Die richtige Oberfläche für eine Treppe

tester

ww-pappel
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Hallo,
ich will nächste Woche damit anfangen unser Holztreppe zu überarbeiten. Der ganze Lack muss runter, ist zwar eine Strafarbeit, aber ist halt für einen selber. Stufen und Wange sind aus Kamballa.
Nun meine Frage was macht man da jetzt für eine Oberfläche drauf, Wachs oder Öl oder Lack? :confused:

Gruß Tester
 

hemmi1953

ww-robinie
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Nimm auf keinen Fall ein Wachs, denn eine gewachste Oberfläche ist auf keinen Fall wirklich strapazierfähig. Ich würde auch vom Ölen abraten, denn eine Treppe wird sehr stark strapaziert, und deshalb sind meiner Meinung nach spezielle Treppen- oder Parkettlacke angebracht. Lass dich bitte im Fachhandel beraten, denn denke an die viele Arbeit, die du mit dem Runterholen der alten Farbe und dem Schleifen hast.

Viel Erfolg wünscht

Christof
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
das würde ich differenziert betrachten.
Wenn die Treppe hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt ist, sprich Straßenschuhe, und sich dies auch nicht vermeiden oder ausschließen läßt, würde ich die Treppe wieder lackieren. Aber beachte den aktuellen Stand der Technik wie z.B. daß ab 2007 nur noch Wasserlacke für solche Fälle verwendet werden dürfen und daß es sich auch um einen für Treppen geeigneten Lack handelt, was die Beanspruchbarkeit und Rutschhemmung betrifft.
Wenn du sicherstellen kannst, daß mit der Treppe pfleglich umgegangen wird würde ich die Treppe Ölen und Wachsen. Beachte aber, daß natürliche Oberflächen nur einen geringen UV-Schutz haben und sich deshalb der Farbton der Treppe noch ändern kann.
Gruß Georg
 

carsten

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Hallo

generell halte ich eine geölte Treppe für gut geschützt und auch strapazierbar.
Es gilt was für alle Holztreppen meines Erachtens gilt. Pfleglicher Umgang: Straßenschuhe würde ich meiden (auch Lacke können durch Steinchen im Profil beschädigt/ verkratzt werden), Feuchtigkeit insbesondere dauerhafte Einwirkung ist zu vermeiden, usw. Ansonsten halte ich Öl gerade für den Laien für die einfachere Oberfläche. Hier kann mit einfachen Mittel eine Oberfläche erreicht werden wie sie auch der "Profi" erreicht. Auch ist die Mgl der Ausbesserung einfacher. Der Profi trägt Lack nun mal meist per Pistole auf und die hat man als Laie eher seltener; geschweige denn die passende Lackierumgebung.
Also würde ich bei Laien eher für eine Öloberfläche raten; ABER: in erster Linie bei noch unbehandelten Oberflächen. Bei so was wie einer Treppe, (ich gehe mal von einer Holztreppe mit eingestemmten Stufen aus) würde ich bei der Oberfläche bleiben die bis dato schon drauf ist. Warum: nun für eine Änderung der Beschichtung muss die alte gänzlich runter. Auf geraden Flächen ist das meist weniger das Problem ABER in den Ecken, Je nach Winkel versagt da auch ein Deltaschleifer. Tja und ob man wirklich überall gleich gut geschliffen hat sieht man dann meist erst wenn man die neue Oberfläche aufträgt. Da kann auch schon die Lackbasis sehr entscheidend sein. Bsp. unsere Treppe ( Eichenstufen auf Stahlkonstruktion ) aus Anfang der 70er Jahre wurde damals mit einem SH (säurehärtenden Lack) lackiert. Der hat knapp 20 Jahre ( bei pfleglicher Behandlung) gehalten bis beschlossen wurde das der mal zu erneuern wäre. Also hat sich mein Dad damals ohne vorher Infos einzuholen ( ich war noch kein Schreiner) darangemacht die Treppenstufen abzuschleifen ( besser anzuschleifen) und neu zu lackieren ( Rolle). Das Ergebnis war schlimmer als zuvor und wurde mit Teppichfliesen kaschiert. Erst als an den nicht abgedeckten Ecken vor einigen Jahren der Lack, vermutlich infolge starker Sonneneinstrahlung Rissig wurde und sogar stellenweise abgeplatzt ist wurde die Stufen demontiert, maschinell geschliffen ( Breitband/ alle Lackschichten komplett runter bis aufs Holz) und neu lackiert. Nun erstrahlt die Treppe wieder in bestem Glanz. Das soll als Bsp dienen das Lack nicht gleich Lack ist. Wenn du also die Mgl. hast herauszufinden wie die Treppe damals lackiert wurde wäre das der erste Schritt um später weniger unliebsame Überraschungen zu erleben. Bei der Neuen Oberfläche würde ich auf Produkte auf der gleichen Basis zurückgreifen. Beratung gibt es evtl. bei dem Treppenbauer von damals oder im Fachgeschäft.
Die Verwendung eines auf gleichen Materialien basierenden Produkten verrringert die Gefahr der Unverträglichkeit ( Risse, trocknet nicht, Fleckenbildung ( am häufigsten) von alter und neuer Oberflächenbeschcihtung.


Noch was zum Thema Nur noch Wasserlacke: Das ist meines Wissens nicht richtig. Regelungen zur Begrenzung der Lösemittel-Emissionen wurden notwendig, weil die flüchtigen organischen Lösemittel zu den Substanzen gehören, die mit für die Bildung von bodennahem Ozon verantwortlich sind.
Die VOC-Richtlinie der Europäischen Union - VOC steht für volatile organic compounds, das heißt für flüchtige organische Verbindungen betrifft in erster Linie mal alle die mit lösungsmittelhaltigen Lacken lackieren. Gänzlich verboten sind sie nicht, nur deren Einsatz wird bzw soll Eingeschränkt werden. In wie weit der kleine örtliche Schreienr davon letztendlich überhaupt betroffen bzw kontrolliert wird, wird das kommende Jahr zeigen ( viele Kollegen wissen noch gar nicht was ihnen blühen könnte). Der Prviatmann der seine Treppe lackiert ist davon nicht betroffen
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo Carsten,
der Privatmann kann viele Sachen machen die ein Handwerker nie tun dürfte. Wenn aber ein Handwerker sich nicht an geltende Bestimmungen hält kann er grob auf die Schnauze fallen, da hilft es auch nicht wenn man sich dumm stellt oder sich auf die allgemein übliche Praxis bezieht.
Tatsache ist, daß von der Verwendung von Wasserlacken im Handwerk nur Möbel, dazugehörige Innenausbauteile einschließlich Küchen ausgeschlossen sind, die in einer Anlage lackiert wurden. Wie dies jetzt bei einer Treppe wäre, die vor Ort von einem Handwerker lackiert wird, müßte man klären.
Jedenfalls kann dir ein nicht gut gesonnener Kunde (Bauträger) sicherlich im nachhinein darüber Auskunft geben ob du den richtigen Lack verwendet hast.
Gruß Georg
 

tester

ww-pappel
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Hallo,<O:emoji_stuck_out_tongue:</O:emoji_stuck_out_tongue:
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ich gehe 90% davon aus das mein Großvater damals Bootslack verwendet hat, er hat damals auf einen schlauen Maler gehört, die Fenster hat er auch damit gestrichen. sie haben bloß nicht dran gedacht das so ein Boot auch regelmäßig Kontakt mit dem Wasser hat. Fenster sind Rahmen von Modernisierungen ausgetauscht. Vor der Treppe habe ich mich immer gedrückt.
Ausbauen der Treppe wäre mir auch das liebste, geht leider nicht, dafür müsste das ganze Treppenhaus zerlegt werden.
Zum Pfleglichen Umgang kann ich nur sagen, die Treppe geht zu einer vermieteten Wohnung und die gute Frau schafft es noch nicht einmal die jetzige Treppe zupflegen.
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Recht hin oder her, das ist für mich privat, wenn ich meine da muss ein DD drauf dann kommt er da auch drauf. Ich kann mich bloß schlecht in ein über drei Etagen offenes Treppenhaus mit einer Becherpistole stellen, um die Oberste Treppe zulacken. Ich hätte kein Problem mit eine eingebaute Treppe zu lackieren, da habe ich schon schlimmeres machen müssen, aber ich möchte nicht wissen wie die angrenzenden Wohnungen dann zustehen.Ich denke das Beste wird wohl Parkettlack sein, den kann man mit der Rolle auftragen.

Noch eine Frage zum Thema Nur noch Wasserlacke:
Sind wir deutschen da mal wieder nur Vorreiter, wie damals mit dem säurehärtenden Lack, wir durften ihn nicht mehr benutzen, aber auf den Möbeln die von unseren Östliche Nachbarn kamen, war er noch drauf und die benutzen das zeug auch immer noch. Ich hatte vor 1,5 Jahren noch so ein Muster - Möbel bei mir stehen.

Gruß Tester<O:emoji_stuck_out_tongue:</O:emoji_stuck_out_tongue:
 

carsten

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Hallo

theoretisch ist diese VOC ne Regelung die für die ganze EU gilt aber in wie weit sich die Schreiner dran halten bzw. auch angehalten oder gar überprüft werden wird sich herausstellen. Ich hab jedenfalls das Gefühl das die meisten noch gar nicht wissen das sich da zum 01.01.07 was ändern soll.
 
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