Drechseneuling braucht Werkzeugberatung

toby250375

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Hallo liebe Woodworker,eigentlich gehört meine heutige Anfrage ja in ein Drechslerforum ,aber ich versuche es trotzdem parallel mal hier...
Im Dezember werde ich an unserer Örtlichen VHS einen Grundkurs Drechseln belegen,den ich mit einem Fortgeschrittenenkurs im nächsten Jahr weiterzuführen gedenke.
Nun denke ich natürlich auch über die Anschaffung einer Drechselbank und dazugehöriger Eisen nach...
vielleich kennt ja jemand die drechselbank die ich beabsichtige mir zu kaufen:
eine Güde GDM 1000...als Anfängermaschine scheint sie mir ganz in Ordnung zu sein,verfügt über eine Kopiereinrichtung,was mir wichtig ist,da ich das Drechseln erst einmal als erweiterung meines Schreinerhobbys erlernen will ,um z.b. Tischbeine oder Geländerstäbe selbst drechseln zu können...
ausserdem hat sie eine noch recht kompakte Bauform und kann Objekte mit bis zu 1m länge erstellen,was beim möbelbau auch wichitg ist....
8und last but not least macht sie trotzdem es eine "billige" hobby maschine ist einen recht standfesten und soliden Eindruck auf mich...wer sie nicht kennt,aber denkt anhand von fotos ein Urteil labgeben zu können,der kann ja mal einen blick bei ebay reinwerfen,dort wird sie häufig in den shops angeboten.
kennt vielleicht jemand die Maschine,hat evtl schon mal mit ihr gearbeitet?
Wenn ja,welche erfahrungen habt ihr mit ihr gemacht?

und als nächstes Thema:
Welche Drechseleisen solle man kaufen, und hier ist nicht in erster Linie eine Marke gefragt,da setzte ich vollstes Vertrauen in die Firma Dick und ihr Qualitätsmanagement, sondern welche Eisen benötigt ein Anfänger auf jeden Fall,in welcher Länge und Breite ,ect und welche kann man sich gegebenenfalls für spätere Arbeiten nachbeschaffen,also erst einmal weglassen?

Auch wenns hier ja eher ums schreinern geht,denke ich mal ,das es hier mehr als einen gibt,der auch zum thema Drechseln ordentlich was erzählen kann,oder?
gruss,toby
 

joh.t.

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bei den Zwergen
hallo, guck mal unter drechselstube neckarsteinach. bei denen habe ich auch kurse belegt. sehr kompetent und glaubwürdig. die sind komplett auf drechsler spezialisiert. dick nur u.a.

viel eriolg joh.
 

toby250375

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Danke für den tip...ich werde mir mal deren katalog bestellen,evtl fine ich da ja passende sachen...
das Kursangebot ist schön ,nur leider wieder einmal viel zu weit weg...
wenn man aus dem Münsterland kommt,sind die Kurse immer extrem weit weg,da alle in Süddeutschland...es sei denn es hat tatsächlich mal eine VHS in der nähe was zu bieten...
gruss,Toby
 

Norbert

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Hallo Tobias, geboren am 25. März 1975,

soeben habe ich schon einmal eine Frage beantwortet, die der Deinigen nicht im Wortlaut, jedoch dem Sinne nach entspricht: ich weiß zwar nicht, was ich machen werde, aber sagt mir, was ich dazu benötige.

Mein Vorschlag: belege Deinen VHS-Kurs, mache eifrig mit, löchere Deinen Lehrer mit Fragen, laß Dir "alles" zeigen und wenn Du der Meinung bist, daß er Deine Fragen zufriedenstellend beantworten kann, dann frage ihn, worauf bei einer Drechselausrüstung Wert zu legen ist. Dann denke nach und beschaffe die Dinge Deiner Wahl!

Ungeduld oder "Habenwollen" sind schlechte Ratgeber. Du hast 32 Jahre ohne Drechseln leben können; auf ein Jahr mehr oder weniger kann es dann eigentlich nicht mehr ankommen.

Wohlmeinende Grüße

Norbert
 

toby250375

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Hallo Norbert, danke für dein Posting.
Du hast natürlich Recht, aber wenn ich den Eindruck vermittelt habe, nicht zu wissen was ich machen werde,oder ungeduldig zu sein,dann bin ich falsch rüber gekommen.
1.
Ich habe ein festes vorhaben,was das Drechseln angeht,und das ist eben der Möbelbau.Tischbeine und Stuhkbeine werde ich drechslen,und evtl werd ich zierrat für schränke drechseln.Schalen oder Kunstobjekte kommen nicht in Frage.
Somit ist mein Anwendungsbereich fürs drechseln schon eingeschränkt.
2.
Anschaffungen von Werkzeug und Maschinen finden bei mir nie überstürzt statt, was der Grund dafür ist, das ich hier und in anderen Foren solche postings absetze.
Die Entscheidung eine Drechselbank in meine Werkstatt aufzunehmen ist bereits vor 2 Jahren bei der Einrichtung der Werkstatt gefallen.Seitdem habe ich langsam eine Liste mir verschiedenen Maschinen und Handwerkzeugen nach Priorität geordnet abgearbeitet,also die Werkstatt schrittweise erweitert.
Nun ist der nächste zu beschaffende punkt eben erreicht,und das wäre dann die drechselbank...
Die Frage ob drechseln mir spass macht oder nicht stellt sich für mich gar nicht,da ich ohne Drechselarbeiten,selbst wenn ich es hassen sollte diverse geplante Projekte nicht werde umsezten können,daher kommt die Maschine eh.
Wenn ich anfange,mich für eine Konkrete Anschaffung zu interessieren,dann heisst das, das ich lange zeit informationen sammle,teste,und natürlich auch grüble...daher hier das posting.
3.
Wie man sich jetzt vielleicht schon denken kann,ist die Entscheidung für eine Drechselanlage in meiner Werkstatt schon einiges älter als die anmeldung für einen drechselkurs ....die hat sich nähmlich erst ergeben,als ich feststellte,das ich zwar autodidaktisch viele dinge erlernen konnte,aber mich bei bestimmten Sachen einfach besser fühle,wenn ich es mit fundiertem hintergrund erlerne.Beim drechseln haben zur entscheidung gegen das Autodidaktische zwei Faktoren geführt....1. die gefahr für die Gesundheit, und 2. Die gefahr beim "probieren" unnötig teures Material und evtl auch Arbeitsmmittel zu zerstören...


Wenn ich also so angekommen bin,kurzentschlossen eine drechselbank für "alle anwendungen" im nächsten Laden kaufen zu wollen,habe ich mich nicht richtig ausgedrückt,sorry...
Gruss und danke,Toby
 

civil engineer

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Hallo toby,

ich versuche mich jetzt ca. 1 1/2 Jahre darin, Holz rund zu machen - ohne Kurs. Mir sagt das Buch von Keith Rowley, Grundkurs Drechseln zu. Darin enthalten ist auch eine Aufstellung über eine Erstausstattung an Werkzeugen für Langholzdrechseln. Die Empfehlung im Buch lautet: Schruppröhre 25mm oder 32mm, Abstechstahl 6mm, Meißel 25 mm und 13 mm, Langholzformröhre 10 mm und 6 mm, also 6 Werkzeuge. Ich hab lange gebraucht, um das Schärfen einigermaßen hinzubekommen. Wenn Du da noch wenig Erfahrung hast, kauf Dir einen Billigstwerkzeugsatz vom Auktionshaus, an dem Du das Schleifen üben kannst.

Ich habe mir eine Einhell zugelegt, was sich von der von Dir genannten Güde wohl kaum unterscheidet. Theoretisch hat die zwar eine Spitzenweite von 1000 mm, wenn Du aber Stuhlbeine in stärkeren Querschnitt und in Längen von 800 mm machen willst, mußt Du schon ein wenig Mut mitbringen. Ich würde keine Kantel 10/10 cm mit 90 cm Länge aufspannen und wollen.

Gruß
Jochen
 

toby250375

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Hallo Jochen,
Danke für den Tip mit den benötigten Werkzeugen,und die Buchempfehlung!
Das Buch werde ich mir auf jeden Fall kommen lassen.
Und das erwähnte stabilitätsproblem habe ich auch in den drechslerforen schon gefunden...kannst du denn mit deine Maschine auch koppieren,wenn ja,funktionert das zuverlässig,oder sind diese Billigmaschinen dazu einfach wirklich nicht geeignet?
Leider habe ich über die Güde Maschinen bisher nur extrem schlechtes gehört,abgesehen von einem semiprofessionellen Gerät,das scheinbar nicht mehr Hergestellt wird....
ich hatte aber die Güde eh nur als Idee und nicht als Kaufwunsch....
ich denke mal ,das ich einfach noch infos sammeln und im nächsten Jahr eine Gebrauchte Gusseiserne kaufen werde,da kann man zwar mehr ausgeben,aber es lohnt sich wenigstens....
gruss,toby
 

civil engineer

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Hi Toby,

Kopiervorrichtung hat mein Ding keine. In dem Betrieb, in dem ich gelernt habe, standen für den Treppenbau (Sprossen, Pfosten) zwei professionelle Drechselbänke mit Kopiervorrichtung. Wenn ich die in den Abmessungen mit der Güde im Geiste vergleiche, ist das wie Mofa mit Supersportler zu vergleichen.

Gruß
Jochen
 

toby250375

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Oki,wieder ein Punkt für eine gute gebrauchte.
Kopiereinrichtung ist nötig,da ich ja keine Kunstdrechselei betreiben will,sondern Nutzbare teile von möbeln herstellen möchte,und da muss es schon genau replizierbar sein...
und sie muss natürlich auch zuverlässig funktionieren.
Als auf jeden fall eine Gebrauchte,schwere Gussmaschine mit Kopiereinrichtung.
Danke,
gruss,Toby
 

Norbert

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Hallo Toby,

ob Du wirklich ein schweres Gußbett zum Dechseln von Stuhl- oder Tischbeinen benötigst, das wage ich dann doch zu bezweifeln.

Es gibt auch solide Drechselbänke mit einem Bett aus geschlossenem Stahlblechprofil, so z.B. von Hager oder Hegner (bin nicht mehr so up-to-date wer alles Drechselbänke liefert, seit diese Handwerkskunst den Weg in den Freizeitbereich gefunden hat).

Selbst habe ich mir vor ca. 10 Jahren für DM 3000 eine gebrauchte Hegner HDB 200 (Spitzenweite 1000 mm, Spitzenhöhe 200 mm) mit Kopiereinrichtung und anderem Zubehör (Dreibackenfutter, Lünette, Planscheiben, Einschlagfutter usw.) gekauft, einzig deshalb, weil ich meine ca. 80 Treppenstaketen aus Hainbuche selbst drechseln wollte (Die deutlich längeren Antritts- und Eckpfosten habe ich von einem Drechsler nach meinem Entwurf fertigen lassen).

Natürlich drechsle ich auch schon mal andere Dinge wie Schalen und Pfeffermühlen (war eine Herausforderung), wenn mir mal ein schönes Stück Holz in die Finger fällt. Derzeit benutze ich sie vorwiegend zur Metallbearbeitung: zentrische Löcher bohren, Rundmaterial ablängen und schlichten...

Ein Dreher würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn er sähe, wie ich Rotationsteile mit Metallsäge und Feile auf das rechte Maß bringe. Aber die erzielbare Präzision im 1/10 mm-Bereich ist für meine Bedürfnisse voll ausreichend. In diesem Zusammenhang bedaure ich, daß die Spindelwelle leider nicht hohl ist.

Zurück zum Drechseln: wichtiger als ein Gußbett scheint mir für die Herstellung relativ langer, schlanker Teile eine Lünette zu sein, damit das Werkstück nicht in Schwingungen gerät und so verdorben wird. Meine an den Enden 22 mm starken Staketen habe ich alle von beiden Seiten geformt und zum Schluß "schleiftechnisch" behandelt.

Zu dem im Strang erwähnten Aufspannen eines Kantels: ich gebe Teilen mit größerem Durchmesser vorher immer eine mindestens 8-eckige Form durch entsprechende Vorbearbeitung auf der Kreis- oder Bandsäge. Die sonst auftretenden Stoßkräfte zeigen schon akustisch, wie Lager und Drechselwerkzeug belastet werden.

Gruß

Norbert

P.S.: Der (schwäbische) Verkäufer der Drechselbank übereignete mir eine Reihe selbstgefertigter Werkzeuge, die durch Zurechtschleifen aus Metallfeilen entstanden sind. Die Standzeit dieser Werkzeuge beim Schruppen, aber auch beim Schlichten, übertrifft jede der mir bekannten Drechselröhren.
 
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