Brotkasten - kleines Projekt zum Ausprobieren

bast_ig

ww-ahorn
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München
Hallo zusammen,
weil ich schon sehr viel wertvollen Input und Hilfe bekommen habe (zuletzt hier Holzpreis Eiche) möchte ich auch mal ein ganz kleines Projekt teilen: ein Brotkasten.

Mit ging es vor allem darum herauszufinden, wie gut ich mit der Ausstattung, auf die ich Zugriff habe, mit Blockware arbeiten kann. Vor allem wollte ich sehen, wie gut der Weg von der Bohle zum verbaubaren Stück Holz (in dem Fall Leimholz) funktioniert. Ich habe nur eine kleine Formatkreissäge zur Verfügung und war gespannt, ob man damit gut hochkant stärkeres Holz zu Brettern auftrennen kann. Es klang aus dem Forumstenor für mich so, als wäre das die mit Abstand zweitklassige Lösung.

Fazit: Das hat sehr gut funktioniert für mich. Kritischer Faktor für mich war, dass die Bohle wirklich auf mindestens drei Seiten gut abgerichtet war. Abkürzungen haben nicht so gut funktioniert; Schnitt wurde nicht sauber und das Blatt hat geflattert. Der Prozees ging trotzdem recht schnell und bei dem Material, das ich hatte, war der Verschnitt gefühlt sehr klein. Ich habe schon gleich grob auf Länge sortiert und auch die Lamellenbreite so gewählt, dass möglichst gerade Stücke rauskommen. Ich dachte vorher, aus einer 45 mm Bohle wäre es eher schwer, 18 mm herauszubekommen. Ziel war 14 mm. Ich hatte nach dem Auftrennen Bretter, aus denen ich vermutlich mit einem Durchgang Hobeln noch 20 mm-Bretter rausbekommen hätte. Brauchte aber weniger und müsste deswegen leider noch einiges runterhobeln.

Ich habe mir den Prozess von Heiko Rech abgeschaut Hier. Vor allem mit dem Winkel zum zweiseitigen Verdecken des Sägeblatts hat es sich für mich sehr sicher angefühlt.

Außerdem war es das erste Mal, dass ich einen erst kürzlich gebraucht angeschafften Metabo HC260 ernsthaft eingesetzt habe. Der ist leider schon etwas durch. Ich konnte die Abrichte aber recht gut einstellen. Der Dickenhobel liefert für mich annehmbare Ergebnisse, die Toleranz ist allerdings noch 0,2 bis 0,25 mm über die ganze Arbeitsbreite. Fraglich, ob ich das noch besser eingestellt bekomme bzw. ob ich die Lust dazu finde. Workaround ist, die Bretter links und rechts durchzulasseen. Beim Leimen erhalte ich aber sowieso auch immer etwas Versatz. Da entsteht dann nix, was man nicht weg schleifen könnte.

Der Brotkasten selbst ist vom Design her ganz gut gelungen, finde ich. Die Passgenauigkeit insgesamt ist okay. Die Verbindungen sind mit Flachdübeln, die Rückwand einfach aus Sperrholz. Ich habe nicht den Anspruch, die Zeit und Geduld für hohe Präzision. Gerade bei Kleinteilen finde ich es immer schwer, genau zu arbeiten. Der Klappenmechanismus mit der eingelassenen Nut für die Führung der Klappe war tricky. Ich habe das mit Schablone gefräst. Die Klappe selbst hat zwei Runddübel, die in der Nut geführt werden. Ganz symmetrisch sind die Nuten und die Runddübel nicht. Das Ergebnis ist jetzt doch ganz annehmbar.

Jetzt bin ich gespannt, ob der Kasten auch für Brot taugt. Aber mir ging es um den Prozess. :emoji_slight_smile:

Die halbe rechte Bohle (und noch etwas Reste aus anderen Projekten) habe ich benötigt:

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Ein Teil vom Leimholz.
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Das Ergebnis:


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LG
 
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