Carport als Unterstand zum Werkeln und Lagern von Werkzeug verwenden

Bowser

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Hallo liebe Community,

Ich könnte mal wieder eure Erfahrungen brauchen.
Aufgrund von Platzmangel daheim möchte ich meine mini Hobby-Projekte nach draußen „verfrachten“… Soll heißen ich möchte den Platz von meinem Carport nutzen.
Dieses wird nicht mehr für einen PKW verwendet. Somit sind aktuell auch 3 Seiten geschlossen (1 Wand davon ist die Hauswand) und nur der Teil zum Garten hin ist offen.

Nun möchte ich den gewonnenen Platz zum Werkeln und zum Unterstellen nutzen. Klar: Im Winter werde ich da draussen vermutlich nicht arbeiten J

Wie so oft ist der Geldbeutel schmal und ich habe die Hoffnung, dass ihr mir evtl. mit guten Tipps bei den folgenden Punkten helfen könnt:

1. Arbeitsplatte
Als „Arbeitsplatte“ hatte ich gedacht einfach eine OSB Platte zu verwenden (Am Anfang nur mit ein paar Böcken drunter und dann später mal einem richtigen gestell.

Denn beides habe ich noch daheim und kostet mich somit nichts.

Was meint ihr, schafft die OSB Platte das ganzjöhrig draussen? Sie ist zwar vor direktem Regen geschützt. Ich bin aber unsicher wie das mit der Feuchtigkeit draussen ist (quellt die irgendwann auf?)


2. Ablageflächen
Ich habe auch überlegt einiges an Werkzeug unter das ehemalige Carport zu packen. Die Elektrogeräte behalte ich lieber im Haus. Was denkt ihr, kann gut ganzjährig draussen sein? Muss ich mit Rost rechnen (auch ohne direkten Wasserkontakt)?

Und was meint ihr wie bzw. wo sollte ich das Werkzeug verstauen? Ist es sinnvoller einen „Plastikschrank“ zu holen oder ein Metallregal, etwas aus Holz selberbauen?


Wie ihr lesen könnt sind es leider schwammige Fragen, da ich nicht konkret zu einem Projekt eine Frage habe. Ich bin vor allem unsicher, was das halten von Werkzeug und Material ganzjährig draussen bedeutet.

Über Meinungen und Hinweise wäre ich sehr dankbar



Viele Grüße und bleibt gesund!
 

Mater1984

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Grundsätzlich ist die Idee nicht schlecht. Als Arbeitsplatte würde ich aber was feuchteresistentes nehmen. Zum Beispiel Siedruckplatte. Oder wenn das Geld knapp ist 2 OSB übereinander verbinden, wichtig hier eine längs und eine quer nehmen, und ggf. Ne dünne Siebdruckplatte oben drauf. Das kannst du dann auch mit 2 Schanieren an einer deiner Wände als klappbare Werkbank anbringen.
https://www.autobild.de/klassik/bilder/bauanleitung-klapp-werkbank-fuer-enge-garagen-3725394.html
Werkzeug und draußen ist immer so eine Sache. Selbst die hohe Luftfeuchtigkeit kann reichen das dein Werkzeug rostet oder du zumindest öfter es mal Ölen solltest. Aus Kunststoff würde ich mir aber nichts anschaffen. Die Dinger sind meist wacklig und die Feuchtigkeit kann sich super darin sammeln. Evtl ein fahrbarer Werkstattwagen den du bei Nichtnutzung einfach in die Garage oder so fährst.
 

WoodyAlan

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Aus eigener Erfahrung stimme ich Blueball zu! Wenn dann ein Tor einbauen! Vögel, Katzen und was weis ich ned alles tummeln sich da gerne in allen Ecken. Wenn sich in nem Bodennahen Regal mal ne Katze zum Werfen entschieden hat, kommt Freude auf. Werkzeug sollte auch ned gelagert werden wg Flugrost etc...außerdem bist da sehr stark an die Lärmzeiten gebunden
 

OmnimodoFacturus

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Ich hab anfangs mal eine Zeit lang außen gewerkelt, aber selbst im Sommer hab ich mir so innerhalb von kürzester Zeit Flugrost auf lackierten Bessey Zwingen eingefangen und das Holz mit dem ich gearbeitet habe hat sich alles super schnell verzogen. Das war echt unbrauchbar. Gerade im Sommer wenn es regnet und das Wasser sofort wieder verdunstet hast du eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Bei mir war das nichts. Ich bin dann nach innen gezogen.
 

fragnix

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Feuchtigkeit kommt ja jeden Morgen per Kondesation an alles, was mit Aussenluft in Kontakt steht. An Metall als Wärmeleiter besonders gerne.

Alles ungeschützte wird also rosten oder aufquellen, auch im Hochsommer.
 

IngoS

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Hallo

Zum Holzwerkeln gut geeignet, wenn es um Sachen geht, die auch mehr oder weniger im Freien Verwendung finden (Gartenmöbel, Hochbeet, Tor, Zaun...). Ansonsten ungeeignet und zur Lagerung von Werkzeugen erst recht.

Gruß Ingo
 

Holzgolf

ww-esche
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Das Korrosionsproblem "draußen überdacht" entsteht durch die ständigen unvermeidbaren Temperaturschwankungen. Nachts wird das Werkzeug (und auch die Bremsscheiben) kalt. Dann kommt der Tag und die Luft wird warm. Warme Luft trägt mehr Feuchtigkeit, welche dann an den noch kalten Werkzeugen kondensiert. Einfaches Beispiel ist die Flasche Bier, welche man aus dem Kühlschrank holt. Sehr interessant ist das HX-Mollier Diagramm, überall im Netz zu finden. Wer diese Zusammenhänge verstanden hat, lüftet im Sommer auch nicht unnötig den Keller...
 
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OmnimodoFacturus

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Vielleicht hast du ja die möglichkeit einen/mehrere Rollcontainer zu bauen und ebenerdig im Haus zu lagern. Dort kannst du dann dein Ganzes Werkzeug unterbringen. Und mit solchen Rollen kannst du die zum Arbeiten in dein Carport rollen. 3-4 solide Container hintereinander gestellt geben eine ausreichend stabile Werkbank ab. Also arbeiten kannst du außen, über Nacht würde ich aber dringend alles innen lagern.
 

Axel_H

ww-ahorn
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Zum Leidwesen meiner Frau benutze ich unseren Carport seit einiger Zeit (2-3 Jahre?) als offene Werkstatt. Dieser Carport steht am südlichen Ende eines ca. 20m langen, gemauerten Nebengebäudes. Drei Seiten - Süd-, Ost- und Nordseite - sind offen wobei auf der Ostseite ein mächtiger Haselbusch diese zu 70% abschirmt und an der Nordostecke ein respektabler Kirschbaum zusätzlich Schatten/Wärme spendet.
Das Kondensationsproblem entsteht bei uns einzig an der Überdachung. Es kondensiert die Luftfeuchte an der Unterseite der Bedachung aus und tropft herunter. Alle Werkzeuge die auf der geschlossenen Seite gelagert werden (nicht im Winter!) sind immer trocken. An der Ostseite habe ich oft die langen Schraubzwingen hängen, von denen die unterschiedlichen Modelle unterschiedlich stark Flugrost angesetzt haben. Eine Schraubzwinge ist vollkommen rostfrei! Der Westteil ist teilweise mit OSB-Platten verkleidet. Diese sind in einem tadellosen Zustand. Außerdem habe ich noch 3 OSB Platten senkrecht stehend gelagert. Auch diese sind nur minimal verzogen, aber das lässt sich durch liegende Lagerung schnell ausgleichen.
Mit Vögeln und Katzen habe ich noch keinerlei Probleme gehabt. Nur die Mäuse bauen sich in jeder abgeschirmten Ecke ein Nest.

Der Effekt eines Carports interpretiere ich so, dass er die Effekte der Auskühlung in der Nacht und die Aufwärmung am Tag und die damit verbundene Auswirkung auf die Luftfeuchtigkeit verzögert. Die Wärmeabstrahlung in der Nacht wird verzögert, so dass die Gegenstände unter dem Carport länger warm bleiben. Der Taupunkt wird also außerhalb des Carports früher erreicht und dort schlägt sich bevorzugt die Feuchtigkeit nieder. Geht die Sonne wieder auf so wird die Luft außerhalb natürlich schneller erwärmt. Sie nimmt dann wieder die Feuchtigkeit auf. Diesen Effekt kann man im Winter gut beobachten. Die Autos unter dem Carport sind eisfrei, wogegen die Laternenparker morgens die Eiskratzer benutzen müssen.
Es gibt natürlich hin und wieder Wetterlagen, die das nicht zulassen. Manchmal mußte ich auch schon die Heckscheibe unseres Kombis freikratzen, weil dieser zu nahe an der offenen Seite stand.
Im Winter kommen natürlich alle Werkzeuge und die langen Schraubzwingen in meine kleine, unbeheizte Werkstatt. Rostprobleme habe ich eigentlich nicht.
 

FredT

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Langfing wird das freuen, da kann man schnell mal was ausleihen... Und ob eine Tür/Tor am Carport den baulichen Vorschriften entspricht?

Ist aber überall das Gleiche: Am Keller wird gespart, im haus hat man Raummangel und der offenen Carport soll es richten, wenn man schon wieder die richtige Garage spart.
Meine Empfehlung: bau auf den Portplatz eine richtige Fertiggarage. Da gibt es dann keine Probleme mehr. Einen Tod muß man immer sterben...
 

Macchia

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ja oder man macht das Wohnzimmer zur Werkstatt, da faulenzt man sowieso nur die ganze Zeit unnütz in der Gegend rum.

Ansonsten empfehle ich Werkstattmöbel aus Massivholz.
Durch die regulierende Eigenschaft bleibt das Werkzeug dort besser geschützt.
Das ganze auf eine leichte Alu Sackkarre damit man zumindest die E-Werkzeuge schnell wieder ins Haus bringen kann.

Weiß ja nicht wie der Carport aussieht aber vielleicht kann man den wirklich zu einem vernünftigen Raum
umbauen...
 

Bastelheiko

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denke das beste Beispiel sind Bremsschreiben - wenn das Auto nur kurze Zeit steht hast du Flugrost, so dürfte es den Werkzeugen auch gehen...

Bei Bremsscheiben stimmt das. Gott sei Dank wissen das meine Werkzeuge nicht. Meine Gestellsäge hat nach 1,5 Jahren kaum sichtbare, leicht wegpolierbare Rostansätze.
Wobei wir ja wieder das Glaskugelproblem haben.
Ob unser Carport mit sehr luftigen Türen aus Baumarkspundbrettern die gleiche Luftfeuchtigkeit hat wie das des TE?
Könnte ich noch nicht mal schätzen.
 

Bowser

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Hallo liebe Gemeinde,

danke für die ganzen guten Hinweise! Echt Klasse und ich bin dankbar für das Forum. Der Punkt mit den Rollbaren Containern klingt attraktiv für mich. Das müsste ich mal ausmessen aber auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen-

Danke auch für die Kritik. An Mäuse, Katzen und Vögel habe ich so gar nicht gedacht :emoji_slight_smile:

Ich werde sonst ggf. mit einem kleinen "Rolli" mal testen und auch die Probe ab dem jetzigem Sommer bis zum nächsten Jahr durchführen.
Ich glaube ich habe von meiner Terrasse noch Holz übrig. Evtl. kann ich damit auch noch einen Versuchskasten zaubern :emoji_slight_smile:

Die Ideen sind klasse!

Vielen lieben Dank an euch alle!
 
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