Dickschichtlasur von Balkon entfernen

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Hallo!

Habe als Neuling hier die ein oder andere Frage:
Wir tragen uns gerade mit dem Gedanken, ein Haus zu kaufen, das einen recht großen, um zwei Seiten herumlaufenden Balkon hat. Die tragenden Balken und recht viele der senkrechten Bretter zeigen deutliche Verwitterungsspuren. Als Laie tippe ich darauf, dass es sich dabei um Dickschichtlasur handelt, die vom Holz (Fichte oder Kiefer) abblättert. Hier ein Link zu einem Picasa-Album mit einigen Bildern vom Balkon zwecks Anschaulichkeit:
Picasa-Webalben - Holger - Haus 2010-02

Und nun die Fragen:
Wie bekomme ich die alte Farbschicht weg? Ich tippe mal auf Abschleifen?! Mit welchem Gerät geht das bei diesen Dimensionen am besten - Schwingschleifer, Bandschleifer, Was-weiß-ich-Schleifer? Welche Körnung - erst grob, dann fein oder reicht grob alleine aus?

Mit was behandle ich dann neu? Wieder Dickschichtlasur - und wie muss die dann weiter "gepflegt" werden, dass das Holz nicht bald wieder so aussieht? Oder mit Dünnschichtlasur - muss ich dann wirklich alle ein, zwei Jahre neu streichen?

Was mach ich am besten mit den Sichtschutz-Brettern? Ebenfalls schleifen? Oder einzeln abmontieren und durch eine Dickenhobelmaschine jagen? Und wie weiterbehandeln?

Ich hoffe, das sind nicht zu viele Fragen für den Anfang und sage schonmal Danke! im voraus.
Holger
 

gepi

ww-esche
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Hallo,

würde erstmal versuchen das grobe (lose ) mit eine Drahtbürste zu entfernen. Man sollte nur darauf achten evtl. eine Messingdrahtbürste zu benutzen!
 

ger-247

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Wir haben das bei einem Fachwerk an unserem Vereinshaus folgender Maßen gemacht. Erst mit der Drahtbürste drüber, und den groben Dreck entfernt. Anschließend mit dem Bandschleifer mit 80er Körnung alles geschliffen und anschließend neu lasiert. -Warum dann vorher mit der Drahtbürste? Weil sich die Schleifbänder sehr schnell zusetzten und der Dreck nicht so extrem flog.-
Was die Lasur angeht kann ich dir leider auch nicht helfen, die haben wir damals geschenkt bekommen. Dickschicht ja, aber welche, kann ich dir nicht sagen.
Was die Bretter anbelangt ist guter Rat teuer. Wenn du Sie einfach runterbekommst ist hobeln sicher die erste Wahl, vorausgesetzt du hast jemanden der behandelte Bretter durch seine Hobelmaschine schickt. Tischler sind da oft sehr sensibel. (Kein Wunder bei den Werkzeugpreisen) :emoji_wink:
Was sonst bleibt ist die gleiche Prozedur wie bei den Balken. Angesichts der Fläche natürlich kein Freude.

Viel Erfolg und Grüße
Guido
 

hodihu

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Danke für eure beiden Antworten.

Die Sache mit der Drahtbürste leuchtet ein und werde ich wohl so umsetzen.

Gibt's bei der Bandschleifer-Neuanschaffung, die für mich dann wohl ansteht, irgendwas, was man besonders beachten sollte (jetzt mal davon abgesehen, wahrscheinlich eher nix von Black & Decker und Co. zu kaufen)?

Nachdem die Frage nach der Lasur noch offen ist, warte ich freudig erregt auf weitere Hinweise :emoji_slight_smile:

Viele Grüße
Holger
 

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Danke für eure beiden Antworten.

Die Sache mit der Drahtbürste leuchtet ein und werde ich wohl so umsetzen.

Gibt's bei der Bandschleifer-Neuanschaffung, die für mich dann wohl ansteht, irgendwas, was man besonders beachten sollte (jetzt mal davon abgesehen, wahrscheinlich eher nix von Black & Decker und Co. zu kaufen)?

Nachdem die Frage nach der Lasur noch offen ist, warte ich freudig erregt auf weitere Hinweise :emoji_slight_smile:

Viele Grüße
Holger

Hallo,

wir haben, um Bandschleifbänder zu sparen, schon mal die Farbe mit dem Elektrohobel abgenommen. Man muss halt worher das Metal suchen und umgehen.

Beim Bandschleifer würde ich mir einen alten ELU 158 besorgen. Der ist leicht und stark. So ein schweres Teil von Metabo oder Festo wirst du nicht lange in der Hand haben wollen.

Gruß
 

ger-247

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Wir hatten bei dem Projekt einen leistungstarken Schleifer von AEG und einen grünen Bosch.
Wir haben uns zum Schluß fast um den Bosch geprügelt, da der gefühlte 5 Kilo leichter war.

Was die Lasur angeht habe ich mal unseren "Vereinsarbeitsminister" gefragt und gleich eins auf den Deckel bekommen. War keine Dickschicht, sondern ne Öl-Lasur von Osmo.

vg
Guido
 

WinfriedM

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Dickschichtlasuren sind in aller Regel aufwändig in der Wartung, weil sie abblättern. Würde eher zu einer Dünnschichtlasur raten. Bei konventionellen Lasuren hab ich mit Gori gute Erfahrungen gemacht. Bei Öko-Lasuren auf Ölbasis mit Livos und Natural.

Wenn deckend, dann hat sich Osmo Landhausfarbe bewährt, blättert auch nicht ab und lässt sich gut nachpflegen. Osmo hat neuerdings auch eine Öl-Lasur.

* osmo Holz und Color GmbH & Co.
* Dyrup - GORI für den professionellen Anwender
* osmo Holz und Color GmbH & Co.
* Natural Naturfarben Shop
* http://www.livos.de/fileadmin/user_upload/livos_tm/pdf/270_02.pdf
 

ger-247

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Lackfräse

Wow.
Das klingt ja echt gut. Der Preis für das Gerät ist zwar auf eine Einzelanwendung gerechnet recht happig, aber auch hier kann man bestimmt leihen.

Was mich interessieren würde. Kann man damit auch auf gewölbten Flächen (Bootsrumpf) arbeiten?

Grüße
Guido
 

hemmi1953

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Hallo,

gleiche Arbeit ist vor kurzem an unserer Turnhalle von einem Malerfachbetrieb gemacht worden. Zuerst Drahtbürste, dann mit Rotex geschliffen und Neuanstrich mit Dünnschichtlasur.

Viel Erfolg wünscht

Christof
 

Eurippon

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Wow.
Das klingt ja echt gut. Der Preis für das Gerät ist zwar auf eine Einzelanwendung gerechnet recht happig, aber auch hier kann man bestimmt leihen.

Was mich interessieren würde. Kann man damit auch auf gewölbten Flächen (Bootsrumpf) arbeiten?

Grüße
Guido

So teuer finde ich das Teil nicht mal. Alleine die Zeitersparnis (und Nerven, Kreuzschmerzen) wäre es mir wert. Gewölbte Flächen gehen, allerdings leichter wenn die Wölbung auf der gearbeitet wird konvex ist. Bei konkaven Flächen kommt es sehr auf den Radius an.
 

hodihu

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Wieder was dazu gelernt. Die Lackfräse war mir neu. Bei den Flächen, die wir vor uns haben, könnte sich die Anschaffung lohnen - selbst bei _dem_ Preis.

Nachdem hier ja nun ziemlich zur Dünnschichtlasur geraten wird:
Hab' ich das richtig in Erinnerung, dass man eine solche nach ein, spätestens zwei Jahren wieder nachbehandeln muss? Gibt's da Unterschiede zwischen den "herkömmlichen" Lasuren (wie z.B. im Link bei Gori zu finden) und den Öl-Lasuren vom Osmo-Link?
Nicht dass ich übertrieben faul bin, aber bei dieser Größenordnung unseres Balkonsystems ist jedes Jahr, in dem ich nicht nachbehandeln muss, ein extra Kurzurlaub :emoji_slight_smile:

Schönen Abend allerseits
Holger
 

cube.m

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Dicksckichtlasuren halten je nach Hersteller ca 4 - 6 Jahre ohne nachbehandelt bzw aufgefrischt zu werden. Dünnschichtlasuren maximal 2 Jahre. Wenn man allerdings eine Dickschichtlasur alle 2 - 3 Jahre auffrischt ist der Aufwand dann natürlich auch geringer als dann nach sechs Jahren alles abzuschleifen.

Von Öl Lasuren im aussen Bereich rate ich dringend ab, diese sollten wohl mindestens 1 - 2mal im Jahr aufgefrischt werden.

Generell gilt auch das maßhaltige Aussenbauteile mit diffusionsgeschlossenen Anstrichstoffen sprich Dickschichtlasuren behandelt werden , bei einem Balkon lässt sich wiederum darüber streiten wie maßhaltig ein solches Bauteil ist.

Nicht maßhaltige Bauteile im aussenbereich sollte diffusionsoffen behandelt werden sprich Dünnschichtlasur. Diese ermöglicht einen Wasserdampfausgleich des Holzes d.H. das Holz kann aussreichend arbeiten es kommt nicht zur Rissbildung und Wasser kan nicht in die Konstruktion eindringen und nachhaltige Schäden (Pilzbefall, Braunfäule u.s.w.) verursachen.

Kommt wohl auch darauf an wie geschützt der Balkon durch konstruktive Maßnahmen ist.
Ein Dachüberstand wirkt sich hier schon sehr positv aus.

Gruss

cube
 

WinfriedM

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Völlig frei bewittert ist natürlich die Härteprobe für Lasuren. Pflegeintervalle von 2-3 Jahren bei dunklen Farben ist in der Regel kein Problem.

Ich hab hier übrigens Öllasuren im vollbewitterten Außenbereich seit 2 Jahren ohne Nachpflege - bisher noch alles bestens.
 

hodihu

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Kann ich bei Dickschichtlasuren die noch nicht abplatzen einfach drüber streichen, oder muss da auch wieder an- oder abgeschliffen werden?

Maßhaltig würde ich unsere Balkonkonstruktion nicht nennen :emoji_slight_smile: und leider auch nicht wirklich gegen Bewitterung geschützt. Gerade die senkrechten tragenden Teile stehen zum Teil auf der Wetterseite ziemlich exponiert und wird haben auch einige waagerechte Stellen, die direkt an senkrechten Balken anschließen, wo das Wasser mitunter gut steht.

Viele Grüße
Holger
 

Schurwaldholz

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Auf jeden Fall anschleifen bevor du auf irgendwelchen Farben, Lasuren etc.
drübergehst. Ich würde vielleicht noch an einer nicht sichtbaren stelle dies ausprobieren ob sich die komponenten vertragen.

Noch ein Tipp von mir:
Wenn die Teile noch nicht Morsch sind. Vielleicht gibt es eine Ablaugerei
bei dir in der Nähe. Dann dies Ablaugen lassen, Farbe wäre weg.
fein nachschleifen. Lasuren drüber. Wie neu.
Spart eine Menge Schleifpapier und Zeit.

Allerdings geht das nur wenn das Holz noch voll intakt ist.

Gruß Schurwaldholz alias Benny
 

cube.m

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Dickschichtlasuren die noch nicht abplatzen sollten leicht angerauht werden, also mal gerade mit 120 er Körnung bissl anschleifen. Damit die neue Lasur sozusagen wieder Grip bekommt. IN der Fachsprache nennt man das Ädhasionskräfte, kann man sich vorstellen wie kleine wurzeln die sich festkrallen.
 

hodihu

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OK, so weit vielen herzlichen Dank für die hilfreichen Antworten!

Eine Frage kam mir heute noch beim näheren Betrachten des Balkons:
Wie z.B. auf dem zweiten Bild recht gut zu sehen ist, stehen jeweils zwei senkrechte Balken parallel mit nicht allzu großem Abstand. Zumindest ist der Abstand so klein, dass ich keinesfalls mit einer Lackfräse oder einem Bandschleifer dazwischen komme. Gibt's irgendwelche geniale (Schleif-)Werkzeuge für diesen Zwischenraum?

Viele Grüße
Holger
 
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