Dekorwachs glatter bekommen

Lyonfox

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Hallo allerseits,

ich habe hier ein IVAR Kiefer Regal unbehandelt, welches ich gerne weiß anstreichen möchte. Ich habe dafür OSMO Dekorwachs weiß genommen. Vorher die Bretter gut abgeschliffen (bis Körnung 240). Mit dem Farbergebnis bin ich nach einem Anstrich sehr zufrieden, das weiß gefällt mir, die Maserung schaut schön durch.

Leider fühlt die Oberfläche sich immer recht rau an (vom Gefühl her sogar ein Tick rauer als vorher). Mein Traum wäre, wenn ich eine Art Lackschicht drauf hätte (jedenfalls vom Gefühl her). Was kann man da machen, ich überlege aktuell das OSMO Hartwachsöl weiß drauf zu streichen - funktioniert das? Hilft das für mein Ergebnis? Sollte ich vorher das Dekorwachs mit Körnung 400 schleifen?

Gibt es ganz alternative Ideen?

Ich freue mich über Tipps :emoji_slight_smile:
 

ert77

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Hallo,
ich benutze oft Hartwachsöl.
Ich trage 2 Schichten auf und nach 24-48 Std Trocknung poliere ich die Fläche mit feiner Stahlwolle.
Bei mir ergibt das eine sehr glatte Oberfläche, vielleicht so gar glatter als lackiert.
Gruß Jan
 

michaelhild

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Ist mir bei der Renovierung des Wohnzimmers auch aufgefallen. Das OSMO Dekorwachs lässt die Fasern wieder etwas hochkommen, obwohl nicht auf Wasserbasis.
Ein vorheriges Wässern der Oberfläche mit einem anschließenden finalen Schliff wird das wahrscheinlich verhindern oder minimieren.

Nur ein Öl auftragen wird nicht viel helfen. Die Fasern stehen ja nun mal und es wird ja keine dicke Schicht gebildet.
Von daher noch ein Zwischenschliff und ein weiterer dünner Auftrag von dem Dekorwachs sollte helfen.
Ich habe das aber noch nicht probiert, da meine Oberflächen gebürstet waren.
Es muss aber gleichmäßig geschliffen werden, sonst wird die Oberfläche fleckig, wenn das Dekorwachs unterschiedlich abgetragen wird.
 

WinfriedM

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Ich würde mit feinem Schleifvlies erstmal glätten. Das ist immer nötig nach dem ersten Auftrag. Wenn du es dann noch etwas weißer haben willst, trägst du nochmal Dekorwachs auf. Alternativ kannst du das Osmo Hartwachsöl oder das Osmo Topoil auftragen. Ich mach das in der Regel ganz dünn mit Spülschwamm. Danach sollte es schön glatt sein.

Dran denken, dass nach Auftrag von Öl die Oberfläche wieder ein klein wenig durchscheinender und gelblicher wirkt. Aber wirklich nur wenig.
 

mkraemerx

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Grossartig, dass ihr das schon diskutiert hab. Genau das ist mir heute auch aufgefallen.

Mein Testbrett mit Dekorwachs ist mir zu stumpf. Eine Seite habe ich mit 240er Papier nach ca. 24h nachgeschliffen und dann mit Osmo Hartwachsöl dünn geölt. Das ist von der Haptik ganz gut, aber man sieht die Schleifspuren.

Liegt das daran, dass ich in Kreisen geschliffen habe? Oder wäre ein Schleifvlies besser als ein Schleifpapier? Ist 240 einfach zu grob?

Und dann lese ich immer wieder von feiner Stahlwolle. Ist die mit Papier einer bestimmten Körnung zu vergleichen?
 

WinfriedM

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Schleifen sollte man nie kreisend bei Holz. Korn 240 ist auch etwas grob für einen Zwischenschliff bei Dekorwachs. K320 wäre besser. Aber bei Dekorwachs wirklich besser Schleifvlies verwenden. Schleifvlies ziehe ich fast immer der Stahlwolle vor, wobei das Ergebnis ähnlich ist.

Der Abtrag von Vlies und Stahlwolle ist recht gering, lässt sich nicht mit Schleifpapier vergleichen.
 

WinfriedM

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Mit der Faser hin und her. Einfach auch deshalb, weil kleinste Kratzer in Faserrichtung kaum auffallen. Quer zur Faser fallen sie hingegen stark auf.
 

Mentholelch

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Hi,

... wenn du quer zur Faser schleifst (was du ja beim Kreisen tust), zerschneidest du genauer gesagt sogar die Fasern. Was einem "Verletzen" der Holzoberfläche gleich kommt und eben nur durch tieferes schleifen in Faserrichtung zu beheben ist. Bei manchen Oberflächenbehandlungen kann das zu größeren Problemen führen als beim Ölen. Das wollte ich nur ergänzend zu Winfrieds Ausführung schreiben.
 

IngoS

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Danke für den Hinweis.

Aber was mich auf die Idee mit den Kreisen brachte: macht ein Excenterschleifer nicht auch kreisende Bewegungen?

Hallo,

ja, der Exzenterschleifer macht auch mehr oder weniger Kreise. Ich schleife Flächen gerne mit meinem Bandschleifer in Faserrichtung, da kommt man mit wesentlich groberem Schleifpapier aus. Mir reicht da oft 120er.
Gruß

Ingo
 

Mentholelch

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Hallo,

Auch beim Exzenterschleifer musst du die richtige Körnung haben. Nach groben Schliffen musst du auch die groben Riefen mit einer feineren Körnung rausschleifen, bis die Oberfläche die nötige Güte hat. Unterm Strich gehts darum die Schleifspuren "unsichtbar" klein zu halten. Da sind sie trotzdem.
 

WinfriedM

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Durch die sehr schnellen Bewegungen eines Schwingschleifers verursacht er auch nicht so tiefe Kratzer. Wenn du von Hand schleifst gehts mit quer schleifen z.B. auf Buche nach meiner Erfahrung erst ab Korn 320. Beim Schwingschleifer siehst du Schleifkringel auf Buche bei Korn 240 nicht mehr.
 

capitano58

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WHV
- bsp. Fichte einfach:
240er ist schon wie Kinderpopo und ausreichend, wenn vorher die Zwischenschritte (z.b. 80-120) eingehalten wurden. Dann sind keine Schleifspuren sichbar.
Ich mach das immer mit Multimaster bei kleineren Teilen/ Oberflächen. Wichtig ist gründlichstes abfegen des Schleifstaubs (Schuhbürste).
Das Wachs trage ich mit nem alten Pinsel, der nach einer anderen Nutzung (bei mir Holzöl) und säubern deutlich härter als im Neuzustand ist dann in geringsten Mengen immer schön druckvoll quer zur Maserung auf. Sieht dann erstmal übel aus. Dann möglichst zügig mit weichem Lasurpinsel (Kunststoffborsten) in Maserrichtung gut ausstreichen. Immer von den Rändern oder Stössen weg. Da steht quasi nix hoch hinterher und es sieht gut aus. Danach weiter mit Flies und 2.Schicht oder Öl.
 

Georg L.

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Hatte ich auch schon, dass sich die Oberfläche nach der Behandlung mit Decorwachs, Hartöl oder ähnlichem rau anfühlte. Ich gehe dann immer mit einem Handschleifklotz und feinem (600er - 1000er Körnung) Schmirgelpapier darüber und wische es nach dem entstauben mit einem Lappen ab, auf den ich zuvor etwas vom Behandlungsmittel gegeben habe. So erziele ich eine Oberfläche wie der vielzitierte Affenpopo.
 
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