Buchenleimholz gerissen und verbogen

woodworm77

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Hallo,

vor 2 Wochen habe ich mir im Baushaus 18mm starke Buchenleimholzplatten auf Maß schneiden lassen. Das Ziel ist ein kleines Holzschränken mit 1m Höhe zu bauen. Die Plattenzuschnitte ich habe flach gelagert, da mir klar war, dass die Leimholzzuschnitte sich gerne verbiegen und reißen, wenn man sie z.b. hochkant an eine Wand stellt. Jetzt die Frage, was habe ich falsch gemacht, welche Erfahrung habt Ihr mit Leimhölzer. Hätte ich die Zuschnitte sofort verbauen und behandeln müssen?

Bin auf Eure Rückmeldungen gespannt.

Danke

Woodworm77
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Flach aufeinander im geschlossenen Stapel?
Womöglich noch in einem beheizten Raum oder in der eiskalten Garage ...... Leimholz reagiert auf Klimaveränderungen.
Wahrscheinlich wäre Dir das Schränkchen auseinandergesprungen wenn Du die Platten sofort verarbeitet hättest.

Eigentlich würden jedoch Foto's auch mehr erzählen als tausend Worte :emoji_grin:
 

woodworm77

ww-pappel
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Moin,

richtig erkannt, flach gestapelt ohne Zwischenraum auf einem Schreibtisch, in meinem Büro. Im Büro ist es recht kalt, da die Heizung nicht eingeschaltet ist, aber trocken. Also war es mal kein Fehler nicht gleich mit dem Bau des Möbelstücks zu beginnen? Aber wie soll man Buchenleimholzplatten verabeiten, wenn die Teile dann reißen? Mein Schreibtisch ist aus ca. 3 cm dicken Arbeitsplatten, da war das Verbiegen und reißen sehr wenig ausgeprägt.

Gruß
 

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WoodenCarpenter

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Leimholz sollte immer mit Luft (Stapelleisten oder einzeln) gelagert werden. Die Platten zeigen sonst das von Dir beschriebene Verhalten... Und akklimatisieren (am besten in dem Raum, in dem das Schränkchen stehen soll) ist vor dem verarbeiten immer gut für das Holz.
 

Holz-Ralle

ww-eiche
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Moin,

richtig erkannt, flach gestapelt ohne Zwischenraum auf einem Schreibtisch, in meinem Büro. Im Büro ist es recht kalt, da die Heizung nicht eingeschaltet ist, aber trocken. Also war es mal kein Fehler nicht gleich mit dem Bau des Möbelstücks zu beginnen? Aber wie soll man Buchenleimholzplatten verabeiten, wenn die Teile dann reißen? Mein Schreibtisch ist aus ca. 3 cm dicken Arbeitsplatten, da war das Verbiegen und reißen sehr wenig ausgeprägt.

Gruß

Nein der Fehler war die aufeinandergestapelt zu lagern. Es muß von beiden Seiten Luft dran kommen, sonst passiert genau das.

Beim Verarbeiten sollte das Holz die Temperatur des Raumes annehmen in denen man das Möbelstück baut.
 

Gast aus Belgien

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Je dünner das Material, desto grösser die Gefahr auf Verziehen und Reissen, vorallem bei Baumarktmaterial. Buche Leimholz, wo nicht auf den Stand der Jahresringe geachtet wird beim Verleimen, ist dabei noch viel anfälliger für solche Probleme.
Der Unterschied der Luftfeuchtigkeit im Lager des Baumarktes und Deines ungeheizten Büro's kann natürlich schon zu gross sein, dazu das Lagern im geschlossen Pack ohne Zwischenlagen .......
Nicht umsonst werden bei flachen Stappelungen immer Latten zwischen die einzelnen Lagen gelegt, dadurch kann das Holz ringsum "atmen", das bedeutet dass es an Ober- und Unterseite gleichviel Feuchtigkeit aufnehmen oder abgeben kann.
Bei 18er Platten würde ich sogar nog Gewicht auflegen um die Platten in "Form" zu halten.
 

Holz-Ralle

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Die kann man aber wieder halbwegs gerade kriegen, stapel die wieder um, dass die genau anders herum liegen (also wieder Brett auf Brett ohne Zwischenholz). Sobald die wieder einigermaßen gerade sind richtig lagern.

Die gerissenen mußt du eben aussortieren. Kauf das nächste Leimholz dann im Holzgroßhandel.
 

Besserwisser

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Naja,

ich kenne niemanden, der so etwas mit Stapelleisten lagert.
Im Block übereinander, abgedeckt mit einer Spanplatte. Halbwegs. Ist ja auch Buche- mit eines der am beschissensten stehenden Hölzern. Dann bleibt es gerade. Mit Stapelleisten bleibt es auch nicht unbedingt gerade.
Dein Foto zeigt ja auch genau das: Die obere Seite ist getrocknet und rund geworden.
Und zur Sortierung: Keilgezinkte Ware wird nirgends weiter als nach Optik sortiert. Den Rest besorgt die Statistik. Aber halt auch mit Ausfällen. Dafür ist das Zeug halt auch sehr billig.
 

Gast aus Belgien

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Naja,

ich kenne niemanden, der so etwas mit Stapelleisten lagert.
Im Block übereinander, abgedeckt mit einer Spanplatte. Halbwegs. Ist ja auch Buche- mit eines der am beschissensten stehenden Hölzern. Dann bleibt es gerade. Mit Stapelleisten bleibt es auch nicht unbedingt gerade.
Dein Foto zeigt ja auch genau das: Die obere Seite ist getrocknet und rund geworden.
Und zur Sortierung: Keilgezinkte Ware wird nirgends weiter als nach Optik sortiert. Den Rest besorgt die Statistik. Aber halt auch mit Ausfällen. Dafür ist das Zeug halt auch sehr billig.

Genau hierum geht es, bei Gebrauch von Stapelleisten wird genau dies vermieden, nämlich die einseitige Feuchtigkeitsaufnahem oder Abgabe.
Übrigens ist die obere Seite nicht getrocknet sondern hat Feuchtigkeit aufgenommen. Beim Trocknen verkürzt das Holz und dann hätte sich die Platte nicht nach oben gewölbt sondern die Seiten wären nach oben gekommen.
 

Eddy

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Am Anfang hab ich auch Baumarktware vom Ho...... gekauft,und dann hatte ich am zweiten Tag Flitzebögen ohne Ende.
Hab sie aber wieder gerade bekommen:emoji_slight_smile:
Platte von beiden Seiten mit Schwamm feucht gemacht,und dann auf Leisten gelegt und mittig ein 25kg Eisengewicht.War nach drei Tagen wieder ganz toll gerade. Zwischendurch natürlich mal schaun wie weit es schon gerade ist.
 

SteffenH

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Es gibt bei dem Material enorme Qualitätsunterschiede. Im Baumarkt kriegt man Ware, die dem mitunter sehr günstigen Preis entspricht.
Was die Verformung anbelangt, wurde schon alles gesagt. Das passiert auch mit besseren Qualitäten oder selbst verleimten Brettern.
 

WinfriedM

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Also ich lagere sowas nach schlechten Erfahrungen immer so, dass von beiden Seiten gut Luft dran kommt. Öfters auch mal aus Platzgründen senkrecht, aber Leisten dazwischen, so dass Luft dran kommt.
 

Meier09

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Genau hierum geht es, bei Gebrauch von Stapelleisten wird genau dies vermieden, nämlich die einseitige Feuchtigkeitsaufnahem oder Abgabe.
Übrigens ist die obere Seite nicht getrocknet sondern hat Feuchtigkeit aufgenommen. Beim Trocknen verkürzt das Holz und dann hätte sich die Platte nicht nach oben gewölbt sondern die Seiten wären nach oben gekommen.

Sehe ich genau so:emoji_wink:
 

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Holz-Ralle

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Und zur Sortierung: Keilgezinkte Ware wird nirgends weiter als nach Optik sortiert. Den Rest besorgt die Statistik. Aber halt auch mit Ausfällen. Dafür ist das Zeug halt auch sehr billig.

Komisch ich kann bei meinem Holzgroßhändler auch bei keilgezinkter Ware verschiedene Qualitätsklassen (Sortierung) bestellen.

Aber ich mach mein Leimholz sowieso selber, das ist dann auch nach Bild sortiert.
 

SteffenH

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Das mit den Stapelleisten ist gut und richtig, wäre mir persönlich aber zu aufwändig. Die Bearbeitung der Flachteile braucht doch unter Umständen ein paar Tage. Immer wieder auf Leisten stapeln? Ich bevorzuge den geschlossenen Stapel mit Deckplatte.
 

Gast aus Belgien

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Das mit den Stapelleisten ist gut und richtig, wäre mir persönlich aber zu aufwändig. Die Bearbeitung der Flachteile braucht doch unter Umständen ein paar Tage. Immer wieder auf Leisten stapeln? Ich bevorzuge den geschlossenen Stapel mit Deckplatte.

Wo ist da das Problem? Man macht 2 Stapel :emoji_grin: einen mit den unbearbeiteten Flachteilen und einen zweiten mit den bearbeiteten Flachteilen ......

Mein Eckregal auf Rundstäben ist fertig
 

woodworm77

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Hallo,
danke für die vielen Antworten. Ich werde versuchen mit umlagern die Teile wieder gerade zu bekommen. Zukünftig werde ich zum Trocken dann Leisten dazuwischen legen. Bin dann mal gespannt ob die Tipps helfen. Außerdem werde ich dann doch mal zu Großhändler fahren und dessen Ware testen. 18mm finde ich sowieso recht wenig, mein gekauftes Wohnzimmermöbel hat ca. 25mm Stärke, das bekommt man leider nicht im Bauhaus. An alle eine schönes Wochenende.

Gruß

Woodworm77
 

Meier09

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Hallo,
danke für die vielen Antworten. Ich werde versuchen mit umlagern die Teile wieder gerade zu bekommen. Zukünftig werde ich zum Trocken dann Leisten dazuwischen legen. Bin dann mal gespannt ob die Tipps helfen. Außerdem werde ich dann doch mal zu Großhändler fahren und dessen Ware testen. 18mm finde ich sowieso recht wenig, mein gekauftes Wohnzimmermöbel hat ca. 25mm Stärke, das bekommt man leider nicht im Bauhaus. An alle eine schönes Wochenende.

Gruß

Woodworm77

Dir ist aber klar,das du beim Holzfachhandel immer ganze Platten nehmen musst.
Da ist nicht`s mit Zuschnitt wie im Baumarkt.
 

Gast aus Belgien

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Dir ist aber klar,das du beim Holzfachhandel immer ganze Platten nehmen musst.
Da ist nicht`s mit Zuschnitt wie im Baumarkt.

Naja, ein guter Fachhändler macht auch Zuschnitte (wenn auch nicht immer kostenlos) und so eine Platte von 500(oder 420) x 60 oder 80 oder eine Platte von 250 x 80 ist ja wohl schnell verbaut wenn man nicht mal nur einen Melkschemel bauen will :emoji_grin:
 

Besserwisser

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@Harald: Ja, hast natürlich Recht, die Platte hat Wasser gezogen.

Was gegen Leistenlagerung spricht: Ich will während der Ver/Bearbeitung ja gar keine Feuchteänderung. Das Holz soll genau so bleiben, wie es ist, nämlich gerade. Und wenn ich es luftig lagere, wird es seine Form ändern.

@Ralle: Und was meinst du, nach welchen Kriterien die besseren Platten sortiert sind? Kannst du eine Platte "Stehende Jahresringe" oder eine "Kern an Kern" kaufen?
 
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