Drechselbank - erste Schritte und Kaufberatung

heissim

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Hallo zusammen

So langsam komme ich an den Punkt wo der Werkstatt dann nur noch die Drechselbank fehlt. Auf ging die Suche und sofort das Haben-Will Gefühl los.

Frage 1: Ich bin Anfänger habe nie gedrechselt und möchte es lernen. Brauche also ne Drechselbank - aber welche. Es gibt viel Zeug aus Fernost was mich nicht wirklich anmacht. Ich stehe auf gute Qualität, durchdachte Maschinen und bin bereit zu zahlen...aber nicht jeden Preis. Limit ohne Werkzeuge (wenn Zubehör dabei super wenn nicht auch ok) bis vllt. 1800€. Drechseleisen gehören für mich nicht dazu, das kommt separat.
Was also sind gute Drechselbänke? Ich wünsche mir etwas was auch grössere Teile wie ein Tischbein bearbeiten kann und auch anspruchsvolleren Projekten nicht im Wege steht. Ich will eine Bank kaufen und Ruhe haben.

Frage 2: Gute Eisen und Zubehör. Was empfiehlt ihr hier? Preis erstmal Nebensache aber auch hier - ich zahle für Qualität.

Lg und vielen Dank für die Hilfe
Simon


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civil engineer

ww-robinie
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Hallo,

wenn du nur einmal kaufen willst,musst du dein späteres Nutzungs Verhalten abschätzen: Wichtigste Frage ist dann welche Spitzen Weite und welche Spitzen Höhe wird bearbeitet? Längs- und/oder Querholz? Was überwiegend? Support erforderlich?usw. usw.

Gruß
 

derdad

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Schau mal auf www.magma-tools.com rein. Die haben ein breites Angebot für Drechsler. Da bekommst du ein bisschen ein Gefühl was es gibt.
Ansonsten ist deine Frage wohl besser in einem spezialisierten Drechslerforum aufgehoben.
LG Gerhard
 

ChrisOL

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Hallo,

bei Drechselbedarf Schulte gibt es Stratos oder Twister Drechselbänke die wohl etwas oberhalb des Budget sind. Das sind ordentliche Maschinen. Andere Hersteller sind Hager, Killinger oder auf der Seite von Steinert stöbern.

Der beste Start ins Drechseln ist ein Drechselkurs, dort lernt man sehr viel schneller die richtige Haltung der Eisen und das Aufspannen.

Daher wäre meine Empfehlung erst einen Kurs zu machen und sich dann Maschinen und Werkzeug auszusuchen.
 

zündapp

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Hallo Simon

Als Alternative zum Neukauf: Schau Dir doch das mal an:

holzprojekte: Restaurationsbericht Drechselbank

Den Link oben habe ich eingestellt, weil ich mir auch eine alte Bank gerichtet habe und sehr zufrieden bin. Nicht so eine große, wie in dem Bericht, aber eine Feinmechaniker-Bank. Die tuts bei mir, und ich kann damit auch noch Metall drehen (lerne ich gerade).

Zu den Eisen: HSS-Stahl ist gut, alter Sheffield-Stahl ist aber auch gut. Großartige Unterschiede zwischen den (bekannten) Herstellern habe ich noch nicht bemerkt. Ein altes Kirschen-Eisen war auch super, ebenso der Satz Hattori (HSS) von Dictum. Man muss halt gut schärfen können und darf die Fase nicht ballig schleifen. Manche sagen, es muss unbedingt HSS-Stahl sein. Ich meine, die alten Röhren und Meissel von Marples, Sorby, Mathiesson usw. tun es auch.

Viel Grüße vom Bodensee,

Wolfgang
 

heissim

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Hallo zusammen,

ich habe nun mal einige Maschinen "untersucht" und habe am Samstag meinen ersten Drechselkurs.

Bei den Maschinen kommt eine Restauration nicht in Frage, zu zeitaufwendig und ich habe davon nicht sonderlich viel. Angesehen (via Web) habe ich folgende:

1. Twister Eco - 1795.-
2. Stratos FU 230 2480.-
3. Stratos FU 200 - 2180.-
4. Stratos FU 180 - 1590.-
5. Killinger KM 1450 SE - 2200.-
6. Jet Maschinen - tbd
7. Magma Maschinen - tbd
8. Steinert - tbd
9. Hager - tbd

Gesamthaft werde ich eine Liste mit rein technischen Daten erstellen und dann überlegen und mal mit den Herstellern sprechen.

Kein Gewähr auf die Preise. Nun habe ich die Kollegen von Hager und Steinert noch nicht angesehen, diese spielen aber preislich in einer anderen Liga. Mal abgesehen von der Hager Star aber dort scheinen die Daten nicht mit den obigen Kandidaten mithalten zu können. Ich werde mein Budget ggf. ein wenig höher ansetzen.

Bitte falls ihr Erfahrung mit genanntem habt lasse ich es gerne einfliessen.

Beste Grüsse
Simon
 

merciless

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Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu:
Ich habe noch keine Drechselbank, will mir aber eine
anschaffen und habe seit ca. 2 Jahren alles kreuz und
quer gelesen, was ich dazu finden konnte (inklusive
Drechselmagazin-Abo). Meine Parameter zur
Wunschmaschine sehen anders als bei dir. Ich habe
wenig Platz und werde mich auch auf kleinere Teile
beschränken. Generell kann ich aber mal folgende
Aussagen treffen:

  • Je schwerer die Maschine ist, desto ruhiger wird sie
    laufen. Also so groß wie möglich kaufen.
  • Frequenzumrichter ist ein Muss (bei deinem Budget
    auch kein Thema)
  • Die Maschine allein ist nur ein Teil des gesamten
    Budgets, dass du einplanen musst. Folgende Dinge
    wirst du auch haben wollen, um damit Spaß zu haben:
    ordentliches 4-Backen-Futter, vernünftige Maschine
    zum Schärfen (bleibt eigentlich nur Tormek), wertige
    Drechseleisen. Das zusammen kostet mal locker 1k+
    Euronen.

Ich hoffe ich konnte Denkanstöße liefern :emoji_wink: Viel Spaß
beim Drechseln und paar Bilder hier wären nett :emoji_grin:
 

fahe

ww-robinie
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Hallo Simon,
wenn Geld wirklich keine Rolle spielt, kann man so an die Sache rangehen.
Wenn nicht, solltest Du Dir das noch einmal überlegen...:emoji_wink:

Die von Dirk genannte Zahl ist schnell erreicht. Für ein Futter mit den
wichtigsten Zangensätzen kannst Du ab 300 Euro rechnen, wenn Du
nicht den Umweg über teure Erfahrung mit schlechtem Werkzeug machen
willst. Jeder zusätzliche Zangensatz ab ca. 50 Euro. Spannfutter dürfen
es gerne auch zwei sein, wenn man gerne rationell arbeiten mag...:emoji_wink:

Neben dem genannten Vierbackenfutter brauchst Du diverse weitere Futter
für sinnvolles Arbeiten. Körnerspitzen, Mitnehmer, Bohrfutter etc. jeweils mit
MK2/3 je nach Bank.

Für Drechseleisen kannst Du im Schnitt ab ca. 40 Euro rechnen. Oder aber
auch deutlich mehr. Plus Ausdrehwerkzeuge die das Leben leichter machen.
Von Schalenstechern gar nicht zu reden.

Drechselholz ist preislich auch schnell ein Thema für sich. Klar habe ich immer
eine kleine Klappsäge im Kofferraum liegen. Das allein schafft Dir aber keinen
ausreichenden Vorrat.

Schärfen. Das ist, ehrlich gesagt, fast wichtiger als die Bank selbst. Klar kann
man mit halbstumpfen Eisen irgendwas vom Holz abschaben, aber das ist nicht
wirklich Drechseln. Ich schärfe inzwischen fast nur noch trocken auf einer
CBN-Scheibe und ziehe die Eisen von Hand ab. Das wird aber auch nicht billiger,
als sich eine Tormek oder einen der Klone hinzustellen. Wer die Eisen nicht von
Hand schärft, braucht zudem diverse Schärfhilfen. Wenn man nicht einen guten
"Lehrmeister" und das eigene Quentchen Gefühl hat, sind die unbedingt
anzuraten. Im Unterschied zu Stechbeiteln, wo imho das Quentchen Genauigkeit
beim Winkel keine wirkliche Rolle spielt, entscheidet die Geometrie der Eisen beim
Drechseln sehr wohl darüber, wie gutmütig ein Eisen agiert. Oder eben auch
nicht...:emoji_wink:

Je nachdem, wie groß die Drechselarbeiten werden sollen (und wie unwuchtig das
Werkstück ist), macht eine stabile Bank mit kräftigem Antrieb und Frequenzumrichter
Sinn. Wenn es eine drehstrombetriebene Bank ist, kommt auch noch die E-Installation
als kleiner Kostenfaktor dazu. Ein FI/RCD vom Typ B kommt im Einkauf allein schon
nicht unter 200 Euro. Plus Einbau.

Und dann brauchst Du noch Dutzende Kleinigkeiten von Schleifmitteln, Ölen, Klebern,
und, und, und...

Es können also schnell ein paar Tausend Euro zusammenkommen, wenn man so
starten will, wie Du.

Die kommen mit Sicherheit auch im Laufe der der Zeit zusammen, wenn man erst
einmal infiziert ist... dann aber eben über die Zeit. Und meiner Meinung nach
sinnvoller, da bedarfsgerecht.

Ich hatte jahrelang eine alte Drechselbank in Einzelteilen in der Werkstatt stehen, die
ich mal für wenig Geld in der Bucht geschossen hatte. Irgendwann habe ich das
Ding - der Eigenbau eines alten Opas - mal aufgebaut und hab' mich prompt ein wenig
mit dem Drechselvirus infiziert. Die Bank war stabil, aber nicht allzu präzise. Schalen
und Co gingen, Schreibgeräte eher so la la...

Inzwischen habe ich eine - gebraucht von einem Drechsler gekaufte - alte Hapfo in der
Werkstatt und bin zufrieden.

Neu bekommst Du zu dem von Dir gesetztem Limit eine durchaus gute Einsteigerbank
wie die Twister FU-200.

Ich würde mir an Deiner Stelle dennoch erst einmal klarwerden, was Du wirklich machen
willst. Also: Erst einmal drechseln. Du findest garantiert einen Drechsler in der Nähe, dem
Du erst einmal über die Schulter schauen kannst, und der Dich auch selbst an die Bank
lässt. Einfach im drechsler-forum anmelden, vorstellen - man achtet dort netterweise ein
bisschen auf Etikette...:emoji_wink: - Mitgliederliste nach Postleitzahlen sortieren, nett fragen...

Ein Kurs ist auch ein richtiger Einstieg, allerdings meist viel zu kurz.
 

heissim

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Erstmal danke euch beiden für Eure Ausführung, Tipps und Hinweise

Hallo Simon,
wenn Geld wirklich keine Rolle spielt, kann man so an die Sache rangehen.
Wenn nicht, solltest Du Dir das noch einmal überlegen...:emoji_wink:
Das hört sich so proletenmässig an...Geld spielt keine Rolle. Ich sage es mal so, ich suche ein gutes P/L Verhältnis, tendiere dabei meist aber lieber zu etwas besser als zu etwas schlechter. Ich habe schlechte Erfahrung mit "günstigem" Werkzeug gemacht und liebe gutes Werkzeug.

Die von Dirk genannte Zahl ist schnell erreicht.
Ich habe hier einen etwas anderen Ansatz. Ich betrachte die Maschine und überlege was ich max. bereit bin für sie auszugeben. Zubehör kommt dann teilweise nach und nach dazu, je nach Bedarf. Es geht also bei meinem Budget erstmal nur um die Maschine. Ich bin aber nicht böse, wenn die Maschine günstiger ist, so lange sie das Tag "solide" und "gut" trägt :emoji_slight_smile:

Für Drechseleisen kannst Du im Schnitt ab ca. 40 Euro rechnen. Oder aber
auch deutlich mehr. Plus Ausdrehwerkzeuge die das Leben leichter machen.
Von Schalenstechern gar nicht zu reden.

Hast du hier vllt. Empfehlungen was gute Eisen sind?

Schärfen. Das ist, ehrlich gesagt, fast wichtiger als die Bank selbst.

Hier ist bereits gesetzt, dass eine Tormek T8 eingesetzt wird mit dem dazu notwendigen Zubehör. Ich schärfe noch jede Menge anderes Werkzeug, teilweise von Hand (Küchenmesser, Stechbeitell, Hobeleisen, etc.)

Wenn es eine drehstrombetriebene Bank ist, kommt auch noch die E-Installation
als kleiner Kostenfaktor dazu. Ein FI/RCD vom Typ B kommt im Einkauf allein schon nicht unter 200 Euro. Plus Einbau.

Diesen Teil verstehe ich wiederum nicht. Kannst du erklären was genau gemeint ist?

Drechselvirus infiziert

Ist zu spät, der Habenwill-Faktor ist schon da

Inzwischen habe ich eine - gebraucht von einem Drechsler gekaufte - alte Hapfo in der Werkstatt und bin zufrieden.

Ich werde mich auf jeden Fall beim kurs mal informieren, welche Bänke empfehlenswert sind

Neu bekommst Du zu dem von Dir gesetztem Limit eine durchaus gute Einsteigerbank wie die Twister FU-200.

Einsteigerbank? Ist sie das wirklich?

Du erst einmal über die Schulter schauen kannst, und der Dich auch selbst an die Bank
lässt. Einfach im drechsler-forum anmelden, vorstellen

Danke für den Tipp, werde ich machen. Ich habe mir als Ziel Oktober gesetzt, vorher werde ich nicht kaufne

Ein Kurs ist auch ein richtiger Einstieg, allerdings meist viel zu kurz.[/QUOTE]

Ich bin sehr gespannt, morgen ist der erste Kurs

Lg und vielen Dank
Simon
 

Dietrich

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Hallo,

Hager hat schöne Maschinen und sehr gutes Zubehör, bei den leichteren Stahlmaschinen wäre auch die Hegner noch ein Tip, gute ehrliche Maschine, die Königsklasse sind Steinert Bänke, auch schon die kleine Piccolo ist aus richtig dickwandigem Guß, die größeren Steinert sind Traummaschinen.

Gruß Dietrich

PS: Auf der Piccolo die ich damals mit Support und Lünette geordert habe kann man ganz gut Buntmetall drehen, mit etwas Vorsicht auch ST60, auch Bohren und Ausdrehen.
Wichtig, verstärkte Motorisierung ordern, 0,75 KW sind zu wenig.
 

fahe

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Das hört sich so proletenmässig an...

Ehrlich? Für mich klingt das eher nach Lotto...:emoji_wink:

Ich habe hier einen etwas anderen Ansatz. Ich betrachte die Maschine und überlege was ich max. bereit bin für sie auszugeben. Zubehör kommt dann teilweise nach und nach dazu, je nach Bedarf.

Beim Drechseln schwer möglich. Die Bank ohne Werkzeug ist nicht mehr
als ein Staubfänger.

Hast du hier vllt. Empfehlungen was gute Eisen sind?

Ich habe eine bunte Mischung aus von handgeschmiedet bis umgeschliffene
Feile (nein, niemals nie nehmen, da saugefährlich), von Hightech bis so lala.

Neue Eisen kaufe ich nur noch von Crown. Die Standardklasse ist sehr ok.
Zwei Eisen habe ich aus deren "Königsklasse", der Cryogenic Linie.

Ausdrehwerkzeuge sind selbstgebaut mit zugekauften Tassenstählen und
anderen Hartmetallschneidplättchen.

Das olle DDR-Zeug, das in dem Falle wirklich nicht viel wert ist, habe ich eigentlich
nur noch aus nostalgischen Gründen aufgehoben. Dito die beim Kauf der ersten
Bank vom verstorbenen Opa mit übernommenen umgeschliffenen Feilen. Die sind
saugefährlich, weil der Stahl viel zu spröde ist.

Diesen Teil verstehe ich wiederum nicht. Kannst du erklären was genau gemeint ist?

Dreiphasige Frequenzumrichter erfordern einen FI-Schutzschalter/RCD vom Typ B. Die
sind leider sauteuer im Vergleich zur normalen Massenware. Gefordert sind die, weil
Frequenzumrichter auch Gleichfehhlerströme produzieren. "Normale" RCD vom Typ A
werden davon magnetisiert, so dass sie im schlimmsten Fall dann auch bei einem
"normalen" Fehler nicht mehr auslösen.

Alternativ kann man einen dreiphasigen FU auch direkt anschließen, also an einen
Sicherungskreis, der nicht über einen RCD gesichert ist. Oder es reicht ein FU mit
einphasigem Anschluß, die gehen ja auch bis fast 4kW.

Mir war's der Typ B für die komplette Werkstatt wert. Macht auch Sinn, mittlerweile
gibt's selbst an der alten Hobelmesserschleifmaschine einen FU.


Einsteigerbank? Ist sie das wirklich?

Ja, wenn man die Bänke von RecordPower und die ganzen Blechkisten in der gesuchten
Größe mal außen vor lässt, ist sie das: Eine empfehlenswerte Einsteigermaschine mit
einem gutem PL-Verhältnis.

Am anderen Ende der Fahnenstange warten dann bspw. die Geiger-Bänke. Mit denen
sollte man aber wahrscheinlich nicht nur dem Hobby frönen.

Ich bin sehr gespannt, morgen ist der erste Kurs

Viel Spaß wünsche ich Dir. Ich fürchte, es wird nicht der letzte sein...:emoji_wink:

Magst Du verraten wo? Von Dir aus könnte sich sogar der Weg ins Allgäu lohnen zu Martin
Adomat. Das wäre dann aus meiner Sicht die Königsklasse der Kurse.
 

heissim

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Ehrlich? Für mich klingt das eher nach Lotto...:emoji_wink:

Schön wäre es, aber ich lebe in der Schweiz und verdiene ganz passabel, sodass ich mir mein Hobby gut finanzieren kann. Ich schmeisse mein Geld aber nicht zu Fenster heraus sondern suche nach dem meinen Ansprüchen und Gusto entsprechenden Werkzeugen. Bisher fahre ich damit sehr gut.

Beim Drechseln schwer möglich. Die Bank ohne Werkzeug ist nicht mehr
als ein Staubfänger.
Ja das ist klar, aber darum lasse ich mir ja Zeit und plane alles gut durch sodass ich am Ende nicht am Hungertuch nage:eek:

Neue Eisen kaufe ich nur noch von Crown. Die Standardklasse ist sehr ok.
Zwei Eisen habe ich aus deren "Königsklasse", der Cryogenic Linie.

Ich habe nun mal geplant, dass ich für den Anfang:
30mm Schruppröhre
12 und 19mm Drehröhre
4mm Abstechstahl
19mm Flachmeissel
19mm Flachstahl gerade
nehme. Das ist so das was in den Sets +- vertreten ist. Ist das eine sinnvolle Wahl?

Dreiphasige Frequenzumrichter erfordern einen FI-Schutzschalter/RCD vom Typ B. Die sind leider sauteuer im Vergleich zur normalen Massenware. Gefordert sind die, weil Frequenzumrichter auch Gleichfehhlerströme produzieren. "Normale" RCD vom Typ A werden davon magnetisiert, so dass sie im schlimmsten Fall dann auch bei einem "normalen" Fehler nicht mehr auslösen.

Alternativ kann man einen dreiphasigen FU auch direkt anschließen, also an einen
Sicherungskreis, der nicht über einen RCD gesichert ist. Oder es reicht ein FU mit
einphasigem Anschluß, die gehen ja auch bis fast 4kW.

Mir war's der Typ B für die komplette Werkstatt wert. Macht auch Sinn, mittlerweile gibt's selbst an der alten Hobelmesserschleifmaschine einen FU.

Ich werde mit dem Elektriker sprechen. Er legt mir ohnehin Drehstrom und einen Baustromverteiler.

Viel Spaß wünsche ich Dir. Ich fürchte, es wird nicht der letzte sein...:emoji_wink:
Aber sicherlich der Letzte bei diesem Anbieter
Magst Du verraten wo? Von Dir aus könnte sich sogar der Weg ins Allgäu lohnen zu Martin Adomat. Das wäre dann aus meiner Sicht die Königsklasse der Kurse.
Danke für den Tipp, halte ich im Hinterkopf.
Das war in Hombrechtikon beim Werkstattforum. Ich war nicht zufrieden. Auf Fragen was für Eisen empfehlenswert sind, oder worauf man beim Kauf einer Bank achten muss (oder gar Empfehlungen) wurde sehr lapidar eingegangen. Sie hat auf 4 Eisen gezeigt und meinte "solche da" und bei der Bank hatte ich die Magma Lathe 200 als Beispiel genannt. Ja die ist schon gut war die Antwort.
Ansonsten habe ich mich echt schwer getan im Kurs und hatte kaum Hilfe, die Leiterin war die meiste Zeit bei der zweiten Kursteilnehmerin (die sehr gut zurechtkam, aber die beiden kannten sich und waren im selben Alter). Ich hatte das Gefühl ich war nur relevant weil ich Geld bezahle. Wenn ich Fragen hatte kam sie kurz, hats sehr schnell vor gemacht und ging dann wieder. Die Standardantwort war, dass man dann irgendwann den Dreh raus hat. Dazu hing sie recht viel am Handy rum. Ich kann den Kurs leider nicht empfehlen.
 

civil engineer

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Hallo,

Ich habe nun mal geplant, dass ich für den Anfang:
30mm Schruppröhre
12 und 19mm Drehröhre
4mm Abstechstahl
19mm Flachmeissel
19mm Flachstahl gerade
nehme. Das ist so das was in den Sets +- vertreten ist. Ist das eine sinnvolle Wahl?

für Längsholzdrechseln m. M. fast ok. Was meinst Du mit Flachstahl genau? Schaber? Für Längsholz eigentlich zu erübrigen, wenn man drechseln will. Drechseln heisst schneidend bearbeiten und nicht schaben. Aber grad am Anfang geht es manmal nicht abders.

Willst Du Querholz (Schalen) auch machen? Dann evtl. eine Schalenröhre, ein gerader Schaber wäre dann ok und evtl. noch ein runder Schaber empfehlenswert.

Man kann auch mit den Drehröhren für Längsholz Querholz (Schalen) drehen, aber da muss man m. M. schon ein wenig Gefühl für die Sache haben.

Gruß
 

heissim

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Hallo,
für Längsholzdrechseln m. M. fast ok. Was meinst Du mit Flachstahl genau? Schaber? Für Längsholz eigentlich zu erübrigen, wenn man drechseln will.

Willst Du Querholz (Schalen) auch machen? Dann evtl. eine Schalenröhre, ein gerader Schaber wäre dann ok und evtl. noch ein runder Schaber empfehlenswert.

Man kann auch mit den Drehröhren für Längsholz Querholz (Schalen) drehen, aber da muss man m. M. schon ein wenig Gefühl für die Sache haben.

Gruß

Welche Eisen würdest du einem Anfänger denn empfehlen der ins Drechseln einsteigt und gerne Längs- wie Querholzdrechseln erlernen möchte?
Ich halte fest: Ne Schalenröhre und ein gerader/runder Schaber wären noch sinnvoll?
Ich habe mal die Crown Cryo Serie ins Auge gefasst, die scheinen mir super zu sein, aber nicht ganz günstig. Vielleicht könntest du ja deine Ideen/Anregungen verlinken, aber nur wenn es dir nicht zu viel Arbeit macht :emoji_slight_smile:
 

ChrisOL

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Hallo,

Die aufgeführten Eisen passen schon, also + Schalenröhre und einem runden Schaber. Den Rest dann nach Bedarf. Ein Bohrfutter für den Reitstock und ein Nova Spannfutter mit zwei Spannbacken. Dann bist du für den Start gut gerüstet. Alles weitere dann nach Bedarf.

Die Eisen sollten HSS sein. Wichtig ist es gut schärfen zu können. Lieber einmal mehr abziehen, wie auf die längere Standzeit zu hoffen. Die Cyro Eisen sind da schon sehr gut,
Normal HSS ist auch sehr in Ordnung.
 

ChrisOL

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Die Handahbung der Eisen sollte man sich unbedingt gut abgucken oder zeigen lassen. Schaber z. B. nur hängend verwenden. Das dein Kurs nicht gut war hilft sicher nicht. Hast du das aufspannen gelernt?
 

heissim

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Die Handahbung der Eisen sollte man sich unbedingt gut abgucken oder zeigen lassen. Schaber z. B. nur hängend verwenden. Das dein Kurs nicht gut war hilft sicher nicht. Hast du das aufspannen gelernt?

Hi,

ich werde nun das finale Starterset zusammenstellen (vermutlich Magma oder Crown) und dann posten. Ich werde es ein wenig minimieren und dann nach Bedarf zukaufen.

Ich habe durchaus etwas aus dem Kurs mitgenommen, es ist ja nicht so dass ich gar keine Unterstützung hatte, nur eben recht wenig. Aufspannen bestand aus anzeichnen, einspannen, festziehen. Danach geschruppt und die Grundformen "gelernt". Sie hat vor den Formen dann mit nem Meissel geschlichtet.

LG
 

civil engineer

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Hallo,

Welche Eisen würdest du einem Anfänger denn empfehlen der ins Drechseln einsteigt und gerne Längs- wie Querholzdrechseln erlernen möchte?
Ich halte fest: Ne Schalenröhre und ein gerader/runder Schaber wären noch sinnvoll?
Deine Aufstellung plus Schalenröhre und die beiden genannten Schaber. Damit kannst Du auf jeden Fall die nächsten fünf Jahre Vollzeit drechseln um das handwerklich gut zu lernen:emoji_open_mouth:. Wird aber jedem so gehen, mich eingeschlossen, wobei ich über das erste Lehrjahr noch kaum raus bin.
Weitere Werkzeuge sind dann vor allem von der Werkstückgeometrie abhängig. Z. B. bei hinterschnittenen Schalen oder Dosen bist Du mit einer Röhre schnell am Ende, weil Du aus geometrischen Gründen nicht mit der Schneide hin kommst. Dafür gibt es dann gekröpfte Werkzeuge, Ausdrehtools und was weiß ich noch alles.


Ich habe mal die Crown Cryo Serie ins Auge gefasst, die scheinen mir super zu sein, aber nicht ganz günstig. Vielleicht könntest du ja deine Ideen/Anregungen verlinken, aber nur wenn es dir nicht zu viel Arbeit macht :emoji_slight_smile:
Da bin ich leider der falsche Ansprechpartner, weil ich Jäger, Sammler und Bastler bin, aber ein schlechter Kunde und Käufer. Von allen Drechselwerkzeugen in meiner Sammlung (vielleicht 25-30 Stück) sind gerade mal zwei neue HSS Röhren, die ich aus England geordert habe. Der Rest ist Flohmarkt, umgearbeitetes (z. B. aus einer Schlittschuhkufe ein "gekröpfter" Schaber, umgeschliffene Feile als Schaber, HSS Drehlinge mit angeschweißter Angel zu Meissel umgeschliffen,...), usw.

Wenn Dein Kurs nicht so ergiebig war und Du Zugriff auf eine Bibliothek oder Fernleihe (falls es so etwas in der Schweiz gibt) hast, kann ich Dir folgende Bücher empfehlen:
Mike Darlow, Basiswissen Drechseln
Keith Rowley, Grundkurs Drechseln
beide geben interessante Einblicke, in dem Buch von Darlow ist auch viel über Schneiden, Schärfen und Schneidengeometrien enthalten
und natürlich den Klassiker Fritz Spannagel, Das Drechslerwerk (nicht aktuell was Maschinen und Werkzeug betrifft, aber allemal wert es durchzuschmökern).

Gruß
 

predatorklein

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Moin

Ich würd mal nach Gebrauchtmaschinen kucken .
Hapfo und Killinger wurden schon genannt .

Ich komm recht häufig für die Amis in der Gegend rum , kucke dann auch immer , ob irgendwo was verkauft wird .
So kann man für Kollegen was besorgen und manches richtig gute Schnäppchen machen :emoji_slight_smile:

Vor 2 Jahren war mal eine Hapfo Drechselbank dabei , war eigentlich wegen Schraubzwingen in der Schreinerei .

Die stand abgedeckt im Eck , die " Schreinerwitwe " wusste das gar nicht mehr .

Hat dann ein Kollege abgeholt für 1500 € , der meinte , daß alleine das Zubehör locker 3000 € kosten würden .
Und die Drechselbank ist ein Riesenteil , und von der Verarbeitung könnte sich manche FKS was abkucken .

War glaub ich eine Hapfo 6000 .

Man kann mit etwas Glück und ein bißchen Geduld bei Gebrauchtmaschinen manches Schnäppchen machen :emoji_wink:

Gerade Zubehör wird oft " so " mal mitgegeben , Hauptsache weg mit dem Zeug .
Und gerade das Zubehör kostet manchmal richtig viel Geld .

Gruß
 
Oben Unten