im Prinzip ja, aber
Heiko,
die Kollegen, die der Autor des Eingangsbeitrages meint, tummeln sich ja alle in Nordamerika. Und haben dort einen entsprechenden Markt im Rücken. Auf der einen Seite ist viel Geld und die Bereitschaft vorhanden das eigentliche Produkt zu kaufen, auf der anderen Seite gibt es Massen von Heimwerkern/ Enthusiasten, die aus reiner Notwendigkeit oder eben auch aus Spaß an der Sache, eine ganze Industrie am Laufen halten.
Der Markt macht das Angebot.
Diesen Markt gibt es in DE einfach nicht. Was eben auch(um zur Eingangsfrage zurück zu kommen) das Fehlen solcher, ich sag mal scherzhaft, allgemein bekannten "Gurus" der traditonellen Handwerkstechniken in unseren Gefilden erklärt.
Wem könnte man bei uns die 30. Variation des Aufsatzes/ Kurses über das Handschneiden einer Zinkenverbindung verkaufen? Oder die vielen schönen Handwerkzeuge von Stanley?
Die einen hat man damit im 1.Lehrjahr gequält und die arbeiten heute eher an der CNC oder montieren von der Industrie vorgefertigtes, und die Zahl der Hobbyisten, die den Ehrgeiz und das notwendige Talent für herausragende Handarbeiten mitbringen, hält sich auch in Grenzen.
Zu Deinem Hinweis auf die verschiedenen Aktivitäten unserer US Kollegen;
die Mischung machts und hier bedingt eben auch Eins das Andere; wer gut und viel schreibt, wird dort wahrgenommen und verkauft auch sein Produkt. Zumal sich die Spitzenleute eher als Künster denn als Handwerker positionieren und so auch Ihre finanzkräftigen Kunden finden.
Mit dem Schreiben selbst ist wohl auch in der USA nicht so wahnsinnig viel zu verdienen.
Das Thema ist vor einigen Jahren mal in einem US Forum aufgekommen als ein bekannter Autor die baldige Verfügbarkeit seines neuen Buches angekündigt hat und ein Kollege scherzhaft meinte, da könne er sich ja bald zur Ruhe setzen, soviel wie er veröffentlicht(ziemlich fleißig der Mann).
Er meinte darauf hin, er würde von seinem Verlag pro verkauftem Exemplar lediglich etwas über 1 US Dollar bekommen...
Da brauchts schon Massen an Käufern um auf einen grünen Zweig zu kommen. Macht ja sicher auch ne Menge Arbeit ein halbwegs überzeugendes Fachbuch zu schreiben.
Sicher, der veranstaltet auch Kurse, hat Kooperationen mit Herstellern etc., aber er geht auch immer noch zum Kunden auf den Bau tischlern.
Daneben gibt es auch US Kollegen, die sich geehrt fühlen, für die einschlägigen monatlichen Publikationen für lau schreiben zu dürfen, nur um den eigenen Bekannheitsgrad zu steigern und dem Kunden sagen zu können, schau, meine Beiträge werden landesweit gelesen, so ein toller Handwerker bin ich.... Marketing eben.
Letztlich funktioniert das aber auch in der USA trotz des guten Marktes nur für sehr wenige.
Und wie bereits gesagt, Ich bin der Meinung, das wir in DE Kollegen mit dem entsprechenden Potential haben, diese aber nicht den Markt für derartige Konzepte.
Gruß Udo