Dünne Bretter dickenhobeln … Problem ?

moriko

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Hallo Leute,

heute wollte ich dünne Bretter aus Ahorn herstellen für eine Auskleidung einer Holzbox…
Eine Seite war frisch abgerichtet. Dann hatte ich das Holz mit der Bandsäge auf ca. 8 mm aufgetrennt und wollte es anschließend im Dickenhobel auf ca. 6 mm hobeln.
Das ging mehr schlecht als recht. Am Anfang und am Ende der Brettchen hakte die Spiralmesserwelle böse ein und machte eher Hackschnitzel. In der Mitte des Brettchen hat es geklappt.

Wo liegt der Fehler? Wie macht man das richtig? Habe das Forum schon hoch und runtergeschaut. So richtig fündig bin ich nicht geworden, nur Tipps mit Aufkleben auf Trägerplatte ,falls die Dickte nicht dünn genug einstellbar ist … Aber das ist ja nicht das Problem.

Über Tipps wäre ich dankbar?

Gruß Marco

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DZaech

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Die Ursache dieses Problems liegt in der Regel an der Hobelmaschine ohne Druckbalken. Lösung gibts dafür eigentlich keine :emoji_thinking: Dünnes Hartholz, insbesondere Ahorn, Esche oder auch Buche lassen sich so ganz ohne Druckbalken kaum dünn aushobeln. Der Behelf die Messer mit weniger Überstand einspannen fällt bei einer Spiralwelle ja auch weg. Genügend Übermass in der Länge lassen und darauf hoffen das sich das hacken auf den ersten 10cm „beruhigt“
 

moriko

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Danke für den Hinweis…

Laut Beschreibung hat aber mein Dickenhobel Felder AD 74“ mind. einen Druckbalken …?

Also nun bin ich etwas überfragt… das interessiert mich, werde morgen mal nachschauen…

Gruss Marco
 

Alceste

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probier mal das ganze auf ein planes Brett (z.B. Beschichtete Spanplatte) zu fixieren (z.B. mit Heißkleber). Bei mir klappt das mit Weißbuche aber auch ohne diese Vorgehensweise, habe aber auch keine Spirelli.
 

DZaech

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Danke für den Hinweis…

Laut Beschreibung hat aber mein Dickenhobel Felder AD 74“ mind. einen Druckbalken …?

Also nun bin ich etwas überfragt… das interessiert mich, werde morgen mal nachschauen…

Gruss Marco

Achso, ja dann… war der Auffassung du hättest eine Bernardo oder sowas. Also mit einer AD741 sollte es auf jeden Fall möglich sein die Brettchen zu hobeln. Da müsstest du mal die Einstellung der Druckbalken prüfen, die können nur richtig arbeiten wenn die Feder genug vorgespannt ist. Ist das eine Neumaschine gewesen?
 

Dikado

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Sei glücklich, dass nur das Holz was abbekommen hat. Bei meinem Dickenhobel kam plötzlich die dünne Leiste als Geschoss wieder zurück. Der Nagel bekam dann noch eine schicke Farbe und viel dann irgendwann ab.
 

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Dikado

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Makita 2012 NB ..... war aber eigene Schuld, ich glaube, man braucht eine Mindeststärke und meine Leiste war wohl zu dünn.
 

teluke

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Ich bin gerade dabei eine ganze Serie von Holzboxen zu machen.
Die Deckel/Böden werden da 4,9mm dick und lassen sich fehlerfrei aushobeln (Kirsche/Sipo/Eiche).

Hat das einen besonderen Grund warum Du die Innenauskleidung getrennt machst?
Das ist doch nur nötig wenn die aus einem anderen Holz sein muss.
Bei gleichem Holz ist hier doch nur eine weitere Nut beim Fräsen nötig.
Geht RuckZuck und ist immer perfekt.
 

Jan.H.

ww-ulme
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Hab schon mehrere dünne Teile 6-7mm Buche durch meine Shinko Dsh330 geschoben.
Bisher alles problemlos.
Bei 0.5mm Spahnabnahme.
 

IngoS

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Eine Seite war frisch abgerichtet. Dann hatte ich das Holz mit der Bandsäge auf ca. 8 mm aufgetrennt und wollte es anschließend im Dickenhobel auf ca. 6 mm hobeln.

Hallo,

durch diese Vorgehensweise kann es sein, dass die dünnen Brettchen sich etwas krumm gezogen haben. wenn dann die konkave Seite oben liegt, federt sie womöglich etwas hoch.
Gegen die Faserrichtung hobeln, war schon gesagt.
Gerade bei dünnen Werkstücken auf gleichmäßige Maserung achten.
Ich habe da auch schon Kleinholz produziert.

Gruß

Ingo
 

Mitglied 120553

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Hallo Leute,

heute wollte ich dünne Bretter aus Ahorn herstellen für eine Auskleidung einer Holzbox…
Eine Seite war frisch abgerichtet. Dann hatte ich das Holz mit der Bandsäge auf ca. 8 mm aufgetrennt und wollte es anschließend im Dickenhobel auf ca. 6 mm hobeln.
Das ging mehr schlecht als recht. Am Anfang und am Ende der Brettchen hakte die Spiralmesserwelle böse ein und machte eher Hackschnitzel. In der Mitte des Brettchen hat es geklappt.

Wo liegt der Fehler? Wie macht man das richtig? Habe das Forum schon hoch und runtergeschaut. So richtig fündig bin ich nicht geworden, nur Tipps mit Aufkleben auf Trägerplatte ,falls die Dickte nicht dünn genug einstellbar ist … Aber das ist ja nicht das Problem.

Über Tipps wäre ich dankbar?

Gruß Marco

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Ich hätte die Brettchen zuerst aufgetrennt und danach erst abgerichtet :emoji_thinking:
 

moriko

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Hallo Leute,

erstmal vielen Dank für Euren Tipps mir bei meinem Problem weiterzuhelfen.
Auf ein paar Nachfragen will ich mal eingehen…

Da müsstest du mal die Einstellung der Druckbalken prüfen, die können nur richtig arbeiten wenn die Feder genug vorgespannt ist. Ist das eine Neumaschine gewesen?

Kann auch an stumpfen Messern liegen…
Ja - ist eine Neumaschine vor zwei Jahren gewesen. Nur wenig Hobby-Einsatz. Stumpfe Plättchen denke ich mal nicht, da die Flächen ansonsten in Ordnung und ohne Ausrisse sind. Die Druckbalken werde ich mal anschauen …
Anders herum durchlassen,
schräg einschieben und mit ganz wenig Zustellung.
Anders herum hatte ich schon probiert - war ähnlich.
Schräg einschieben … wäre ja nur leicht schräg möglich bei 15 cm Breite und 50 cm Länge des Werkstückes. Eigentlich greifen die Messer aufgrund der Spiralwelle doch schon etwas schräg.
Die Zustellung war nur ca. 1-1,5 mm … also nur die Abweichung durch das Auftrennen mit der Bandsäge.

Ich hätte die Brettchen zuerst aufgetrennt und danach erst abgerichtet :emoji_thinking:

Meinst Du wirklich ? Ich richte immer zwei Seiten der Bohle ab, wenn ich diese danach am Parallelanschlag der Bandsäge auftrennen will … ansonsten wird das nichts…


probier mal das ganze auf ein planes Brett (z.B. Beschichtete Spanplatte) zu fixieren
Die Maserung verläuft stark schräg gegen die Messerrichtung.
federt sie womöglich etwas hoch.

Ich denke, mal eine Kombination von Hartholz mit ungünstigen Maserungsverlauf und Hochziehen der Enden (flattern) des Werkstückes führt zu den extremen Ausrissen/Reinhacken …
Ich dachte nur, dass ich als Hobbymensch, etwas Grobes übersehen hatte oder generell eine falsche Vorgehensweise gewählt habe … aber so trivial scheint es ja nicht zu sein.

Ich werde es heute Abend nochmal mit dem Fixieren auf einer Unterlage versuchen, da das Thema Laubholz dünn zu hobeln bei mir öfters ansteht. Bislang hatte ich das problemlos mit Buche und Eiche gemacht bis minimal 10 mm gemacht. Dann werde ich noch mal berichten.

Gruss Marco
 

moriko

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Hat das einen besonderen Grund warum Du die Innenauskleidung getrennt machst?
Das ist doch nur nötig wenn die aus einem anderen Holz sein muss.

Ja - zum einen soll sich die Innenauskleidung farblich absetzen und zum anderen soll eine Box mit Deckel zum Aufschieben entstehen, bei der die Seitenkanten schräg zum Boden/Deckel verlaufen.

Kannst Du Dir vorstellen, was ich meine?

Gruß Marco
 

Holzrad09

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Die Ursache dieses Problems liegt in der Regel an der Hobelmaschine ohne Druckbalken. Lösung gibts dafür eigentlich keine :emoji_thinking: Dünnes Hartholz, insbesondere Ahorn, Esche oder auch Buche lassen sich so ganz ohne Druckbalken kaum dünn aushobeln.
Doch, das geht auch mit einer Bernardo und sogar mit einer ohne Druckbalken. :emoji_wink:
Vorausgesetzt man hobelt nicht gegen die Faser und gibt nur sehr wenig Span ( 0,5 mm, da muss man eben immer wieder wegen der Ausrisse schauen und man hat dann halt mehrere Durchgänge aber was solls )
https://www.woodworker.de/forum/threads/eine-küchenfront-entsteht-herstellung-von-rahmentüren-mit-füllung-im-landhausstil.120724/
LG
 

Mitglied 120553

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Meinst Du wirklich ? Ich richte immer zwei Seiten der Bohle ab, wenn ich diese danach am Parallelanschlag der Bandsäge auftrennen will … ansonsten wird das nichts…

Die Brettchen sollten natürlich überall plan auf dem Dickentisch liegen . Durch das Auftrennen nimmst du Spannung aus dem Holz raus und es kann passieren , das das Brett danach leicht schüsselt . Auf deinen Fotos sieht es ganz danach aus . Ich habe ja auch eine Felder (AD951 , ohne Spirelli-Welle) und habe bei solch dünnen Brettchen aus Eiche , Buche oder auch Esche keinerlei Probleme . Ich trenne die allerdings nicht vorher auf der Bandsäge auf .
 

brubu

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Hallo zusammen
Gute Hobelmaschinen haben der Messerwelle angepasste, hohl geformte Druckbalken die nah an der Welle sind. Dazu einen Hebel um den Balkendruck je nach Werkstück einzustellen. Günstige Maschinen einen besseren Flachstahl der weiter von der Welle weg ist. Billige Maschinen haben keine Druckbalken.
Ahorn ist nicht ganz problemlos, den Rest hat Ingo sehr gut detailliert erklärt. Auch sonst gibt es bei vielen Holzarten schlichtes gut bearbeitbares Holz und manchmal ganz schwieriges.
Gruss brubu
 

Mitglied 59145

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Oft hilft es das Ende des Brettes anzuheben, dann kann es sein, dass es sich vorne auf den Tisch drückt und keine Vibrationen aufnimmt.
Ist aber eigentlich bei längeren und dickeren der Fall, jedenfalls wenn der Druckbalken sonst funktioniert.
 

brubu

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Es kann sein, dass der Druckbalken zu wenig Spannung drauf hat. Dadurch kann sich das Brett samt Balken anheben wenn die Hobelwelle vorn in die Kante "beisst". Daher gab es früher durch einen Hebel verstellbare Druckbalken bei Schelling. Eine Leiste braucht weniger Andruck als ein breites Brett. Heute sehe ich keine Maschinen mehr mit verstellbaren Druckbalken.
Schelling in Schwarzach ist natürlich westlich des Tirols auf der anderen Seite des Arlbergs an der CH Grenze, daher wohl die verstellbaren Druckbalken........:emoji_grin:
Heute baut Schelling leider nur noch liegende Plattensägen.
Gruss brubu
 

Mitglied 120553

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Es kann sein, dass der Druckbalken zu wenig Spannung drauf hat. Dadurch kann sich das Brett samt Balken anheben wenn die Hobelwelle vorn in die Kante "beisst". Daher gab es früher durch einen Hebel verstellbare Druckbalken bei Schelling. Eine Leiste braucht weniger Andruck als ein breites Brett. Heute sehe ich keine Maschinen mehr mit verstellbaren Druckbalken.
Schelling in Schwarzach ist natürlich westlich des Tirols auf der anderen Seite des Arlbergs an der CH Grenze, daher wohl die verstellbaren Druckbalken........:emoji_grin:
Heute baut Schelling leider nur noch liegende Plattensägen.
Gruss brubu

Ich hoffe doch sehr , das du , der in solchen Dingen normalerweise besseren Maschinenbau zu sehen bekommst , bei der Betrachtung meines Bildes keinen Augenkrebs bekommst :emoji_cold_sweat: . Ist zwar nur eine AD 951 , die Maschine des TE dürfte aber ähnlich aufgebaut sein . 17/18 sind die Druckbalken und 69/70 die Federn , die sie nach unten ziehen . Die optionalen Gliederdruckbalken hat meine nicht .

a.jpg
 

brubu

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Danke, ich kenne diese Maschine nicht. Es sieht aber bei den Druckbalken eher nach gebogenem Blech aus. Das muss nicht schlecht sein wenn es entsprechend solid ist. Weil der Druck im Betrieb nicht verstellbar ist, gehe ich davon aus, dass er eher schwach eingestellt ist. Denn wenn der Druck zu stark ist werden schmale Leisten zerdrückt, das stört, zu schwacher Andruck merken die meisten nicht. Bei einer gewissen Breite ist ein gewisser Druck nötig damit das Holz unten bleibt. Sonst folgt ein richtiger Hobelschlag, nicht der von Winkelmann.:emoji_wink:
Gruss brubu
 
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moriko

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Hallo Leute..,,

dank euch bin ich wieder etwas schlauer geworden. :emoji_slight_smile: Bin gerade aus der Werkstatt rein und habe meine vorhandenen „Problembrettchen“ auf 5 mm gehobelt (selbe Seite…!)

Lösung…
Bei meiner AD 741 sind die Druckbalken im Prinzip Federbleche - da konnte ich nichts feststellen … augenscheinlich in Ordnung … separate Federn zum runterziehen wie oben bei der AD 951 habe ich nicht entdeckt … ist ja auch egal..

Ich habe dann die Brettchen auf eine Spanplatte mit doppelseitigen Klebeband geklebt und bei Spanabnahme von 0,5 mm völlig problemlos gehobelt. Bei 1,0 mm Spanabnahme gab es jedoch gleich wieder den selben Schrott. Dank elektrischer Verstellung ging das aber auch noch halbwegs bequem. Das Kniffligste dabei war eher das Ablösen des Brettchens von der Spanplatte. Das Klebeband lässt sich zwar super rückstandsfrei ablösen, aber dazu muss man das Brettchen erstmal abbekommen. Das Klebeband hält bombenfest.

Ich bin erstmal sehr zufrieden mit dem Ergebnis und danke für Eure schnelle Hilfe! Wieder was gelernt…

Gruss Marco

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