Das Verwerfen der Buche

Mitglied 30872

Gäste
...Interessant ist, dass "gefühlt" die Mehrheit schon negative Erfahrung mit Buche gemacht hat...

Tja Bernhard, eben nur gefühlt.
Ich käme nie auf die Idee, den genannten Medizinschrank zu verfeuern, nur weil die Tür im unteren Bereich einen knappen mm verzogen ist. Schließlich arbeiten wir mit Holz. Das nächste Buchen-Möbel ist bereits in Arbeit. Zumindest für den Hobbybereich gilt, dass wer mit der Buche nicht klarkommt, besser anderes Holz nutzt. Das ist möglicherweise einfacher. :emoji_wink::rolleyes:
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Kann ich Stefans Aussage bei der Holzauswahl auch
nur unterstützen. Nun ist Buchenholz aber in Europa
das am meisten verarbeitete Laubholz. Es ist noch
immer preiswert, in fast jeder Dimension verfügbar
und hat einige gute mechanische Eigenschaften die
es für den Möbelbau interessant machen. Es ist sehr
gut zerspanbar, die Oberflächenbehandlung ist sicher
und braucht nur wenig Materialeinsatz.

Es ist ja nun auch nicht das einzige Holz hier das mit
Materialspannungen zu kämpfen hat und wer das aus
Rohware selber aufschneidet, kann die störrigen Partien
sicher beim Trennschnitt erfassen und aussortieren. Es
müssen später nicht gerade die Friese für Rahmentüren
aus Holzstücken gefertigt werden, die mir schon beim
Zuschnitt die Säge tüchtig abbremsen möchten. Daraus
lassen sich aber immer noch ordentliche Korpusplatten
verleimen. Die Optik von Buche ist auch nicht so meine
Sache, aber um Regalanlagen, Kleiderschränke in einer
eher untergeordneten optischen Position zu erstellen,
wird es auch von mir immer wieder gerne verwendet.

Gruss Harald
 

Hamburger Jung

Gäste
Ich glaube hier leiden einige unter Fagus sylvatica Phobie.
Das ist aber gar ncht nötig.
 

Sägenbremser

ww-robinie
Registriert
20. Juli 2011
Beiträge
5.932
Alter
69
Ort
Köln
Wenn ich mir dir Fragen im anderen Teil dieses Forums
mal so vor Augen führe, kommt mir eher ein Gefühl
für einen ausgeprägten Hang zu dieser Holzart vor:emoji_slight_smile:

Ist sicherlich aber der preisgünstigen Verfügbarkeit
mehr geschuldet, als einer objektiven Einschätzung
der grossen Möglichkeiten dieses belastbaren Holzes.

Für mich aber recht egal, da ich dieses Holz im Rahmen
seiner technischen Eigenschaften gerne verarbeite, aber
die Optik auch nach den vielen qbm immer noch nicht so
wirklich lieb gewonnen habe.

Gruss Harald
 

gleiter

ww-robinie
Registriert
5. November 2008
Beiträge
2.306
Ort
Österreich
aber
die Optik auch nach den vielen qbm immer noch nicht so
wirklich lieb gewonnen habe.

U made my day. :emoji_grin:

Mit sichtbaren großen Flächen tue ich mir ebenfalls nach wie vor schwer - aber bei z.B. einem Bücherregal kann selbst bei Verwendung von kannelierten Leisten an den Häuptern Buche schon sehr edel aussehen. Und gerade da ist's mehr oder weniger egal ab und wie stark sich das Holz wirft - die Häupter bekommen ihre Stabilität dank der Aufsatzleisten und der restlichen Konstruktion - und Fachböden werden schlicht durch's Gewicht der Bücher flach gebügelt...

Wenn wir Betten zu bauen haben die gebeizt werden sollen nehmen wir - immer schon - Buche. Inzwischen Pollmeier. Aber auch nur, weil sich's am Holzplatz so angenehm aussuchen läßt. Im Idealfall finden wir passende Bohlen die nicht mal besäumt werden müßen und gleich 1:1 an die HoMa können.

Zum Thema Kernbuche ein Kalauer, wurde zum running gag in unserer Bude: Ist ein Ensemble aus Kernbuche zu bauen, Schrank, Bett, Nachttische - Schlafzimmer eben. Die Praktikantin, noch nicht lange im Betrieb aber ausreichend geschult an den Maschinen, soll die Buche aushobeln. Ausbildung vorher hatte sie an irgend einer Holztechnikschule oder so, k.A., was dort vermittelt wurde. Für die Praxis war's auf jeden Fall nicht tauglich. Kommt dann hoch mit Vollzugsmeldung "aber leider habe ich es nicht geschafft diese Verfärbungen komplett raus zu hobeln, kann mensch ja vielleicht nach innen setzen?". --- Hätte nie gedacht, dass es deutlich sichtbar ist wenn Einem das Herz in die Hose rutscht nebst gleichzeitig Schnappatmung und partiellem Ausfall sämtlicher Vitalfunktionen - unser Chef hat's geschafft. :emoji_grin: Nach kurzer Schreckstarre rennt die komplette Belegschaft in die Maschinenhalle um den Schaden zu begutachten. 2/3 waren nicht mehr Kernbuche....

:emoji_wink:

Gruß aus dem Wein/4, André.
 
Oben Unten