Dachisolierung

latschenkiefer

ww-pappel
Registriert
24. April 2008
Beiträge
9
Ort
Köln
Hallo Zusammen,

Habe vor kurzem ein Haus erworben?
Allerdings ist das Dach nicht isoliert. Man kann von innen direkt auf die Ziegel schauen.
Ich wollte jetzt zwischen den Sparren Folie zusammen mit dachlatten antackern und danach die zwischenräume mit Rockwool oder Glaswolle ausfüllen.
Kann man das so machen?
Würde ungern das Dach aufdecken?
Zurzeit ist es nicht so heiß auf dem Dachboden.

Für nützliche Hinweise danke ich im vorraus.

Gruß
 

spline

ww-robinie
Registriert
11. Oktober 2008
Beiträge
737
Ort
München
Servus,

was willst du denn mit dem Dach machen? Soll das ein Wohnraum werden? Beheizt? Oder einfach nur als Speicher genutzt werden?

Wenn man von innen die Unterseite der Ziegel sieht, ist ein bisserl mehr zu machen.


Jürgen
 

Airborne

ww-robinie
Registriert
7. September 2007
Beiträge
641
Ort
München
Hallo!

Kannst du die komplette Deckenfläche erreichen? Dann isoliere besser die Decke des obersten Geschosses, da heizt du dann nicht unnötig die Dachräume mit. Zudem ist es günstiger:

- Dampfsperre
- 2 x 40mm Styropor
- ggf. dünne Abdeckung mit Holz (Schutz vor Feuchtigkeit und Trittfestigkeit)

Gruß
Torsten

EDIT:
Bitte grundsätzlich keine Folie hernehmen, da gehört immer eine Dampfsperre hin!
 

spline

ww-robinie
Registriert
11. Oktober 2008
Beiträge
737
Ort
München
Hallo,

deshalb meine Frage, was er mit dem Dachgeschoss machen will.

Dampfsperre ist - soweit ich weiss - unter dem Styropor nicht notwendig, da auf der kalten Seite gedämmt wird.
Meine Energieberaten haben zumindest nichts davon gesagt.
Ich hab dann auch einfach 2 x 6 cm Styroporplatten versetzt aufgelegt. An den Stellen, an denen ich laufen muss oder ein kleiner Schrank hinsollte, habe ich dann noch OSB-Platten auf's Styropor gelegt.

War eine günstige und effektive Massnahme, da Styropor eh billig ist, und ich dann wieder die Kombination von "20% auf alles" und "Wenn's woanders billiger ist, geben wir nochmal 10%" genutzt habe.

Wenn er allerdings den Dachboden als Wohnraum nutzen will, dann würde ich das mal von einem Fachmann anschauene lassen. Möglicherweise muss er die Balken noch aufdoppeln, Unterspannbahn anbrigen und dann eine Dampfbremse.
Ist deutlich mehr Aufwand.

Jürgen
 

Heiner

ww-birnbaum
Registriert
9. Februar 2007
Beiträge
237
Ort
Herrsching
Hallo Latschenkiefer!
Ein Ziegeldach ist im allgemeinen regendicht aber nicht wasserdicht! Wenn du da wohnen willst brauchst du ein funktionsfähiges Unterdach. Das kann man von unten leider nicht herstellen. Wie immer gilt auch hier der alte Grundsatz: Richtig ist billiger als falsch! Also: Dach in Abschnitten aufdecken, eine Schalung aufbringen, darauf eine Papplage oder eine moderne Folie. Es gibt nichts besseres als eine Aufsparrendämmung. Das kannst du in PU oder mit Holzfaserweichplatten machen. Darauf kommt eine diffusionsfähige Folie ( das ist das Unterdach) dann bringt man über den darunterliegenden Sparren Konterlatten ca 4 X 8cm auf und darauf kommen die Dachlatten. Leider mußt du auch die Rinnhacken höher setzen aber wie schon gesagt: Richtig ist billiger als falsch. Gruß Heiner
 

latschenkiefer

ww-pappel
Registriert
24. April 2008
Beiträge
9
Ort
Köln
Hallo Zusammen
Okay!!! Für Wohnraumnutzung müsste ich bis zum Frühjahr warten, wenn das wetter dementsprechend besser ist.
Was hat es mit der Unterspannbahn auf sich, bzw. ist dies auch Folie?
Axel
 

Raumteil

ww-birnbaum
Registriert
26. Januar 2009
Beiträge
245
Hallo,

die Unterspannbahn stellt sicher, dass kein Wasser rein kommt (z.B. durch Wind oder Schnee), aber Feuchtigkeit in Dampfform raus kann. Ist z.B. ein Vlies.

Wenn Du es als Wohnraum nutzen willst kommst Du um das o.g. Prozedere nicht herum. Abgesehen, dass Dir sonst der Dachstuhl zusammenfaulen kann, hilft eine durchgängige Aufsparrendämmung mit ordentlicher Luftschicht auch etwas gegen die Hitze unterm Dach - etwas, was man nicht unterschätzen sollte. Machst Du einen Teil der Dämmung mit "schwerer" Holzfaser, wirkt sich das ebenfalls puffernd, auf die Mittagshitze aus.

Falls Du dort aber nur frostfeste Dinge lagern willst, ist eine Dämmung der obersten Geschossdecke nicht nur sehr viel günstiger, sondern i.d.R. auch besser (kleinere thermische Hülle).

Dann aber nicht 8 cm, sondern z.B. 24 cm dick. Auf die Dampfbremse unten kannst Du nur verzichten, wenn die Decke bereits dampfdicht ist.

Am Besten einen Fachmann zu Rate ziehen. Fehler können hier sehr teuer werden.


Grüße,
Markus
 

tobi d.

ww-birnbaum
Registriert
28. November 2008
Beiträge
249
Ort
thüringen
Hallo Latschenkiefer!
Ein Ziegeldach ist im allgemeinen regendicht aber nicht wasserdicht! Wenn du da wohnen willst brauchst du ein funktionsfähiges Unterdach. Das kann man von unten leider nicht herstellen. Wie immer gilt auch hier der alte Grundsatz: Richtig ist billiger als falsch! Also: Dach in Abschnitten aufdecken, eine Schalung aufbringen, darauf eine Papplage oder eine moderne Folie. Es gibt nichts besseres als eine Aufsparrendämmung. Das kannst du in PU oder mit Holzfaserweichplatten machen. Darauf kommt eine diffusionsfähige Folie ( das ist das Unterdach) dann bringt man über den darunterliegenden Sparren Konterlatten ca 4 X 8cm auf und darauf kommen die Dachlatten. Leider mußt du auch die Rinnhacken höher setzen aber wie schon gesagt: Richtig ist billiger als falsch. Gruß Heiner

Und Das steht so im "Großen Dachausbauführer" oder wie ?
Wir haben vor15 Jahren mehrere Dachböden ausgebaut.
Bla bla blabla bla bla blabla jetzt ist es sinnfrei :emoji_wink:




Gruß Tobi
 

Raumteil

ww-birnbaum
Registriert
26. Januar 2009
Beiträge
245
.
Allerdings sind 24cm Styropor DEUTLICH zu viel! 20cm werden bei Kellerisolierung genommen, nicht bei Geschossdecken.

Gruß
Torsten

Die 24 cm WLG 0,035 hatte ich genannt, da das die Mindestanforderung für die Dämmung ist, damit man die Maßnahme über KfW gefördert kriegt. Zumindest war das so, als wir es vor zwei Jahren (neben vielen anderen Maßnahmen) gemacht haben.

Insofern ist das nichts exotisches - sogar möglich, dass es mit der neuen EnEV mehr ist.

Mal davon abgesehen, dass es aufgrund der marginalen Materialkosten ein "Zuviel" fast nicht gibt. Der Wärmeverlust über Dach/oberste Geschossdecke ist im Winter höher, als im "verbuddelten" Keller wo das Erdreich bei uns nach allerspätestens 80 cm frostfrei ist.


Ist aber nur meine persönliche Meinung

Grüße,
Markus
 

haass

ww-robinie
Registriert
17. September 2007
Beiträge
1.183
Ort
hannover
also zunächst spricht latschenkiefer hier von -dämmen - und nicht von -isolieren -!
es gibt nur wärmedämmung, keine wärmeisolierung!

in der neuen enev steht alles drin, wie es gemacht werden sollte. nur im besatnd wird das sehr schwer.
wenn du aber diese regeln einhalten kannst, hast du die möglichkeit zuschüsse für eine dachdämmung zu erhalten.

nach der enev sind bei dachdämmung u.u. bis 26 cm dämmung erforderlich.
um keine bösen überraschungen zu erleben, soltest du hinter den ziegeln eine diffusionsbahn spannen. dann die dämmung. und dann eine folie.

der sinn hierfür ist folgender:
die diffusionsbahn aussen regelt eine eventl. feuchte in der dämmung nach aussen ab. lässt aber keine feuchte von aussen in die dämmung.
gefährlicher ist die raumluftfeuchte im dachraum. die darf auf gar keinene fall in die dämmung gelangen( feuchte dämmung bewirkt einen "kühlschrank-effekt", d.h. es wird im raum nicht mehr richtig warm und es muss irrsinnig geheizt werden. das ende vom lied ist verschimmelte dämmung, die nicht bemerkt wird, weil eingebaut).
auf die folie der innenseite kannst mit lattung rigips. fermacell, osb etc aufbringen.

viel erfolg gruss
heiner
 

Airborne

ww-robinie
Registriert
7. September 2007
Beiträge
641
Ort
München
@ Markus
Wir sprechen hier über eine Dämmung mit Kosten von unter 1000 Euro. Und wenn er nicht den Rest der Bestimmungen durchzieht bekommt er eh nix gefördert. Wenn, dann muss man das schon komplett machen.

Und mal laienhaft durchgerechnet(Bin kein Energiefachmann): Beton hat eine Wärmeleitfähigkeit von ~1.5 (je nach Sorte). Styropor hat ~0.3. Damit dämmt Styropor um das 5fach besser oder anders: eine 10cm Styroporschicht entspricht einer 50cm Betondecke. Imho sollte das fürs erste reichen.

Gruß
Torsten
 

kobalt

ww-robinie
Registriert
11. September 2009
Beiträge
630
Beton hat eine Wärmeleitfähigkeit von ~1.5 (je nach Sorte). Styropor hat ~0.3
Könnte es sein, dass Du hier die Wärmeleitfähigkeit mit dem U-Wert verwechselt hast?
In dieser Tabelle habe ich folgende Werte gefunden:
Die Wärmeleitfähigkeit von Polystyrol (PS 20 SE) wird mit 0,03 angegeben, die von PUR Hartschaum mit 0,04.
Porenbeton mit 0,09 bis 0,16. Stahlbeton allerdings tatsächlich mit 2,1.

Wenn ich das richtig verstanden habe, muss man für die Förderfähigkeit einen U-Wert von 0,15 erreichen, wofür hier bei Zwischensparrendämmung eine benötigte Dicke von 27-30cm erwartet wird.

Gruß kobalt
 

Airborne

ww-robinie
Registriert
7. September 2007
Beiträge
641
Ort
München
Könnte es sein, dass Du hier die Wärmeleitfähigkeit mit dem U-Wert verwechselt hast?

Das sind SEHR grobe Werte, sowohl Beton als auch Styropor gibt es in sehr unterschiedlichen Ausführungen. Wobei Porenbeton (aka YTONG ) bestimmt nicht in einer Geschossdecke vorkommen sollte.

Gruß
Torsten
 
Oben Unten