Damen Schreib - oder Schminktisch, Alter?

benn1984

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Hallihallo zusammen,
Ich war eben wieder beim window- shopping im örtlichen Secondhandladen und naja nu was soll ich sagen habe ein neues Projekt mit heim geholt. 30 Euro habe ich für diese, na sagen wir mal, etwas runtergerockte Schönheit ausgegeben.

Aber zum Thema:
Möchte mir jemand eine Alterseinschätzung - am liebsten mit Begründung- abgeben?

Habe euch mal zwie drei Schnappschüsse aus dem Laden verlinkt...

Sehr klein das ganze. 125x75x60
Daher schätze ich dass es ein Schreibtisch für Frauen oder Kinder sein könnte.
Was meint ihr?

Nachtrag - - - also was mir aufällt ist, dass wirklich nur das Frontfurnier, bzw. die Marketerie wirklich schön gearbeitet ist. Der restliche Korpus ist fast komplett aus Fichte und eher grob gearbeitet.

Und die Rosetten sind möglicherweise nicht original. Siehe Holzflicken darüber.

Danke und beste Grüße

Benn
 

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benn1984

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Also, das würde mich wundern.
Die Bretter sind unregelmäßig handgesägt. Kann mir nicht vorstellen, dass sich im 20. Jhd. noch die Mühe gemacht hat.
 

welaloba

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Das äußere Erscheinungsbild spricht für Empire, um 1800 - der filigrane Überstand der Schübe!!!.
Allerdings: das Schloss dürfte jünger , also nachträglich sein, und ich denke, ich sehe eine Spur von einem älteren Schloss. . Auch eingeschobene Schubladböden machen mich eher stutzig, ist aber denkbar. Und ja, die Schlüsselschilder (Rundkopfnägel!!!) dürften nachträglich sein, original waren Ringe mit durchgehendem Splint, die Spur davon sollte rückseitig zu sehen sein.
Zeige doch bitte nochmal die Seitenflächen des Korpus, danke.
Gruß Werner
 

benn1984

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Hallo Werner,
ja, das mit den Schubböden wundert mich auch. Wobei die vier größeren Schübe alle stumpf aufgenagelte Böden haben.
Die Schlösser wurden auf jedenfall getauscht. Die Aussparungen sind an allen Schüben zu groß.

Was auch interessant finde ist, dass ein SK an drei Ecken gezinkt und an einer stumpf genagelt ist. Frage mich ob es dafür irgendeinen Grund außer Eile des Schreiners gab... ^^

Weitere Detailbilder kommen demnächst. Zz. steht der Schreibtisch in einer Scheune.
 

benn1984

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Ja, darüber habe ich gelesen. Allerdings sind unten am Korpus "Zierleisten" angebracht, die sehr gleichmäßig aussehen, also wie maschinengefertigt.
Weiß aber auch nicht, wie sie von Hand gefertigt aussehen würden... ^^
also, ob man das wie bei handgesägten Brettern einfach erkennen kann.
 

welaloba

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Ist auch heute noch machbar mit gut geschärften Profilhobeln und ausgesuchtem Nussbaumholz. Aus der Ferne und nur per Foto kann man das nicht unterscheiden, ob jung oder alt.. Eine Leiste rechts innen unten löst sich zu Hälfte, schau mal, welchen Leim du vorfindest
 
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benn1984

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So... hier noch einige Detailfotos.
Ich hatte die Rückwand nicht furniert in Erinnerung. Vielleicht doch jünger als gedacht?!
 

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welaloba

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Da ist wohl schon einiges umgebaut worden an deinem Möbel - Vermutung nach den neuesten Fotos. . Die Rückwände, von innen betrachtet sehen aus wie Sperrholz, siehe die seltsamen Rahmen. die Ledereinlage spricht für eine neue Deckplatte, siehe die Profilleiste.. Evtl. wurden die Seitenflächen auch schon neu furniert, evtl. siehst du die Furnierstärke. Die gezeigten Laufleisten sehen eigentlich nicht so schlecht aus.
 

benn1984

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:emoji_slight_smile: Das nennt man wohl Spurensuche...

Also, Sperrholz kann ich hinten nicht erkennen. Die Füllungen haben nach innen ein leichtes Kissen, so wie am restlichen Möbel. Sieht man auf den Bildern aber auch schlecht. Was meinst du mir seltsamen Rahmen?

Die Deckplatte sieht dagegen sieht, von unten betrachtet, von Holz und Bearbeitung her, anders aus als der Rest. Ich finde auch, dass die Platte optisch irgendwie nicht recht zum Korpus passt - das hässliche (Kunst?)Leder mal außen vor gelassen.

Zu den Laufleisten:
Die Schubästen laufen allesamt echt scheiße und haben zum Teil starke Abreibungen an Seiten und Böden.
Deswegen würde ich die Laufleisten um 2mm mit Hartholz aufdoppeln und unten an den Seiten evtl. auch.

Ich habe aber insgesamt das Problem, dass die untersten zwei Schübe an der Unterkante keinen Aufschlag (vom Doppel her) haben. Sie würden sonst an der unteren Profilleiste anstehen.
Auch die mittleren Schubkästen haben unten so einen geringen Aufschlag, dass sie kaum 2mm höher dürfen, sonst habe ich eine Fuge. Die ist zum Teil jetzt schon da, weil der Korpus anscheinend nicht überall im Winkel ist.

Unterm Strich, eigentlich kleine Baustellen, finde ich. Aber ich möchte es gerne gut und möglichst ohne Beschädigung der Substanz, zB. Seiten unten anhobeln, machen. Wobei, wie du ja schon gesagt hast, da ohnehin schon umgebaut wurde, weshalb ich mir die Frage stelle wie vorsichtig ist tatsächlich sein brauche.
 

welaloba

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In Bild 114813, das letzte, sehe ich seitlich der Füllung unten eine abweichende Gestaltung - verglichen mit dem oberen Teil der Rückwand. Auch oberhalb der Füllung sehe ich einen Sägeschnitt, der da eigentlich nicht hinkann. Möglicherweise wurde hier mal ergänzt. Ist aber mehr . Und weiter: Kann sein, dass die ganze Rückeite aussen neu furniert wurde. Je nach Zeitraum der letzten "Restaurierung" könnte die Deckplatte eine Tischlerplatte sein. (Unterseite anderes Furnier als Sichtseite....) Spekulation Ende. Schönen Gruß
 
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benn1984

ww-kiefer
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Tja, umso öfter ich mich mit den Details des Möbels befasse, desto mehr "Umbau-/Bastelindizien finde ich.

Alle Schubkästen wurden mehrfach nachgebessert; Erneuerungen an den Seiten (oder ganz neue Seiten) unten, abgesägte Zinkenverbindungen und dann wieder stumpf neu verleimt und auch genagelt. Die Schubkästen sind dementsprechend auch unterschiedlich groß.

Das Fugenbildung zwischen den oberen drei und den unteren Schubkästen stimmt nicht überein und die oberen drei Doppel sind zur Mitte hin alle gekürzt (siehe Marketeriebreite).

Zugegebenermaßen bin ich ein bisschen enttäuscht, dass ich kein originales Klassizismusmöbel erwischt habe...:emoji_wink:
Andererseits finde ich es auch interessant und spannend sich auf die Spurensuche an so einem Möbel zu begeben. An sich finde ich Möbelumbauten und Nutzungsänderungen ja nicht verkehrt (siehe meine eigens umgebaute Kommode). Also darf ich mich gar nicht darüber ärgern, dass an diesem Möbel offenbar schon so einiges verändert wurde.

Restaurieren kann ich also im dem Sinne gar nichts mehr, weil ich den Ur-Zustand nicht kenne. Ich werde also wohl nur der nächste in der Reihe sein, der an diesem Möbel arbeitet.

Da der Tisch/Korpus wohl mal breiter war, könnte ich alles auf die vermutete Originalbreite zu "strecken". Das ist aber schon ein ordentlicher Batzen Arbeit. Da muss ich noch mal gut drüber nachdenken. Als Schreibtisch ist das Ding mit dem schmalen Beinbereich jedenfalls nicht nutzbar. Wie gesagt, mal darüber nachdenken.
Was auch eine schöne Übung wäre, die Marketerie der Schubkästen auf der Deckplatte fortzusetzen. We will see... :emoji_grin:
 
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