Dickenhobel. "Grat" auf dem Werkstück

borisffm

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Hallo,
ich habe heute die Buchenbretter mit dem Dickenhobel (Metabo DH330) verarbeitet. Das Ergebnis war, wie immer, gut. Später habe ich aber gemerkt, dass die Oberfläche einen „Grat“ auf der ganzen Länge hat. Ich weiß nicht genau, wie ich das beschreiben kann. Es sieht so aus, ob der Messer minimal gebrochen ist.
Ich habe die beiden Messer ganz genau (mit der Lupe) untersucht und nichts gefunden. Die Messer habe ich trotzdem gewendet und noch mal gehobelt. Der Grat ist aber trotzdem noch da. Ich kann es nicht erklären.
Der Grat ist sehr klein, wie ein Haar, und eigentlich nicht sichtbar aber gut fühlbar. Ich denke, dass für das verleimen wird das nicht stören. Ich verstehe aber nicht, wie so was entstehen kann.

Boris
 

schrauber-at-work

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Hallo Boris,

klingt nach "Scharte" im Hobelmesser.

Kenne deinen nicht, was für Messer sind denn verbaut?

Hartmetall oder HSS?

Hartmetall kann Naturgemäß nie so "scharf" geschliffen werden wie HSS. Dadurch können auch neue bzw. gedrehte Messer kleine Scharten haben.

So lange Sie nicht zu stark ausgeprägt sind stört es beim verleimen nicht.

Kannst ja mal schauen ob Du den Hobel auf HSS umrüsten kannst falls Hartmetall verbaut ist, bringt m.M.n. das bessere Hobelbild.

Gruß SAW
 

schrauber-at-work

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Hallo Markus,

Hartmetall wird i.d.R. Pulvermetallurgisch hergestellt (gesintert). Daraus resultiert dass einzelne "Körner" beim schleifen eher ausbrechen da das ganze nicht so homogen ist wie HSS und somit eben keine optimale Schneide darstellen.
Ganz kleine "Scharten" lassen sich bei Messern aus HM (HW) nicht vollständig vermeiden. (Natürlich nicht im 0,5 mm Bereich!)

Gab es hier schon öfter das Thema.

https://www.woodworker.de/forum/members/24207.html

Auch beim zerspanen der meisten Kunststoffe (z.B. drehen) bevorzuge ich un-beschichtete HSS Werkzeuge da die Schneide viel schärfer ausgeschliffen werden kann und somit eine wesentlich bessere Oberfläche und Maßhaltigkeit zu erreichen ist. HM (HW) "drückt" mehr als dass es schneidet.

Gruß SAW
 

derdad

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Guten Morgen!
Um eine Scharte in den Messern festzustellen ist es besser mit dem Finger VORSICHTIG über die Schneide zu streichen als mit einer Lupe zu schauen. Man spürt die kleinste Unregelmäßigkeit.
Ich glaube aber nicht, dass es die Messer sind. Eher ein eingeklemmter Span oder ein Grat irgendwo an der Maschine.
LG Gerhard
 

damadi

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@SAW: das spielt sich aber doch im mikroskopischen Bereich ab - ich fahre ebenfalls an der Schneide eines Fräsers mit dem Fingernagel lang. Wenn ich da eine "Scharte" spüre ist der Fräser eigentlich hin.
 

schrauber-at-work

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@damandi: Der TE (Boris) schrieb ja dass der "Grat" hauchfein ist, könnte somit schon in dem "mikroskopischen" Bereich sein.

@Gerhard & Mark: Späne o.ä. hinterlassen Vertiefungen (wie Mark schreibt "Rille) bzw. Abdrücke was Boris mit "Grat" meint weiß nur er.

@Boris: Versuch doch mal ein Bild davon zu machen (evtl. mit nem Haarlineal oder sonstigem Winkel o.ä. drauf um es besser abschätzen zu können).

Gruß SAW
 

uli2003

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Wird wohl eine Scharte im Messer sein. Passiert schon mal. Wenn man mit dem Fingernagel drüberfährt, spürt man die ganz gut.

An der Fertigung der Messer liegt das nicht. Die mikroskopischen Ausbrüche spürt man nicht auf Holz. Bei Metall mag das anders aussehen.

Grüße
Uli
 

borisffm

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Hallo,

Die Messer sind noch original von Metabo und die sind HSS. Ich habe die Messer ausgebaut und untersucht, mit dem Fingernagel drübergefähren. Es ist nichts was ich fühlen oder sehen kann.
Mit dem Lineal ein Bild zu machen habe ich probiert. Leider erfolglos. Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob es ein Grat oder doch eine Vertiefung ist. Wie gesagt, es ist nur fühlbar. Foto habe ich angehängt. Zwischen 159,9mm und 160mm ist etwas sichtbar. Lineal liegt ganz dicht an deswegen denke ich jetzt über eine Vertiefung, sicher bin ich mir aber nicht. Die Andruckwalzen habe ich nicht genau untersucht. So wie ich verstehe, es können entweder die Messer oder die Andruckwalzen sein.

Boris
 

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uli2003

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So eine winzige Spur kommt niemals vom Dreck auf der Walze. Dann müsste ein hauchfeiner Span komplett und gerade um diese gewickelt sein. Halte ich für unmöglich.

Das wird eine winzige Scharte im Messer sein. Nachher schleifen und gut.

Grüße
Uli
 

ranx

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Moin,
eine Scharte muss das Material auch wo gelassen haben, evtl. hat sich dadurch ein kleiner Grat aufgeworfen. Müsste man aber fühlen. Ich nehme auch schon mal einen kleinen Abziehstein und gehe leicht an der Schneide lang bevor ich das Messer ausbauen... ist aber Gefühlssache.
Heutiges Hartmetall gibt auch so scharf wie HSS, ist nur die Frage ob das auch der Messerhersteller verbaut hat und was es kosten darf.
LG uwe
 

Friederich

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Hallo Uwe,
wenns ein erhabener Grat ist, dann müsste der doch verschwinden, wenn du das Brett ein zweites Mal durchlässt. Bei gleicher Dickeneinstellung, nur das Brett einige Millimeter versetzen.
 

ranx

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Hallo Friedrich,

sollte ich da was überlesen haben? Es würde aber nichts ändern ob der Grat erhaben
oder vertieft ist wenn das Werkstück bei einem weiterem Durchlass versetzt wird.
Der Grat würde dann um den Versatz zum ersten Durchgang auf dem Material
wieder auftauchen.
Ohne Spanabnahme, ja, da wäre er weg ... habe ich noch nie gemacht ...


LG uwe
 

Friederich

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sollte ich da was überlesen haben? Es würde aber nichts ändern ob der Grat erhaben
oder vertieft ist wenn das Werkstück bei einem weiterem Durchlass versetzt wird.
Der Grat würde dann um den Versatz zum ersten Durchgang auf dem Material
wieder auftauchen.
Ohne Spanabnahme, ja, da wäre er weg ... habe ich noch nie gemacht ...
Hallo Uwe,
klar, ohne Spananbnahme natürlich. Deswegen schrieb ich ja: "bei gleicher Dickeneinstellung". Da wird dann nichts weiter weggenommen, außer dem erhabenen Grat. Wenn er tatsächlich erhaben ist.
 

Domdom

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Sagen wenn ich mich da jetzt täusche, aber ohne Spanabnahme hat man dann dafür die Abdrücke der Einzugswalze.
Die sind wesentlich unangenehmer wegzubekommen als so ein kaum sichtbarer Grad, zumindest bei meinem Hobel so.

Solch einen kaum fühlbaren Grad hatte ich auch schon. Das waren auch kleinste Ausbrüche in den Messern die mir Entstanden sind als ich Leimholz durchgeschoben hab....


Grüße Dominic
 

Friederich

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Sagen wenn ich mich da jetzt täusche, aber ohne Spanabnahme hat man dann dafür die Abdrücke der Einzugswalze.
Dürfte meines Erachtens nicht sein. Da ist die Walze vielleicht zu stramm eingestellt?
Hab noch nie reingeschaut, aber ist da nicht auch eine Walze nach dem Messer?
 

Mitglied 30872

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Sagen wenn ich mich da jetzt täusche, aber ohne Spanabnahme hat man dann dafür die Abdrücke der Einzugswalze...

Ja, das ist wohl so. Wenn die Einzugswalze keinen Druck ausüben kann, dann wird sie ihrem Namen nicht gerecht. Und da nutzt mir auch die Auszugswalze nix mehr. Da muss das Werkstück ja erst mal hinkommen.
Also, m. E. ist das kein Grat, sondern ein Grätchen. Ist kaum sichtbar und stört auch nicht.
 

schrauber-at-work

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Nabend,
also jetzt mit Bildern : Ist doch ordentlich gehobelt.(Man musssich Mühe geben um was zu sehen)
Würde ich so verleimen und gut.
Wenn es an der Oberfläche ist einmal drüber schleifen und gut:emoji_wink:

Gruß SAW
 

Friederich

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Ja, das ist wohl so. Wenn die Einzugswalze keinen Druck ausüben kann, dann wird sie ihrem Namen nicht gerecht. Und da nutzt mir auch die Auszugswalze nix mehr. Da muss das Werkstück ja erst mal hinkommen..
Und diese Auszugswalze muss ja den gleichen Druck ausüben wie die Einzugswalze, da auch sie ja den Widerstand durch das Messer überwinden muss. Auch wenns nur auf den letzten 3 cm ist. Ergo wären immer Eindrücke der Walze zu sehen, egal ob mit oder ohne Spanabnahme. Denn nach der Auszugswalze wird soweiso nie was weggehobelt.
Also meiner Meinung nach ist was nicht richtig eingestellt, wenn störende Abdrücke der Walze verbleiben.
 

schrauber-at-work

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Da Stimme ich Friedrich zu. Gefühlt hat meine Einzugswalze (Flottjet mit "Verzahnung") etwas weniger Anpresskraft als die Auszugswalze (zylindrisch).

Wenn ich ein Werkstück das 2. Mal durch den Dickenhobel lasse hinterlässt das i.d.r. Keine Abrücke. (Ausnahme:Harziges Zeug verklebt an einer der beiden Walzen und hinterlässt Abdrücke)

Gruß Stephan
 

Friederich

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Gefühlt hat meine Einzugswalze (Flottjet mit "Verzahnung") etwas weniger Anpresskraft als die Auszugswalze
Was ja auch logisch erscheint, denn beim ersten Einschieben hilft man ja mit. Und sobald das Werkstück ein paar Zentimeter am Messer vorbei ist, wird es von der Auszugswalze gegriffen. Auf den allerletzten Zentimetern ist dann alleine die Auszugswalze für den Transport zuständig.
Höherer Anpressdruck der Auszugswalze scheint also sinnvoller als umgekehrt.
 

schrauber-at-work

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Hallo Friedrich,

ich helfe Vorschubmässig nicht mit/nach :confused: (Ausnahme: konkaves wekstück ab gewisser länge)
Locker und waagerecht "einführen":eek: :emoji_grin:
Sobald die Einzugswalze greift einfach ziehen lassen und gut.
Bei langen (und schweren) Werkstücken mit Rollenbock vor und nach Hobel bzw. Helfer oder wird nix (meine Erfahrung)
Mit zwei Rollenböcken und etwas in "Flucht" halten.
Funktioniert es jedenfalls bei mir, auch ohne Helfer, einwandfrei.

Gruß Stephan
 
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