Buchenholz Messerbrett

Salaisia

ww-pappel
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Guten Morgen allesamt,

da ich mich gerade erst hier angemeldet habe, stelle ich mich zuerst kurz vor.

Ich heiße Jenny, bin Studentin und komme aus Brandenburg. Da mein Vater hobbymäßig eine kleine Werkstatt hat und ich ihm beim bauen unserer Ställe und diversen anderen Dingen öfter geholfen habe, habe ich mir nun ein eigenes Projekt herausgesucht.

Ziel ist ein Messerbrett für meinen Freund. Dafür haben wir eine Buchenholzplatte genutzt, die wir zurecht geschnitten haben und anschließend grob geschliffen. Danach wurde ein kleiner Rand , sowie auf der Rückseite Löcher für Magnete hineingefräst. Diese Löcher wurden befüllt und dann mit Leim und Sägespänen verdichtet und geschlossen. Dann durfte alles trocknen.

Das Ergebnis davon gefällt mir nicht. Die Leimstellen des Brettes sind gerissen und das Brett verzogen...

Da dies ein Ostergeschenk werden sollte, ich es so aber nicht verschenken will, wollte ich hier nach Ratschlägen fragen, wie man soetwas verhindern kann. Es besteht ja auch beim neuen Brett die Gefahr, dass sich das Brett im Entstehungsprozess oder beim späteren Gebrauch wieder verziehen könnte.

Wir werden nun die Sägespäne im Leim weglassen, jeden Magneten punktuell verkleben und anschließend eine Platte hinten befestigen, sodass die Löcher trotzdem nicht sichtbar sind.
Auch werden wir das Brett nun so zurecht schneiden, dass die Leimkanten des Brettes horizontal verlaufen statt vertikal. Wird das was ändern? Was könnte man noch tun?

Hoffe auf Ratschläge.
MFG Jenny

Maße: Brett 340x290x18
Magnete: Anziehungskraft 6kg, Stärke 8mm, Durchmesser 15mm
Abstand horizontal: 50mm, vertikal 40mm
 

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WinfriedM

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Für so ein Projekt braucht es gute Holzauswahl, da kommst du mit so Leimholzbrettern nicht wirklich weiter. Damit sich nichts verzieht, sind stehende Jahresringe sinnvoll.

Idee: Nimm einfach passende Küchenbretter als Ausgangsmaterial. Bei entsprechender Qualität achtet der Hersteller auf wasserfeste Verleimung und stimmige Holzauswahl.

Holzspäne auf der Rückseite finde ich auch sehr hässlich. In der Regel verleimt man, wie du es jetzt vor hast, zwei Holzplatten miteinander.

Ich würd mal zu Ikea gehen, da wirst du preisgünstig was finden:
Kochmesser & Schneideunterlagen günstig online kaufen - IKEA

Das wichtigste und schönste ist zum Schluss die erstklassige Oberflächenbearbeitung. Also stufenweise bis Korn 240 schleifen, Kanten schön verrunden oder fasen. Zum Schluss am besten ölen, z.B. mit Osmo Topoil. Bloß nicht das billige Öl von Ikea mitnehmen, damit macht es kein Spaß.
 

Helmchen

ww-ahorn
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Hallo Jenny,

Wie Winfried schon schreibt wären stehende Jahresringe schön,... aber Problem Nummer 1, das Holz von dir hat kaum stehende Jahresringe und (evtl) Problem Nummer 2, weißt du was sind stehende Jahresringe sind? Denn ich weiß nicht ob du da gerade was was mit anfangen kannst.
Problem bzw Fragen Nummer 3, wie habt ihr die Leisten verleimt?
hattet ihr genug Leim aufgetragen? habt Ihr genug Zwingen zum spannen gehabt? habt ihr es lang genug trocknen lassen oder die Tempersturen berücksichtigt?

Es gibt Möglichkeiten den Verzug des Bretts zu verringern. was mir aufgefallen ist, dass du die Leisten "falsch" angeordnet hast. Wobei falsch nicht ganz zutrifft, sagen wir eher ungünstig.
Du kannst ein Brett so verleimen, wie auf deinem Bild, aber es wird arbeiten und stärker krumm werden können.
Es gibt beim Verleimen etwas, auf das man nach Möglichkeit achten sollte um den Verzug zu vermeiden.
Wenn du etwas Zeit hast guck mal hier, worauf man beim Verleimen achten sollte

Eine andere Sache wäre das Verstecken der Magnete, so leicht ist das nicht unbedingt. hast du vielleicht einen Schreiner in der Nähe? Wenn ja, dann könntest du ihn vielleicht mal nach ein paar Stücken Furnier fragen, dass du auf der Rückseite auf der ganzen Fläche des Brettes verleimen könntest.
Somit hättest du eine komplett geschlossene Fläche und nicht nur ausgebesserte Stellen
 

Tob3

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Hallo Jenny,

nur zum Verständnis: Bis zu dem Moment als das Holz nach dem Verschließen der Bohrungen zum Trocknen lag war alles in Ordnung? Wie wurde es denn getrocknet?
Auch hat Winfried Recht, dass das Ausgangsmaterial nicht ganz optimal ist. Wie du selbst bemerkt hast, ist die Ausrichtung der Lamellen (also wie die Stäbchen verleimt sind) hier bei dir so gewählt, dass der Verzug über die lange Seite und damit stärker auftritt. Zusätzlich ist das Material natürlich auch recht dünn und wenn du jetzt massiv Leim in die Bohrungen hast (mit viel Wasser) - könnte ich mir vorstellen, dass das das Übrige getan hat. Dickeres Ausgangsmaterial ist natürlich prinzipiell auch etwas gutmütiger...
Den Zweck der Magnete habe ich auch noch nicht vollständig verstanden: Das Brett wird dann an die Wand montiert und soll Messer aufnehmen, oder ist es auch gleichzeitig ein Schneidbrett?
Ist es nur für die Wandmontage ist die Optik der Rückseite natürlich zweitrangig...

Grüße
Tobi
 

Salaisia

ww-pappel
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Vielen Dank euch drei für die schnellen Antworten.
Ich werde der Reihe nach auf eure Tipps/Fragen eingehen.

An die Oberflächenbearbeitung habe ich schon gedacht, da ist auch schon passendes Öl bereitgestellt. Ikea ist nicht so ganz unser Freund, da kommen ich auch in nächster Zeit nicht hin. Je 1 1/2 h Fahrt nach Berlin/Dresden ist dann doch etwas zu weit. Mit dem Schneidebrett ist es eine gute Idee, aber auch da müsste es ja was Qualitätvolleres sein und das erstmal zu finden...
Was für Holzart wäre denn am denkbarsten? Ich weiß das wir auf jeden Fall mehrere Buchen, Birken und ich glaube Erlenbretter haben.

Was genau mit den Jahresringen gemeint ist, guck ich gleich mal nach, sagt mir auf den ersten Blick nämlich nicht viel.

Die Leisten haben wir nicht selbst verleimt, dass Brett wurde aus einem 2000x500mm Brett geschnitten. Eigentlich achten wir auf gute Qualität aber das hier war wohl eher Billigware...

Das Brett zeigte beim Bohren der Löcher bereits einen kleinen Riss, der aber minimal und nicht weiter auffällig war. Getrocknet wurde das ganze über zwei Tage bei gleichen Bedingungen in der Werkstatt (gelagert wurde es vorher auf dem Dachboden da drüber). Allerdings lag das Brett, weshalb es wohl verzogen ist. Wäre es nur das, hätten wir es mit Wasser und beschweren versucht zu korrigieren.
Der Leim wurde separat mit den Spänen angerührt und hatte dann eine Knetähnliche Konsistenz. Laut meinem Vater zieht er sich auch zusammen statt auszudehnen, die Risse sind auch nicht auf Höhe der Magneten sondern größtenteils daneben.

Ob Wandmontage oder Fuß wird noch entschieden, es wird aber auf jeden Fall nicht als Schneidebrett verwendet.

https://www.supermagnete.de/Magnetanwendungen/Messerbrett-2-0
Das ist meine Orientierung

LG Jenny
 

Komihaxu

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Edit:
Entscheidenden Satz überlesen, Beitrag hinfällig!
Ob Wandmontage oder Fuß wird noch entschieden, es wird aber auf jeden Fall nicht als Schneidebrett verwendet.

Die Leisten haben wir nicht selbst verleimt, dass Brett wurde aus einem 2000x500mm Brett geschnitten.
Bei so einer Platte gehe ich mal nicht von einer wasserfesten Verleimung aus.
Kann also sein, dass sie nach dem ersten längeren Bad im Wasser auseinanderfällt.
Außerdem ist Buche da so ziemlich das schlechteste Holz, was ihr erwischen konntet. Die Erle wäre da besser.

Die Lösung mit Leim und Spänen taugt auch nicht viel.
Wenn ihr schon den großen Aufwand mit diesen Magneten macht, dann würde ich doch gleich eine "Sperrholz" Platte aus drei Lagen herstellen. In der obersten werden dann die Magnete (vor dem Verleimen) versteckt.
Ein halbwegs wasserfester Leim wäre nötig, z.B. Titebond III Ultimate.
 

Helmchen

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Da das Brett kein Schneidbrett wird, sondern einfach nur eine Magnethalterung für Messer, braucht es auch keinen wasserfesten Leim.

Wenn es eine Wandmontage wird, bräuchtest du dir wegen der Rückseite undmden Magneten auch nicht viele Gedanken machen. Sieht man ja eh nicht :emoji_wink:
 

matchesder

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Hi Jenny,

Du machst gerade die exakt gleiche Erfahrung, wie ich mit meiner Leimholzplatte, die ich als Tisch und Werktisch verwenden wollte.
Damals habe ich dann Gratleisten angebracht. Aber das macht hier wohl eher keinen Sinn. Höchstens Hirnleisten.

Damals bin ich auf folgendes gestoßen, es erklärt das Arbeiten des Holzes mit der Feuchte:
Holzfeuchte 1, Holzfeuchte 2

Vielleicht hilft Dir das auch beim Verständnis des Verhaltens und der Vorschläge hier weiter.

Grüße

Martin
 
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