Carport Planung - Viele Fragezeichen :)

Yagyu

ww-fichte
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Hallo Zusammen,

wir planen im laufe des Jahres ein neues Carport auf unserem Grundstück zu bauen und es kommen leider immer mehr Fragezeichen als dass wir klarer werden, was wir nun wirklich wollen.

Aber mal ganz von vorne:
Eigentlich ist es ganz simpel, wir wollen auf unsere Grundstückecke ein Doppelcarport inkl. angrenzendem Geräteraum bauen, das in Summe max. 15lfm (Länge
+ Breite) haben darf. Da auf Grundstückgrenze, soll zur Grenze auch direkt ein Sichtschutz integriert werden. Sprich komfortables Aussteigen geht nur mit mehr Breite vom Carport.
Wir hatten uns bisher überlegt, 7m Breite und 8m Länge wovon hinten denn 2-3m der Geräteschuppen einnehmen kann.

Problem:
1. 7m Breite:
viele Hersteller bieten mit nur 6m Breite oder 8m Breite mit Zwischenstütze an. / Einige (wenige) bieten uns 7m ohne Stütze an.
=> Gibt es über die 7m Breite tatsächlich schon Probleme weshalb die Stütze notwendig ist oder liegt es einfach daran, dass es selten angefragt wird?

2. Pfostenmaße:
12x12cm
14x14cm
20x20cm
... Ich finde gefühlt bei jedem andere Angaben und ich verstehe aktuell nicht, welche Maße machen Sinn, was ist "zwar lt. Vorgaben in Ordnung" aber aus der Erfahrung zu vermeiden etc. ... wir haben hier keine Erfahrung und jeder sagt was anderes.

2. Fertigcarport vs. Zimmerei:
Wir habe bei Prikker Carport ein Fertifcarport gefunden, dass uns "eigentlich" zusagt. ( Walmdach Doppelcarport -> Prikker Carport Walmblende BSH 700 x 800cm)
Abmessungen: 700 x 800 cm
Pfosten: 120 x 120 mm
Pfostenlänge: 2,00 m
Sparren: 60 x 200 mm
Pfetten: 120 x 120 mm
Schneelast: 0,85 kN
Auf Anfrage ist der Artikel auch mit höheren Schneelastwerten (z.B. 1,30 kN) lieferbar.


Hier liegen die Kosten bei 4t€ .. mit Schneelasterhöhung bei knapp 5t€
Im gleichen Zuge wurde mir nun aber direkt von einem Handwerker gesagt "die Fertigcarports sind alle Schrott" und dies begründet, dass ich dort nur ein Produkt kaufe und bei einem Zimmerer eine Dienstleistung, wo der Zimmerer auch ganz anders haftet und strenge Vorschriften einhalten muss.
Naja ich habe ein Angebot für ein Carport in den gleichen Maßen beim Zimmerer angefragt (und nur eins in 6m breite bekommen) All Inkl. (Planung + Aufbau) liegen wir bei 29t€
Natürlcih kommen bei den Fertigcarport auch noch Bauantrag, Aufbaue etc dazu, aber unterm Strich habe ich hier schon eine hohe Differenz.

Kann man Pauschal sagen, dass Fertigcarports "alle Schrott" sind oder gibt es hier einfach auch gute und schlechte?
Ich hätte jetzt gedacht, wenn ich darauf achte, dass BSH ist und die Maße von Pfosten etc. passen, müsste die Qualität doch gleichwertig sein - wo unterscheidet sich dann ein Fertigcarport als Bausatz von einem "individuell geplanten"?

Gibt es sonst Tipps oder andere Sachen, die wir aufjedenfall berücksichtigen sollten?

Vielen Dank & Liebe Grüße
 

Tom009

ww-ahorn
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Hallo,
möchtest Du aus baurechtlichen Gründen (Nachbargrenzen) die 15m Gesamtlänge nicht überschreiten?
Eine Skizze wäre hilfreich.

LG
Tom
 

carsten

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Hallo

der eine Preis scheint mir sehr niedrig der andere dafür extra hoch. Ich hätte jetzt so aus dem Bauch heraus bei der Größe einen Preis von 8000-10000 erwartet.

Das alle Fertigcarports Schrott sind kann man sicherlich nicht sagen. Aber da wird schon sehr viel billiger Mist verkauft. Die sind meist "nur" zusammengeschraubt. Nix mit Zimmermannsmäßigen Verbindungen oder evtl dekorativen Kopfbändern wodurch sich evtl der deutliche Mehrpreis beim Zimmerer erklären ließ. Ach bei den übrigen Angaben könnte ich mir vorstellen dass die Angaben bzw Ausführung des Zimmerers deutlich von dem 08/15 Carport abweicht. Dazu schreibst du zu wenig um dass wirklich vergleichen zu können.
Ist auch die Frage ob du den Aufbau von der Variante ( preiswert) allein bewerkstelligst bekommst oder ob du dafür auch noch Kosten einkalkulieren müsstest um die beiden Angebote zu vergleichen.
 

Andreas W.

ww-esche
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Hallo Yagyu,

zu Deinen Fragen:

1) "Notwendige" Stütze ab 7 m:
notwendig ist die Stütze nicht.
Mit steigender Stützweite muß sich jedoch der Querschnitt des Holzes vergrößern, das diese Weite überbrücken soll, wenn die Konstruktion den Anforderungen genügen soll. Soweit logisch.
Ab einer gewissen Stützweite wird das mit üblichen Holzquerschnitten immer weniger praktikabel bzw. weniger wirtschaftlich. Die Dimensionen werden zu groß, zu unhandlich, das steigende Eigengewicht kommt dazu.
Möglich ist es aber schon, einfach größere Bäume zu suchen, aus denen man größere Querschnitte schneiden kann (wird immer teurer, irgendwann setzt die Natur Grenzen), eine andere Möglichkeit ist es Brettschichtholz zu verwenden, das es in größeren Querschnitten gibt (wird auch teurer, irgendwann setzt die Technik Grenzen).
Eine weitere Möglichkeit ist es, an der Konstruktion etwas zu ändern - bei Dir also die Mittelstützen.
Für den Hersteller ist es nun die Aufgabe, den Schnittpunkt vom Preis/Aufwand von größeren Querschnitten zum Preis/Aufwand einer zusätzlichen Stützenreihe zu ermitteln. Um herauszufinden, was er besser verkaufen kann.
Bei einem Carport ist das m.E. tatsächlich ab 6-7 m erreicht, bei 8m eigentlich schon überschritten.
Anmerkung dazu - vor kurzem ist in der Schweiz eine Halle mit Holztragwerk mit einer Stützweite von 52 m (!) errichtet worden. Ohne Mittelstützen, aber sicher mit erheblichem konstruktivem Aufwand.
Nur um mal ins Verhältnis zu bekommen, was möglich ist.

2) Pfostenmaße:
die sind erstmal der statischen Notwendigkeit geschuldet. Stärker machen kannst Du sie nach Belieben.
Die statische Notwendigkeit kann auch von der Konstruktion des Carports abhängen, die ist bei den Herstellern unterschiedlich:emoji_frowning2:z.B. (!) liegen die Pfetten vollflächig auf oder sind die Pfosten ausgeklinkt oderoder).
Deswegen u.U. nicht direkt vergleichbar.

3) Ganz sicher sind Carport-Bausätze nicht pauschal Schrott. Genauso wenig sind nicht alle handwerklich gefertigten Carports Meisterstücke ihres Gewerkes.
Du kannst Dir Carports mit Zapfenverbindungen uswusw. als Bausatz im Internet bestellen, genauso wie dir ein Zimmermann ein Carport bauen, liefern und montieren kann, wo eben alles verschraubt bzw. mit "Blech"verbindern zusammengehalten wird.
Nun sind Schrauben, Nägel und Blechverbinder nicht schlecht oder "sittenwidrig", sie haben sogar viele Vorteile. Aber wenn Du Dich daran störst (weil sie sichtbar sind, weil Du etwas anderes erwartest oderoder), brauchst Du eine Lösung. Und die kann teuer werden.
Ich kenne Carports der Firma Prikker und bin der Meinung, sie sind ihren Preis wert, erfüllen Ihren Zweck. Aber sie sind sicher nicht gerade ein Gesellenstück eines Zimmermanns.
Es muß aber zuerst das richtige Carport ausgewählt, genehmigt und bestellt werden (Du mußt also planen). Dann muß der Carport- Bausatz vorbereitet, zusammengebaut und montiert werden (alles ordentlich Einmessen, Bodenbelag aufnehmen, Ankerlöcher herstellen, Anker betonieren, Pfosten ablängen, Schrauben vorbohren, Gestell vorbereiten und montieren mit allem was dazugehört, Bodenbelag wieder herstellen). Dazu sind m.E. mindestens Grundkenntnisse in Holzverarbeitung und beim Einmessen eines Bauwerkes, sowie beim Betonieren der Anker notwendig. Und geeignetes Werkzeug. Oder man hat einen Bekannten, der das alles kann und hat. Es soll ja hinterher alles stabil sein.
Anschließend benötigst Du noch ein Dach und ggf. eine Regenrinne. Das muß auch erstmal ausgewählt, besorgt und dann montiert werden. Auch da gibt es große Unterschiede.

Beim Zimmermann kaufst Du das alles, mußt es also nicht selber machen und hast auch noch eine Garantie darauf.
Dafür mußt Du das Portemonnaie etwas weiter aufmachen.

Wenn es mein Carport wäre, würde ich darauf achten, daß es nicht auf töneren Füßen steht (also stimmt alles statisch und rechtlich), daß ich nach Montage zufrieden bin und daß ich nicht ich nicht über den Tisch gezogen werde.

Gruß, Andreas
 

Yagyu

ww-fichte
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Hallo Zusammen,

schon mal vielen Dank für das ganze Feedback:

@ Tom:
Ja genau, Baurechtlich dürfen wir maximal 15lfm Grenzbebauung haben.
Auch mal eine "schnell" erstellte Skizze inkl. Luftbild.
Aktuell steht dort eine Blechgarage mit angrenzendem Carport. die Garage ist uns allerdings zu schmal und wird eher nur als Abstellraum genutzt. Dazu ist mittlerweile ein E-Auto da, wo auch eine Wallbox kommen sollte und wir das ganze gerne einfach verbinden würden und die bestehende Garage abreißen und ein neues Carport inkl. geräteschuppen aufbauen würden.

Carport_Skizze.JPG
(Luftbild ist veraltet: die 2. Garage oben gibt es schon nicht mehr und das Dach ist mittlerweile mit PV voll :emoji_slight_smile: )
Die Skizzen sind erstmal sehr vereinfacht von mir gerade erstellt und auf die einzelnen Maße sind wir nicht festgelet (Tiefe vom geräteschuppen, Anzahl Pfosten, etc.) - ich hoffe das reicht so?

@carsten:
Ich habe nochmal ins Angebot geschaut, leider steht hier tatsächlich recht wenig zu der Umsetzung (weder Pfosten maße oder sonst etwas) aber das Angebot umfasst auch die Planung, einreichen Bauantrag etc. pp. (die ganze Planung soll knapp 6t€ kosten / die Umsetzung vom Carport exklusive Streichen dann 22t€

@andreas:
Vielen dank für die ganzen Inputs:
genau da liegt aber aktuell unser Problem / es fehlt uns das fachliche Know-How um zu wissen, ob man übern Tisch gezogen wird. (28-29t€) oder ob es das ganze Wert ist und dafür dann auch "ewig" hält und wir im Vergleich beim 5t€ Fertigbausatz. (inkl. Planung und wenn wir Aufbau machen lassen würden etc. liegt man hier dann auch bei gut 8-10t€) nach 5 Jahren das ganze gefühlt neu bauen dürfen, weil es nicht mehr hält ;(

Vielen Dank & Liebe Grüße
 

Markus 72

ww-ulme
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...genau da liegt aber aktuell unser Problem / es fehlt uns das fachliche Know-How um zu wissen, ob man übern Tisch gezogen wird....
Wenn Ihr 2-3 Vergleichsangebote einholt, könnt Ihr auch als Laien recht schnell herausfiltern wo die Unterschiede liegen, die den Preis ausmachen. Wenn Ihr vom ersten Angebot eine Skizze/Zeichnung habt, dann fragt mit dieser Zeichnung doch weitere Anbieter an. Dann ist die technische Basis schon mal vergleichbar.
Unsere Erfahrung (vor 12-13 Jahren) war: Die Unterschiede beim Holzpreis sind recht gering (€/qbm). Die Dachhaut macht sehr viel aus (Folie, Dachpappe, Kupferblech, Zinkblech, Begrünung...).
Gestrichen haben wir damals selbst, vor dem Aufbau, in der Halle bzw. auf dem Gelände der Zimmerei.
Fundamente haben wir auch selbst ausgegraben und betoniert.
 

hemmi1953

ww-robinie
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Hallo Yagyu,

bei dir ganz in der Nähe (12 km) gibt es Scheerer-Holz in Sprakenseehl, ein m.E. absolut zuverlässiger Holzlieferant. Er hat auch diverse Carportbausätze und ist recht flexibel. Auf dem Firmengelände ist eine große Ausstellung, die jederzeit zugänglich ist.
 

McBride

ww-robinie
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Ein Carport vom Zimmerer ist einfach ein anderes Kaliber:emoji_slight_smile:
Bausätze vom Baumarkt erfüllen hinsichtlich Holzqualität, Statik, Konstruktion bestenfalls die Mindestanforderungen.
Sie werden industriell produziert, von der Stange, da gibt es nur Eine Zulassung und Statik, schon das macht sie so preiswert.
Für den Fachmann ist es Sonderanfertigung, für die er auch selbst Garantie übernimmt.
Zum Vergleich: Wenn wir ein Carport dieser Größe bauen bekommt der Bauherr Pfosten im Format 14/14, die Pfetten/Rähme liegen etwa bei 14/20.
Vorn wird Brettschichtholz benötigt, da du keine Säule möchtest, geht das so Richtung 16/32.
Die Sparren liegen auf dem BSH Träger und laufen nach hinten zum Schuppen, das wäre jedenfalls mein gedanklicher Aufbau.
Sparren im Dach/Carportbau sind mindestens 8cm breit, in deinem Fall so etwa 10/20. 6er Breite kippt doch fast von allein um:emoji_sweat_smile:
Natürlich sind Kopfbänder, Säulen gezapft, Metallverbinder haben im sichtbaren Bereich nichts verloren.
Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, daß sowas fast 30Tsd kosten soll, aber die Holzpreise sind auch nicht ohne.
Wenn du den Bausatz vom Zimmerer und anschließend Dachdecker aufbauen lässt werden aus den 5Tsd Euro ganz fix 8Tsd,
das wird vermutlich nicht mal reichen.
 

FredT

ww-robinie
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Holz-Fachmarkt und Baumarkt sind aber zwei verschiedene Lieferanten mit gleichfalls unterschiedlichem Sortiment. Und sicher liefert der Fachmarkt auch Profiqualität für seine Profi-Kunden. Zumindest gehe ich davon aus. Oder kauft ihr euer Holz vom Sägewerk direkt, was ja per se nicht verkehrt, aber nicht für jeden Kunden machbar ist?
 

Yagyu

ww-fichte
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Vielen Dank,

der Scheerer Tipp war schon sehr wertvoll, einfach um auch hier mit dem Konfigurator mal ein wenig zu "spielen" und ein Gefühl für die preislichen Veränderungen zu bekommen. (leider aber auch nur max. 6m breite)

Ich bin nun noch über Holzon gestolpert - hier sieht das ganze von den Bildern und Beschreibungen natürlich auch nochmal eine ganze Ecke "besser" aus. (inkl. Verzapfungen und co.)
Mit einer "ordentlichen" Konfiguration (7x8m, Holzdach mit EPDM, Entwässerung, Pfostenträger, Schieferblende und 2,5m tiefer Geräteraum) lande ich hier als Bausatz bei etwas über 10t€
Bauantrag und Statik wird für 800€ zusätzlich Angeboten sowie wenn wir einen Bogenpfosten wollen, nochmal 250€
Auch bieten Sie optional die Montage und Lackierung an - hier warte ich gerade auf Feedback um hier mal ein "Gesamtpreis" zu bekommen.

Macht auf mich von den Beschreibung und den Bildern einen sehr ordentlichen Eindruck.
 
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