der erste Deutsche auf dem Podium bei der Vendée Globe?

Macchia

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Segelkrimi:
in ca. 4h hat Boris Hermann als erster Deutsche in der Geschichte des Vendée Globe
die Chance einen Podiumsplatz zu gewinnen.

Nach 80 Tagen solo um die ganze Welt.
Seit Wochen verfolge ich diesen Krimi und noch nie haben sich soviel Boote so dicht aufeinander der Ziellinie genähert.

B. Hermann geht jetzt schon in die Geschichte Seglerlegenden ein.

Mit seinem 18m Seaexplorer liegt er gerade auf dem 3. Platz hat aber zusätzlich 6h Zeitbonus weil er sich an
einer Rettungsaktion beteiligt hat....

Aktuelle Infos:
https://www.ndr.de/sport/mehr_sport/Vendee-Globe-Das-Finale-gleich-im-Livestream,segeln1178.html
Tracking Map:
https://www.vendeeglobe.org/en/tracking-map
ein sogenannter Monohull Open 60 mit Kippkiel und Tragflügel (Foils) Geschwindigkeiten bis 75 km/h sind möglich ≈ 42 kn.
300 m² bis 400 m² Segelfläche ...

(mein 10m Langkieler machte max. 8 kn :emoji_grin: )

schaut´s euch an, da gibt es Videos im Netz die sind unglaublich!
High End Yachten in Profihand.

ich segle seit dem ich 4 oder 5 bin...
und habe das Mittelmeer (Korsika-Gibraltar-Tunesien-Malta-Sizilien-Sardinien-Korsika) Einhand besegelt (aber sehr gemütlich...) von daher ist das für mich mehr als nur eine Randnotiz!

:emoji_heart_eyes::emoji_heart_eyes::emoji_heart_eyes::emoji_heart_eyes:
nur-kein-zu-grosses-risiko.jpg


...
hoffe ich stehe da jetzt nicht alleine da mit meiner Segelbegeisterung....:emoji_relaxed:
 

Herr Dalbergia

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Ich hab davon keine Ahnung, bin nur einmal am Strand gesegelt auf einer Jolle.
aber ich hab davor höllischen Respekt und finde die Boote sehr interessant konstruiert, und natürlich würde ich gerne mal mitfahren....
 

KalterBach

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hoffe ich stehe da jetzt nicht alleine da mit meiner Segelbegeisterung....:emoji_relaxed:

Nein, definitiv nicht! Da fährt man einmal um die Erde um dann im Zielsprint nach 75 Tagen quasi gemeinsam über die Ziellinie zu fahren.

Die Leistung dieser Seglerinnen und Segler verdient höchsten Respekt. Die Interviews sind gigantisch. Boris Herrmann hat erzählt, er bekomme seit Wochen die Daumen von den Franzosen hinten im Feld gedrückt, SMS und What's Apps - die sind froh, dass sie nicht einem Landsmann als Sieger begegnen müssen. :emoji_sunglasses:

Auch interessant für Technikbegeisterte ist der Prada Cup. Ich sage nur Flight Time 100 Prozent.
 

marcus_n

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Gottchen ist das spannend...

Herrmann kollidiert mit Fischerboot und muss Geschwindigkeit reduzieren
 

Macchia

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ich glaube es nicht!
Das kann gar nicht sein.
Die Yachten haben die besten Radarsysteme und es ist bei diesem Wetter kaum möglich
ein Fischerboot zu übersehen.
Es sei denn das Fischerboot hat seinen Radar und seinen Radarreflektor "vergessen"....

Ich suche mal nach Info´s

Ein größeres Pech kaum vorstellbar nach 50.000 km.
Größte Gefahr sind eigentlich treibende Container knapp unter der Wasseroberfläche.
 

marcus_n

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https://www.vendeeglobe.org/en/tracking-map
Drama um Boris Herrmann - Kollision kurz vor dem Ziel
Der Hamburger Skipper ist gegen 21 Uhr an Position drei liegend rund 90 Seemeilen vor dem Ziel mit einem Fischerboot kollidiert. "Er hat Schäden an seinem Steuerbord-Foil und weiteren Stellen übermittelt, ist aber wohlauf", teilte sein Team Malizia mit. Er habe das Boot "gesichert und setzt das Rennen mit reduzierter Geschwindigkeit fort". Der 39-Jährige war bis zu dem Unfall klar auf Podiumskurs, hatte sogar Siegchancen und ist nun mit kaum acht Knoten unterwegs. Quelle NDR.
 

Macchia

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Nur noch 7 kn, dass ist übel.
Das dürfte es gewesen sein mit Podium.....

Mehr Info´s finde ich gerade nicht.....
auch nicht von dem Fischerboot.
 

Macchia

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Da bin ich gespannt was da die Ursache war....
Den Alarm von so einem Radargerät kann man gar nicht überhören,
selbst im Tiefschlaf nicht.
Den Kollisionsalarm kann man frei einstellen (Distanz) und ist im Normalfall an die Geschwindigkeit und
Seegebiet angepasst.
Er hat zwar vorher Rekordgeschwindigkeiten von weit über 30 kn, dass ist auf dem Wasser Raketenschnell,
doch der Wind flaute stark ab vor der Kollision.....

Mannomann, ich wäre am Verzweifeln.....
und erst sehr viel später froh, dass nichts schlimmeres passiert ist.
 

Macchia

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Ja, dass sieht traurig aus.
Ich hatte mir zunächst unter einem Fischerboot ein etwas kleineres Schiff vorgestellt doch das
war was deutlich größeres.
Umso verwunderlicher.
Laut B. Hermann hat er 3 Warnsysteme auf Alarm gestellt und keines hat angeschlagen.
Ich kann mir das nicht erklären.
2 Systeme könnte der Fischtrawler abgestellt haben, dann müßten das verbleibende Radar System bei der Seaexplorer defekt gewesen sein.

Er kommt ins Ziel und erreicht eine Platzierung von Platz 5 eventuell darunter....
 

Lico

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Ja, dass sieht traurig aus.
Ich hatte mir zunächst unter einem Fischerboot ein etwas kleineres Schiff vorgestellt doch das
war was deutlich größeres.
Umso verwunderlicher.
Laut B. Hermann hat er 3 Warnsysteme auf Alarm gestellt und keines hat angeschlagen.
Ich kann mir das nicht erklären.
2 Systeme könnte der Fischtrawler abgestellt haben, dann müßten das verbleibende Radar System bei der Seaexplorer defekt gewesen sein.

Er kommt ins Ziel und erreicht eine Platzierung von Platz 5 eventuell darunter....
Anders kann ich mir das auch nicht erklären. Diese Großtrawler stellen ihre Erkennungssysteme wohl gerne mal ab, wenn sie irgendwo fischen, wo sie das nicht sollten. Wenn das eigene Radar nicht passend zum Seegang eingestellt ist, kann das auf Distanz schon was übersehen, aber spätestens im Nahbereich sollte das eigentlich Radau machen.

Lico
 

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Ist das der Herrmann, der Greta Thunberg über den Atlantik gebracht hat?
 

hemmi1953

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Diese Großtrawler stellen ihre Erkennungssysteme wohl gerne mal ab, wenn sie irgendwo fischen, wo sie das nicht sollten.

Diese Erklärung habe ich auch gelesen, anders kann Boris es sich auch nicht erklären. Aber es steht jetzt wohl fest, dass er zumindest Vierter geworden ist.

Edit: Schlussendlich ist nun Fünfter geworden. Heute las ich ein Interview mit dem Kapitän des Fischkutters, der selbstverständlich versicherte, dass sein AIS immer eingeschaltet wäre und er dies auch nachweisen könnte.
 
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Macchia

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bleibt noch sein eigenes Radar was unabhängig von den Einstellungen des Trawlers funktionieren sollte.
Man wird sehen, 4. Platz nach diesem Unfall ist schon eine Leistung die nur wenige in der Lage sind zu bieten.

Falls ich mal mehr Info´s dazu bekomme, reiche ich sie hier nach....
 

sonquatsch

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Ich bin Diplom Nautiker, habe das Kapitänspatent seit 1974 und bin einige Jahre weltweit zur See gefahren. Zu einer Zeit, als es noch kein GPS und fast keine Bordcomputer gab. War auch in jüngeren Jahren Gelegenheitssegler. Aus sportlicher Sicht ist dieses Rennen sicherlich eine Herausforderung. Aber es widerspricht allen seemännischen Grundsätzen. Oberster Grundsatz der Seemannschaft ist Schiff und Mannschaft so wenig Gefahren wie möglich auszusetzen und heil von A nach B zu bringen. Dazu muss rund um die Uhr eine Wache besetzt sein die im Ernstfall sofort eingreifen kann. Dies ist bei Einhandseglern grundsätzlich nicht gegeben und jetzt durch Herrn Herrmann wieder einmal belegt worden. Weiterhin werden auf diesen Rennen Unfälle und Rettungseinsätze bewusst in Kauf genommen und damit oft auch das Leben der Rettungsmannschaften gefährdet. Jedem Kapitän, der sich so verhält, wird das Patent entzogen. Und das vollkommen zu Recht. In diesem Forum gibt es hitzige Diskussionen über Gefahren an Maschinen und Fehlbedienungen. Geschädigt wird in solchen Fällen jedoch fast immer ausschliesslich der Verursacher. Bei solchen Regatten wie Vandee Globe werden jedoch oftmals auch andere Personen in Mitleidenschaft gezogen. Für solche Rennen hab ich kein Verständnis sondern nur seemännische Verachtung übrig. :emoji_rage:
 

U.Tho

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Aber es widerspricht allen seemännischen Grundsätzen.
Da haste schon recht - kann man auch vergleichen mit einem Autorennen im normalen Straßenverkehr. (insbesondere "Meidung Nahbereich" und wenn ich mich recht entsinne, haben Sportboote eh Ausweichpflicht)
Da gibt es eigentlich Handlungsbedarf.
Zu einer Zeit, als es noch kein GPS und fast keine Bordcomputer gab.
Wir haben damals bei der Marine auch hin und wieder mit Sextanten geübt (Rückwärtseinschnitt etc.), falls mal Funknavigation ausfällt. Satellit war Mitte der 80er bei uns noch Zukunftsmusik - kenne aber eh nur die Ostsee :emoji_wink:
Gruß Uwe
 
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Lico

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"Verachtung" kann ich für mich nicht sagen. Ich hab Hochachtung vor der sportlichen Leistung, Faszination für die Technik, aber kein Verständnis für diese Regatta. Auf der Hohen See gilt die Internationale Konvention zur Verhütung von Zusammenstößen auf See, zu deutsch Kollisionsverhütungsregeln, kurz KVR. Deren Regel 5 schließt eigentlich das Einhandsegeln aus, weil "Jedes Fahrzeug muss jederzeit durch Sehen und Hören sowie durch jedes andere verfügbare Mittel, das den gegebenen Umständen und Bedingungen entspricht, gehörig Ausguck halten, der einen vollständigen Überblick über die Lage und die Möglichkeit eines Zusammenstoßes gibt." Das bekommt eine Einhandsegler nicht hin. Wer die Bücher von Wilfried Erdmann gelesen hat, der einmal links und einmal rechts rum allein um die Welt gesegelt ist, erinnert sich, dass der in 300sm Nähe von den Küsten praktisch kein Auge zu gemacht hat. Und der hat auch akzeptiert, dass ihn da keiner raus holt, wenn ihm in den hohen Breiten was passiert (er hatte nur ein UKW-Handfunkgerät, um in der Nähe der Kaps die jeweilige Revierzentrale zu kontaktieren). Vor ein paar Jahren musste die neuseeländische Marine einen havarierten Franzosen rausholen. Allein die Ausrüstung der Fregatte hat fast eine Woche gedauert. Die haben dann IIRC fast zwei Wochen gebraucht, den zu erreichen. Die Stellungnahme der französischen Veranstalter zur Kritik an der Aktion: "Wieso?Wenn einem Neusseländer im Mittelmeer was passiert, holt unsere Seenotrettung den doch auch raus". Das finde ich unerträglich an dieser Regatta. Es geht da um unvorstellbare Distanzen und unvorstellbare Wetterbedingungen. Da kann man nicht Seeleute mit rein ziehen, die sich das nicht ausgesucht haben. Und die Veranstalter verlassen sich aber darauf. Die Boote sind im Grenzbereich des technisch machbaren gebaut und fahren ständig auch an dieser Grenze.

Lico
 
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Lico

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Da haste schon recht - kann man auch vergleichen mit einem Autorennen im normalen Straßenverkehr. (insbesondere "Meidung Nahbereich" und wenn ich mich recht entsinne, haben Sportboote eh Ausweichpflicht)
Maschinenfahrzeuge müssen Segelfahrzeugen nach Regel 18 KVR generell ausweichen, allerdings gilt das nach der gleichen Regel u.a. nicht für fischende Fahrzeuge.

Lico
 
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