Dämmung Garagen-Kellerdecken

brubu

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Hallo zusammen
In einem vermieteten EFH sollen wir die Betondecken in Garagen und Kellerräumen dämmen. Zuerst war Steinwolle mit Vliesbeschichtung vorgesehen,
montiert mit sichtbaren Dämmstoff "Pilzen" oder unsichtbar mit Krallen in den Fugen.

Problem ist bei der geringen Raumhöhe nach der Dämmung von nur 2100mm, dass das Vlies der Dämmung sehr leicht beschädigt werden kann mit Skis, Gartenwerkzeugen oder anderen Gegenständen.
Zudem sind Heizleitungen mit Gefälle an den Decken montiert. Die kommen teilweise nicht oder nur halb in die Dämmung. Der Dämmstoff sollte aus diesem Grund leicht zuschneidbar sein.
Dämmstärke haben wir bei Steinwolle mit ca. 0,035W/mK 160mm vorgesehen, damit die Grössenordnung der Stärke bekannt ist.

Nun suchen wir eine andere Lösung, es ist kein Wohnraum, sollte aber nicht allzu schlecht aussehen. Wie löst ihr solche Probleme?

Ich freue mich auf Lösungsvorschläge und danke im Voraus.
Gruss brubu
 

Mitglied 59145

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Schaumglas als Platte würde halt deutlich dicker werden, ist aber nicht so sehr empfindlich.

Evtl gibt es irgendwas mit Fermacell wie bei Trockenestrich Elementen. Habe hier gerade ca1cm Mineralöle mit 25mm Fermacell verarbeitet, als Boden. Evtl gibt es sowas Andersrum?

Sonst fällt mir nur abhängen ein. Ist natürlich auch aufriss und macht das mit den Leitungen auch nicht besser. Wenn die in der Ebene der Decke liegen, könnte man Kästen drum machen. Ist aber wahrscheinlich auch albern.

Gruss
Ben
 

KalterBach

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Guuden,

Wärmedämmung? Warum? Die Wärme erreicht doch die
ohnehin zu heizenden darüberliegenden Wohnräume.

In einem vermieteten EFH sollen wir die Betondecken in Garagen und Kellerräumen dämmen.

Ich wohnte auch mal in so einer Wohnung. Im Winter war der Boden eiskalt. Vor allem, wenn die Garage mal „kurz“ offen stand, oder aber der Hase in der Werkstatt unterm Wohnzimmer bei gekipptem Fenster überwinterte.

Da bring Dämmung schon einiges.
 

brubu

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Hallo zusammen
Danke für eure Gedanken und Meldungen. Es geht darum, dass die Wärme nicht durch den Boden in die kalten Kellerräume abfliesst, bzw. der Boden
nicht kalt ist. Heute ist diese Dämmung bei Bauvorhaben Vorschrift oder eine Dämmung unter der Bodenplatte sofern die Räume im EG beheizt sind. Unser Kunde lässt die Dämmung ohne sonstiges Bauvorhaben freiwillig ausführen und hilft mit.

Danke für den Hinweis zu Heraklit, daran habe ich nicht gedacht obwohl man es immer wieder sieht. Ein Muster ist bestellt. Als Alternative gibt es eine konventionelle Dämmung und Verkleidung mit Fermacell Gipsfaserplatten. Zeit haben wir, die Arbeiten werden gelegentlich im Verlaufe des Jahres
ausgeführt.
Gruss brubu
 

teluke

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Daraus würde ich schließen dass hier keine Fußbodenheizung verbaut ist.

Die Kellerdecke mit 16cm dämmen ist absoluter Overkill.
Der Boden im EG ist kalt weil er nicht beheizt ist.
Er wird auch in Zukunft kalt sein, wenn auch etwas weniger.
Da der Raum mit Konvektion beheizt ist steht die hohe Temperatur an der Raumdecke an.
Die kühlste Stelle ist und bleibt der Boden.

Sinnvoll und wirkungsvoll wäre eine Dämmung von ca. 6cm (Kellerdecke von unten) und der Einbau einer FB-Heizung. Die könnte flach ausgeführt werden.
Dann gibt es warme Füße.

Ich habe gerade genau das gleiche Problem im Haus der Schwiegermutter.
Die hofft auch durch die Dämmung der Kellerdecke von unten das Problem lösen zu können.
Wird nicht funktionieren.
Aber vielleicht glaubt sie mir ja doch noch was ich ihr sage.
 

brubu

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Hallo
16cm Dämmung sind bei uns sehr wenig mehr als absolut notwendig, wir haben die Werte schon durchgerechnet. 6cm, das war einmal vor langer Zeit. 12-14cm würden heute wohl knapp reichen. Getreu meinem Motto lieber mehr dämmen, dass man die später immer strenger werdenden Werte auch erfüllt, empfehle ich den Kunden mehr als das Minimum wenn Platz vorhanden ist. Es geht primär nicht um den kalten Boden sondern rein um die Dämmung.
Die wird Schritt für Schritt angebracht. Danach folgt das Dach, die Fenster sind nicht ganz neu aber noch sehr gut, später wird dem reduzierten Heizbedarf entsprechend die Heizung auf Wärmepumpe umgestellt. Alles schön langsam und ohne Stress.

Dass es sich wohl je länger je mehr lohnt eine gute Dämmung anzubringen und möglichst wenig Heizenergie zu brauchen sieht man hier

Das Haus steht nicht in den Bergen sondern in einer Stadt etwa 450m ü.M.
Gruss brubu
 
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teluke

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Nach oben spielt die Musik.
Das absolut wichtigste ist die Dämmung der obersten Geschoßdecke.
Dort sind 16cm, für mich, sogar zu wenig. An der Stelle lässt sich richtig Energie einsparen.
Aber nach unten macht das nicht viel Sinn.
 

brubu

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Hallo
Die Musik, die Wärme entweicht auf alle Seiten je nach Oberflächentemperatur des Bauteils. Klar die Böden sind kühler, nur darum geht da etwas weniger Wärme weg.
Bei uns sind die Mindesteinzelbauteilanforderungen im Neubau ohne Wärmebrückennachweis wie folgt:
Dach, Decke, gegen Aussenklima oder weniger als 2m im Erdreich 0,17 W/m2K im Umbau 0,25 W/m2K
Wand Boden, gegen Aussenklima oder weniger als 2m im Erdreich 0,17 W/m2K im Umbau 0,25 W/m2K

Dach Decke gegen unbeheizte Räume oder mehr als 2m im Erdreich 0,25 W/m2K im Umbau 0,28 W/m2K
Wand Boden gegen unbeheizte Räume oder mehr als2m im Erdreich 0,25 W/m2K im Umbau 0,30 W/m2K

Dazu kommen dann kompliziertere Bedingungen was den Heizenergieverbrauch betrifft.

Wir kommen mit unserer Dämmung auf etwa U 0,19 W/m2K und sind damit unter den für Umbau geforderten 0,30 W/m2K und sogar unter den im
Neubau geforderten 0,25 W/m2K gegen unbeheizte Räume. Wenn schon dämmen lieber gleich richtig das kostet wenig mehr und nützt viel.

Ich hoffe euch erklärt zu haben weshalb die Dämmstärken bei uns so sind und bin gespannt was bei euch vorgeschrieben ist.
Gruss brubu
 
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tomkaes

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Ich hoffe euch erklärt zu haben weshalb die Dämmstärken bei uns so sind und bin gespannt was bei euch vorgeschrieben ist.
Gruss brubu

Vorab: du hast 100% recht. (Energieerhaltungssatz / Thermodynamik ...)

Deutschland: GEG (Gebäudeenergiegesetz)
U Kellerdecke gegen unbeheizt <= 0,30 W/m2K

BAFA Einzelmaßnahme
https://www.bafa.de/DE/Energie/Effi...Wohngebaeude/sanierung_wohngebaeude_node.html
Gefördert in der Sanierung gem. BEG (20% der Investition + 5% individueller Sanierungsplan ISP+ 50% Honorar Energieberater)
U Kellerdecke gegen unbeheizt <= 0,25 W/m2K
 
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brubu

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Hallo
Ich bin kein Fan von Lobbys, hingegen von Bauten die wenig Heizenergie verbrauchen. Könnte ich neu bauen würde ich auf U 0,1 W/m2K dämmen,
möglichst so, dass fast keine Heizung nötig ist. Für den Notfall reicht dann ein Warmluftholzofen, Kachelofen etc. den man zwischendurch einfeuern
kann. Kleine Elektroöfen würden den Zweck auch erfüllen obwohl bei uns theoretisch reine Elektroheizungen nicht mehr erlaubt sind. Anderseits werden im grossen Stil Lufterhitzer verkauft.
Gruss brubu
 

KalterBach

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Hallo
Ich bin kein Fan von Lobbys, hingegen von Bauten die wenig Heizenergie verbrauchen. Könnte ich neu bauen würde ich auf U 0,1 W/m2K dämmen,
möglichst so, dass fast keine Heizung nötig ist. Für den Notfall reicht dann ein Warmluftholzofen, Kachelofen etc. den man zwischendurch einfeuern
kann. Kleine Elektroöfen würden den Zweck auch erfüllen obwohl bei uns theoretisch reine Elektroheizungen nicht mehr erlaubt sind. Anderseits werden im grossen Stil Lufterhitzer verkauft.
Gruss brubu

Du musst einfach ab und zu Brot Backen oder mehr das „Öfeli“ anwerfen. :emoji_innocent:
 

brubu

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Genau oder bei @teluke einen richtig guten Ofen für alle Krisenfälle bestellen wenn der Strom irgendwann ausfällt. So unwahrscheinlich ist dieses
Szenario nicht wenn man bedenkt, dass vor Jahren in der Schweiz eine auf eine Stromleitung gefallene Fichte oder Tanne reichte um in ganz Italien den Strom ausfallen zu lassen.
Gruss brubu
 

tomkaes

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Da sieht man dass die Dämmstofflobby einen guten Job macht,

Ohne Dämmstofflobby mein Haus Bj. 67 mit 45 KW (45.000 W) Ölkessel / 12.000 L Batterietanks gekauft,
nach Sanierung durch mich 8 KW (8.000 W) Pelletskessel.
alt:
12.000 L Heizöl 2021 0,9144/L = 10.972,80 €
jetzt:
~ 6.000 kg Pellets 2021 240,- €/to = 1.440,- €

ich bin mir nicht sicher, ob bei mehr wie einem Winter in Folge
meine Kreditwürdigkeit auf der Bank fürs Öl ausreichen würde ... :emoji_worried:
(Den Tausch Ölheiztechnik -> Pelletstechnik hat zu > 50% die BAFA bezahlt. :emoji_wink:)
 

teluke

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Ws Du da aufmachst ist eine Milchmädchenrechnung und stimmt garantiert vorn und hinten nicht.

Dass da 12000 ltr. Tankraum vorhanden waren bedeutet doch nicht dass 12000 ltr. verbruacht wurden?
Das kann viel weniger gewesen sein oder theoretisch sogar auch mehr.

Ebenso stimmt nicht dass Du einen 8kW Pelletskessel hast und damit 6 to Pellets verbrennst.
Brauchst Du tatsächlich 6 to Pellets dann liegt der Heizwert Deines Hauses zwischen 14 und 15kW.
Das bedeutet dass der Heizkessel auch nicht kleiner sein kann.

Im übrigen habe ich absolut nichts gegen dämmen (ganz im Gegenteil), sonder nur gegen unsinniges Monsterdämmen an den falschen Stellen.
Dazu gehört eine Kellerdecke mit 16cm zu dämmen.
Wenn Du diese Dämmniveau im ganzen Bau machen möchtest musst Du die Außenwände mit (geschätzt) 30cm dämmen und die oberste Geschoßdecke mit 40cm.
Und das nur um auf das gleiche Dämmniveau zu kommen.
 

teluke

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Gut, ich habe das jetzt auf die schnelle, natürlich mit angenommen Werten, nachgerechnet.
Es müssten an der obersten Geschoßdecke (Flachdach) sogar 60cm sein.
 

tomkaes

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Die 40cm oben hat er :emoji_wink:

Gruss
Ben
untertreib nicht, 40 cm waren geplant, als wir die eingeblasen hatten, war noch ein halber Anhänger
mit gepresster Zellulose übrig, die kamen noch drauf. Ich würde sagen i.M. 60 cm.
Ist im nachhinein betrachtet, gerade im Hochsommer, wenn die Sonne auf die schwarze Beschieferung
der Dachabdichtung knallt, sehr angenehm. 40° vor der Haustür, innen angenehm kühl.
 
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