Brett vertikal einnuten - Tiefe, Biegezugfestigkeit

New_Woody

ww-pappel
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Hallo an alle,

das ist mein erster Beitrag. Ich baue derzeit einen zerlegbaren Tisch aus BUCHE mit einem Unterbau für Schubladen. Dieser Unterbau wird in vier Teile zerlegt. Die horizontalen Bretter haben eine dicke von 18 mm. Ich habe in die horizontalen Bretter eine Nut mit einer Tiefe von 2mm eingelassen, welches ein Schubladentrennbrett (verleimt) fixieren soll.

Meine Bedenken sind hier:
- Die Nut ist nicht Tief genug und das Trennbrett könnte mit der Zeit aus der Nut gezogen werden.
- Wenn ich die Nut tiefer fräse kann das horizontale Brett (Es handelt sich hierbei um das obere des Unterbaus) nicht mehr die Lasten tragen, da die Biegezugfestigkeit überschritten wird.

Jedoch dürfte meines erachtens eine solche Biegung nicht stattfinden, da der lichte Raum, in welchem sich die jeweiligen Fräsungen befinden 45 cm Breit ist. An diesen Punkten befinden sich jeweils zwei vertikale Bretter, welche das obere untere horizontale Brett des Unterbaus miteinander verbindet (Verbindung durch Verschraubung).

Was sagt ihr dazu? Kann ich tiefer fräsen bzw. muss ich mir keine Sorgen machen, dass das Trennbrett aus der Nut gezogen wird?

Vielen Dank für jede Antwort
 

New_Woody

ww-pappel
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Hier die Skizze dazu.

Die Tiefe beträgt 30 cm
 

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veter

ww-esche
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Hallo,

ja diese Skizze ist gut verständlich und passt zu deinem Eingangstext. Bei richtiger Verleimung werden die Schubladentrennbretter infolge Biegung der oberen Tischplatte nicht herausgezogen. Achte aber darauf, dass die Maserung von Tischplatte, Grundplatte und vor allem Schubladentrennbretter die gleiche Richtung aufweisen, sonst bekommst du Probleme mit Längs- und Querdehnung, was u.U. die Leimung der 2 mm (das reicht zur Positionierung aus) tief eingelassenen Trennbretter zerstören könnte. Zur Verbindung der senkrechten Platten mit Tisch- und Grundplatte wäre eine Verdübelung (Runddübel, Flachdübel aka Lamello) angebracht.

Links und rechts hast du ja die überstehende Tischplatte aufgedoppelt. Das hat jedoch nur Einfluss auf die Biegelinie der Kragarme. Deshalb würde ich die gesamte Tischplatte mit 2 x 18mm oder mit 27mm ausführen.

Du bist offensichtlich Maschinenbauer, der die Mechanik schon beherrscht, oder nicht?


Sorry, alles soll ja zerlegbar sein, dann also keine Verleimung mit Dübeln! Dann eventuell Verbindung mit Quergewindebolzen.


-- veter
 

New_Woody

ww-pappel
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Ich habe gerade mein Studium im Wirtschaftsingenieurswesen Fachrichtung Bauingenieur abgeschlossen. Daher die Kenntnisse bezüglich in Mechanik.

Vielen Dank für die Hilfe. Auf dem Bild ist ein komplettes Segment der vier Segmente für den Unterbau. Dieses wird also nicht weiter zerlegt und deshalb auch verleimt.

Die Tischplatte wird auf das obere Brett aufgelegt. Auf der Skizze ist nur der Unterbau zu sehen.

Um dem Dehnungsverhalten entgegen zu wirken wollte ich Sperrholz mit einer Stärke von 10 mm nehmen. Bei Massivholz hätte ich die Hirnseite der Trennbretter in die Nut eingeführt.

Wie ist deine Meinung dazu?
 

falco

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Kurze Anmerkung: Bei Biegung (unter positivem Moment) durchtrennst du im unteren Brett lediglich die Fasern der Druckzone, weit weniger schlimm als in der Zugzone im oberen Bereich (durch die Lagerung an der Stelle natürlich irrelevant). Ich würde die Nuten 5mm machen und alles wird gut. Nuten möglichst passgenau ausführen.

Solange die Kragarme nicht außerordentlich belastet werden (den Körper abstützen wird nicht funktionieren) wird das Brett auch nicht aus der Nut gezogen werden.
 

New_Woody

ww-pappel
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Ok danke. Meine Bedenken galten hauptsächlich den dynamischen Lasten bei Transport/Aufbau des Tisches.

Hierdurch würden die Zug und Druckzonen im Brettquerschnitt wechseln. Denke auch das ist alles im machbaren Bereich. Ist mir aber lieber noch einmal professionellen Rat einzuholen
 

ARON

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Hallo Woody,

vorab erstmal die Frage, ob die auskragenden Fächer eine Rückwand erhalten und wie tief die Kisten werden.

Wenn Du eine Rückwand einplanst, sind die Aufdopplungen - wenn sie denn nicht aus optischen Gründen notwendig sind - überflüssig. Selbst bei angenommen 18 mm Böden wird die Durchbiegung bei 30 cm Auskragung verkraftbar sein.

Generell, das hört sich jetzt böswilliger an als es gemeint ist, gehst Du da sehr verkopft heran. Bei 46 cm Breite, spielt es nur eine theoretische Rolle, ob der Oberboden oder der Mittelboden eingenutet sind. 5 mm Nuttiefe bei angenommenen 18 mm Dicke sind gar kein Problem.

Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg beim Bau des Tisches.
 

WinfriedM

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Um dem Dehnungsverhalten entgegen zu wirken wollte ich Sperrholz mit einer Stärke von 10 mm nehmen. Bei Massivholz hätte ich die Hirnseite der Trennbretter in die Nut eingeführt.

Wenn das Sinn machen soll, müsste das obere und untere Brett aber auch aus Sperrholz sein, denn nur so haben alle etwa das gleiche Quell-Schwindverhalten.

So würde das jetzt Probleme geben bei 30cm Tiefe, wenn die waagerechten Bretter Vollholz sind.
 

New_Woody

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Zur Aufdoppelung eine kurze Beschreibung. Sollte ich vielleicht auch mal genauer drauf eingehen. Die doppelten Bretter links und rechts (zumindest unter dem oberen Brett) dienen als Auflager. Hier sollen die anderen Segmente des Unterbaus aufgelegt werden. Das obere Brett hat die ersten und letzten 30 cm einen Einschnitt von 5 cm und dadurch hier nur eine Tiefe von 25 cm. Dieses ist mit dem oberen Verschraubt. Hoffe ich konnte das einigermaßen verständlich umschreiben.

@Aron und WinfriedM. Dann werde ich nun eine Nut von 5 mm Tiefe fräsen. Dann kann die Verleimung ruhig zerstört werden oder ich lasse sie gleich weg.

@ alle: Hättet ihr vielleicht ein paar gute Links zu interessanten Seiten bezüglich diesem Themas (Einnuten und Maserrichtung des Holzes)? Würde mich da gerne aus Interesse weiter einlesen.
 

joh.t.

ww-robinie
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Hallo,
Fachkunde Holztechnik, Europa Verlag,ISBN 978-3-8085-4047-3

Fritz Spannagel , Der Möbelbau,entweder neu oder gebraucht.

VG Johannes
 
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