Dachfenster (Velux) - Holz (Kiefer) behandeln

Robheld

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Hallo,
meine Velux Dachfenster aus Kiefer brauchen teilweise eine Ausbesserung (typische Wasserschäden durch Kondensation). Original von Velux ist Acryllack drauf. Würdet ihr den wieder nehmen oder gibt es etwas was besser hält? Ich möchte nicht alles komplett abschleifen, da es mir zuviel Arbeit ist und in großen Teilen der Lack auch noch sehr gut ist. Ein Öl kommt nach meinem Verständnis daher nicht in Frage.

Was würdet ihr nehmen?

Danke schon mal.
 

andama

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Zuerst solltest du dafür sorgen, dass kein Kondenswasser entsteht, regelmäßig lüften und Luftfeuchtigkeit überwachen, weil du da erkennst wann gelüftet werden muss. Sind die Fenster korrekt eingebaut? Kann die Raumluft von unten nach oben am Fenster zirkulieren?
 

Robheld

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Danke für die Info. Die Fenster sind 20 Jahre alt und bisher nichts gemacht. Dafür sehen sie noch wirklich gut aus. Denke da gibt es keine generelles Problem.
 

WinfriedM

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Ich hatte es mal mit einem Acryl-Parkettlack probiert, das ging aber ordentlich schief, weil der Lack zu hart war. Riss ganz schnell ein und Wasser drang wieder ein.

Ich würde es jetzt eher mit elastischeren Lasuren probieren, z.B. Gori 33 in farblos.
 

Robheld

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Eine Lasur muss aber eindringen - richtig? D.h. der alte Lack muss vollständig runter? 80% des Fensters sind noch vollkommen in Ordnung.
 

WinfriedM

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Eine Lasur wie Gori 33 ist im Grunde ein dünner Lack, unterscheidet sich von der Verarbeitung und der Wirkungsweise nicht. Dringt auch nicht mehr ein, wie ein Lack. In der Regel musst du - egal ob Lack oder Lasur - an den defekten Stellen den Lack runterschleifen und dann partiell dort neu Lack oder Lasur auftragen. Übergänge wird man sehen, es bleibt eine Kompromisslösung, die aber zumindest dafür sorgt, dass das Holz so wieder vor Feuchtigkeit geschützt ist. Wenn du es 100%ig haben willst, müsstest du den kompletten Lack runterschleifen und dann einen Neuaufbau der Beschichtung machen.

Wenn der Lack durchweg noch einen festen Verbund mit dem Untergrund hat, reicht auch anschleifen und überpinseln. Aber ich vermute mal, dass du größere Schäden haben wirst.

Bilder wären hilfreich.
 

Robheld

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Ich habe am Wochenende mal angefangen. Der Lack lässt sich leichter abschleifen als gedacht, sodass ich im Grund doch unbehandeltes Holz habe und mir frei aussuchen kann womit ich es behandle.
Was ist da das langlebigste? Irgendwo hatte ich gelesen, dass man vor dem Lack noch eine Grundierung gegen Schimmel usw auftragen kann.

Wenn du es 100%ig haben willst, müsstest du den kompletten Lack runterschleifen und dann einen Neuaufbau der Beschichtung machen.
Bilder wären hilfreich.

Hier ein Bild wie es nach dem Schleifen aussieht.
 

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WinfriedM

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Wenn du alles sauber runterbekommst, gibts neue Optionen.

Richtung Öl:
Man könnte an es mit Osmo UV-Schutzöl 410 machen. Jotun Visir + Jotun Benar fände ich auch gut, wobei das eigentlich nur für Hartholz freigegeben ist. Meine Erfahrungen auf Kiefer - selbst im Außenbereich - sind sehr gut. Benar ist eigentlich ein Lack, aber ein ölbasierter.

Im Lackbereich ginge auch ein guter Bootslack, z.B. von Epifanes.

Im Lasurbereich gibts von Remmers z.B. die Dauerschutz-Lasur UV.

Was sich langfristig in so einem Anwendungsfall am Besten ist, ist schwierig zu beurteilen. Kenne da keine realen Tests mit unterschiedlichen Produkten.
 

1n4148

ww-kastanie
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Ich habe mir vor über 15 Jahren die Mühe gemacht die originale Beschichtung nach 5 Jahren abzuschleifen.
Dann Neuaufbau, 1x Sikkens Cetol Aktiva als imprägnierende Grundierung, 2x Sikkens Cetol HLS und zum Schluß 1x Sikkens Cetol Filter 7 drüber.
Nach 10 Jahren war dieser Anstrich noch tadellos. Kein Abblättern, kein Ausbleichen, keine Risse, keine Verfärbungen.
 

zehlaus

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Nach meiner Erfahrung: Wenn die Veluxfenster diese Optik haben, dann braucht man nicht mehr viel zu machen. Doch, nämlich Angebote für Austauschfenster einholen und ggf. anfangen zu sparen. Die Lebensendzeit lässt nicht mehr so lange auf sich warten, es lohnt sich teilweise wirklich nicht noch Geld und Arbeitszeit zu investieren.
 

Time_to_wonder

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Nach meiner Erfahrung: Wenn die Veluxfenster diese Optik haben, dann braucht man nicht mehr viel zu machen. Doch, nämlich Angebote für Austauschfenster einholen und ggf. anfangen zu sparen. Die Lebensendzeit lässt nicht mehr so lange auf sich warten, es lohnt sich teilweise wirklich nicht noch Geld und Arbeitszeit zu investieren.

Hallo Claus,

ich habe es vor vier Jahren genauso gemacht. Der Dachdecker erzählte mir damals, dass weiße Anstriche langlebiger als Farblose sind, weil sie die im Dachbereich zwangsläufig vorhandene Sonneneinstrahlung stärker reflektieren und der Holzrahmen bzw. dessen Beschichtung dann weniger angegriffen wird. Aber grundsätzlich wäre Holz immer problematisch, weil die Lackschicht ne Schwachstelle ist.

Jetzt habe ich Kunststoff-Fenster von Roto, das waren die Einzigen, die zwischen die Sparren gepasst haben. Die Verglasung schluckt etwas mehr Licht als Velux Mitte 90er, aber ist ganz nett - mit Außenrollos. Bei Regen merkt man, dass die neuen Fenster deutlich leiser sind - hätte ich nie gedacht.
 

WinfriedM

ww-robinie
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1x Sikkens Cetol Aktiva als imprägnierende Grundierung

Das diese rechte bewährte Kombination funktioniert, glaube ich. Aber Biozide im Innenbereich? Würde ich nicht machen. Bringt nichts und belastet die Innenluft. Dann lieber auf biozidfreie Lasuren zurückgreifen.
 

tiepel

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Nach meiner Erfahrung: Wenn die Veluxfenster diese Optik haben, dann braucht man nicht mehr viel zu machen.

Hi,
prinzipiell hast Du Recht.
Vor gut 10 Jahren war ich in einer ähnlichen Situation. Ich habe abgeschliffen und (mit irgendwas) beschichtet, lasiert oder was auch immer.
An die 10 Jahre habe ich die Lebensdauer verlängert.
Vor zwei, drei Jahren mit Aussenrollo getauscht. Extra ein Fenster mit bestem Dämmwert gekauft (Kunststoff weiß).
Die Kondenswasserbildung ist zwar geringer, aber noch vorhanden.
Was ich sagen will: Je nach Nutzung ist eine Aufarbeitung durchaus erstrebenswert.
Gruß Reimund
 

1n4148

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Das diese rechte bewährte Kombination funktioniert, glaube ich. Aber Biozide im Innenbereich? Würde ich nicht machen. Bringt nichts und belastet die Innenluft. Dann lieber auf biozidfreie Lasuren zurückgreifen.

Würde ich heute auch nicht mehr machen. Damals war es auf Anraten eines befreundeten Schreiners weil es Kiefernholz war und lt. technischem Datenblatt von Sikkens auch zulässig. Mittlerweile bin ich ein Freund von Halböl als Grundierung.
 

WinfriedM

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Mittlerweile bin ich ein Freund von Halböl als Grundierung.

Ich hab im Außenbereich mal Proben gemacht, eine nach Sikkens Empfehlung, wie von dir beschrieben. Die andere mit Leinölfirnis grundiert und dann Filter 7. Jetzt sind 3 Jahre rum und die Probe mit Leinölfirnis-Grundierung ohne biozidreiche Vorbehandlung schlägt sich wesentlich besser, hat noch keinerlei Risse. Die klassische Behandlung hat mittlerweile zahlreiche Risse und graue Stellen. Das finde ich echt interessant.
 

Holz-Fritze

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Ich habe ein Fenster im Spitzboden mit Jotun Tregrunning klar nach dem Abschleifen grundiert und anschliessend mit Jotun Demidekk ultimate Fönster in weiß lackiert. Das war vor 10 Jahren und das Fenster ist noch tadellos in Ordnung.
Dieses Fenster sah vorher wesentlich schlimmer aus als das hier gezeigte. Aber ich hatte diese Farbe, wenn man die extra kauft ist es echt eine Frage ob man nicht lieber das Fenster tauscht (Die Farbe ist eben nicht billig).
 
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