Dänische Holzfenster Herstellung

seemann-88

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Guten Tag liebe Holzwürmer,
ich bin neu hier und schon eine Weile als Tischlermeister selbstständig im Bereich des Möbelbaues.
Nun haben wir hier seit einiger Zeit ein altes Haus, welches wir wieder aufbauen. Es ist etwa 300 Jahre und ein Fachwerkhaus.
Nun stellt sich mir die Frage, ob es auch relativ einfache möglichkeiten für die Herstellung von dänischen Fenstern gibt, vielleicht aus Eiche? Und dreifachverglast mit Sprossen. Schöne wäre auch eine trockene Verglasung.
Denkbaur ist auch ein zierliches Kastenfenster.
An die Spezialisten:
Wer hat Erfahrung mit der Herstellung von einfachen aber guten Fenstern? Wo bekommt man Beschläge, Anwerfer, Bänder von Dänischen Fenstern her?
Gibt es Fräsersätze für nach Außen zu öffnende Fenster? Vielleicht mit einer Art Wechselprofil und Dominos?
Gibt es zufällig sonst Jemanden im norddeutschen Raum, der mir mit Fachwissen und Praxistips weiterhelfen kann? Ich würde auch persönlich vorbei kommen.
Ich habe eine eingerichtete Tischlerwerkstatt aber wenig Erfahrung mit der Herstellung von Holzfenster, besonders aus Eiche. Einbau und Anschluss von Fenstern ist mir geläufig und gehört auch zu meinen Arbeiten.
Ich würde mich sehr über weiterführende Tips oder Kontakte freuen.
Schöne Grüße von der Ostsee,
Steef
 

weissbuche

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Auch wenn Ihr mal zu Dänemark gehört habt, müssen das unbedingt dänische Fenster sein? Werkzeug für Fenster, wie sie hier vor 120 Jahren gebaut wurden, habe ich. Daraus lassen sich natürlich auch Kastenfenster bauen.
 

Andreas W.

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Hallo seemann-88,

zu allererst: mit dänischen Fenster habe ich keine Erfahrung.
Nach außen öffnende Haustüren: ja, aber Fenster: nein.

Fräsersätze dafür gibt es sicher.
Im Netz hat es mal Übersichten bzw. Querschnitte von Fensterprofilen in anderen Ländern gegeben. Die waren auf den Internetseiten diverser Werkzeughersteller.
Leider kann ich sie auf die Schnelle nicht finden.
Aber wie geschrieben - Fräsersätze gibt es sicher, billig ist das aber nicht.

Eine kurze Suche hat folgendes gebracht:

http://www.fecon-fenster.de/xpp5/inhalt/DaenischesFenster/Schnitte/Daenische Fenster - Linie_ff.pdf

https://fecon-nordwest.de/holzfenster/fenster-downloads/

Das als Anhaltspunkt.
Inwiefern man da mit Standardwerkzeugen zurecht kommt, mußt Du Dir aufzeichnen, ggf. ändern.

Ob man mit Dominos in Fälze rein kommt, weiß ich auch nicht. Vermutlich aber nur mit größerem Aufwand.

Auch von den Beschlägen habe ich keine Ahnung.

Generell:
- Eichenholz ist bei entsprechender Holzauswahl sehr gut für Fenster geeignet;

- "zierlich" - "dreifachverglast" - "Holzfenster" widerspricht sich wegen des Gewichtes der Scheibe und der notwendigen stabilen Ausführung der Beschläge - entsprechend stämmig muß auch das Profil sein, wenn das was werden soll;

- Trockenverglasung hat sich Stand jetzt (noch??) nicht durchsetzen können bei Holzfenstern;

Gruß, Andreas
 

Ernst Werner

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Moin,
Bei dem Fenstertyp geht alles mit Standardwerkzeugen.
Beschläge dafür z.B. GSG Baubeschläge.
Dreifachverglasung wäre möglich würde ich jedoch nicht in Betracht ziehen, hauptsächlich, wegen Gewicht und keine 2. Dichtung.
 

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eckartz

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Wir haben selber vor über 20 Jahren Dänische Fenster der Marke Frovin eingebaut. Die wurden damals noch aus Dänemark importiert. Mittlerweile lässt die Frovin aus Osterrath die Fenster nach dänischem Standard in Deutschland fertigen. Die Habe ich in einem anderen denkmalgeschützten Objekt eingesetzt. Viele Sonderwünsche möglich. Sogar Handlackierung mit Kreidezeit Leinöllacken. Damit bin ich hoch zufrieden.
Ich bin hier berüchtigt als jemand, der fast alles selber macht. Aber niemals würde ich Fenster selber machen, ohne entsprechende Erfahrung und ohne entsprechende Werkzeugausrüstung. Die Preise für Fenster sind auf einem Niveau, dass eigene Fertigung aus meiner Sicht völlig unsinnig macht. Wenn du etwas für die Qualität tun willst, Bau sie selber ein und mache es richtig.
Bevor wir vor 20 Jahren die Fenster getauscht haben, hatten wir Fenster von einem alten Schreiner der zum ersten Mal Isolierglasfenster gebaut hatte. Da ist soviel schief gegangen. Wieviel Fenster willst du denn zum üben bauen, bevor du das ordentlich hinkriegst?
Es tut mir. Eigentlich mache ich anderen lieber Mut etwas auszuprobieren, aber in dem Fall nicht.
 

kberg10

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Wir haben selber vor über 20 Jahren Dänische Fenster der Marke Frovin eingebaut. Die wurden damals noch aus Dänemark importiert. Mittlerweile lässt die Frovin aus Osterrath die Fenster nach dänischem Standard in Deutschland fertigen. Die Habe ich in einem anderen denkmalgeschützten Objekt eingesetzt. Viele Sonderwünsche möglich. Sogar Handlackierung mit Kreidezeit Leinöllacken. Damit bin ich hoch zufrieden.
Ich bin hier berüchtigt als jemand, der fast alles selber macht. Aber niemals würde ich Fenster selber machen, ohne entsprechende Erfahrung und ohne entsprechende Werkzeugausrüstung. Die Preise für Fenster sind auf einem Niveau, dass eigene Fertigung aus meiner Sicht völlig unsinnig macht. Wenn du etwas für die Qualität tun willst, Bau sie selber ein und mache es richtig.
Bevor wir vor 20 Jahren die Fenster getauscht haben, hatten wir Fenster von einem alten Schreiner der zum ersten Mal Isolierglasfenster gebaut hatte. Da ist soviel schief gegangen. Wieviel Fenster willst du denn zum üben bauen, bevor du das ordentlich hinkriegst?
Es tut mir. Eigentlich mache ich anderen lieber Mut etwas auszuprobieren, aber in dem Fall nicht.
Hab genau einmal ein Fenster gebaut, ist auch was geworden. Aber nur einmal, und das letzte Mal.
Allein die Zeit bis man sich in die Beschlagsmaterie reingefuchst hat, und dann noch ohne entsprechende Fräser und Schlitzscheiben.
 

Kausch

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Hallo Steef, wenn du deine Idee weiterverfolgen willst, melde dich, ich bin so alt, das wir Fenster noch selber hergestellt haben von Drehkipp bis Sanierung im Denkmalschutz, hab noch Restwerkzeuge liegen, die ich nicht mehr brauche, du findest mich an der Ostsee kurz vor Dänemark, schöne Grüße Gunter
 

Ernst Werner

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Nun haben wir hier seit einiger Zeit ein altes Haus, welches wir wieder aufbauen. Es ist etwa 300 Jahre und ein Fachwerkhaus.
Nun stellt sich mir die Frage, ob es auch relativ einfache möglichkeiten für die Herstellung von dänischen Fenstern gibt, vielleicht aus Eiche? Und dreifachverglast mit Sprossen.
Gibt es zufällig sonst Jemanden im norddeutschen Raum, der mir mit Fachwissen und Praxistips weiterhelfen kann? Ich würde auch persönlich vorbei kommen.
Ich habe eine eingerichtete Tischlerwerkstatt aber wenig Erfahrung mit der Herstellung von Holzfenster, besonders aus Eiche.
Moin,
wie soll man Erfahrung sammeln wenn man das selber noch nicht versucht bzw. gemacht hat. Gerade dann wenn es für einen selbst ist, ist das doch die top Gelegenheit.
Unter Lehrgeld wird das auf jeden Fall verbucht.
Sicher lässt sich das alles schneller, bequemer irgendwo kaufen, nur wozu brauch ich dann noch eine Handwerkliche Ausbildung.
Gruß
EW
 

FredT

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Naja, schön und gut, aber irgendwann will/muß man ja auch die Fenster im Haus haben, weil erst dann drin richtig losgelegt werden kann.
 

Micha83

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Hallo
Ich habe eine ganze Woche gebraucht, um mit einem iv 68 Fräsersatz mein erstes Musterfenster zu bauen. Da mussten auch die Distanzringe neu eingestellt werden. Man muß auch erstmal kapieren, was wie ineinander greift. Da war das nur ein einfaches Fenster mit Einbohrbändern und Vorreibern als Verschluss. Einfachdichtung und Alu Wetterschiene war aber dabei.
Ich musste auch lachen wo ich zierlich und 3-fach Verglasung gelesen habe, das schließt sich aus.
Habe dann letztendlich 8 Fenster eine einfluglige und eine zweiflügelige Tür für meine Werkstatt gebaut.
Alle Fenster im Wohnhaus die unter meiner Regie montiert wurden, sind gekauft und aus Kunststoff.
Grüße Micha
 

weissbuche

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Warum muß man Distanzringe neu einstellen? Ich habe 2 x 68er Garnituren. Einmal 12mm Falzluft, einmal 4 mm Falzluft. Die sind auf Hülse verschraubt und werden nicht ohne Grund zerlegt. Also 1 mal die Höhe und die Ablängsäge eingestellt und gut. Durchmesser und auf Höhe abgestimmtes Werkzeug war schon in der Lehre vor über 50 Jahren Standard. Sogar mein EV 42 Werkzeug ist so konstruiert. Kastenfenster mit der Kombi außen ein EV 42 mit einer Flügelholzbreite von 55 mm und einer 28 mm breiten, echten Sprosse und innen ein IV 56 haben wir schon häufiger gebaut. Mit Systemwerkzeug ist Fensterbau doch wirklich kein Hexenwerk.
 

Micha83

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Der Vorbesitzer hatte die Garnituren verstellt, weil er iv 56 damit gefräst hat.
Das musste dann in Ordnung gebracht werden.
 

seemann-88

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Guten Abend,

Vielen Dank für die Antworten und ja: Seemann-88 antwortet, aber es darf auch mal drei Tage dauern, da erziehe ich meine Kunden auch zu.

Ich versuche hier alle Antworten zu beachten.

Weissbuche: Es müssen nicht zwangsläufig Dänische Fenster sein und hier wo ich wohne war niemals Dänemark:emoji_wink: Da ist die Ostseeküste doch zu lang zu:emoji_wink: Dänische Fenster finde ich genial einfach, schwer durchdacht, Anwender- und Wartungsfreundlich da selbsterklären und eigendlich nichts kaputt gehen kann: Einfache Beschläge und die Fensterbank bleibt nutzbar. Sturm drückt die Fenster zu und keine Luft ins Haus. Schmalere Profile sind möglich und man braucht eben keine komplizierten Fräsersätze, die einen Fensterbau zurecht unatraktiv/unwirtschaftlich machen können.
Meinst du mit 120 Jahre alten Fenstern schmale Kastenfenster mit einer Olive zum schließen? Oder mit den Drehstangen/Stupl die vorne sichtbar sind?

Andreas: Danke für die Gedankenanstöße und die weiterführenden Links. Für einen Eindruck ist das gut. Klar schließt sich zierlich und Dreifachverglast erstmal aus. Ich habe hier aber auch schon ebensolche Fenster verbaut, auch als dänische Fenster. Es gibt auch schmale, denkmalgerechte Dreifachverlasungen die schon wieder Sinn machen. Und Dreifachverglasung ist einfach gegen das Kondenswasser besser (meine Erfahrung) da hat man keinen Stress.

-hat Jemand schonmal was von Spezialglas gehört, was den Dämmwert einer Dreifachverglasung hat aber nur zweifach verglast ist und sehr dünn? Es hat wohl so Punkte wenn man nah ran geht. Habe ich letztens von gehört aber leider den Namen vergessen.... Nur am Rande.

Ernst Werner: Danke dir, super Zeichnung/Schnitt, so sind die Standart Fenster hier, die dänischen. Weißt du warum die Flügelhölzer hier mal eine runde und eine eckige Hohlkehle haben? Also unten rund und Seiten und Oben eckig oder?
Die Dreifachverlasung finde ich aus oben genannten Gründen schon gut. Aber natürlich würde es auch eine doppelte Verglasung tun. Haben hier aber auch Dreifachverglaste Fenster mit einer Dichtungsebene. Bei den dänischen Fenstern zieht man die ja recht dicht. Die Beschlagsfirma kenne ich bis jetzt nicht. Eisenwaren Beck hat aber auch einfache Fensterbeschläge.

Eckartz, danke auch dir. Den Hersteller schaue ich mir mal an. Die Vorteile einer eigenen Fertigung sind ja nicht nur Geld etc. Es ist ja auch schön vieles selber zu machen und darüber nachzudenken Fenster möglichst einfach zu bauen schadet ja erstmal nichts. Und auch hier macht Übung den Meister und es erweitert das Portfolio. Hier gibt es viele alte Häuser und man ist ein Stück weiter unabhängig von der Industrie. Meine Gedanken sind recht viele Stränge zu Fräsen und dann recht zügig nur die Stöße zu fräsen, verleimen und fertig. Deshalb hier die Frage an die Profis und auch zu passenden Profil oder Konterprofilfräsern.

Kausch-Gunter Danke auch dir, ich werde vielleicht drauf zurück kommen. Mir geht es vielmehr auch um eine Übersetzung in die heutige Zeit. Also vielleicht auch Edelstahlschrauben anstatt aufwendige Zapfen etc. wir können ja erstmal versuchen hier ein wenig zu spinnen.

Ernst Werner: Ich danke dir, wenn ich günstig und Idiotensicher wollte, dann wäre ich nicht Tischler geworden und hätte mir kein Denkmalobjekt in Deutschland gekauft - sprich: genauso ist es wie du sagst.

Fred_T, danke auch für deine schon fast bauleiterischen Denkanstöße, werde ich beachten.

Micha83- freut mich das du lachen konntest; das wird zu wenig gemacht. Schließt sich meiner Meinung nach nicht aus und Kunsstoffenster sind ebenso ein Fremdwort für mich wie IKEA und das aus gutem Grunde.

Micha83- ja was man so vergeuden nennt.


An die die mögen. Einige Gedanken von mir.

Könnte man die Flügelhölzer nicht auf Gehrung verleimen und in die Ecken von Außen Fremdfedern (Zwei oder eine mit 6 oder 8 mm) auf der Kreissäge einschneiden auch aus Eiche fertigen. (45 Grad Lade auf der Kreissäge meine ich. Wie unechte Zinken) Oder alternativ Dominos nehmen. Die Profile sind ja recht schmal und eine Gehrung sollte doch auch halten oder? Wurde früer einfach auch nicht gemacht, weil die Sägen nicht so präzise waren oder?
Den eigendlichen Rahmen könnte man doch mit Dominos und Edelstahlschraubenr recht einfach und dauerhaft verbinden (Ein D4 Leim zur Sicherheit sollte mit verwendet werden)
Ein wenig Sorgen macht mir die Sprosse, die muss ich nicht unbedingt fertigen, aber schön ist ein Sprossenfenster nunmal. Wie könnte man die recht zügig montieren) Es ist eben immer auch eine Kältebrücke. Im Zweifel aufgesetzt...aber schöner ist als fensterteilende Sprosse.
Nur Leinölkitt sollte man bei Isoglas nicht verwenden oder? Ich habe mal gehört, das es zu strakt schwankt zwischen Innen und Außen und der Kitt rissig wird. Sonst habe ich in einer Werkstatt auch gelernt Innen Vorlegeband und Außen Leinölkitt. Aber das dauert viel länger als eine zarte Spur Polymerkleber und Innen Glasleisten.
Und dann schönes Eichenholz, stehende Jahrringe und Leinöl oder Leinölfarbe druff und es sollten 20 Jahre und mehr Ruhe sein. Das ist erstmal nur alles eine Idee zum spinnen und überlegen. Über Tips die mich weiter bringen freue ich mich sehr und nehme Erfahrungen auch aus der Vergangenheit begierig auf.
Aber eine Grundsatzdiskussion was sich wie lohnt und wer was wie baut wollte ich hier nicht anstoßen. Das soll und muss jeder für sich Selbst entscheiden. Ich freue mich über neue Herausforderungen und Qualität.

Ein schönes Wochenende
 
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Annis

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-hat Jemand schonmal was von Spezialglas gehört, was den Dämmwert einer Dreifachverglasung hat aber nur zweifach verglast ist und sehr dünn? Es hat wohl so Punkte wenn man nah ran geht. Habe ich letztens von gehört aber leider den Namen vergessen.... Nur am Rande.
Es gibt so extra dünne Wärmeschutzverglasung für Denkmalsanierungen etc. https://histoglas.de/ Hab aber keine Erfahrungen und auch keine Preise dazu
 

anobium60

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Dass der Wind nach außen öffnende Fenster zudrückt ist wohl richtig. Sollte aber heutzutage bei den Dichtungen und Beschlägen nicht das Problem sein.
Was gerne vergessen wird: Putzen der Scheiben ist bei den nach innen öffnenden Fenstern wesentlich einfacher und bequemer.....
(habe jetzt nicht alles gelesen, falls schon mal erwähnt)

Rainer
 

weissbuche

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Das nach außen öffnende Fenster vom Wind dichtgedrückt werden, ist nur die halbe Wahrheit. An so einer Fassade entstehen auch Sogwirkungen, die zu Undichtigkeit führen können. Diese ganze Diskussion mit Gehrung, Fremdfedern usw. gab/ gibt es immer wieder. Die Metfenster in den 70/80er Jahren sind da ein schönes Beispiel. Für Dich selber kannst Du die Eckverbindungen auch machen wie Du willst. In der Praxis wird entweder gedübelt oder Schlitz/Zapfen gemacht, alles Andere ist in meinen Augen Murcks. Ich fahre ja oft nach DK, die Fenster haben mich noch nie überzeugt. Das was mich stört, kann man mal in einem Gespräch erläutern, hier sprengt das den Rahmen. Bei uns in Norddeutschland hat es ab dem 19. Jahrhundert eigentlich nur noch überfälzte Flügel gegeben. Da scheiden die meisten DK- Fenster mit ihren stumpf einschlagenden Flügeln schon aus. Sonderverglasungen, die bei geringem Aufbau Wunder versprechen, machen mich oft skeptisch. Die Physik läßt sich nicht so einfach austricksen. Bestes Beispiel dafür ist die Vakuumverglasung. Großartig angekündigt und jetzt sind die Werte doch eher enttäuschend. Leinöl, Eichenfenster und 20 Jahre Ruhe ist ein frommer Wunsch, das paßt so wenig zusammen wie Ricada Lang und ein Kleid in Größe 38. Wenn man den Selbstbau von Fenster, gerade auch für alte Häuser, anstrebt, bedarf das gründlicher Information und Recherche. Ich habe das Jahrelang gemacht,w enn Du darauf also Lust hast, gerne Nachricht als PN.
Wenn Du nördlich der Elbe und nicht direkt in der Altstadt wohnst, wäre ich mir mit dem "niemals zu DK gehört" nicht so sicher. Altona war einer der größten Häfen in DK und Bergedorf war dänischer Amtssitz. Ist aber auch schon lange her.
 

weissbuche

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Micha83, zieh dem Vorbesitzer die Ohren lang. Wenn man irgendwas umbaut, werden die Ringe so gekennzeichnet, daß man den Urzustand leicht wieder herstellen kann.
 

holzudo

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Hallo Seemann,
Natürlich kann man Fenster selber bauen. Ich habe für mein altes Bauernhaus Fenster und Haustür auch selbst gebaut. Und ohne Spezialwerkzeug. Das ist wirklich kein Hexenwerk, wenn Du einige Tischlererfahrung hast. Die Profile lassen sich auf einer vernünftigen Tischkreissäge schneiden. Eine Tischfräse ist natürlich etwas präziser, aber es geht auch ohne. Ich habe für mein Haus diverse auswärts öffnende doppelflüglige Fenster aus Eiche mit zwei Dichtungsebenen gebaut. Und das große Eingangstor (3x3m), zweiflüglige Tür mit Oberlicht. Preislich lag ich beim Selbstbau ca 50-70 % unter den günstigsten Angeboten (allerdings ohne Arbeitszeit). Das Schöne am Selbstbau ist halt, dass man nicht an Standards der Tischlereien gebunden ist, sondern auch eigene Vorstellungen einbringt (z.B. hab ich in einigen auswärts öffnenden Fenstern eine nach innen öffnende Lüftungsscheibe eingebaut, die man dann auch mit Fliegennetz versehen kann, was ja sonst bei den hübschen auswärts öffnenden ein Manko ist).
Also - ich würde Dich auf jeden Fall ermutigen wollen das selbst zu bauen. Mir hat es Spaß gemacht. - Und alle, die mir vorher gesagt haben, man kann keine Haustür selber bauen, können sich XXXXXX
 

VolkerDK

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Outrup.dk
Von denen sind meine Fenster, vielleicht zur Inspiration.
Unter "snittegniger" findest du eine Menge Schnittzeichnungen :emoji_slight_smile:
Gruß aus DK
 

pedder

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Ich hatte einen geschichtsverssenen Onkel, der immer bestritt, das Holstein jemals zu Dänemark gehörte. Es wurde nur vom Dänischen König verwaltet. Ich weiß das nicht besser. Gar nicht so selten beneide ich die Dänen um ihre Gemeinschaft und ihre nette Kultur.

BTT: Ich würde mit meiner Hausrat- und Gebäudeversicherung klären, ob nach außen öffnende Fenter im Hinblick auf den Diebstahlschutz in ordnung sind.
 

eckartz

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BTT: Ich würde mit meiner Hausrat- und Gebäudeversicherung klären, ob nach außen öffnende Fenter im Hinblick auf den Diebstahlschutz in ordnung sind.
Ich habe damals mit den Beratungsleuten von der Kripo besprochen. Die waren der Meinung, dass ungewöhnliche Fenster für Einbrecher eher abschreckend sind. In meinen Fenstern sind auf der BandseitecSicherungsbolzen in der Falz eingelassen. Die Flügel lassen sich also auch nicht rausnehmen, wenn man die Bänder von außen abflexen würde.
 
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