Chemisch belastete Dachbalken

obelisk

ww-ahorn
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Problemfall: befreundeter Hausbesitzer meint, dass sein Großvater zu DDR-Zeiten das Dachgebälk mit Holzschutzmittel (gute Frage: WELCHES?!) behandelt hat. Nun steht der Hausumbau vor der Tür - und die Frage ist groß, ob selbige Stoffe heute noch Gefahrenpotential darstellen und dem Abriss geweiht sein sollten oder ob durch die eh im Inneren anzubringende Dampfsperrfolie beim Innenausbau eine eventuell noch vorhandene Gefahrenlast nicht die Bewohner beeinträchtigt.

Und: wo kann denn ein Test auf Gefahrenstoffe durchgefürht werden?

Dieses Jahr sind ja die Immobilienzinsen günstig und ich würde den Abriss empfehlen - aber: Vater von 2 Kindern und kein Schwerverdiener ;-(

Nun...bin schon gespannt was die Spezies sagen!!

Merci an dieser Stelle schon mal für Eure schreibtechnischen Mühen!!

Christian
 

tomkaes

ww-robinie
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Die erste und günstigste Adresse ist die nächste Verbraucherzentrale, die können zumindestens einen Fachmann benennen.

Auch deine nächste Ingenieurkammer ist für ausgebildete Fachleute der richtige Ansprechpartner.

Was man selbst anwenden kann:
Dräger Bio-Check Lösemittel | Analysenservice / Innenraumluftmessungen | Mobile Gasmesstechnik | Produkte & Dienstleistungen

Falls du den nächsten "Baubiologen" fragen solltest, wird er dir einen kostenpflichtigen Abriss unter Vollschutz empfehlen; dafür kannst du aber anschließen vorraussichtlich neu bauen :emoji_wink:

Gruss
Thomas
 

waulmurf

ww-ulme
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Holzschutzmittel

PCP-(Pentachlorphenol) und DDT-haltige Holzschutzmittel sind heute noch ein Problem. Damit belastete Hölzer gelten als Sondermüll (Gefährlicher Abfall nach Abfallverzeichnis-Verordnung (AVV)).
Es ist auch nicht auszuschließen, dass die Hölzer weiterhin ausgasen resp. dass sich andere Bauteile oder Gegenstände (auch Staub) angereichert haben und nunmehr selber Quellen darstellen.

Durch eine Dampfsperrfolie kann man das Problem nicht grundsätzlich beseitigen, da muss man den konkreten Fall betrachten.
Möglich sind auch Beschichtungen mit Lacken oder luftdichte Trennung mittels Bekleidungen (z.B. Gipskartonplatten), wobei die Fugen, Stöße und Anschlüsse baugerecht ausgeführt werden müssen.

Es sollte ein Raumluftwert von weniger als 0,1 Mikrogramm pro Kubikmeter Raumluft angestrebt werden.

Unter AGÖF, Verband für Schadstoffmessungen, Innenraumanalytik, ökologisches Bauen, Energieeffizienz findest du Firmen, die Schadstoffmessungen durchführen und beraten.

Bei weiteren Fragen schick mir eine PN.
Gruß
waulmurf
 

Xestobium

ww-ulme
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In der DDR war meines Wissens der Holzschutz vorgeschrieben aber auf Grund von Materialmangel wurde er nicht überall durchgeführt und nicht alles was verwendet wurde ist zwingend dem abriss geweiht. Meine Berufsschulunterlagen zu dem Thema sind tief im Keller in Kisten aber als erste Methode wurde uns die Beilsteinprobe ans Herz gelegt.
Beilsteinprobe ? Wikipedia
Die ist aber nicht aussagekräftig für alles was damals im umlauf war.
Bautenschützer zumindest qualifizierte Fachbetriebe haben einiges Equipment und Erfahrung bedienen sich aber zur Beurteilung entsprechender Sachverständiger.
Der Gedanke dass mann durch Folien etc den Raum bewohnbar machen kann ist nicht Grundlegend falsch. Das hängt aber von mittel und der tatsächlichen Beladung ab.
Der DSV oder Vfös ist sicher Behilflich bei der Suche nach einem Fachmann im gewünschten Bereich
 

waulmurf

ww-ulme
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Also die Beilsteinprobe ist ja nur eine Vorprobe und kann nur qualitativ das Vorhandensein von Halogenen nachweisen.

Da es um die Gesundheit geht, wäre ein Hinzuziehen eines Fachmannes und die Prüfung, wie hoch quantitativ eine eventuelle Belastung ist, anzuraten.
Ist jedenfalls billiger als ein Abriss.

Gruß
waulmurf
 
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