Dämmung Werkstatt ohne Dampfbremse (slightly OT)

Grobmotoriker

ww-kastanie
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Hallo,

sollte die Frage etwas OT sein - sorry. Fühle mich aber durch einige ähnlich gelagerte Fragen zum Werkstattbau hier in letzter Zeit etwas ermutigt :emoji_slight_smile:
Also: Über diesen Sommer konnte ich mir einen lang gehegten Traum erfüllen und auf unserem Grundstück ein Holzhäuschen als Werkstatt bauen. Dabei handelt es sich um ein zimmermannsmäßig errichtetes Ständerwerk, mit Lärche in überlugter Schalung verkleidet. Das unten angehängte Bild gibt eine Vorstellung.
Über den Winter möchte ich jetzt allmählich an eine Innendämmung gehen, perspektivisch soll ein kleiner Werkstattofen dafür sorgen, dass man auch in der kälteren Jahreszeit drin arbeiten kann, ohne dass die Finger am Werkzeug festfrieren.
Im Idealfall möchte ich nur das Ständerwerk so ausdämmen, dass das Fachwerk selbst sichtbar bleibt - möglichst also keine komplette Innenverkleidung mit OSB, Seekiefer oder dgl.
Irgendwie erfreut mich der Anblick des traditionell verzapften Ständerwerks - wär schade, es unsichtbar zu machen :emoji_slight_smile:
Im Moment wälze ich folgende Varianten:
- Fachwerk nur mit Holzfaser- oder Hanfplatten ausdämmen, keine Dampfbremse, keine Innenverkleidung.
- Fachwerk wie eben genannt ausdämmen, dann die Fächer zusätzlich mit OSB verkleiden (Tragleisten an Balken, Balken selbst bleiben sichtbar), dabei würde OSB gleichzeitig als Dampfbremse fungieren.
Hanf bzw Holzfaser scheint wegen des toleranteren Feuchteverhaltens geeigneter zu sein als Glas- bzw. Mineralwolle.
Offensichtlich möchte ich vermeiden, eine regelrechte Dampfbremse zB mit diffusionsoffener Folie einzuziehen: Wenn ich die Fächer einzeln mit Folie bearbeite, explodiert der Aufwand - und wirklich dicht wird es eh nicht bei der Unzahl an Anschlussfugen.
Allen Regeln der Kunst folgend, müsste ich natürlich die komplette Bude von Innen mit lückenloser Dampfbremse versehen - aber: Da das absolute Zeitvolumen, dass ich als menschlicher Feuchtespender im Häuschen verbringen werde, ist (leider) ziemlich überschaubar, anderen Feuchteeintrag z.B. über Propangasheizung wird es nicht geben. Duschen werd ich drin auch nicht :emoji_stuck_out_tongue:
Die Boden-Deckel-Schalung ist naturgemäß nicht hermetisch dicht, so dass ein leichter Luftaustausch stets stattfindet, und Hanf bzw Holzfaser puffert evtl. auftretende Luftfeuchte besser als Glaswolle. Ich wiege mich nun in der Hoffnung, dass ich aus diesen Gründen auf eine echte Dampfbremse verzichten kann, ggf. sogar auf die Quasi-Dampfbremse der OSB-Platten, so dass vielleicht das bloße Ausdämmen der Gefache mit den Dämmstoffplatten genügen sollte.
Jetzt die Frage an Forenmitglieder mit entsprechender Fachkompetenz: Wäre das so durchführbar, wie ich es mir vorstelle, oder gehe ich längerfristig ein echtes Risiko für die Holzkonstruktion ein?
Danke vorab für Euren Rat, Uwe
holzwerkstatt_72.jpg
 

Tom009

ww-ahorn
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Hallo,
glückwunsch zu dem schönen Werkhaus. Was möchtest du den in der Werkstatt machen. Welche Anforderungen hast du grundsätzlich. Möchtest du den Raum beheizen? Und womit?
 

Besserwisser

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Wasch mich, aber mach micht nicht nass.
Ein klassischer Fall von Rumwurzschteln ohne Plan- erst mal machen, dann denken. Sorry, dass ich das so in aller Härte sage.
Entweder hätte man die Dämmung MIT Bremse aussen anbringen sollen, also zwischen Schalung und Ständerwerk, oder aber innnen, und dann ist es halt Essig mit der sichtbaren Konstruktion.
Alles andere ist Pfusch. Kann gut gehen, muss aber nicht.
 

Keilzink

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Glas und Mineralwolle fällt aus - hast du ja selber schon geschrieben.
Lärche plus Holzfaserdämmung: Der Taupunkt liegt genau zwischen Dämmung und Innenseite der Verschalung. Selbst bei dem grossen Wasserspeicherungsvermögen der Holzdämmung ist das meiner Meinung nach zu viel, was da ankommt: Es geht ja nicht nur um deine Flüssigkeitsabscheidung - auch der Werkstattofen gibt Flüssigkeit ab, wenn das Holz verbrennt. Man kann mit dem U-Wert-Rechner spielen, wie man will:emoji_open_mouth:hne Dampfbremse bekommt man keine akzeptablen Werte - vor allem, weil die Aussenfassade nicht hinterlüftet ist.

Sinnvoll wäre: Lärche / Holzfaser (60 mm)/ Dampfbremse sd= 5 / OSB (12mm).
Für die Innenverkleidung kannst du natürlich auch was anderes nehmen.

Andreas
 

wicoba

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Ein klassischer Fall von Rumwurzschteln ohne Plan- erst mal machen, dann denken.
Sorry wenn ich das so sage: Aber deine Auskunft ist alles andere als eine Hilfe. Und wenn ich das nette Gartenhäuschen sehe würde ich zuerst mal Respekt über das geleistete rüber bringen, bevor man schon wieder aus allen Rohren schießt. :emoji_open_mouth: Und wenn du nicht mehr zu sagen hast könntest du den Beitrag einfach lassen.
Hier erkundigt sich einer nach Ideen. Die sollte er dann auch bekommen, und nicht nur Schelte.
Es geht hier um ein Gartenhäuschen, ich verstehe es so, dass es ab und zu geheizt werden soll. Da würde ich zuerst mal sagen, dass man nicht viel falsch machen kann, wenn die Isolierung nicht versotten kann. Also nicht zu viel Wasser aufnehmen wird oder eben, durch Luftbewegung, austrocknen kann. Du könntest die innere OSB Verkleidung so in die Felder einpassen, dass du in den (gewollten) Restspalt sauber ein Kompriband einbaust. So solltest du für deine Sache genug Dichtigkeit erreichen.
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Ich teile die Meinung vom Besserwisser nicht immer, aber auch sind es harte Worte, in diesem Fall hat er doch Recht.
Isolation und deren Aufbau gehört zum Bauplan, hinterher halblebige Lösungen zu zu passen ist Murks und dann ist man vom Zufall abhängig ob es funktioniert oder nicht.
 

Grobmotoriker

ww-kastanie
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Vielen Dank vor allem für die Antworten, die tatsächlich Hinweise für die Lösung des von mir angesprochenen Problems bieten, ich weiß das sehr zu schätzen.
Nochmal: Der Hintergrund meiner Frage war, ob ich für eine relativ begrenzte Zeit im kalten Teil des Jahrs, die ich in der Werkstatt verbringen kann, denselben Aufwand betreiben sollte wie für ein ganzjährig bewohntes Gebäude.
Ich hab unseren Dachboden, in dem die Kinder bis vor kurzem wohnten, selbst von innen gedämmt (dämmen müssen) und bei einer im letzten Jahr fällig gewordenen kompletten Neudeckung feststellen können, dass die handwerkliche Ausführung sauber war (hat der Dachdecker auch ungefragt bestätigt) - ich weiß also ungefähr, wovon ich rede und wie groß der Aufwand sein kann - und will den Aufwand für eine zeitlich im Vergleich dazu doch begrenzt genutzte Werkstatt im vernünftigen Rahmen halten. Vernünftiger Rahmen heißt in dem Fall imho nicht, von vornherein auf die Maßstäbe eines Wohngebäudes hin zu planen, sondern einen tragfähigen Kompromiss mit brauchbarer Streckung der Investitionen zu finden. Wenn das Murks ist - oK, manchmal murkst man halt. Meine Frage war aber nicht die nach einer moralischen Wertung, sondern nach Lösungsmöglichkeiten.
Schaun wir also mal, im Notfall besteht der Kompromiss dann halt in nem dicken Pullover und ein paar Handschuhen :emoji_slight_smile:
@Keilzink - Verständnisfrage: Gibt der Werkstattofen tatsächlich Feuchtigkeit an den Innenraum ab??? Wie denn? Nach bereits erfolgten Absprachen mit dem Schornsteinfeger - auch wegen der strenger werdenden Feinstaubregelungen - dachte ich an einen Edelstahl-Außenschornstein. Da sollte doch beim ofentypischen Luftstrom für den Innenraum kaum Feuchtigkeit übrigbleiben - oder verstehe ich da was grundsätzlich falsch??? Ansonsten Danke für die nachvollziehbaren Ausführungen!
@wicoba - so ungefähr dachte ich mir das, wäre auch aufwandmäßig ungefähr die Obergrenze. Die Argumentation klingt vernünftig. Danke!
@Besserwisser - ich seh schon, ein Bruder im Geiste. Immer wieder schön, Leute zu treffen, die ihren Nick wie ich selbst auch nicht ohne Selbsterkenntnis wählen :rolleyes:
Danke bis hierher, der Grobmotoriker.
 

Gast aus Belgien

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Jede Temperaturveränderung ergibt auch eine Luftfeuchteveränderung, d.h. dass die Luft in der geheizten "Werkstatt" mehr Feuchtigkeit aufnehmen wird, diese dann allerdings beim Abkühlen nicht mehr halten kann.
Ob nun ein Raum ganzjährig bewohnt wird oder nicht, spielt hierbei eine sehr untergeordnete Rolle, Kondensprobleme enstehen in der Regel nur in der Heizperiode, sprich in der kalten Jahreszeit.
Es ist selbst so dass Räume die nur sehr kurzzeitig beheizt werden mehr Kondensprobleme haben können.
Dies in Betrachtung ziehend ist die Aussage vom Besserwisser keine moralische Wertung sondern eine Darstellung des Sachverhaltes:
Erst planen, dann bauen.
 

predatorklein

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Moin

Sehe es auch so,daß hier einfach zu spät an das Thema Dämmung gedacht wurde.

Das Häuschen ist schnieke,keine Frage.
Nur ändert das nichts am eigentlichen Problem um das es geht.

Tatsache ist auch,daß man meistens wenn man die Möglichkeiten hat wie in diesem Fall hier doch mehr in der Werkstatt werkelt als das vorher geplant war.

Daher würde ich hier bei der Dämmung auch keine Kompromisse eingehen ( oder was hinpfuschen ) zumal das Häuschen ansonsten ja einen sehr ordentlichen Eindruck macht.

Die Boden-Deckel-Schalung ist naturgemäß nicht hermetisch dicht, so dass ein leichter Luftaustausch stets stattfindet, und Hanf bzw Holzfaser puffert evtl. auftretende Luftfeuchte besser als Glaswolle. Ich wiege mich nun in der Hoffnung, dass ich aus diesen Gründen auf eine echte Dampfbremse verzichten kann, ggf. sogar auf die Quasi-Dampfbremse der OSB-Platten, so dass vielleicht das bloße Ausdämmen der Gefache mit den Dämmstoffplatten genügen sollte.
Jetzt die Frage an Forenmitglieder mit entsprechender Fachkompetenz: Wäre das so durchführbar, wie ich es mir vorstelle, oder gehe ich längerfristig ein echtes Risiko für die Holzkonstruktion ein?

Das kann gut gehen,es MUSS aber nicht gut gehen .
Und genau da liegt das Problem :emoji_wink:

Gruß
 

tobtob

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Wenn auch ich mal meinen Senf dazugeben darf.
Ich hatte vor einiger Zeit ein ähnliches Problem. Nach langem hin und her bin ich zu dem Schluss gekommen auf die Dämmung zu verzichten und nur mittels 18er OSB eine zweite Wand zwischen das Ständerwerk zu setzen. Dies habe ich hinterlüftet ausgeführt.
Gerade nur zeitweise beheizte Räume neigen zu grosser Kondenswasserbildung. Das wollte ich nicht in einer Dämmung haben. Aber kleine Räume lassen sich mit einem einfachen Werkstattofen gut heizen, wenn eine vernünftige Dichtigkeit gegeben ist.
Also, mein Vorschlag: OSB Platten mit Kompriband sauber zwischen die Ständer einpassen, oben und unten Lüftungslöcher (Mit Gitter!!) und ein vernünftiger Werkstattofen. Bitte keinesfalls einen Gasbrenner.
Und für die ganz kalte Zeit kann man noch über Vorsatzfenster nachdenken, die wirken Wunder.

Schönen Gruss
Tobias

Wenn ich so darüber nachdenke, dann könnte man auch den Werkstattofen an eine Fussbodenheizung koppeln.
 

tomkaes

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Wenn auch ich mal meinen Senf dazugeben darf.

Wenn ich so darüber nachdenke, dann könnte man auch den Werkstattofen an eine Fussbodenheizung koppeln.

Denk auch mal drüber nach, was du dann in deinem trägen Fussbodenheizungssystem zirkulieren lässt: Frostschutzmittel?

Eine Hobby-Werkstatt wird temporär benutzt und muss schnell warm sein: k.o. Kriterium für Fussbodenheizung. Wie willst du eine FBH an einen Festbrennstoffofen (mit Wassertasche) mit einer Vorlauftemperatur von 90° koppeln?

Gruss
Thomas
 

Grobmotoriker

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Und wieder Danke bis hierher! Vielleicht noch kurz was zum Hintergrund - hätte ich vielleicht auch schon früher erwähnen können: Ursprünglich war in der Tat gar nicht unbedingt an Beheizbarkeit gedacht. Der Zimmermann, der mit mir das Ständerwerk gemacht hat, schlug mir dann vor, doch später mal, wenn ich mich quasi eingelebt habe, über eine Dämmung nachzudenken, und zwar Fachwerk ausdämmen (Raum zur Hinterlüftung lassen, durch den Versatz Boden-Deckel ist das ja ohnehin naheliegend) und dann die Bude komplett von innen mit OSB auskleiden. So hat er das mit einem seiner Werkstattgebäude gemacht, das wird ob seiner Größe mit einem Bullerjan beheizt (schade, dass sowas für mein Häuschen zu groß ist...). Wenn mit vertretbarem Aufwand möglich, wollt ich halt wie eingangs beschrieben das Fachwerk sichtbar lassen. Wahrscheinlich ist es aber schon besser / sicherer, auf die Sichtbarkeit zu pfeifen...
@Tobias: Gasbrenner hab ich gaaanz schnell verworfen, nachdem ich von dessen Wasserproduktion erfahren hab... Außerdem ist doch so'n flackerndes Feuerchen hinter der Ofentüre was ganz anderes :emoji_wink:
Vorsatzfenster tun wohl nicht not - eingebaut sind gebrauchte Isolierfenster.
Also, Danke nochmal für die konstruktiven Hinweise.
 

tobtob

ww-kastanie
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Denk auch mal drüber nach, was du dann in deinem trägen Fussbodenheizungssystem zirkulieren lässt: Frostschutzmittel?

Eine Hobby-Werkstatt wird temporär benutzt und muss schnell warm sein: k.o. Kriterium für Fussbodenheizung. Wie willst du eine FBH an einen Festbrennstoffofen (mit Wassertasche) mit einer Vorlauftemperatur von 90° koppeln?

Gruss
Thomas

Tja, das hab ich wohl nicht zu Ende gedacht.
Wobei: Es gibt meines Wissens Frostwächter für Wasserrohre.
Wie weit ist das Haupthaus entfernt und wäre es möglich den dortigen Heizkessel zu nutzen.
Aber all der nötige Aufwand übersteigt den Nutzen für einen nur temporär genutzten Raum/Werkstatt.
Aber nichts ist unmöglich. Bekannte haben das Kinderspielhaus im Garten so an den Heizkreislauf angeschlossen, damit die Spitzenvorhänge nicht stocken und die Elektronik nicht friert. (Kein Scherz)
Was für mich aber absolut gegen eine Fussbodenheizung spricht, in fast jeder Werkstatt: Ich brauche den Boden ständig, um dort Hilfskonstruktionen anzuschrauben und schon der erste Spax würde meine Boote vorzeitig unter Wasser setzen.
 

McBride

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Ich würde genauso vorgehen wie von dir geplant, einfach das Fachwerk ausdämmen, fertig, ohne Dampbremse.
Keine Mineralwolle, die kann keine Feuchtigkeit absorbieren und die Fasern möchte man auch nicht dauerhaft in der Raumluft haben.
Kann jetzt aber nicht beurteilen wie stark Holzwolle/Hanf/Zellulosedämmung fusselt.
Holz/Zellulose hab ich schon verarbeitet, ich find das Zeug klasse, ich würde zu Holzwolle tendieren, sieht optisch gut aus.
In der Heizperiode kannst du jederzeit die Dämmung entfernen und mal "nachschauen"ob alles gut geht.
Dämmstoffstärke würde ich 80mm wählen, das Zeug ist teuer und du musst schliesslich keine ENEV einhalten.

An der Decke würde ich aber den fachgerechten Aufbau einhalten,
Zwischensparrendämmung (kann auch preiswerte Mineralwolle sein), Dampfsperre, Deckenverkleidung.
Oben ist es am wärmsten und es sammelt sich die meiste Feuchtigkeit.
 

Keilzink

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Das mit dem Ofen war missverständlich ausgedrückt - weil stark verkürzt. Richtig dargestellt läuft das so:
Dein Häusschen besteht voll aus Holz. Dieses Holz steht im Freien, hat also, je nach Jahreszeit, einen Feuchtegehalt zwischen 14 und 20 % (mehr als 20 % kann es nicht aufnehmen). Jedesmal, wenn du den Ofen anwirfst, wird die Luft erwärmt und läd sich mit der in der Luft verfügbaren Feuchtigkeit auf. Beim Abkühlen kondensiert dir diese Feuchtigkeit zwischen Isolierung und der Innenseite deiner Lärchenverschalung, weil das Holz, bei einem Feuchtegehalt wie beschrieben nicht oder kaum fähig ist, noch mehr Feuchte aufzunehmen. Und die Luft, die anschliessend wieder kalt wird, nimmt diese Feuchte auch nicht wieder weg ...
Wenn man jetzt annimmt, dass du deine Werkstatt wie eine Wohnung nutzen würdest, dann hast du auf diese Weise in der Heizperiode einen Kondenswasseranfall von über 6 Liter pro qm. Es dauert dann im Sommer rund 4 Monate, bis dieses zusätzliche Wasser wieder raus ist aus der Konstruktion. Das sind die Werte, die der U-Rechner ausgibt - und der ist halt für dauergeheizte Räume gedacht. Was in deiner nur ab und an geheizten Werkstatt passiert, kannst du davon ableiten - aber das bleibt Spekulation. Auf jeden Fall pumpst du bei jedem Aufheizen viel Wasser in die Konstruktion, das dann ewig braucht, um wieder rauszukommen. So sieht das aus.
Mir gefällt dein Häusschen auch sehr gut - deshalb würde ICH nicht auf halben Weg aufhören. Die nicht hinterlüftete Aussenfassade kannst du nicht mehr korrigieren. Aber innen kannst du noch einiges gut machen.

Andreas
 

Grobmotoriker

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@Keilzink - Danke für die sehr nachvollziehbare Erklärung, ist einleuchtend!
@McBride - wär natürlich auch eine Option - 1 Heizperiode nur mit Dämmung "Testbetrieb", wenn das nicht hinhaut, dann halt die Komplettvariante nachschieben...
 

tomkaes

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Tja, das hab ich wohl nicht zu Ende gedacht.
Wobei: Es gibt meines Wissens Frostwächter für Wasserrohre.

Wasserrohr ungleich Fussbodenheizung; oder willst du die FBH-Rohre mit dem Heizband umwickeln? Noch nicht einmal künstlerisch wertvoll, da man davon unter dem Estrich nichts mehr sieht.
Es gibt auch preiswertere Methoden Strom direkt im Wärme zu verwandeln.

Gruss
Thomas
 

Snekker

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Hallo Uwe!
Schöner Schuppen! Gefällt mir! Dämmung ohne Dampfbremse ist aber leider tödlich für das Holz.
Die Feuchtigkeit schlägt sich immer an der kältesten Stelle nieder und das ist die Innenseite der Außenverkleidung. Damit das nicht passiert, brauchst du die Dampfbremse. Das lässt sich nicht umgehen. Ich gehe mal davon aus, dass du das Ständerwerk aus 10er-Kantholz gemacht hast. Warum setzt du nicht in jedes Fach einen Rahmen aus billigen Latten, Isolierst und montierst in jedes Fach die Dampfbremse plus einer Feuchtraumgipsplatte, die du an den Rändern mit Acyl versiegelst. Die Fächer weiß malen und die sichtbaren Balken dunkelmalen. Ist zwar viel arbeit, aber was tut man nicht alles für sein Zuhause.:emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile:
 

Basic2004

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Wenn eine Dämmung von Luft durchströmt wird, ist sie wirkungslos, weil die Wärme dann mit der Luft durch die Dämmung hindurch das Haus verlässt.
Kritisch ist es, wenn eine undichte Wand von warmer Raumluft durchströmt wird. Beim durchströmen durch die Wand kühlt sich die Luft ab, die relative Luftfeuchtigkeit steigt und es bildet sich Tauwasser in der Wand. Dadurch steigt der Energieverbrauch und es kann zu Schäden und Schimmelbildung führen.
 

tooljunkie

ww-kiefer
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eine zwischenfrage vom laien: wenn man bei verlassen der werkstatt
die warme luft ordentlich rausließe (querlüftung, vielleicht sogar noch mit lüfter
unterstützt), sollte doch die darin enthaltene feuchtigkeit größtenteils weg sein, oder ?
da bis zum nächsten werkeln eh alles wieder ausgekühlt ist, verliert man nicht wirklich
was dadurch. außer wasser :emoji_wink:
 

Mitglied 24010 keks

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Solltest du ein Holzfeuchtemessgerät besitzen, kannst du auch einfach an ein paar Punkten im Fachwerk Edelstahlschrauben im Abstand der Messsonden einschrauben, Kabel dran und raushängen lassen.
Dann kannst du immer mal die HF überprüfen und schauen ob noch alles im Grünen Bereich ist. Ich sehe jetzt nicht so ein großes Problem, bei einer Ausführung ohne Dampfsperre. Zumal der Feuchtigkeitseintrag in einer Holzwerkstatt sehr sehr begrenzt ist.
Aber bedenke den Hinweis der Kollegen oben: Eine luftdurchstömte Dämmung ist ziemlich wirkungslos, egal ob mit oder ohne Feuchteeintrag.
Was hälst du von: Gefache ausdämmen, mit Hanf oder Holzfaserplatten und anschließendem verputzen mit Lehmputz. Sieht gut aus, kommt der Fachwerkcharakteristik sehr nahe, kostet nicht die Welt, bringt zusätzliche Feuchteregulierung und bringt dir eine, zumindest einigermaßen, widerstandsfähige Innenwandoberfläche.
Wenn du auf die Dämmung nichts drauf machst, hast du doch immer sowas "weiches" in den Feldern. Das würde mir nicht gefallen.

@tooljunkie: Joa das wäre auch eine Möglichkeit. Den Lüfter brauchts dafür noch nicht einmal.
 

Holz-Fritze

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eine zwischenfrage vom laien: wenn man bei verlassen der werkstatt
die warme luft ordentlich rausließe (querlüftung, vielleicht sogar noch mit lüfter
unterstützt), sollte doch die darin enthaltene feuchtigkeit größtenteils weg sein, oder ?
da bis zum nächsten werkeln eh alles wieder ausgekühlt ist, verliert man nicht wirklich
was dadurch. außer wasser :emoji_wink:

Denke mal im Winter ans Auto, du steigst ein und dann beschlagen die Scheiben.....

Die werden im Auto wieder durch die Lüftung getrocknet, im Holzhaus bleibt die Feuchtigkeit auf dem Holz. Die wird nicht rausgelüftet.

Immerhin gibt ein Mensch bei mittelschwerer Arbeit pro Stunde ca. 250ml Wasser an die Luft ab, also das ist nicht zu unterschätzen.
 

Snekker

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Man,Man,Man!
Ihr labert einen Scheiß, wen der Tag lang wird. Wo lern man solch einen Schwachsinn abzusondern? Denkt doch einmal nach, bevor ihr euch so unsterblich blamiert!
Woraus besteht den Dämmung? Ganz einfach im weitesten sinne aus eingeschlossener Luft. Bei Glas und Steinwolle, aus der Luft die zwischen den Fasern ist. Presst du die Fasern zusammen, ist die Wärmedämmung wirkungslos. Bei Styropor ist es das Gas, das in den einzelnen Plastikkügelchen ist das den Dämmeffekt bewirkt. Eine Dampfbremse ist immer zwingend notwendig, wenn die Gefahr besteht, dass Feuchtigkeit den Dämmeffekt unterbindet. Das heißt auf gut deutsch immer wenn beispielsweise Wolle im spiel ist. Für Styropor brauchst du nicht zwingend eine Dampfbremse. Da ist das Gas ja in einer Plastikkugel eingeschlossen. Dafür ist Styropor leider feuergefährlich. Diesen Umstand kann man aber bei dem Schuppen vernachlässigen. Es wäre also eine Alternative die Fächer in dem Fachwerk mit Styropor auszufüllen und mit einem Kunststoffputz überzuspachteln, um die Feuergefährlichkeit herab zu setzen.
 

Grobmotoriker

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@keks - klingt attraktiv... Ganz doofe, aber grundsätzliche Frage: Kann man Lehmputz direkt auf die Dämmung aufbringen??? Hab ich noch nie gemacht... Wenn das überhaupt in Frage käme, dann ja wohl nur im Hochsommer, weil man ja doch ne Menge Wasser ins Gebäude bringt...
Im Moment neig ich fast zu der Variante, zunächst mal nur einen Ofen reinzustellen und zu sehen, wie weit das reicht, und dann evtl Dämmung nachzurüsten. Bin mir aber noch gar nicht sicher, schwane noch arg und muss die unterschiedlichen Varianten abwägen.
@Holz-Fritze: Dann muss man streng darauf achten, weniger als mittelschwer zu arbeiten :emoji_wink:
Danke wieder für die Rückmeldungen :emoji_slight_smile:
 
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