaments" kann dann mehrere Zentimeter über die Erde herausragen lassen (muss man auch, damit man die Muttern fest machen / wieder lösen kann), damit es vor der Feuchtigkeit des Bodens geschützt ist.

Ich möchte auf dem Friedhof ungern mit Erdbohrer und Betonfundamentenanfangen, daher die Einrammlösung.

So, gibt es noch Anregungen und/oder Vorschläge?

Viele Grüße aus Thüringen, Micha
 

edelres

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Eichenholz oelen

Hallo Micha,


Deine Planung hoert sich perfekt an. Bei Eiche habe ich folgende Erfahrungen gesammelt. Stahlschrauben rosten im Zusammenspiel mit der Gerbsauere im Eichenholz oft so fest ein dass sie beim Ausdrehversuch abreissen. Messing und Rostfreie Stahlschrauben haben eine geringere Scherfestigkeit und koennen beim Eindrehen abreissen. Ich bohre die Schraubenloecher bis zum Schraubenkerndurchmesser vor (Schraubendurchmesser minus Gewindetiefe) Ich Schraube nun eine normale Stahlschraube welche ich in Wachs(Moebelwachs oder Silbergleit) getaucht habe ein, mit Gefuehl nicht Kraft! Lieber wieder ausdrehen und neu in Wachs tauchen un nochmal einschrauben. Ich schneide auf diesem Wege quasi ein Gewinde in das Holz. Die Messing oder Rostfreischrauben lassen sich dann ohne abzuscheren einschrauben.

Mein Rat ist der, nimm dir Zeit beim Oelen, auch nach zig Jahren in der Anwendung trocknet bei mir das gleiche Oel auf der gleichen Holzart verschieden. Da deine Skulptur einen grossen Anteil von Hirnholzflaechen aufweist, entferne allen Schleifstaub aus den Poren mit Pressluft und/oder einer mittelharten rostfreien Stahldrahtbuerste (rostfrei ist wichtig sonst gibt es blau/schwarze Flecken) Der festgesetzte Schleifstaub verhindert, gerade beim Hirnholz, dass Eindringen des Oeles. Auch die Anwendung von Stahlwolle unbedingt vermeiden!!

Ich gratuliere dir zu der Sorgfalt, welche du vorausschauend anwendest, durch deine gute Planung werden ausser Wetterbedingten Wartungen keine Probleme auftreten. Ich habe/hatte Mit solchen Objekten nur dann etwas damit zu tun wenn am Anfang durch falsche Planung Fehler gemacht wurden.



Viel Erfolg

Mfg

Ottmar

PS: Bei Stahlschrauben in Verbingung mit Metall, verwende ich als Rostschutz im Gewinde Molycote, gibts im Autozubehoerhandel als Paste. Ich habe einem Freund vor ca 40 Jahren geholfen einen Antennenmast (18 m) aus Winkelstahl bauen und aufzustellen, im letzten Jahr hat er ihn wegen Umzug zerlegt und die Schrauben waren alle loesbar.
 

MichaF

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Zwischenmeldung

Hallo,

ich wollte mal einen kurzen Stand der Dinge vermelden.

Ich bin jetzt bei der 2. Ölung.
http://home.arcor.de/gandhi/Eiche-Farbe.jpg
Das Bild zeigt von links nach rechts das unbehandelte Holz, nach der 1. Ölung und unmittelbar nach der 2. Ölung.
Was mich gewundert hat, dass eine doch recht starke Nachdunklung durch das Ölen eingetreten ist.
Das Bild, was Ottmar an eines seiner Posts angehangen ist, ist das Holz noch recht hell.

Gut, das dunklere Holz stört mich nicht wirklich - es gibt mir jedoch zu denken, was die Qualität des Tungöls angeht.

Mit dem ersten Ölauftrag war ich aber sehr zufrieden - er war nach 24h schon völlig trocken (nach 36h ab ich den 2. Auftrag aufgebracht). Das Holz fühlte sich schön glatt und seidig an.

Dabei habe ich noch ein paar Fragen:
Noch ist der 2. Anstrich nicht gehärtet. Es sind jetzt auf der Oberfläche Partikel zu fühlen - wahrscheinlich vom Schleifen.
Soll ich diese Partikel entfernen? (wie?)

An meinem Probestück wollte der 2. Ölauftrag schon nicht richtig trocknen (da ist mein Werkstück nach 12h schon weiter, als das Proierstück nach 48h!
Wenn ich nun den 3. Auftrag auf mein Werkstück aufbringe - muss dann das sämtliche Öl trocknen (polimerisieren), oder kann ich das, was nach 48h noch übrig ist abwischen?

Soweit:
Gruß, Micha


PS.: Ich hab noch vergessen was über die Halterung zu sagen:
Ich habe mit einem Metall-Menschen gesprochen, der mir den Sockel anfertigt.
Es wird nun doch nicht so aufwendig, wie ich das gedacht habe, besitzt aber die gleiche Funktionalität.
Und zwar werde ich das Grabmal mit 6 Stück Holzschrauben, die statt einem Kopf ein Maschinenschraubgewinde besitzen an einer 8mm starken Edelstahlplatte festschrauben. An diese Platte werden 2 50cm lange Rohre geschweißt, die ich dann wohl eingraben und einbetonieren muss.
Mir gefällt zwar das einbetonieren nicht, einrammen wär mir lieber gewesen, aber der Metall-Mensch meint, dass das eine zu hohe Belastung für die Schweißverbindung darstellen würde.
Ich werd mir wohl das Endprodukt erst beäugen müssen, ehe ich von einer der Methoden überzeugt bin.
 

MichaF

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Finale

Hallo!

Ich wollte mich hier noch einmal abschließend bei Euch bedanken. All die Hilfestellungen und Hinweise, die ich erhalten habe, haben maßgeblich zum Gelingen beigetragen!

Danke!


Gestern ist mein Projekt fertig geworden, heute hat es seinen endgültigen Platz eingenommen.

Wer möchte, kann sich neben den beiden angehängten Bildern auch den Bericht zum Projekt unter http://www.opaerich.de/Grabmal/ ansehen.


Gruß, Micha
 

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