Dielenfugen ausspänen/Holzausdehnung

Neuerdings

ww-pappel
Registriert
27. September 2013
Beiträge
2
Ort
Göttingen
Ich renoviere gerade einen alten Dielenfußboden. Unter zwei scheußlichen Lagen PVC, die ich entfernt habe, liegen (teilweise rötlich transparent lackierte) Nut und Feder-Holzdielen. Die eigentliche Holzfarbe ist hell und ich halte das für Kiefern- oder Fichtenholz.


Da der Boden später unter anderem als Tanzboden genutzt werden soll und breite Fugen dafür sehr ungünstig sind (Gefahr mit Fußnägeln hängen zu bleiben), habe ich mich entschlossen, Maßnahmen zum Verkleinern der Fugen zu ergreifen.
Verschiedene Leute haben mir empfohlen, die Fugen so zu lassen, wie sie sind, aber aus oben genannten Gründen, kommt das für mich nicht in Betracht. Nachdem ich mich recht ausgiebig informiert hatte, erschien mir auch die Möglichkeit, die Fugen auszuspritzen eher ungünstig. Jedes Spritzmaterial haftet in einer Fuge dreiseitig und wenn der Boden auch nur minimal arbeitet bzw. sich bei Belastung minimal durchbiegt, ist es sehr unwahscheinlich, dass das auf Dauer hält.
Also verfolge ich nun den eher aufwändigen Plan, die Fugen auszuspänen. An den meisten Stellen sind die vorhandenen Fugen ca. 3mm breit, an manchen Stellen schmaler, an wenigen Stellen breiter. Mein Plan ist, alles auf 3mm aufzufräsen bis auf die Feder runter (also 10 mm tief) und dann schmale Kiefernholzleisten einseitig einzuleimen.
Ich hab einen Modellbauversand aufgetan, der solche Leisten günstig anbietet.
Ihr Onlineshop für den klassischen Modellbau*-*Herzlich willkommen!
Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass die Leisten auf 8% Restfeuchtigkeit getrocknet sind.
Mit meiner Handkreissäge hab ich ausprobiert, eine Fuge auszufräsen. Trotz freihändiger Führung funktioniert das recht gut (Schutzbrille aufsetzen und genau hingucken). Allerdings ist mein Sägeblatt schmaler als 3mm.
Daher hab ich probiert, die Fuge mit einem Dremel mit Oberfräsenaufsatz nachzuziehen (3,2mm Fräsmesser). Das funktioniert extrem schlecht - fräst Wellenlinie, Holz splittert, Fräse blockiert oder frisst sich in ungewollte Richtungen.
Nach langem Suchen hab ich nun endlich ein Kreissägeblatt mit 3,0mm Schnittbreite aufgetan, das auf meine kleine Handkreissäge passt. (150x30x3,0 - mit einem Reduzierring 30 auf 16 passt es auf meine Bosch PKS 54) Sämtliche Fachberater bei Bahr, Obi und Lünemann in Göttingen waren in diesem Zusammenhang übrigens völlig ratlos. Hilfreich war Home - Pepe - Werkzeugtechnik
Dort gibt es auch Nut-Kreissägeblätter in verschiedensten Stärken und auch für manuellen Vorschub.
Nun frage ich mich, ob ich es wagen kann, in die 3mm Fugen auch 3mm dicke Kiefernhozleisten einzusetzen, oder ob das Ausdehnungsprobleme gibt. Das Haus ist ein Altbau (von 1780 oder so) und die Dielen vermutlich mindestens einige Jahrzehnte alt. Mein Brennholzfeuchtemessgerät zeigt auf dem Dielenboden überwiegend sehr trockene Werte um die 3% - an einigen Stellen aber auch bis zu 14% an. (Könnte ungenau sein, da die Messtiefe gering ist)
Ich Lüfte zur Zeit sehr viel und die Herbstluft ist zur Zeit noch mild und recht feucht - kürzlich hatte ich um die 80% Luftfeuchtigkeit im Raum. Ich vermute daher, dass die absolute Luftfeuchtigkeit im Winter geringer sein wird als jetzt und daher, wenn dann eher mit einer Holzschrumpfung zu rechnen ist. Andererseits, falls meine Messwerte von 3% stimmen (kann das überhaupt sein?) dann gibts da nicht mehr viel zu schrumpfen – während der umgekehrte Vorgang, dass das trockene Holz irgendwann mal wieder Feuchtigkeit aufnimmt und quillt, ja durchaus denkbar ist.
Wie schnell reagiert Holz denn eigentlich auf Luftfeuchtigkeitsschwankungen? Innerhalb von Stunden? Tagen? Wochen?
Die Dielen sind 26mm dick und haben eine Deckbreite von ca 114mm. Wie stark könnte denn ein so breites Stück Holz möglicherweise arbeiten?
Irgendwo hab ich gelesen, dass beim Ausspähnen am besten ganz leicht abgeschrägte, also Keilförmige Leisten benutzt werden. (Wie stark abgeschrägt sind die denn genau?) Ich vermute das macht man damit die sichtbare Fläche bündig sein kann und trotzdem ein kleines bißchen Dehnungsspielraum (sozusagen unterirdisch) vorhanden ist. Das würde mir einleuchten. Allerdings werden die Leisten, die ich vor habe zu bestellen, natürlich nicht keilförmig geliefert, sondern rechteckig. Leicht anschrägen könnte ich sie vielleicht, indem ich sie von Hand mit einseitigem Druck über meinen Bandschleifer ziehe. Bei ca 200 Leisten von 1m Länge wär das ein bißchen Aufwand, aber ich würde es tun, wenn's das bringt. Frage mich, ob diese Maßnahme ausreichend wäre.
Und/oder ist es sinvoll(er), wenn ich versuche, ein 3,2mm Kreissägeblatt aufzutreiben und die Fugen alle 0,2mm breiter zu fräsen als die Leisten sind? Oder gar ein 3,5mm Sägeblatt?

Falls das möglich ist, würde ich am liebsten die 3mm Fugen und die 3mm Leisten benutzen. Aber ich möchte natürlich auch vermeiden, dass sich am Ende Dielen vom Boden abheben, weil ihnen Ausdehnungsplatz fehlt.

Bin dankbar für jeden Tip!
 

Neumayr Robert

ww-eiche
Registriert
30. Dezember 2008
Beiträge
347
Ort
Aiglsbach
Jetzt muss ich fragen, ob die Fragen alle Ernst gemeint sind?

Wie willst du die Leistchen denn alle Leimen und Paßgenau einbauen,fräsen und verschleifen?
Vor allem in der Länge der Leisten wird das nix.
Ich denke es ist schonender für Material und Nerven wenn du einen Furnierboden
über die Dielen verlegts. Auf alle Fälle haken sich da deine Zehennägel nicht ein:emoji_grin:

Alternativ würde ich mit einer Holzkittlösung für Parkettböden arbeiten und dann verschleifen. 3 mm Fugen sind aber schon krass zum Ausbessern.

Übrigens, tolle Onlineshops die du da nennst:emoji_wink:
Sollten aber erst mal fertig sein:emoji_open_mouth:
 

Snekker

ww-robinie
Registriert
2. Dezember 2012
Beiträge
1.754
Achtung! der meint das tatsächlich ernst! Nun den dann wird er spätestens im Winter grö0ere Umbaumaßnamen haben. Wen es allgemein etwas Feuchter geworden ist und die dielen sich ausdehnen und dann Hochkommen. Ich würde einfach die Fugen mit Braunem oder Schwarzen Acryl ausspritzen. Wenn der Winter kommt dann wird die Masse etwas gestaucht. vielleicht drückt es sich auch an einer oder zwei stellen raus aber mehr passiert nicht.
 

JMartinberlin

ww-fichte
Registriert
29. September 2013
Beiträge
24
Ort
Berlin
Deine Wie schnell reagiert Holz denn eigentlich auf Luftfeuchtigkeitsschwankungen?

Eine Antwort : Innerhalb von Stunden

Dein Projekt finde ich etwas seltsam. Die ganzen Fugen einzeln zu machen?
 

Neuerdings

ww-pappel
Registriert
27. September 2013
Beiträge
2
Ort
Göttingen
Jetzt muss ich fragen, ob die Fragen alle Ernst gemeint sind?

Ja!

Wie willst du die Leistchen denn alle Leimen und Paßgenau einbauen,fräsen und verschleifen?

Ich dachte so: Fugen mit Kreissäge auf 3x10mm auffräsen. Gekaufte 3x10mm Leisten einseitig mit Leim bestreichen und einfügen. An den Stellen, wo die Fugen sowieso breiter als 3mm waren ggf kleine spitzen Keile (Fliesenkeile) in die Restfuge stecken, damit die geleimte Seite anliegt. Wenn Leim trocken, Keile entfernen und alles mit Parkettschleifgerät schleifen.

Vor allem in der Länge der Leisten wird das nix.

Wie meinst du das? Die Leisten sind 1m lang. Die Fugen ca 4,50m. Da wo eine Leiste aufhört, setze ich halt die nächste direkt dran an die Stirnseite. Solche Übergänge dürften doch kein Problem sein, oder? Und wenn die einzelnen Leisten länger wären, wäre das doch auch nicht so viel weniger Aufwand.

Übrigens, tolle Onlineshops die du da nennst
Sollten aber erst mal fertig sein

Ich versteh nicht, wovon Du redest. Beide Onlinshops sind fertig und funktionieren. (Der Hinweis auf Lieferschwierigkeiten eines Zulieferers heißt nicht, dass der Onlineshop nicht funktioniert.)
 

Neumayr Robert

ww-eiche
Registriert
30. Dezember 2008
Beiträge
347
Ort
Aiglsbach
Das ist eine Heidenarbeit, die du dir da Antust.
Daher die Frage ob du das ernst meinst.
Ich persönlich würde vom Maß 3 x 10 mm abraten.
Vor allem wenn du bis zur Feder Schneidest und das dann einleimst,
denke ich nicht dass dies lange hält. Vor allem wenn der Boden sich bewegt.
Ist es jede Fuge die du bearbeiten willst, oder nur vereinzelte?
Wenn es jede ist, würde ich vom vorgehen her eher zu einer Oberfräse Tendieren und eine Leiste mit 10 x 10 einarbeiten und verleimen (Größere Leimoberfläche)
Auch stelle ich mir das verleimen schwer vor. Wie willst du da Zwingen?
Hier würde mir nur der bewährte Getränkekasten (oder mehrere) als Gewicht einfallen.

Bei mehreren Leisten hintereinander leimst da da auch immer Hirn an Hirnholz.
Bei der kleinen Leimfläche wird das nicht halten.

Da du schreibst, dass das Haus sehr alt ist, gehe ich davon aus, dass die Dielen sich beim drübergehen oder Tanzen auch etwas bewegen.
Daher denke ich, dass so kleine Leisten nicht halten werden.

Aber wie gesagt, wenn du es wirklich so machen willst, würde ich eher zu einem Parkett Fugenfüller raten.
Diese sind nach Aushärtung auch Schleifbar und es gibt Sie in verschiedenen Farbtönen. Diese sind aber nicht billig.

Wenn es dein Bodenaufbau zuläßt, lege einen Laminat oder Furnierboden drüber.
Ich denke das ist weniger Arbeit und evtl. sogar günstiger.
So wie du beschreibst, ist es ja kein Boden der unbedingt sichtbar gemacht werden muss.
 

uglyripper

ww-esche
Registriert
16. Oktober 2010
Beiträge
574
Moin,

Robert, bist du sicher, dass du den TO richtig verstanden hast? Warum hat eine einseitig verleimte Leiste von 10x10 eine größere Leimfläche als eine 10x3 Leiste?
Aber vielleicht habe auch ich das ein oder andere nicht richtig verstanden...

@TO
Google mal nach "Ausleisten" - ein Begriff aus dem Bootsbau und prinzipiell selbiges wie es dir vorschwebt.
Wenn du die Fugen vergießen wolltest und dies nur wegen der 3-Flankenhaftung aufgegeben hast - bei Teakdeckverfugungen hat man früher ein Fugenband in den Grund der Fuge gelegt um die Haftung dort zu vermeiden.

Gruß, ugly
 
Oben Unten