Buche Leinholzplatten aufdoppeln (1 Platte hat geschüsselt)

Old Zitterhand

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Hallo allseits.

Bin relativer Anfänger und seit heute neu hier.

Will mir für meine neu zu bauende Hobelbank zwei Leimholzplatten (27 mm, 2 000 x 800) aufeinander verleimen.
Jetzt bemerke ich, dass die eine Platte geschüsselt hat, in der Mitte ca. 1,5mm konkav. Also stelle ich mir die Frage nach der Vorgehensweise.

1. Mit Raubank abrichten. (bei Stabverleimung ist wohl die Faserrichtung sehr wirr, kann man das trotzdem machen?)
2. Lamellos in die Kontaktflächen einsetzen und dann verleimen.

Passt es so?
 

Friederich

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1. Mit Raubank abrichten.
Bloß nicht.
Die Platte ist nur etwas ungleichmäßig getrocknet.
So hinstellen, dass sie auf der bauchigen Seite stärker austrocknet.
Nach kurzer Zeit wird sie gerade oder schüsselt in die andere Richtung. Was sogar von Vorteil wär beim Verleimen.
Dann bräuchte man in der Mitte weniger Druck aufzubringen.
 

jho

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Weil ich mal über ähnliches nachgedacht habe:
Ohne eine Presse wird das schwer möglich sein. Ponal gibt beispielsweise für seinen Weißleim einen Mindestdruck von 15 N/cm² an. Ergibt für deine Leimholzplatten 240 kN. Wenn man von 5 kN pro Schraubzwinge ausgeht, benötigst du 48 Schraubzwingen. Dabei ist noch nicht bedacht, dass du dir ja Konstruktionen überlegen musst, um Druck auf die Mitte der Fläche zu bekommen. Also tendenziell mehr.
Nur als Gedankenanstoss.

Viele Grüße
Julian
 

ChrisOL

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Bei 1,5 mm würde ich auch nichts machen. Sachte mit Zwingen die Platten gegeneinander pressen. Das hätte ich probiert.

Beim Verleimen von unten zusätzlich einige 40-45mm langen Schrauben setzen. Das erhöht den Pressdruck in der Fläche. Gut vorbohren, nach dem verleimen wieder rausdrehen.
 

Time_to_wonder

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Weil ich mal über ähnliches nachgedacht habe:
Ohne eine Presse wird das schwer möglich sein. Ponal gibt beispielsweise für seinen Weißleim einen Mindestdruck von 15 N/cm² an. Ergibt für deine Leimholzplatten 240 kN. Wenn man von 5 kN pro Schraubzwinge ausgeht, benötigst du 48 Schraubzwingen. Dabei ist noch nicht bedacht, dass du dir ja Konstruktionen überlegen musst, um Druck auf die Mitte der Fläche zu bekommen. Also tendenziell mehr.
Nur als Gedankenanstoss.

Viele Grüße
Julian

Die gute alte Spax macht zwar Löcher von unten, aber auch ordentlich Druck.
 

teluke

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Also ich bin sicher dass zwei plane Platten, aufeinandergelegt verleimt, auch mit nur kleinem Anpressdruck nie im Leben mehr auseinander gehen.
Wenn eine der beiden Platten schüsselt einfach, Leim aufgeben, die runde Seite nach unten legen, außenherum mit Zwingen geradeziehen und gut ist. Geht garantiert nie mehr auseinander.
 

Mitglied 59145

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2 Platten verleimen ist mit Spax oder jeglichen anderen Schraube wohl möglich. Zu bedenken ist halt, dass der Aufbau als 2 Lagige Platte nicht besonders Formstabil ist. Wird mindestens so krumm wie ein einlagige. Das sollte für eine Werkbank aber egal sein, kommt ja sicher noch ein ordentliches Gestell drunter.

Man bringt durch den Leim ja schon feuchtigkeit ein. Die Chance eine gerade Platte zu erhalten ist relativ gering.

Gruss
Ben
 

Old Zitterhand

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Ich danke euch allen für die Antworten. Habe das so verstanden:

1. Runde Seite an die Sonne, bis einigermaßen gerade.
2.Werde dann leimen und mit Schrauben von unten anziehen.
3.Soll als Hinterbacke noch eine Veritas twin wise dran mit 20mm Bankhakenlöchern, auch an der Seite.

Stabiles Gestell kommt natürlich drunter.
 

Hobby-Hobler

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Ich habe gerade ein ähnliches Problem. Für eine Werkbank habe ich eine Leimholzplatte Buche, keilgezinkt, 40 mm beschafft. Die Platte hat, nachdem sie aus der Folie raus war, innerhalb kürzester Zeit geschüsselt. Ich habe die Platte dann auf Böcken gelagert, gedreht, einseitig angefeuchtet etc. Hat alles nicht funktioniert. Diverse 28er-Platten habe ich in der Vergangenheit auf diesem Wege immer wieder gerade bekommen. Meine Überlegung ist jetzt, die Platte in Streifen auftrennen, abrichten, auf Dicke hobeln und dann mit durchgehenden Buchenstreifen aufdoppeln, anschließend nochmal abrichten, Dicke hobeln, fügen und wieder zur Platte verleimen. Anschließend sofort Gratleisten einfräsen. Die Gratleisten wären dann in der keilgezinkten Schicht. Die Platte würde ca. 1,5 cm stärker werden, aber da die Werkbank zum Hobeln dienen soll, wäre es kein Nachteil. Was haltet ihr von dieser Vorgehensweise? Oder sollte ich besser gleich eine neue Platte besorgen und sofort die Gratleisten einsetzen?

Viele Grüße
Jens
 

Time_to_wonder

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Meine Überlegung ist jetzt, die Platte in Streifen auftrennen, abrichten, auf Dicke hobeln und dann mit durchgehenden Buchenstreifen aufdoppeln, anschließend nochmal abrichten, Dicke hobeln, fügen und wieder zur Platte verleimen.

Dann kannst Du sie auch gleich komplett zerspanen, die Späne auffegen, mit reichlich Weißleim vermengen und den Brei auf einer Folie ausbringen.

Dann hättest Du die Spanplatte erfunden.

Ich weis nicht, nach meinem Verständnis wird Leimholz genau wie Massivholz nie hundertprozentig gerade bleiben. Wenn ich einen Korpus aus Massivholz baue, achte ich darauf, dass sich die Teile gegenseitig so stabilisieren, dass sie nicht schüsseln. Bei einer massiven Tischplatte macht man das doch mit Nutklötzchen auch.

Eine solche Platte schüsselt nunmal, dies muss die Konstruktion abfangen. Von allein bleibt die nicht gerade.
 

Hobby-Hobler

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@Time_to_wonder
Deswegen soll die neue Platte ja Gratleisten bekommen. Aber mal grundsätzlich die Frage: Würden Nutklötzchen bei einer massiven Tischplatte Gratleisten ersetzen können?
 

IngoS

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@Time_to_wonder
Deswegen soll die neue Platte ja Gratleisten bekommen. Aber mal grundsätzlich die Frage: Würden Nutklötzchen bei einer massiven Tischplatte Gratleisten ersetzen können?

Hallo

Habe schon etliche Tische in unterschiedlichen Holzarten gebaut, fast alle Platten mit Nutklötzen an den Zargen befestigt. Hat noch nie Probleme gegeben.

Gruß Ingo
 
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