Dielung Terrasse

M900

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Hallo an alle,

wir bauen gerade ein kleines EFH in Hanglage. Entlang der kompletten Westseite des Hauses wird eine Terrasse
aufgeständert. Die Terrasse wird 13m lang, 3m breit und 2,5m hoch und komplett aus verzinktem Stahl gefertigt
(HEA100 Querträger und IPE140 Längsträger).

Hierzu hätte ich folgende Fragen:

1.) Die Dielung soll mit heimischem Holz erfolgen (kein Tropenholz). Ich denke da an Lärche oder Douglasie. Welche
Vor/Nachteile bestehen denn zwischen diesen Holzarten?

2.) Die Dielen sollen direkt auf die Stahlträger verschraubt werden (von unten). Ist bei dieser Art der Montage irgend
etwas zu beachten?

3.) Die Dielen sind zirka 3m lang. Die Abstände zwischen den Stahl-Lagerträger (Mitte-Mitte) betragen 2x 750mm
und 2x 650mm wobei die Aufflagefläche jeweils 75mm beträgt. Reicht bei diesen Abständen noch eine Dielenstärke
von 28mm? Stärkere Dielen sind bestimmt um einiges teurer da diese ja kaum verbreitet sind...

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Grüße
Jörg
 

dascello

ww-robinie
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hmmm! Westseite.... Kein Tropenholz..... Von unten verschraubt......

Ich kann mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass irgend ein heimisches Holz das länger als fünf Jahre durchhält.

Zudem kommt das meiste Lärchenholz aus Sibirien, wo dafür Urwald abgeholzt wird.

Also: Politisch korrekt ist Dein Plan schon, aber ich glaube, dass Du nicht froh wirst.

Der Klassiker ist hier natürlich Teakholz, aber kaum zu kriegen und unbezahlbar.
Die Baumärkte preisen Zeder an (kommt zumindest aus USA und nicht aus den Tropen), aber die Terasse meiner Schwester, die hieraus gefertigt war, hat auch nur 10 Jahre durchgehalten.
Nicht ohne Grund wird derzeit BangKirai am meisten eingesetzt, das sich zwar wie Hölle verzieht, aber, einmal verschraubt, sehr stabil ist und angeblich eine dauerhafte Lebenszeit wie Teak hat. Aber dass gibt es erst seit 10 Jahren bei uns, und: ..... es kommt aus Vietnam.

Ich habe meine Terasse aus dem Zeug gebaut, auch die Unterkonstruktion. Erscheint mir für die Ewigkeit zu sein

Eines aber, egal welches Holz Du wählst, bitte beachten: Unbedingt Edelstahlschrauben benutzen, Verzinkte Qualitäten rosten schon im zweiten Jahr.
Edelstahlschrauben brechen aber beim Eindrehen viel schneller ab als andere Schrauben, weil sie spröder sind. In Hartholz daher unbedingt vorbohren und mit etwas Seife glitschig machen!

Ach ja: Dass eine Holzschraube in nassem Weichholz lange hält, kann ich mir auch nicht vorstellen.

Michael
 

toby250375

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Also ich als Laie finde das gar nicht sooo problematisch....festigkeit würde ich sagen ist so o.k. (70 cm balkenabstand habe ich im Haus auch,und stärker als 28 mm sind meine Dielen auch nicht)

Verschraubung von unten ist doch ideal, weil es keine Wassertrichter von oben gibt ,durch die das Holz geschädigt werden könnte.

Da es Hanglage ist,also die komplette Terasse Quasi "in der Luft hängt" ist das holz doch so gut Be- und Hinterlüftet wie es nur eben geht,wodurch die Nasszeiten Verhältnissmässig gering ausfallen.

Wie lange das ganze dann hält ist glaube ich ,wie bei allen Aussenanlagen aus Holz eher eine Frage der Pflege als eine Frage der Holzart, oder?

Auch Teakholz gibt irgendwann auf,wenn ich es jahrelang der Witterung aussetze und es nie behandele....

Warum muss denn Heimisches Holz unbedingt "Weichholz "sein?
Würden sich nicht auch die ein oder andere Buchenart oder Eiche anbieten?

Nur mal so gefragt,als Laie eben.....
gruss,Toby
 

carsten

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Hallo

Buche geht garnicht da hält der Boden nicht mal ein Jahr, Eiche ginge zwar ist aber fast unbezahlbar. Lärche oder Douglasie kann man als gleichwertig ansehen.
Zu Bankirai einfach mal die Suche nutzen.
Es gibt aber noch Alternativen: Robinie auch nicht gerade günstig, kesseldruckimprägnierte Fichte, Thermoholz oder WPC ( WoodPlasticComposites).
Grau werden übrigens alle diese Holzarten früher oder später.
Wo ich aber deutlich größere Probleme sehe ist der Abstand von 1500 mm der zu überspannen ist, da sind 28 mm zu wenig. Üblich sind da Spannweiten von 60 - max 80 cm. Direkt würde ich die Dielen auch nicht auf die StahlUK schrauben. sondern Abstandshalter verwenden damit die Fläche unter der sich Staunässe sammeln kann so gering wie mgl ist.
 

toby250375

ww-esche
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woher die 1500 mm die zu überspannen sind??ich habe was von "sparrenfächern" in einer breite von 750 bzw 650 mm gelesen,bei 75 mm trägerbreite also lichte Weiten von 675 bzw 575 mm..... oder ist mir da was entgangen?
gruss,Toby
 

Yoman

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Quatsch, natürlich halten Lärche oder Douglasie länger durch als 5 Jahre. Douglasie wird im Grauton etwas silbriger, Lärche dunkler.
Übrigens würde ich eine glatte Ware bevorzugen, bei den geriffelten ziehst Du Dir eher einen Spreissel ein.
Wichtig ist meiner Meinung nach dass, egal welches Material, nicht direkt auf den Stahlträger gelegt wird, sonder auf z.B. einen 10-20x5mm Hartgummistreifen, oder ähnliches. Dies wirkt auch dem Klappern im Sommer entgegen, das durch das Schwinden entstehen wird und wohl nicht vermeidbar ist.
Schützen musst Du Lärche oder Douglasie nicht, aber es sollte Dir bewusst sein dass eine Vergrauung stattfindet und ganz normal ist.
Gruß, Jochen
 

M900

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Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

@dascello
Lärche muss ja nicht zwangsweise aus Sibirien kommen, gibt es auch von hier. Aber warum die keine 5 Jahre halten soll kann ich nicht ganz glauben. Dachte eigentlich auch, dass Verschraubung von unten eher ein Vorteil als ein Nachteil ist.

@carsten
denkst du dass sich der Mehrpreis für z.B. Robinie bezahlt macht? Ist die Haltbarkeit wirklich um so viel besser?
Der Abstand zwischen den Auflagen beträgt keine 1500mm sondern max. 750mm.

@Yoman
Gibt es glatte Terrassendielen? Mir sind bis jetzt ausschließlich geriffelte Typen gezeigt worden. Besteht bei glatten Dielen nicht erhöhte Rutschgefahr bei Nässe?
Dein Tipp mit den Gummistreifen als Unterlage werde ich beherzigen.


Hab im Web noch folgenden Infos gefunden:
Douglasie und Lärche haben einen sehr hohen Harzgehalt. Dadurch sind es für den Außenbereich geeignete Holzarten, die allerdings relativ weich sind und speziell an wärmeren Tagen wird der Harzfluss begünstigt.
Robinie ist das am meisten resistente Holz aus heimischen Wäldern, sogar noch schwerer und härter wie Eiche, jedoch sind durch die geringen Rundholzabmessungen die erzeugbaren Dimensionen sehr eingeschränkt. Dadurch müssen bei Robinie Äste, Farbfehler, Kern und kleine Fauläste immer akzeptiert werden.

Würdet Ihr dem so zustimmen?

Vielen Dank.

Grüße
Jörg
 

Yoman

ww-kastanie
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@Yoman
Gibt es glatte Terrassendielen? Mir sind bis jetzt ausschließlich geriffelte Typen gezeigt worden. Besteht bei glatten Dielen nicht erhöhte Rutschgefahr bei Nässe?
Dein Tipp mit den Gummistreifen als Unterlage werde ich beherzigen.

Du solltest mal gezielt nach glatten Dielen fragen, ich konnte vor 8 Jahren wählen, war auch kein Preisunterschied.
Die Rutschgefahr bei Holzbelägen entsteht durch einen leichten Moosansatz, hauptsächlich bei dunklen Ecken. Und natürlich durch Reif oder Schnee.
Die geriffelte Ware ist schon griffiger, wobei ich keinerlei Probleme mit den glatten Bohlen habe. Im Frühjahr mit Wasserschlauch und Schrubber abgebürstet und gut.

Kann natürlich anders sein, wenn Du ganzjährig drauf unterwegs bist weil Teil des Hauszuganges.

Gruß, Jochen
 

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Zitat @Yoman:
Wichtig ist meiner Meinung nach dass, egal welches Material, nicht direkt auf den Stahlträger gelegt wird, sonder auf z.B. einen 10-20x5mm Hartgummistreifen, oder ähnliches. Dies wirkt auch dem Klappern im Sommer entgegen, das durch das Schwinden entstehen wird und wohl nicht vermeidbar ist.


Noch mal zu den Hartgummistreifen. Ich habe noch einiges an Bitumen-Schweissbahnen übrig (S200G4). Die ist 4mm dick und könnte einfach mit dem Brenner auf den Stahlträgern "angeklebt" werden. Könnte ich dies anstatt der Hartgummistreifen so machen oder schadet vielleicht Bitumen dem Holz?

Danke & Grüße
Jörg
 

toby250375

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Lass das mit dem Bitumen besser sein,das ist ne riesen Sauerei......
denn wie du schon gesagt hast ist bitumen Hitzelöslich und würde dir im Sommer unter den Dielen wegschmelzen....und Bitumenflecke gehen weder aus dem holz wieder raus ,noch vom darunter liegenden Boden wieder weg,abgesehen davon,das du dann keine minimierung der Auflagefläche mehr hast,um die es bei der Sache ja geht....den die bretter werden sich mit der zeit immer tiefer ins bitumen einbetten,bis sie wieder auf dem stahl liegen....
gruss,Toby
 

toby250375

ww-esche
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für dein Vorhaben würde ich einfach wirklich hartgummi(auch weich gummi würde irgendwann nachgeben und ein einsinken der dielen wäre wieder vorprogrammiert...daher brauchst du was Formstabiles) oder Hartschaumplatte in 5 oder 6mm (bei hartschaum,evtl 10mm,wegen nachsacken)nehmen.
Der nun folgende Vorschlag macht zwar eine Heidenarbeit,könte aber sinnvoll sein:
nicht durchgehende Bahnen aus dem unterleg material verlegen,sondern streifen schneiden,die immer der Breite einer Diele minus 1 cm pro seite entsprechen(falls die dielen schmal sind vielleicht besser nur 5 mm)
und so die Diele unterfüttern.wenn der träger durch Regen nass wird,liegt die Diele nicht mehr im wasser und bleibt von untern trocken und durch den überstand der diele über den Futterstreifen wird verhindert ,das regenwasser auf den streiffen läuft und zwischen streifen und diele für Fäulniss sorgt.
Ich denke das viele hier diesen Vorschlag für zu pedantisch halten werden,und sagen,das sei den Aufwand nicht wert,aber ich persönlich würds so machen...

solltest du hartschaum verwenden,achte darauf ,wasserdichten zu nehmen,also nicht saugfähig....
gruss Toby
 

Mich985

ww-ulme
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moin m900,
falls das mit der Höhe klappt würde ich in Modulbauweise daran gehen. Schnappst dir zB. fünf Dielen mit der Rückseite nach oben, legst Abstandsplättchen dazwischen und dann eine Konterlattung mit der Länge der fünf Dielen + Abstand darauf. Genau so das sie den Abstand der Träger haben. Anschließend verschraubst du alles mit Edelstahlschrauben (5mm stark) dann drehste das Modul um legste auf die Träger und verschraubst das Modul dann an jeden Träger mit zwei Schrauben (Hartgummi nicht vergessen). Vorteil du brauchst nicht soviel in Stahl bohren. Ich persönlich arbeite nur noch so. Der Vorteil ist, man kann die Module auf Böcke in der Garage bauen und diese Häßlichen Schraubenköpfe sind von oben nicht mehr zu sehen.
 
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