Dachschrägendämmung ohne Unterspannbahn

Micha83

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Guten Abend

Ich werfe mal eine Fachfrage in den Raum, die Meinungen die ich bisher gehört habe, gehen weit auseinander.
Wir bewohnen ein altes Bauernhaus.
Der Frühere Heuboden wurde noch vor meiner Zeit durch meine Frau ausgebaut.
Deshalb weis ich nicht, wie und ob das Problem dort gelöst wurde.
Ich baue gerade mein Büro neben unserer Wohnung als Holzständerkonstruktion.
Ich habe ca 50 cm Dachschräge in dem Raum.
Wenn ich die MIWO direkt unter die Konterlattung packe,
wird Sie durchs Schwitztwasser an der Unterseite der Dachziegel nass und damit wirkungslos.
Ich habe noch etliche m² Sandwich Fassadenplatten da.
6 cm Schaumkern auf beiden Seiten bepulvertes Stahlblech.
Mein Plan wäre jetzt, die Sandwichplatten auf die Breite der Sparrenabstände zu sägen
und erst jetzt die Miwo darunter zu packen.
Von innen dann natürlich die Dampfsperre.
So würde das Tauwasser an der Unterseite der Dachziegel nur auf das Stahlblech tropfen und nach unten weglaufen.
Die Bieberschwanz Dacheindeckung ist schon älter aber noch dicht(Ziegel sind in Mörtel verlegt),
der Dachstuhl ist noch der erste von vor 120 Jahren.
Es gibt keine Unterspannbahn, die Dachneudeckung und Überarbeitung
des Dachstuhl ist aus Kostengründen(riesige Dachfläche) erst in 5-10 Jahren geplant.
Das Büro wird nur Sporadisch genutzt.
Möchte deshalb möglichst effizient dämmen, damit im Sommer die Hitze draussen bleibt.
Niedrige Heizkosten wären der andere Aspekt.
Nimmt mir der Dachstuhl das auf absehbare Zeit übel?
Die unterste Reihe Dachziegel hat Belüftungshauben drin.
Für eine Hinterlüftung wäre somit gesorgt.
Bin auf eure Meinungen gespannt.

Guten Rutsch, mfg Micha
 

uli2003

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Ohne Luft entsteht kein Schwitzwasser. Wo soll das herkommen?
Ähnliches habe ich daheim auch. Ich habe die alten 120-140er Sparren um 60mm aufgedoppelt, 160er Dämmung reingepackt, und zusätzlich noch 40mm Untersparrendämmung. Darunter Klimamembran, Gipskarton, fertig.
Da ist nichts nass geworden.

Grüße
Uli
 

Micha83

ww-robinie
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Wünsche ein gesundes neues Jahr.

Ich habe das früher gelernte so interpretiert, durch eine Dämmung verschiebt sich der Taupunkt, in meinem Fall nach Aussen.
Da die Unterseite der Dachziegel der kälteste Punkt im Inneren ist, vermute ich, das sich hier das Schwitzwasser niederschlägt.
Über unserer ausgebauten Wohnung ist noch ein ungedämmter Dachboden, dort kondensiert im Winter die Feuchtigkeit ebenfalls innen an den Dachziegeln.
Daher nehme ich an, das es sich unter der Dämmung genauso verhält.
Bin auf weitere Meinungen gespannt.

mfg Micha
 

michiholz

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Hallo,

hatte mal das selbe problem,
die lösung für mich war das ich eine Dampfdiffusions offen Dachunterspanbahn mit luft zuerst zwischen den Sparren getackert habe dann die Dämmung reingelegt ( Pava tex ) und dann den normalen Aufbau.
Die luft zu den Dachpfanne habe ich mittels Dachlatten hergestellt ( Hinterlüftetes Dach )

Gruß Michael
 

kuerbisz

ww-nussbaum
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Moin,
Ohne wirksames Unterdach halte ich eine Dämmung des Zwischensparrenbereiches für kritisch. Man denke an Schlagregen, Flugschnee etc., da keine schuppenförmige Eindeckung wirklich wasserdicht ist. Beim nachträglichen Einziehen einer Unterspannbahn von unten sind die Sparren dreiseitig von Folie Umkleidekabine, so dass eingetretene Feuchtigkeit schlecht wieder abtrocknen kann. Solche Voraussetzungen sind eher suboptimal.
Grüße, Hauke
 

Friederich

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Ich habe das früher gelernte so interpretiert, durch eine Dämmung verschiebt sich der Taupunkt, in meinem Fall nach Aussen.
Da die Unterseite der Dachziegel der kälteste Punkt im Inneren ist, vermute ich, das sich hier das Schwitzwasser niederschlägt.
Hallo Micha, Schwitzwasser gibts nur, wenn Raumluft an die Dachziegel gelangen kann. Und das verhinderst Du ja mit der Diffusionssperre, die Du unter der Dämmung anbringen willst.
Wie Kuerbisz gesagt hat, besteht aber die Gefahr, daß Niederschlag durch die Dachziegel auf die Dämmung gelangen kann. Das wirst Du auch mit den Stahlplatten schlecht verhindern können, die Du obendrüber zwischen den Sparren anbringen willst. Das Wasser kann trotzdem zwischen Sparren und Platten einsickern. Du bräuchtest eine geschlossene wasserdichte Fläche über der Dämmung.
Gruß
Friederich
 

Mitgliede25046

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Vorausgesetzt es ist genügend Platz vorhanden. Könnte man nicht zw. den Sparren, sondern unterhalb der Balken den Aufbau beginnen.
 

Micha83

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Unterhalb der Balken würde auch gehen, das wäre kein Problem.
Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen.
Dann kommt die Dachschräge halt etwas weiter in den Raum rein.
Wie wäre da der gescheiteste Aufbau?
Unterspannbahn von unten an die Sparren und dann die Sparren aufdoppeln um Platz für Dämmung und UK für Beplankung zu bekommen?
Aber wohin mit dem Wasser, was sich bei Flugschnee oder Starkregen eventuell auf der Spannbahn sammelt? Dann gammelt mir die Fußpfette und die Sparrenköpfe weg.
Könnte man dann die Sandwichplatten trotzdem mit Hinterlüftung zwischen die Sparren klemmen? Dann könnte ich die Restliche Dämmung etwas kleiner dimensionieren.
Wenn es hilft, mach ich mal Fotos von der baulichen Situation.

mfg Micha
 

Mitgliede25046

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Der Aufbau verändert sich nicht! du must bloß die Sparren auf das Maß der Dämmung auf doppeln.
 

Mitgliede25046

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Die Sandwichplatten würd ich weglassen. Für das eventuell eindringende Wasser, währ ein Foto gut. Aber nachträglich wahrscheinlich immer schwierig eine gute Lösung zu finden (innere Dachrinne mit Ablauf :emoji_grin: ).
 

Mitgliede25046

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Ich weiß ja nicht wie groß der Boden ist. Aber hast du schon mal drüber nachgedacht die Schrägen wegzulassen und Dir wie früher eine Bodenkammer zu bauen? Ist zwar etwas kleiner aber der Aufwand währe wahrscheinlich geringer.
 

Micha83

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Hier mal zwei Fotos
Der Dachbereich über unserer Wohnung wurde von innen mit einer Gummiartigen Schicht versiegelt.
Auf dem Foto zu erahnen, die Fugen und Stöße sind alle grau.
Soll das eindringen von Wasser verhindern.
Dort wurde dann einfach die Dämmung zwischen die Sparren gepackt und mehr nicht.
Das andere Foto zeigt die Sparren im zukünftigen Büro. Dicke ca 16 cm.
Betrifft ungefähr 1 m höhe bis in meine Deckenbalken(fehlen noch obendrauf) rein.
Das Dämmen unterhalb der Sparren ist genauso mit Problemen und Kompromissen behaftet wie das Dämmen zwischen den Sparren.
Ich werde mal noch meinen Malermeister konsultieren, wie er das Problem lösen würde.
Seine Firma soll dann den kompletten Trockenbau im Inneren machen.

mfg Micha
 

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Micha83

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Dachschrägen weglassen geht nicht, dann hätte ich zu den Fenstern, 1 m lange Lichtschächte. :emoji_wink:
 

Mitgliede25046

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Ehrlich gesagt hab ich keine vernünftige Lösung parat. Da das eindringende Wasser normalerweise eigentlich nicht so viel sein dürfte. Habe ich an eine Art "WANNE" oberhalb der Fußfette gedacht. Wo das Wasser von allein verdunsten kann. Ist dann wiederum die Frage ob es nicht das Stocken anfängt. Ich hätte gewartet und das Dach zuerst gemacht, alles andere sind halt immer Kompromisse. Bin aber über den Lösungsansatz gespannt.
 

Mitgliede25046

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Ein Foto von der Fußfette oberhalb zw. den Sparren währe vielleicht noch hilfreich für die konstruktive Lösung.
 

Holz-Fritze

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Als erstes gilt bei solch einem Aufbau innen dichter als außen. D.h. die Dampfbremse muss einen höheren Wert haben als die äußere (hier nicht vorhandene) Unterspannbahn.

Von diesem Prinzip gäbe es also bei dem Aufbau keine Probleme, aber was passiert mit Flugschnee im Winter oder mit Regen der durch Wind durch die Dachpfannen gedrückt wird. Dieser durchnässt deinen Aufbau. Deswegen muss dort eine Unterspannbahn (diffusionsoffen) eingebaut werden. Dies ist aber ohne die Eindeckung zu entfernen nicht so einfach, bzw. streiten sich die Gelehrten ob und wie es fachgerecht von innen ausgeführt werden kann.

Was oft gemacht wird ist die Unterspannbahn mit Dachlatten an die Sparren zu tackern so dass sie locker liegt und eventuelles eingedrungenes Wasser in der Mitte ablaufen kann. Gefahr dabei ist dass sich Wasser staut und die Sparren durchnässt und sich so dort Schimmel/Fäulniss bilden kann. Auch nicht ganz unproblematisch ist der Anschluss unten damit dass Wasser von der Unterspannbahn nicht ins Haus sondern nach außen abgeleitet wird.
 

Micha83

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Hier noch ein Bild von der Fußpfette.
Das Dach sofort neu machen ist wie schon geschrieben ne Kostenfrage, ein intaktes Dach runterreissen macht wirtschaftlich auch nicht wirklich Sinn.
Den Bau des Büros aufzuschieben ist auch nicht möglich.
Das jetzige Büro soll später Kinderzimmer werden.
Irgendein Kompromiss wird es wohl oder Übel werden müssen.

mfg Micha
 

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carsten

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Hallo

das Dach sieht doch dicht aus. Nevor ich Ratschläge aus dem Internet befolgen würde , würde ich mir einen Dachdecker/ Zimmermann vor Ort suchen und mit dem die Problematik bequatschen. Auch im Hinblick einer ausgiebigeren Sanierung in absehbarer Zeit.
Vielleicht kann man auf die jetzt zu machende Arbeit aufbauen oder etaws jetzt schon so machen oder planen das es in Zukunft auch passt.
 

Holz-Fritze

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Hier noch ein Bild von der Fußpfette.
Das Dach sofort neu machen ist wie schon geschrieben ne Kostenfrage, ein intaktes Dach runterreissen macht wirtschaftlich auch nicht wirklich Sinn.
Den Bau des Büros aufzuschieben ist auch nicht möglich.
Das jetzige Büro soll später Kinderzimmer werden.
Irgendein Kompromiss wird es wohl oder Übel werden müssen.

mfg Micha

Würdest du denn zwischen der Fußpfette und den Dachziegeln eine Unterspannbahn bi nach aussen über die Fassade gezogen bekommen?

Auf dieser Seite ist Ihr Fall übrigens ganz unten aufgeführt:emoji_frowning2:Diffusionsoffenes Dach: Keine bzw. beschädigte Unterdeckung vorhanden)
Google-Ergebnis für http://www.xn--ing-bro-junge-0ob.de/assets/images/Dachsanierung-von-innen-diffusionsoffen-Unterdeckung-NOK.jpg
 

Mitgliede25046

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Ich würde versuchen die Konstruktion so zu bauen wie beschrieben (auf gedoppelter Sparen). Die Dachpfannen nochmals nachschmieren/abdichten, so das die Wahrscheinlichkeit des ein dringendes von Wasser oder Schnee nochmals verringert wird. Die Unterspanbahn würde ich über die Fußfette so weit wie möglich nach außen verlegen. Vielleicht kommst du ja sogar mit ein bisschen fummeln über die Außenwand bis in die Traufverkleidung. Was für eine ordentliche Hinterlüftung von Vorteil währe. Die Unterspanbahn an den Fetten ausklinken und mit dem teurem Klebeband für Dampfsperren verkleben und tackern. Sodas die Fetten so gut wie möglich geschützt werden.

Hast Du keinen Dachdecker an der Hand der dich dazu mal beraten kann? Was du hier bekommst, ist sowie so nur gefährliches Halbwissen.
 

uli2003

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Ich weiß ja nicht was ihr für Siebe als Dach habt, aber mein fast 100 Jahre altes Ziegeldach ist schon sehr dicht. Und wenn mal etwas Schnee oder Starkregen durchschlägt, verdunstet der auch wieder. Wenn er die ganze Dämmung durchfeuchtet, ist von Grund auf etwas falsch.

Grüße
Uli
 

Holz-Fritze

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Ich weiß ja nicht was ihr für Siebe als Dach habt, aber mein fast 100 Jahre altes Ziegeldach ist schon sehr dicht. Und wenn mal etwas Schnee oder Starkregen durchschlägt, verdunstet der auch wieder. Wenn er die ganze Dämmung durchfeuchtet, ist von Grund auf etwas falsch.

Grüße
Uli

Bei einem gedämmten Dach verdunstet im Winter das eingedrungene Wasser nicht. Oder viel mehr es braucht recht lange. Was ist wenn man unbemerkt ein Ziegel kaputt geht dann rinnt das Wasser ungehindert und unbemerkt in die Dämmung, dann ist eine total Sanierung nötig.

Das Risiko ohne Unterspannbahn würde ich nicht eingehen.
 

uli2003

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Bei einem gedämmten Dach verdunstet im Winter das eingedrungene Wasser nicht.

Natürlich verdunstet das. Als Eis natürlich nicht..

Auf die Ziegel muss man natürlich achten, das ist keine Frage. Aber von wie viel Dach reden wir? Und soll es in einigen Jahren nicht sowieso erneuert werden?

Grüße
Uli
 

Mitgliede25046

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Unser 40 Jahre altes Dach lässt je nach Witterung hier und da schon immer etwas durch. Wobei die Eindeckungsart immer noch eine große Rolle spielt. Ich denke wie man es auch macht ist es nicht ratsam bzw. fachgerecht erst Auszubauen und danach zu Decken. Ich würde einen erfahrenen Dachdecker zu rate ziehen. Vielleicht gibt es ja doch eine sinnvolle Übergangslösung bis zur Neueindeckung. So wie die Bilder aussehen ist das Risiko schon ziemlich groß das die Dämmung oder Sparen feucht werden. Deswegen würde ich die 5 Jahre warten, bevor ich den Dachboden ausbauen würde.
 

Micha83

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Hallo

Das Dach ist natürlich dicht, habe die unteren 8 Reihen nochmal mit Dachdeckermörtel nachgeschmiert.
Der Bereich um den es geht, ist 4,5 m breit.
Ich habe vorhin mal probiert, es gibt auf die Schnelle keine Möglichkeit, zwischen den Sparren bis raus an die Fassade zu gelangen.
Ich kontaktiere mal meinen Zimmermann, wie er vorgehen würde.
Er hat mich bei der Planung der Ständerkostruktion schon unterstützt.

mfg Micha
 
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