Eiche köhlen/abflammen/brennen/schwärzen

aiwe

ww-pappel
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Guten Morgen liebes Forum,

momentan habe ich ein Esstischprojekt. Der Tisch ist 3000 x 950 x 45 mm.
Die Oberfläche möchte ich "köhlen". Ich nehme also einen Brenner und bringe die Oberfläche zum brennen, bis sich eine Kohleschicht gebildet hat. Dann wird mit einer Stahlbürste die Asche abgetragen und abschließend Öl aufgetragen.
Die Platte ist aus ca. 110 mm breiten Brettern verleimt. Schon zu Beginn habe ich damit gerechnet, dass sich beim Abflammen die Fugen im oberflächennahen Bereich öffnen werden (aufgrund der extremen Trocknung). Wie erwartet ist genau das eingetreten, was mich aber auch nicht weiter stört.
Trotzdem würde mich interessieren, ob jemand eine Möglichkeit kennt bzw. schon eigene Erfahrungen gesammelt hat, wie man so eine Tischplatte ohne sichtbare Fugen fertigen kann. Eventuell hat jemand auch generell Tipps zum Arbeiten mit dieser Technik, denn für mich ist es die erste Anwendung.

Noch eine weitere Frage:
Neulich hat mir ein Kollege erzählt (wir haben über dieses Tischprojekt gesprochen), dass er bei so einer Tischplattengröße gern die Tischplatte aufdoppelt. Nach dem Hobeln wird jedes Brett mittig aufgetrennt, "gestürzt" verleimt und damit gegen sich selbst abgesperrt. Er behauptet, dass man sich so auch bei noch größeren Abmessungen die Gratleisten sparen kann. Was haltet Ihr von dieser Methode?

Danke und Gruß
Aiwe
 

WinfriedM

ww-robinie
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Was hast du denn für Leim verwendet? PVAC-Leime (Weißleime) haben ja die Eigenschaft, bei Wärme sehr weich zu werden. Das begünstigt solche Effekte. Da könnte man in Richtung PU oder Epoxy experimentieren.
 

aiwe

ww-pappel
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Ja ich habe eine Standard PVAc-Dispersion genommen. Wie gesagt, mir war es in diesem Fall mehr oder weniger egal, ob die Fugen aufgehen.
Sicherlich hält ein chemisch vernetzender Klebstoff höhere Temperaturen aus. Wenn ich mir aber vorstelle, dass für eine Verbrennung des Holzes so ca. 250 °C nötig sind, hilft auch ein PUR-System nicht mehr weiter.
Aber ich finde es ist ein lohenender Ansatz, mal zu testen, wie es sich mit einem echten hitzeresistenten Klebstoffsystem (vielleicht irgenwas auf Silikonbasis...) verhält. Das probiere ich aus. :emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Ich denke, es werden noch höhere Temperaturen auf der Oberfläche sein, aber das spielt hier nur wenig eine Rolle. Die Temperatur lässt unterhalb der Oberfläche schnell nach. Eine Fuge reißt nicht auf, nur weil die obersten 1/10 mm nicht mehr vom Leim gehalten werden. Standard-Epoxidharze können kurzzeitig 150-200 Grad. Und dann gibts auch noch Hochtemperatur-optimierte Sorten.
 

frankundfrei

ww-robinie
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Eiche brennen, schwärzen

Da war mal ein Video hier im Forum:

Ab ca. Minute 10:06 siehst Du das Einbrennen von Öl mit glühenden Metallbarren. Durchaus eine interessante Variante, da es recht gleichmäßig und nur von kurzer Dauer ist.

Olio-Therm arbeitet mit großer Hitze bei der Oberflächenbearbeitung von Böden. Hier werden Öle siedend heiß aufgeflammt. Allerdings werden die Hölzer dabei nicht so dunkel.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
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